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Veröffentlicht am 04.09.2020

Interessante Frauen, interessante Geschichte

Die Wunderfrauen
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„Darf‘s ein bisschen mehr sein?“ 1953, zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre, träumt Luise Dahlmann von ihrem eigenen kleinen Lebensmittelgeschäft. Hier soll es nach Jahren des Verzichts wieder alles geben, ...

„Darf‘s ein bisschen mehr sein?“ 1953, zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre, träumt Luise Dahlmann von ihrem eigenen kleinen Lebensmittelgeschäft. Hier soll es nach Jahren des Verzichts wieder alles geben, was das Herz begehrt. Sie sieht es schon vor sich: die lange Ladentheke mit großen Bonbongläsern darauf, eine Kühlung für Frischwaren, Nylonstrümpfe, buttriger Kuchen, sonntags frische Brötchen … und das Beste daran: endlich eigenständig sein. Endlich nicht mehr darüber nachdenken, warum ihre Ehe nicht so gut läuft, endlich sie selbst sein und etwas wagen. Drei Frauen werden immer wieder Luises Weg kreuzen: Annabel von Thaler, die wohlhabende Arztgattin von nebenan, die junge Lernschwester Helga Knaup und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien. Sie alle haben in den Zeiten des Aufbruchs und des Neubeginns einen gemeinsamen Wunsch: Endlich wieder glücklich sein.

„Die Wunderfrauen“ von Stephanie Schuster erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern verbindet die Geschichte mehrerer Frauen. Luise ist die Leitfigur in diesem Buch. Ihre Entwicklung wird am längsten betrachtet. So erfahren wir von ihrem Wunsch, einen eigenen Laden zu öffnen, von den Schwierigkeiten damit und von ihrem Leid, kein Kind zu haben. Luise ist eine unglaublich liebenswerte Frau. Sie ist liebevoll, großzügig und kümmert sich immer um ihre Mitmenschen. Sie gibt immer ihr bestes, lässt sich nicht unterkriegen und schlich sich so schnell in mein Leserherz. Gespickt ist das Buch immer wieder mit Einträgen aus Luises Notizbuch, zum Thema Kochen, Ladenführung oder interessanten Gesprächen.
Ihre Geschichte wird begleitet von den Geschichten der anderen Frauen. Annabel, Helga und Marie kreuzen zunächst immer wieder Luises Weg, bis sich die Bahnen der vier Frauen immer weiter miteinander verknüpfen.
Wir erfahren bei jeder, welche Sorgen, Wünsche und Hoffnungen sie mit sich trägt. Wir erleben Positives wie Negatives aus ihrem Alltag und begleiten sie, bei so manch positiver Entwicklung.
Ein großes Thema ist natürlich der zweite Weltkrieg. Wir befinden uns in der Nachkriegszeit und jeder hat seine Wunden, die noch nicht komplett verheilt sind. Jede der Frauen hat ihre eigenen Entbehrungen, Verletzungen und Traumata, die der Krieg mit sich brachte. Sie alle haben einen Weg gefunden damit umzugehen und weiterzuleben.
Mir gefallen an diesem Roman vor allem die vielen Facetten. Es ist nicht nur die Geschichte einer Frau, sondern viele Geschichten, die sich alle miteinander verweben. Dazu ist das Setting in den 50er Jahren unglaublich spannend gewählt. Diese Zeit bietet so viele Altlasten und gleichzeitig so viel Hoffnung. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, in diese Zeit einzutauchen. Die Figuren sind so unterschiedlich und vielschichtig, dass es nie langweilig wird.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich kann es wirklich nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Eine tolle Mischung aus Fakten und Erzählungen

Let's go Himalaya!
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Katja will für ein paar Wochen raus aus ihrem Alltag als Ärztin. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Julia startet sie zu einer Tibetreise in den Himalaya. Das höchste Gebirge unseres Planeten gilt ...

Katja will für ein paar Wochen raus aus ihrem Alltag als Ärztin. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Julia startet sie zu einer Tibetreise in den Himalaya. Das höchste Gebirge unseres Planeten gilt nicht umsonst als Dach der Welt: Es berührt mit seinen atemberaubenden Gipfeln nicht nur den Himmel, sondern auch die Seelen derer, die dieses Erlebnis wagen. Gleich nach der Ankunft in Tibets Hauptstadt Lhasa landen die beiden unsanft in der Realität und die Träume der Reisenden platzen wie Seifenblasen. Beide halten an ihren Zielen fest: Julia will einen Stein aus Omas Garten ins Basislager am Mount Everest bringen, Katja ist auf der Suche nach einem kraftspendenden Sehnsuchtsort, ihrem Shangri-La. Ob in Tibet der Zauber des sagenumwobenen Shangri-La als paradiesischer Ort spürbar ist?

