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Veröffentlicht am 18.02.2017

Bis zum Horizont und zurück

Running to you
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Bis zum Horizont und zurück ist ein schönes Erstlingswerk der Autorin Lisa Jasmina, das mir vor allem wegen des Covers aufgefallen ist. Allerdings hat dieses Buch – das bisher nur als eBook erschienen ...

Bis zum Horizont und zurück ist ein schönes Erstlingswerk der Autorin Lisa Jasmina, das mir vor allem wegen des Covers aufgefallen ist. Allerdings hat dieses Buch – das bisher nur als eBook erschienen ist – viel mehr zu bieten, als bloß ein schönes Cover.

Dieser Debütroman ist eine schöne Mischung aus junger Liebe und altem Schmerz. Beide Hauptprotagonisten kämpfen mit sich selbst und ihrer Umgebung – Stella eher in der Gegenwart und Zukunft, Valentin dagegen mit der Vergangenheit. Wie so oft in Young Adult Büchern hat jeder so seine Geheimnisse, beide ein tragisches Leben, das beide auch lange nicht bereit sind, miteinander zu teilen. Das Buch hat ein paar überraschende Wendungen, schockierende und traurige Momente, aber auch romantische Szenen und Abschnitte. Vieles davon regt zum Nachdenken an und hat mich auch lang beschäftigt. Diese Mischung aus Momenten, die zum Lachen und Schmunzeln sind, aber auch Momenten, die berühren und ernste Hintergedanken haben, habe ich während des Lesens sehr genossen. Der Plot hat mir eben deswegen sehr gut gefallen und mit Drama, Kummer und Liebe überzeugt. Die Komponenten sind gut ausbalanciert und abwechslungsreich.

Stella mochte ich eigentlich von Anfang an. Ihre aufopferungsvolle Art, ihr Umgang mit ihrer Familie und ihren Freunden, ihre authentische Darstellung haben mich schnell überzeugt. Sie leidet im Stillen für sich, sorgt sich um alles und jeden und versucht gleichzeitig für sich selbst einzustehen und ihren eigenen Weg zu gehen, was ihr mal mehr, aber eher weniger gelingt.

Mehr Probleme hatte ich dagegen mit Valentin. Da die Geschichte aus beiden Perspektiven geschrieben ist, erfährt man sehr viel von ihm. Auch dass er mehr ist, als bloß Tattoos, Drogen, Alkohol und bedeutungslosem Sex. Man merkt, dass er leidet, rebelliert und er im Grunde einfach nur ein gebrochener junger Mann ist. Doch meiner Meinung nach ist das kein Grund für sein zeitweise wirklich sehr schlechtes Benehmen und Auftreten. Obwohl ich mich schwer auf ihn einlassen konnte, habe ich auch eine Entwicklung erkennen können, die hoffentlich im zweiten Teil ihren Höhepunkt erreichen wird.

Lisa Jasminas Schreibstil hat mir gut gefallen. Durch die leichte, aber ansprechende Sprache trifft sie den perfekten Ton eines Jugendbuches mit viel Drama und Gefühlen. Sie vermittelt Emotionen und hat genau das bieten können, was ich mir von einer Autorin beim Forever-Verlag wünsche.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Begin Again

Begin Again
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"Begin Again" ist eines dieser Hype-Bücher in letzter Zeit, das ich eigentlich umgehen wollte – viel zu groß war dabei meine Angst, enttäuscht zu werden und mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein ...

"Begin Again" ist eines dieser Hype-Bücher in letzter Zeit, das ich eigentlich umgehen wollte – viel zu groß war dabei meine Angst, enttäuscht zu werden und mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein Buch zu gehen, die oft einfach nicht erfüllt werden kann (natürlich bewerte ich Bücher ungern schlechter, als sie eigentlich sind). Letztlich habe ich mich dann aber für den Vertrauensvorschuss entschieden, schließlich ist das dies nicht mein erstes Werk der Autorin Mona Kasten und ich bin froh, dass ich es endlich gelesen habe.

Dass es sich bei "Begin Again" um ein Young Adult Buch handelt und keine besonders neue Geschichte erzählt, war mir von Anfang an klar. Schließlich geht es in jedem zweiten Buch im YA-Genre um ein junges Mädchen, das den Bad Boy direkt attraktiv findet, ihm lange aus dem Weg geht, dann aber doch irgendwas passiert, dass die beiden auf einmal die Finger nicht mehr voneinander lassen können, das Mädchen daraufhin der Meinung ist, sie könne den Bad Boy ändern, das wird aber nicht passieren, die beiden trennen sich und kommen dann doch ganz plötzlich, trotz großer Schwüre, dass es das Ende ist und dass das niemals je wieder gut gemacht werden kann, nochmal zusammen und sind glücklich. Wenn einem das im Vorhinein klar ist und man keine ach-so-neuen Handlungen erwartet, dann kann dieses Buch einfach nur überzeugen.

