Cover-Bild Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 415
  • Ersterscheinung: 29.08.2020
  • ISBN: 9783518429525
Elena Ferrante

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen

Roman | Von der Autorin des Welterfolgs »Meine geniale Freundin«
Karin Krieger (Übersetzer)

Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?

Elena Ferrante hat ein Bravourstück geschaffen und einen traurigen und schönen Roman geschrieben: über die Heucheleien der Eltern, die Atemlosigkeiten und Verwirrungen der Jugendzeit und über das Drama des Erwachsenwerdens. Darüber, wie es ist, ein Mädchen zu sein und eine Frau zu werden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Coming of Age in Neapel

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Der neue Roman von Elena Ferrante nahm mich anfangs so gefangen wie die Neapolitanische Saga. Angesiedelt ist die Handlung dieser Coming-of-age-Geschichte im Neapel der 1990ˋer Jahre in einem gutbürgerlichen ...

Der neue Roman von Elena Ferrante nahm mich anfangs so gefangen wie die Neapolitanische Saga. Angesiedelt ist die Handlung dieser Coming-of-age-Geschichte im Neapel der 1990ˋer Jahre in einem gutbürgerlichen Lehrerhaushalt. Erzählt wird die Geschichte von der Teenagertochter Giovanna – ein behütetes, intelligentes Einzelkind, das Kontakt zur verstoßenen Tante aufnimmt, wodurch die weitere Handlung maßgeblich beeinflusst wird. Giovanna wuchs mir ans Herz, die pubertären Probleme mit den Eltern, der Umwelt und sich selbst waren für mich authentisch und nachvollziehbar. Mit Tante Vittoria kehrt der Leser in ein ähnliches Milieu, wie man aus der Neapolitanischen Saga kennt, zurück. Der Kontrast zwischen diesem von Armut und mafiösen Strukturen geprägte Leben und dem Elternhaus von Giovanna wird auch durch die Sprache (Italienisch oder Dialekt) und den Wohnort (oben auf einem Berg oder unten im Tal) verdeutlicht. Insgesamt war das vielleicht nicht unfassbar innovativ, aber doch intelligent unterhaltsam.
Im letzen Drittel wurde es dann aber etwas anstrengend: das Leben aller Protagonistinnen dreht sich nur noch um die jeweiligen Männer. Hier hatte die Handlung für mich Längen und die Protagonistinnen hätte ich gerne geschüttelt und ihnen zu etwas mehr Emanzipation und Unabhängigkeit geraten – von der Autorin vermutlich durchaus beabsichtigt dieses Gefühl, aber vielleicht etwas zu sehr auf die Spitze getrieben. Giovanna findet aus dieser Spirale schließlich einen ungewöhnlichen Ausweg und scheint sich am Ende zu emanzipieren. Trotz des etwas verstörenden Endes also auch Hoffnung am Horizont.

Veröffentlicht am 03.09.2020

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen

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Mit der sogenannten "Neapolitanischen Saga" ist der geheimnisumwitterten Autorin Elena Ferrante der internationale Durchbruch gelungen. Inzwischen sind ihre Werke aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken. ...

Mit der sogenannten "Neapolitanischen Saga" ist der geheimnisumwitterten Autorin Elena Ferrante der internationale Durchbruch gelungen. Inzwischen sind ihre Werke aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken. Deshalb war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen", welches zu den klassischen Coming-of-Age-Romanen zählt

Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?

Das hübsche Cover ist in warmen Farben gehalten und lässt sich im sonnigen Süden verorten. Ein Teenager sitzt in einer stillen Gasse und beobachtet eine Frau und einen Mann, die in ein Gespräch verwickelt sind.

