Spannende Unterhaltung und eine packende Atmosphäre
„Straße der Erlösung“ trifft es schon ziemlich genau. Der Titel des Buches war definitiv sehr gut gewählt und es war der rote Faden in dieser Geschichte. Die so ganz anders als der Vorgänger gewesen ist. ...
„Straße der Erlösung“ trifft es schon ziemlich genau. Der Titel des Buches war definitiv sehr gut gewählt und es war der rote Faden in dieser Geschichte. Die so ganz anders als der Vorgänger gewesen ist. Aber genau das habe ich geliebt. Nathaniel „Reverend“ Malloy, kurz Rev, war nun mal ein ganz anderer Charakter als sein draufgängerischer Bruder David “Deacon” Malloy. Der Stil des Buches passte hervorragend zum Profil von Rev. Ich wusste es sehr zu schätzen, dass Katie Ashley einen ganz anderen Ton in dieser Geschichte anschlug.
Das zentrale Thema hier war erschütternd und doch behutsam aufgebaut worden. Es ging um Missbrauch in seinen düstersten Facetten. Glücklicherweise ging Katie Ashley nicht zu sehr ins Detail bei diesen schrecklichen Taten, sondern befasste sich eher mit den Nachwirkungen solcher Abscheulichkeiten. Sie fing das sehr gut ein und sorgte dennoch mit ihrem authentischen Stil dafür, dass es auf einer Ebene geschah, die berührte, aber nicht rührselig wurde.
„Redemption Road: Vergebung“ war ein viel leiseres und emotionaleres Buch als sein Vorgänger. Die Spannung wurde ganz anderes aufgebaut, war mehr unterschwellig und doch so packend, dass ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen konnte. Durch den wunderschön bildlichen und sehr empathischen Schreibstil flog ich nur so durch die Seiten.
Anfänglich hatte ich ein bisschen Sorge, dass mir der Rocker Touch verloren gehen könnte. Immerhin sind die Hells Raiders ja knallharte Burschen. Aber es fügte sich alles so perfekt zusammen, dass ich die Revs Sanftheit glaubwürdig fand. Außerdem war die Atmosphäre in diesem Buch zum Greifen, sie ging mir nah und zeigte auf eine ganz besondere Art, dass auch der härteste Mann ein empfindsames Inneres haben kann.
Allerdings wollte der Rev aus meiner Fantasie so gar nicht zum männlichen Abbild auf dem Cover passen. Ich kann nicht mal genau sagen, wieso, aber ich schaffte es einfach nicht, eine Verbindung dazu herzustellen. War für mich aber weiter gar nicht schlimm, denn ich hatte meine Nase mehr im Buch, als das ich aufs Cover geschaut hätte.
Beide Protagonisten waren mit viel Tiefe ausgearbeitet worden und hatten ausgefeilte Charaktere. Auch hier gab es keinerlei Ähnlichkeiten zum ersten Band der Reihe.
Annabel Percy war eine Figur, die ich auf Anhieb gern hatte. Ihren besonderen Draht zu den Tieren fand ich zuckersüß und ich mochte besonders ihre Entwicklung. An dieser Stelle gefiel mir sehr, dass Katie Ashley ihrer Protagonistin auch die Zeit einräumte, um über sich hinauszuwachsen. Sie trieb nicht einfach eine Liebesgeschichte vor sich her, um möglichst schnell hocherotische Szenen zu produzieren. Nein, sie gab beiden Protagonisten unheimlich viel Raum, sich und den anderen besserer kennenzulernen. Sie überstürzte mit nichts und gerade im Kontext mit dem Missbrauchsthema empfand ich das als äußerst gelungen.
Eine besondere Freude war mir das Wiedersehen mit bekannten und gleichermaßen geliebten Figuren. Jedoch kann dieser Band völlig unabhängig von Band eins gelesen werden. Nur ganz am Rande flossen ein paar vereinzelnde Details ein, die jedoch nur relevant für diesen Teil waren. Sie verrieten fast nichts über die vorherigen Ereignisse, was wiederum dem anderen Buch keine Spannung wegnahm.
Fazit:
„Redemption Road: Vergebung“ war viel emotionaler und ruhiger als erwartet. Die Geschichte glänzte auch hier mit reichlich Spannung, doch sie hatte ebenso viel Tiefgründigkeit zu bieten. Eine tolle Mischung.