Gelebt hat dieser Plot nämlich im Großen und Ganzen von den überzeugenden Charakteren, die auf ihre eigene Art und Weise mit alten Problemen und der Vergangenheit kämpfen (auch nichts neues!) und einige Lasten zu tragen haben. Besonders gefallen hat mir die Darstellung von Allie Harper. Allie, die von zuhause auszieht, in eine fremde Stadt, in ein fremdes Leben, an eine fremde Uni mit fremden Leuten und vielen vielen Erwartungen. Die alles alte hinter sich lassen will und ganz von vorne beginnt – nur um sich zu beweisen, dass sie Dinge im Leben schaffen kann, die ihr niemand zutraut, nur um sich aus einer Schublade zu befreien, in die man sie schon vor langer Zeit gesteckt hat. Dass sie das reiche Leben hinter sich lässt und in eine WG stürzt um zu studieren, hat mir Allie direkt sympathisch gemacht. Sie geht sehr geschickt mit Problemen um, sie ist sehr durchsetzungsstark, sehr ehrgeizig, aber sie ist auch sensibel, gezeichnet durch die Vergangenheit, in der ihr niemand geholfen hat, in der sie sich alleine und ausgegrenzt gefühlt hat, in der sie Rückhalt erwartet hatte, den ihr niemand zu geben bereit war.

Kaden steht der Figurenausarbeitung von Allie natürlich in nichts nach. Auch wenn er nicht mein Lieblingscharakter des Buches war, hat auch er Facetten, die sehr überzeugend waren. Anfangs wird er als absoluter Muffel dargestellt, ein wenig aggressiv und distanziert, kompliziert, ein absoluter Macho. Aber ich wusste, dass er sich entwickeln würde, dass er Allie auf seine Weise die Welt näher bringt, ihr die guten Seiten zeigt und sich um sie bemüht. Dass er sie auf eine perfekte Art ergänzen würde, ebenso wie sie ihn.

Ein weiteres dickes Plus bei diesem Buch bzw. dieser Reihe ist die, meiner Meinung nach, logische und gute Entscheidung, die Geschichte von Kadens und Allies Beziehung nicht über eine Trilogie zu ziehen, sondern im zweiten Band ein anderes Paar in den Vordergrund zu schieben. Vor allem, da im ersten Teil dieser Reihe bei Kaden und Allie schon so viel passiert ist. Ich denke, jedes Problem, jeder Konflikt, der irgendwie hätte auftreten können, ist aufgetreten, jedes Drama wurde ausgeschlachtet, beide haben sich gegenseitig verletzt, beide haben das schlimmste schon durchgestanden. Daher freue ich mich eigentlich nur um so mehr auf die Fortsetzung mit Dawn und Spencer – hoffentlich mit Kaden und Allie als Nebenfiguren.

Am Anfang war ich ein wenig enttäuscht, dass man die Geschichte nur aus Allies Sicht erfährt. Schließlich habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, dass Bücher aus verschiedenen Sichtweisen erzählt werden, beide Hauptcharaktere in ihrer eigenen Denkens- und Handlungsweise zu Wort kommen und so auch mitteilen, was für den anderen meist verborgen bleibt. Bei diesem Buch hätte ich sicher auch gerne mal Kadens Gedanken gelesen. Am Ende wurde mir dann jedoch klar, warum das nicht umgesetzt wurde und ich konnte es auch verstehen: denn Kaden trägt das Geheimnis mit sich herum, das die beiden letztlich fast zerstört. Seine Gedanken vorher hätten vermutlich die Spannung rausgenommen.

Der Schreibstil der Autorin ist mir in "Schattentraum – Hinter der Finsternis" schon aufgefallen; auch da fand ich ihn sehr überzeugend. Eine Mischung aus Liebe für die Geschichte und ihre Figuren, der Spannung und der intensiven Wendungen machen auch "Begin Again" für mich zu einem tollen Buch und Mona Kasten mehr zu einer meiner liebsten Autorinnen. Das Cover tut natürlich sein übriges. Anfangs empfand ich es als typisch für Young Adult, nicht besonders herausstechend, Hauptsache Personen, jedoch gefällt es mir nach längerem Hinsehen doch sehr gut, vor allem in Kombination mit Teil 2 und Teil 3 der Again-Reihe.

