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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2020

Hatten uns mehr erhofft

Achtung, Übernachtung!
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"Achtung, Übernachtung!" wartet mit einer vielversprechenden Idee auf - zwei Freunde wollen sich auf die Party schleichen, auf die ihre Eltern eingeladen sind. Da es sich dabei um eine Kostumparty handelt, ...

"Achtung, Übernachtung!" wartet mit einer vielversprechenden Idee auf - zwei Freunde wollen sich auf die Party schleichen, auf die ihre Eltern eingeladen sind. Da es sich dabei um eine Kostumparty handelt, würden sie sogar unerkannt bleiben können. Dennoch gibt es natürlich ein paar Stolpersteine - im wahrsten Sinne des Wortes.

Meinen Jungs hat die Geschichte Spaß gemacht, allerdings wurde aus dem eigentlichen Hauptevent - der Party - dann viel zu wenig rausgeholt. Hühnchen und Matz sind überhaupt nur sehr kurze Zeit auf der Party, und ihr Anteil an der Aufregung die dort dann um einen Gast entsteht ist auch äußerst mäßig. Da hätte ich mir viel mehr 'Detektivarbeit' oder etwas in diese Richtung gewünscht. Stattdessen ist alles ganz schnell geklärt - und plötzlich ist das Buch auch schon zu Ende. Das hat mich sehr überrascht, denn da fängt die Party ja eigentlich erst so richtig an. Die titelgebende 'Übernachtung' kommt dann schon gar nicht mehr vor.
Warum die beiden Freunde überhaupt so dringend auf die Party der Erwachsenen wollten, statt zu Hause die sturmfreie Bude voll auszunutzen, war weder mir noch meinen Kindern klar.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Pam enttäuschte mich

Wer nicht liebt, der nicht gewinnt
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Während ich meinen ersten Besuch in Mischief Bay noch toll fand (weil die Frauen, ihre Probleme & Sorgen und ihre Freundschaft so gut dargestellt wurden), so war ich von diesem 3. Band der Reihe nicht ...

Während ich meinen ersten Besuch in Mischief Bay noch toll fand (weil die Frauen, ihre Probleme & Sorgen und ihre Freundschaft so gut dargestellt wurden), so war ich von diesem 3. Band der Reihe nicht mehr ganz so stark begeistert.

Hier treffen wir Pam wieder, die mir dieses Mal ab der Hälfte des Buches leider völlig unsympathisch wurde, weil sie eine völlig bornierte Haltung einnimmt, die im Grunde gar nicht zu ihrem bisherigen Charakter passt. Selbst ihre Tochter Jen sagt ihr auf den Kopf zu, dass ihr gemeines Verhalten gar nicht zu ihr passt.
Jen widerum ist eine extreme Helikopter-Mutter, die regelrecht verbissen nur das Beste für ihren kleinen Sohn möchte. Und zwar nur das Allerbeste! Ist an sich nicht schlecht, aber man kann es eben auch übertreiben.
Für ihre beste Freundin Zoe hat sie daher auch kaum noch Zeit, die freundet sich derweil mit ihrer Mutter Pam und auch ihrem Bruder Stevie an. Wäre alles auch ganz toll, wenn nicht ihr Ex-Freund später noch eine Rolle spielen würde.

Abgesehen von der Figur der Pam fand ich diesmal die Probleme der Frauen etwas in die Länge gezogen, was für mich zu unnötigen Wiederholungen führte. Ganz besonders bei Jen war das der Fall.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Sehr ausschweifend

Die Sünden von Natchez
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Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern ...

Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern Penn Cage nimmt - unterstützt von diversen Leuten - das Schicksal wieder selbst in die Hand um seinen Vater vor dem Gefängnis zu retten und seine Verlobte Caitlin, die in Teil 5 leider den Tod fand, zu rächen. Dazu will er möglichst viele Doppeladler zur Strecke bringen.

Das Hauptthema Rassismus, hier speziell im Süden der USA und mit besonderem Augenmerk auf die 1960er Jahre, ist an sich spannend. Leider schafft es Greg Iles irgendwie nicht, das ganze auch in einer straffen, spannenden Weise zu erzählen. Er verliert sich zu oft in Ausschweifungen, oder wiederholt Dinge die wir Leser alle schon längst wissen. Das macht das Lesen doch recht mühsam.
Die anderen Themen dieses Buches - die Gier nach Macht und Geld sowie unbändige Rachegelüste - sind sehr universell und daher auch kein besonders origneller Aufhänger.

