Eine Verhaltens-Studie, ein bisschen Science Fiction und ganz viel Gänsehaut!
28m²Worum geht’s?
Sydney nimmt an einer Probandenstudie teil – ohne zu wissen was sie erwartet. Sie wacht in einem 28 qm großen Raum auf, ohne Fenster und ohne Türen. 6 Wochen kämpft sie dort um ihr Überleben, ...
Worum geht’s?
Sydney nimmt an einer Probandenstudie teil – ohne zu wissen was sie erwartet. Sie wacht in einem 28 qm großen Raum auf, ohne Fenster und ohne Türen. 6 Wochen kämpft sie dort um ihr Überleben, bis sie schließlich dort herauskommt. Aber ist es wirklich vorbei? Oder fängt der eigentliche Kampf jetzt erst an?
Meine Meinung:
„28 m2 – Die Probandenstudie“ von Perry Payne ist ein Buch, das eine Mischung aus Psychothriller und Science-Fiction darstellt, beide Genre aber meiner Meinung nach perfekt vereint. Man wird direkt hineingezogen in die Geschichte, die Spannungskurve ist meist hoch und es gibt nur wenige Stellen, die etwas Verschnaufpause lassen.
Auch die Geschichte selbst gefällt mir sehr gut! ACHTUNG SPOILER: Die Gefühle, in einem kleinen Raum ohne Fenster und Türen eingesperrt zu sein, für Strom auf dem Hometrainer fahren zu müssen, 8 Stunden für einen Apfel arbeiten zu müssen, Träume, die kontrolliert und gesteuert werden – eine unheimlich krasse Situation, die der Autor aber perfekt beschrieben hat. Ich konnte mit Sydney, der Hauptprotagonistin, mitfühlen. Mich in ihre Lage versetzen, ihre Ängste wurden zu meinen Ängsten. Ihre Resignation war deutlich fühlbar!
Im zweiten Akt wurde es dann Science-Fiction-mäßiger und ich war stellenweise an „Avatar“ erinnert, aber sobald man sich an den krassen Schnitt gewöhnt hatte, war es wieder unheimlich spannend und auch der Showdown war sehr gekonnt dargestellt! Die Rückkehr in den Container, der Kampf gegen den „Geist“ von Dr. Williams. Und wie Sydney dann – vielleicht ein bisschen zu sehr Happy End – die Welt gerettet hat.
Aber allein die Vorstellungen und die Phantasie, die man braucht, um eine solche mögliche Welt erdenken zu können, haben mir sehr imponiert.
Auch der Charakter von den Protagonisten Sydney und Lennis finde ich gelungen. Sydney, die kleine aber starke Frau, die sich durchsetzt und überlebt – auch wenn sie mir am Ende ein bisschen zu amazonenhaft dargestellt wird. Besser gefällt mir da fast der Charakter von Lennis, den etwas schrägen Vogel, der eine schlechte Erfahrung gemacht hat, aber im Lauf der Studie wieder Vertrauen und innere Stärke findet.
Sehr gut hat mir auch der Epilog am Ende des Buches gefallen. Die Geschichte war nicht einfach vorbei, sondern man hat in einer Art „Abspann“ noch erfahren, was aus den Charakteren geworden ist und wie sie sich weiterentwickelt haben.
Fazit:
„28 m2“ von Perry Payne ist ein Buch, dass das Grauen eines Psychothrillers gekonnt mit ein bisschen Science Fiction vermischt, den Leser in seinen Bann zieht und mitnimmt in eine Probandenstudie, wie man sie sich schlimmer nicht vorstellen kann. Dabei schafft es der Autor gekonnt, die Emotionen auf den Leser zu übertragen. Ein paar Situationen am Ende waren m.M. etwas überzogen dargestellt und hätten authentischer gewirkt, wäre es nicht ganz so extrem gewesen, aber insgesamt ein Buch, das mit gefesselt hat und das ich fast am Stück durchgelesen habe, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht!
Wer Psychothriller mag und vor ein bisschen Science Fiction nicht zurückschreckt, der ist hier genau richtig und wird das Buch ebenso verschlingen, wie ich es getan habe. Herzlichen Dank an den Autor und eine klare Leseempfehlung von mir!