Fazit
"Begin Again" ist ganz klar ein Buch, dessen Hype ich vollends nachvollziehen kann. Eine zuckersüße Liebesgeschichte, mysteriöse Geheimnisse und viel Details bei der Figurenausarbeitung machen dieses Buch zu einem – meiner Meinung nach – Must-Read. Der zweite Band wird vermutlich bald bei mir einziehen.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Royal

Royal 1: Ein Leben aus Glas
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„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein Buch, das ich schon einige Zeit ins Auge gefasst hatte. Ich habe mich lange nicht dazu entschließen können, es zu kaufen und dann später auch zu lesen; viel zu groß ...

„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein Buch, das ich schon einige Zeit ins Auge gefasst hatte. Ich habe mich lange nicht dazu entschließen können, es zu kaufen und dann später auch zu lesen; viel zu groß waren mir die zeitweiligen Rufe nach einem Selection-Double. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich umsonst zu lange gewartet hatte, denn vergleichen lässt es sich nur sehr schwer mit dem Kiera Cass Bestseller. Für mich persönlich sind es zwei komplett unterschiedliche Werke mit unterschiedlichen Stärken und unterschiedlichen Schwächen.

Die meiner Meinung nach größte Stärke von „Royal“ ist die Kreativität der Autorin, die sich nicht nur in der Buchidee widerspiegelt, sondern vor allem in der Ausarbeitung des Settings und es doch auch oft unterschätzten „Drumherums“. Die Entstehung von Viterra, die Atombomben und die Glaskugel empfand ich als toll und logisch erklärt; auch die Ausarbeitung der Buchidee an sich lässt sich überzeugend lesen.

Parallelen zu Selection gibt es natürlich schon: das Mädchen, das nicht teilnehmen will, das Casting als Instrument eine Frau für den Prinzen zu finden, dass Tatyana ohne große Anstrengung die Prüfungen besteht und die erste ist, die auf den Prinzen trifft (und sich dadurch einen Vorteil verschafft), ist doch sehr ähnlich umgesetzt. Und auch wenn ich erwartet hatte, im Hinterkopf immer wieder präsent zu haben „So war das doch bei Selection auch“ oder „Bei Selection war das besser/schlechter“ bin ich komplett in der Geschichte abgetaucht. Vermutlich war dies aber auch nur möglich, weil ich mich wirklich vollkommen unvoreingenommen an die Geschichte ranwagen wollte.

Zickende Frauen, große Paläste, gutaussehende Männer und viel Show um nichts fehlen natürlich auch nicht. Doch das besondere Detail, dass niemand weiß, wer der Prinz ist – auch der Leser nicht – weil vier Männer das Casting gleichermaßen leiten, hat mich noch packen können und daher einen guten ersten Reihenband geliefert. Er ist spannend und amüsant umgesetzt.

Mit den Charakteren hatte ich während des Lesens des ersten Bands so meine Probleme. Zwar mochte ich die Prinzen sehr gerne (Achtung: Sie sind schon sehr klischeehaft aufgebaut: Charmeur, jemand, dem alles egal ist, der eigentlich nicht so wirkt, als wolle er dabei sein, …). Doch es war die Hauptprotagonistin, mit der ich so meine Schwierigkeiten hatte. Sie ist stellenweise schon sehr kindlich und bockig, ihren naive Einstellung zu Männern allgemein haben bei mir doch das ein oder andere Augenrollen ausgelöst. Aber andererseits bin ich auch gerne bereit mich im zweiten Teil der Reihe erneut auf sie einzulassen: Sie ist sympathisch und ihre Freund- und Feindschaften scheinen viel Potenzial zu bergen. Raum für Entwicklungsmöglichkeiten gibt es natürlich trotzdem, die hoffentlich auch augeschöpft werden.

Das Cover finde ich sehr schön umgesetzt, obwohl ich ein bisschen traurig bin, dass die Taschenbücher jetzt erst nach und nach rauskommen. Hätte ich das gewusst, hätte ich vermutlich auf das eBook verzichtet und gleich zum Printbuch gegriffen. Andererseits lohnt sich die eBook-Box, in der alle Teile enthalten sind. Sie ist eine schöne Umsetzung – die ich mir allerdings nicht gekauft habe, weil ich nicht wusste, ob die Reihe mich überhaupt überzeugen kann.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man fliegt nur so durch die Geschichte, weil Valentina Fast ihren Bücher eine sehr angenehme und flüssige Sprache mitgibt. Da die einzelnen Teile auch wenig Seiten haben (jeder Band hat um die 200 Seiten) kann man die ganze Reihe sicher auch an einem Wochenende durchlesen – zumindest die Hardcore Leser unter uns.