Katja Linke erzählt in diesem Buch die interessante Geschichte von ihrer Reise nach Tibet. Begleitet wurde sie von ihrer 11 Jahre alten Tochter Julia und dem Reiseführer Pubu. Sie erzählt die Ereignisse chronologisch aber ohne das Gefühl zu vermitteln, man würde ein Reiseprotokoll lesen. Der Autorin gelingt es sehr gut, viele interessante Themen und Fakten in einen Erzählstil einzubauen, der den Leser mit auf die Reise nimmt und manchmal vergessen lässt, dass die Ereignisse wirklich passiert sind.
Sie beschreibt den immer wieder auftretenden Kulturschock, wenn die westliche Welt den Tibet erkundet und plötzlich Armut und Mangel eine ganz andere Bedeutung bekommen. Sie beschreibt aber auch die wunderbaren Begegnungen, mit Einheimischen, die herzlich und inspirierend von statten gehen. Ihre Tochter wird zum Mädchen mit den goldenen Haaren und stellt erstaunlich kluge und mutige Fragen.
Mit vielen Begleitern werden spannende und wichtige Themen aufgegriffen. Sei es die angespannte politische Lage zwischen China und Tibet, der Buddhismus, die traditionelle Medizin oder der Dalai-Lama. Hier kommen viele Sichtweisen zusammen und es entwickeln sich fast schon philosophische Gespräche.
Gut gefallen hat mir, dass wir nicht nur die positiven Seiten dieser Reise erleben. Wir dürfen dabei sein, wenn Julia das Heimweh packt und Katja der Weg vor Wut und Frustration immer beschwerlicher wird. Wir können so aber auch das Aufrappeln und Weitergehen mitverfolgen. Katjas Reise zu sich selbst, wird bewegend, ohne zu viel Esoterik und Klischee erzählt auch Julias Zielerreichung macht einfach Freude.
Ich bin normalerweise kein Fan von Erlebnisberichten aber dieses Buch hier hat mir viel Spaß bereitet. Katja und Julia zu begleiten, war fast wie einen Roman zu lesen und dabei konnte ich noch vieles lernen und habe den ein oder anderen Denkanstoß mitnehmen können. Mein persönliches Faszinationsthema Mount Everest kam ebenfalls gut zur Sprache.
Von mir gibt es für dieses Buch auf jeden Fall eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Ein wunderbares Debüt in diesem Genre

Love Crash - Der Traum vom Neubeginn
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Julie hat es geschafft. Ihr Traum vom Studium in New York hat sich erfüllt. Sie weiß: Das hier ist der Beginn einer großartigen Zukunft. Leider hat sie nicht mit Luca gerechnet, der sie mit Augen aus flüssigem ...

Julie hat es geschafft. Ihr Traum vom Studium in New York hat sich erfüllt. Sie weiß: Das hier ist der Beginn einer großartigen Zukunft. Leider hat sie nicht mit Luca gerechnet, der sie mit Augen aus flüssigem Silber und seinem traurigen Blick um den Verstand bringt.
Doch Luca verbirgt ein Geheimnis. Als Julie versucht, das Rätsel um ihn zu lösen, wird sie in einen Strudel aus Ereignissen gezogen, der ihren Traum vom Neubeginn zu zerstören droht.

Ein Autor der hauptsächlich Sci-Fi, Fantasy und Krimis schreibt und nun plötzlich einen Liebesroman im Young-Adult Bereich veröffentlicht – ob das gut gehen kann? Es kann und es ist!
Andreas Suchanek hat mit „Love Crash – Der Traum vom Neubeginn“ eine wunderbare Geschichte herausgebracht, die mich ziemlich schnell überzeugen konnte.
Es geht um Freundschaft, Ehrgeiz, Freiheit, Familie, Liebe, Vergangenheit, Verlust, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Es werden viele Themen verbunden, die grade in der Zeit, in der man erwachsen wird und seine eigene Freiheit entwickelt, unheimlich wichtig sind.
Julie ist unsere Hauptfigur. Sie ist einfach sympathisch, ein wenig unsicher und sehr ehrgeizig, denn alles hängt davon ab, dass sie ihr Stipendium bekommt. Leider schränkt sie sich selbst durch ihre Sorgen und Ängste extrem ein und schlittert so von einem Chaos ins nächste. Begleitet wird sie von ihren Mitbewohnern und besten Freunden Melissa und Cullen. Melissa ist, trotz ihres guten Aussehens, ziemlich bodenständig und dabei ein wenig verrückt. Cullen ist Typ gutaussehender Sportler. Schade für die Frauenwelt, dass er schwul ist und leider macht auch der Liebeskummer vor ihm nicht halt. Beide unterstützen Julie wo sie nur können geben der Geschichte einen liebevollen, bunten Touch.
Abgerundet wird alles von Luca, um den sich ungeplanter Weise alles in Julies Alltag dreht. Immer wieder taucht er auf. Wütend und geheimnisvoll. Seine und Julies Entwicklung haben mir wirklich gut gefallen.
Ich habe die Geschichte komplett am Stück verschlungen. Auch wenn einzelne Punkte, sowie das Ende, ein wenig vorhersehbar waren, hat sich das Buch für mich zum Pageturner entwickelt und mich wirklich mitgenommen. Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Bücher von Andreas Suchanek liest oder schlichtweg Liebesromane mag. Es lohnt sich auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Wenn zu viel unausgesprochen bleibt...