Wer die anderen Bücher um Penn Cage schon gelesen hat, will nun wahrscheinlich auch wissen wie alles ausgeht. Für Einsteiger ist dieses Buch eher ungeeignet - trotz aller Wiederholungen ist es besser wenn man da zumindest mit Teil 4 "Natchez Burning" beginnt.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Dynamik einer Mädchenclique

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Die Bücher dieser Autorin sind mir aufgrund der auffallenden Covergestaltung schön öfter ins Auge gesprungen. Jetzt habe ich auch endlich mal eines gelesen. Es geht hier um eine Mädelsclique, deren 5. ...

Die Bücher dieser Autorin sind mir aufgrund der auffallenden Covergestaltung schön öfter ins Auge gesprungen. Jetzt habe ich auch endlich mal eines gelesen. Es geht hier um eine Mädelsclique, deren 5. Freundin seit einem halben Jahr spurlos verschwunden und höchstwahrscheinlich tot ist. Dennoch fahren sie in den Campingurlaub, den sie schon vor langer Zeit geplant hatten. Und sind doch alle nicht so wirklich glücklich dabei.

Für mich war das weniger ein 'Jugendkrimi' als mehr ein Drama über eine die Dynamiken einer Mädchenfreundschaft und wie sie zerbröckeln kann. Oder vielleicht auch nicht? Nach den ersten paar Kapiteln habe ich mich gefragt, wieso diese Mädels überhaupt zusammen in den Urlaub fahren. Ja, warum sie überhaupt befreundet sind? Es war keinerlei Gemeinschaftsgefühl zu spüren, jede war für sich. Später wurde dann klar, dass ihre Freundschaft schon seit 10 Jahren bestand, und sie sich wohl im Laufe des Erwachsenenwerdens auch ein bisschen auseinander gelebt hatten. Jede hatte ihre eigenen Probleme und Geheimnisse, von denen sie den anderen aber nichts verraten hat. Dabei sind doch gerade dafür die BFFs da!

Leider ist das Buch sehr kurz und Mel Wallis de Vries geht nicht sonderlich in die Tiefe bei ihrer Darstellung der Mädchen und ihrer Beziehungen zueinander. Daher wirkte die ganze Geschichte recht oberflächlich auf mich. Die Ereignisse um die verschwundene Emma ließen zwar am Ende noch mal etwas Spannung aufkommen, aber zum Schluss blieb ich doch etwas unbefriedigt zurück.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Hauptfokus ist die aktuelle Corona-Pandemie

Pest und Corona
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Besonders die 'Pandemien in der Geschichte' haben mich an diesem Buch gelockt, doch viel mehr als das wenige was ich schon wusste, habe ich hier nicht erfahren. Interessiert hätte mich vor allem, wie vor ...

Besonders die 'Pandemien in der Geschichte' haben mich an diesem Buch gelockt, doch viel mehr als das wenige was ich schon wusste, habe ich hier nicht erfahren. Interessiert hätte mich vor allem, wie vor 100 Jahren mit der "Spanischen Grippe" umgegangen wurde, die immerhin mehr Todesopfer weltweit forderte als der gerade zu Ende gegangene 1. Weltkrieg. Doch die wird nur mal kurz erwähnt, und ob und welche Maßnahmen getroffen wurden - dazu gibt es gerade mal einen Satz.

Dafür waren - zumindest für mich - die eingehenden wissenschaftlichen Erörterungen zum Virus an sich und deren Übertragung und Verbreitung ein Tick zu ausführlich. Zur Zukunft - wird es jetzt immer öfter solche Pandemien wie 2020 geben, und wenn ja wie soll damit umgegangen werden - gibt es dann auch nur wenige und allgemeingültige Stichworte. Klar ist: man weiß nichts. Außer dass es meist doch kostengünstiger ist, Millionen Euro in eine gescheite Vorsorge zu investieren als hinterher Billionen in die eingebrochene Wirtschaft zu pumpen.

Vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und war in dem Fall nicht die richtige Zielgruppe.

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