Fazit
„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein wunderschöner Reihenauftakt. Er bietet einen fesselnden Plot, gut ausgearbeitete Charaktere (mit Steigerungsbedarf!), ein mitreißendes Setting und macht sehr viel Lust auf den zweiten Teil und auf die Weiterführung der Geschichte im Allgemeinen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Irgendwo im Glück

Irgendwo im Glück
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Irgendwo im Glück ist mein zweiter Roman der Autorin Anna McPartlin, die in Deutschland spätestens seit ihrem Werk "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" (bei mir noch ungelesen) bekannt geworden ist. "Weil ...

Irgendwo im Glück ist mein zweiter Roman der Autorin Anna McPartlin, die in Deutschland spätestens seit ihrem Werk "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" (bei mir noch ungelesen) bekannt geworden ist. "Weil du bei mir bist" war mein erstes Buch von ihr, jedoch habe ich das schon vor einigen Jahren gelesen. Trotzdem ist sie mir als Autorin in Erinnerung geblieben, weshalb ich mich auf ihr neues Buch gefreut habe.

Die Geschichte ist in zwei Zeitschienen aufgeteilt: Der Gegenwart und die Vergangenheit, wobei ersteres nur am Anfang und am Ende eine Rolle spielt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vergangenheit. Denn diese soll die Geschichte von Maisie und ihren beiden Kindern erzählen. Meiner Meinung nach ist sie sehr toll erzählt und bietet viele verschiedene Facetten, die nicht nur fesselnd und spannend sind, sondern auch berühren und bewegen. Familiendrama, eine neue Liebe, Geheimnisse und Tod halten für den Plot einiges bereit. Die einzelnen Höhepunkte der Geschichte waren sehr gut ausgewählt. Letztlich wird sie aber auch von den starken Charakteren getragen, ebenso von einer heftigen Botschaft und offensiver Gesellschaftskritik, die erst am Ende wirklich zur Sprache kommen. Doch die Kritik ist sehr konrekt, nicht in Watte gepackt und macht die Moral der Geschichte mehr als deutlich.

Auch wenn mir die Geschichte grundsätzlich gefallen hat und mir auch packend erschien, ging mir persönlich einiges an Spannung verloren. Jeremys Verschwinden konnte mich nicht wirklich fesseln. Das lag vor allem daran, dass der Plot von hinten aufgerollt, das Ende vorweggenommen wird und so im Vorhinein schon klar war, was mit ihm passieren wird. Das hat zwar nichts an der Tragik und an den Emotionen geändert, die die Geschichte ohne Zweifel perfekt transportiert, allerdings fand ich es schade, denn Jeremy ist als Schlüsselfigur und als Paradebeispiel für die Botschaft der stärkste Charakter. Seine Wirkung und seine Entwicklung gingen meiner Meinung einfach ein wenig unter. Ich weiß, dass die Autorin gerne mit Rückblenden "spielt", jedoch fand ich die Zeitschiene der Gegenwart, die den Schluss vorweg nimmt, ein wenig unglücklich geschrieben.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Der Plot ist in der dritten Person geschrieben und aus der Sicht verschiedener Charaktere. Im Vordergrund stehen zwar Maisie und Jeremy, aber auch andere Figuren tragen zum Verständnis einiges aus ihrer eigenen Perspektive bei. Auch McPartlins Sprache finde ich wunderbar. Sie schafft es, mit jedem Wort echte Emotionen und Gefühle zu transportieren. Das wichtigste für mich an einem Hörbuch ist natürlich die Stimme. Zugegebenermaßen habe ich mir diesmal vorher nicht die Hörprobe angehört, aber Nina Petri hat mich nicht enttäuscht. Ich mochte ihre Stimme und ihre Artikulation. Wie heißt es auf der Internetseite von Random House? "Sie trifft genau den richtigen Ton." Dem kann ich nur zustimmen.

Wegen des Covers – das diesmal weiß, statt schwarz ist – hatte ich eine fröhliche, nicht ganz so dramatische Geschichte erwartet. Aber im Ernst: Was wäre Anna McPartlin ohne ihre tragischen Charaktere? Die Gestaltung des Covers finde ich trotzdem sehr gelungen. Definitiv ein Eyecatcher.