It was always you
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Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem ...

Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gutaussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen.

Da Handlettering auch zu meinen großen Hobbys gehört, war dieses Buch eigentlich ein Coverkauf. Schon auf den ersten Blick hat mich die Gestaltung angesprochen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen und von den Letterings im Inneren gehört habe, da musste ich das Buch einfach kaufen. Die Gestaltung ist wirklich unglaublich schön.
Die Sprüche und ihre tolle Gestaltung, passen nicht einfach nur zur Geschichte, sie tauchen auch in der Handlung auf und passen thematisch. Die Kapitelüberschriften sind ebenfalls gelettert, was dem Ganzen einen wirklich liebevollen Touch gibt.
Die Geschichte hat mir dazu auch einfach gut gefallen. Ivy war mir sofort sympathisch. Einerseits durch ihr Handletteringjournal aber auch, weil sie versucht stark zu sein und es ohne ihren reichen Stiefvater zu schaffen. Diese Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit gefallen mir absolut an ihr.
Was ihr in den letzten vier Jahren widerfahren ist, ist wirklich nicht toll. Ihr Stiefvater hat sie einfach ins Internat abgeschoben und das, obwohl ihre Mutter erst kurz vorher verstorben ist. Ivys Schmerz ist immer noch präsent. Dieser und ihr Versuch, damit fertig zu werden, sind wirklich gut geschrieben.
Neben Ivy geht es vor allem um Asher. Ivys ältesten Stiefbruder. Eigentlich wollte sie ihn hassen aber stellt schnell fest, dass das gar nicht so einfach ist und viele Dinge nicht so sind, wie sie scheinen.
Das Buch lebt von Ivy und Asher und den ganzen anderen Nebenfiguren. Alle sind wichtig und alle sind wirklich gut entworfen. Bei Noah und Aubree freue ich mich besonders, dass es einen zweiten Teil, mit ihnen in der Hauptrolle geben wird.
Insgesamt wird die Geschichte von unausgesprochenen Ereignissen, Gefühlen und Gedanken beherrscht. Dadurch erlebt der Leser eine große Mischung aus Gefühlen und Dingen, die passieren. Mich hat das Buch sofort mitgerissen und sich schnell zu einem wahren Pageturner entwickelt. Es hat mich in seinen Bann geschlagen und mir unheimliche Freude bereitet. Nicht alleine wegen der Gestaltung aber auch wegen der Story ist dieses Buch eine ganz große Empfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Sympathische Charaktere, tolle Geschichte

Verrockt nach dir
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Jessie hat einen Plan: Sie will ihre Lehre als Veranstaltungstechnikerin erfolgreich abschließen. Dass sie hinter der Bühne auf den weltberühmten, mörderisch heißen Rockstar Jason Hatchley trifft, steht ...

Jessie hat einen Plan: Sie will ihre Lehre als Veranstaltungstechnikerin erfolgreich abschließen. Dass sie hinter der Bühne auf den weltberühmten, mörderisch heißen Rockstar Jason Hatchley trifft, steht nicht auf ihrem Plan - und schon gar nicht, dass sie sich in ihn verliebt. Schließlich weiß sie, wie Rockstars ticken. Doch abseits des Scheinwerferlichts ist Jason völlig anders als erwartet - herzlich, charmant und ohne Starallüren. Soll sie es wagen und ihm ihr Herz schenken? Alles deutet darauf hin, dass er ihre Gefühle erwidert. Doch gerade, als sich ihre geheimsten Träume zu erfüllen scheinen, funkt die Realität dazwischen.

Nach dem ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Endlich mal ein Buch, wo es ein wenig um Veranstaltungstechnik geht und dann auch noch ein Mädel die Ausbildung macht. Ich bin selbst Veranstaltungsmeisterin und dementsprechend war die Neugierde groß.
Zunächst mal zu den Figuren. Sie sind wirklich alle auf ihre Art sympathisch. Jeder hat so sein paar Macken aber die geben den Charakteren eine gewisse Form. Jessie z.B. ist etwas zu unsicher und Toby ist ein ziemlich eifersüchtiger Typ. Aber grade wenn die Figuren nicht perfekt sind, gefällt es mir.
Die Geschichte entwickelt sich ein bisschen vorhersehbar. Wer das Genre „Rockstarromance“ kennt, weiß recht schnell, was passieren wird. Für mich ist das aber kein Kritikpunkt. Man kann das Rad eben nicht immer neu erfinden und hier gibt es auf jeden Fall ein Ereignis, welches ich so nicht erwartet hätte.
Das Buch hat mich schnell mitgerissen, so dass ich es an einem Stück verschlungen habe. Ich hatte wirklich meine Freude daran.
Die veranstaltungstechnischen Aspekte stimmen nicht immer so ganz aber ich denke, von 100 Leserinnen fällt maximal einer sowas auf.
Ich kann allen Fans des Genres das Buch empfehlen. Eine tolle Geschichte.

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