Fazit
Irgendwo im Glück hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine schöne Geschichte mit tollen Charakteren, die eine wichtige Botschaft vermittelt, vor allem für die 90er Jahre. Auch wenn mir leider das Leseerlebnis ein bisschen verloren gegangen ist, ist es ein empfehlenswertes (Hör-)Buch.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Jane's Melody

Jane's Melody - Kein Tag ohne dich
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Jane's Melody habe ich als ein wunderschönes Buch über Trauer, das Leben und die Liebe empfunden. Ich dachte anfangs, dass es eine sehr erdrückende und bewegende Geschichte sein würde – was es aber nicht ...

Jane's Melody habe ich als ein wunderschönes Buch über Trauer, das Leben und die Liebe empfunden. Ich dachte anfangs, dass es eine sehr erdrückende und bewegende Geschichte sein würde – was es aber nicht wirklich war und trotzdem wurde ich nicht enttäuscht. Jane kämpft natürlich mit dem Tod ihres Kindes, sie ist anfangs sehr niedergeschlagen und traurig und versucht das Leben ihrer doch sehr entfremdeten Tochter in den letzten Tagen, Wochen und Monate vor ihrem Tod zu rekonstruieren und sie durch ihre Kollegen und Freunde im Nachhinein besser kennen zu lernen. Dann trifft sie auf Caleb, der ihr anfangs Hoffnungen macht, Melody gekannt zu haben, doch es wird sehr schnell klar, dass er es nicht schaffen kann, Janes Wissensdurst zu stillen.

Alles in allem mochte ich die Geschichte um Jane und Caleb sehr gerne. Wie gesagt, ich hatte eine emotionale Geschichte erwartet voller Trauer und Kummer, doch stattdessen habe ich eine Liebesgeschichte bekommen, deren Protagonisten mit einigen Hürden zu kämpfen haben. Der Plot war sehr authentisch geschrieben, nicht übertrieben dramatisch, aber doch spannend und interessant. Beide haben ihre Träume und Vorstellungen vom Leben, die nicht immer übereinstimmen. Sie kämpfen umeinander, versuchen sich mit Kompromissen, aber es ist Jane, die immer wieder an der Beziehung zweifelt und Caleb eigentlich lieber seinen eigenen Weg gehen lassen würde ...

Anfangs hat sich die Geschichte sehr auf Melody und ihr Leben konzentriert, deswegen hätte ich gerne mehr über sie als Figur erfahren. Was Jane am Anfang so wichtig war, gerät mit Calebs Auftauchen immer mehr in den Hintergrund, so dass Melody teilweise überhaupt nicht mehr erwähnt wird. Es ist mir bewusst, dass es sich bei diesem Buch um Janes Geschichte handelt, nicht die von Melody, trotzdem hatte ich da ein bisschen mehr erwartet – obwohl ich den Titel des Buches wirklich grandios finde!

Ebenso wie den Plot, fand ich auch beide Hauptchraktere wahnsinnig gut getroffen. Jane, 40-Jährige Mutter, die ihre Tochter begraben musste, umgeben von familiärem Alkohol- und Drogenkonsum, steht mit beiden Beinen im Leben. Sie hat einen Job, ein Haus, ist bodenständig, führt eigentlich ein normales Leben, bis der Tod ihrer Tochter Melody eine Lücke hinterlässt. Sie fühlt sich danach einsam, ist unruhig und ist auf der Suche nach Glück und Geborgenheit. Caleb dagegen lebt von einem Tag in den nächsten, legt sich nicht gerne fest, macht sich keine Gedanken um eine Bleibe oder Geld. Beide Charaktere fand ich sehr gut durchdacht, realitätsnah und authentisch. Sie waren mir direkt symapthisch und haben mir dadurch den Einstieg in das Buch um einiges erleichtert.

Ryan Winfields Schreibstil hat mich sehr bewegt. Ich fand es toll, dass ich komplett in die Geschichte eintauchen konnte und dass er es geschafft hat, Janes Entwicklung zu zeigen – dass sie schließlich endlich loslassen konnte und bereit war, neu anzufangen. Für einen männlichen Autor fand ich es ziemlich gelungen, wie die weiblichen Emotionen dargestellt und transportiert wurden. Auch das Cover finde ich schön (es ist zu großen Teilen vom Original übernommen).


Fazit
Jane's Melody – Kein Tag ohne dich ist eine sehr schöne Geschichte, die mich gut unterhalten und zu sehr großen Teilen berühren konnte. Ich mochte das Buch aufgrund seiner realitätsnahen Charaktere und seines authentischen Plots. Die Story ist interessant und voller beziehungstechnischer Probleme, ohne zu überladen, kitschig oder schwülstig zu sein. Daher kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.