Eine gewisse Neugierde kann man Giovanna, der Protagonistin des Romans, nicht absprechen. Sie ist ein empfindsames, rebellisches Mädchen, welches mitten in der Pubertät steckt und von heftigen Minderwertigkeitskomplexen geplagt wird. Nach und nach deckt sie einige Lebenslügen ihrer Eltern auf, welche - ebenso wie ihre Bekannten - nach außen hin den schönen Schein eines gutsituierten, glückliches Akademiker-Paares wahren, das den sozialen Aufstieg geschafft hat, während sie sich hinter den Kulissen längst anderen Partnern zugewandt haben. Durch den Kontakt mit einer geächteten, ungebildeten Tante, die sich als Putzfrau durchschlägt und in einem verrufenen Viertel von Neapel lebt, kommt sie mit dem wahren Leben in Berührung. Sie entdeckt die schmutzigen Seiten ihrer Heimatstadt, vor denen ihre besorgten Eltern sie bewahren wollten, und wird sich der sozialen Ausgrenzung von Menschen bewusst, die gegen gewisse Normen und Werte verstoßen und sich für ein Leben in der falschen Gegend entschieden haben. Von ihren verstörenden Erlebnissen ist sie angezogen und abgestoßen zugleich. Giovanna kämpft mit ihrer eigenen Identität, sie rebelliert gegen gängige Moralvorstellungen, spielt die Rolle einer ordinären Schlampe, provoziert durch extrem figurbetonte Kleidung und lässt sich auf fragwürdige sexuelle Handlungen mit wechselnden Partnern ein.

Leider hat mich dieses Buch nicht ganz abgeholt. Viele vielversprechende Ansätze sind nicht konsequent verfolgt worden, sondern im Sande verlaufen. Für mich ist es eine mitunter etwas zähe, melancholisch stimmende Lektüre, die von einem schmerzhaften Reifeprozess eines italienischen Mädchens und den Irrungen und Wirrungen im Leben erzählt.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Schwierige Lebensphase

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Für die meisten Heranwachsenden bedeutet die Pubertät eine überaus komplizierte Phase ihres Lebens. Nicht mehr naives Kind, aber auch noch nicht erfahren genug; körperlich und seelisch im Wandel oder "nicht ...

Für die meisten Heranwachsenden bedeutet die Pubertät eine überaus komplizierte Phase ihres Lebens. Nicht mehr naives Kind, aber auch noch nicht erfahren genug; körperlich und seelisch im Wandel oder "nicht Fisch noch Fleisch", wie man landläufig sagt: Genauso ergeht es der dreizehnjährigen Giovanna. Kein Wunder, dass die – zufällig mitgehörte - Aussage ihres geliebten Vaters, sie sei hässlich und werde ihrer Tante Vittoria ähnlich, das Mädchen zutiefst verstört.Nun setzt sie alles daran, diese Tante kennen zu lernen, deren Existenz ihr bislang verschwiegen worden ist.
Elena Ferrante lässt ihre Leser auch in ihrem neuen Roman hautnah an dem pulsierenden Leben Neapels teilnehmen. Gemeinsam mit Giovanna entdecken wir nach und nach die Doppelmoral des Vaters, der (selbst im Wohlstand lebend) mit Intellektuellen über soziale Veränderungen diskutiert, seine von Armut geprägte Vergangenheit jedoch gern verschweigt; der seiner Schwester ein ehebrecherisches Verhältnis zum Vorwurf macht, selbst aber über viele Jahre hinweg eine heimliche Beziehung unterhält. Zwiespältige, oft quälende Gedanken und Gefühle der pubertierenden Giannì, das in dieser Zeit besonders wichtige Thema Sexualität, ihre langsame Ablösung von den Eltern - all das versteht Ferrante gut beobachtet und durchaus nachvollziehbar zu transportieren. Wir begleiten den Reifeprozess des jungen Mädchens bis zu ihrem 16. Geburtstag, an dem ihre Suche nach sich selbst noch lange nicht beendet ist. Ferrante setzt keinen endgültigen Schlusspunkt; ganz bewusst lässt sie das Ende des Romans offen und gibt dem Leser Gelegenheit, über Giovannas Zukunft zu spekulieren. Ob es eine Fortsetzung ihrer Erzählung geben wird?

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Erwachsenwerden ist schwer

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Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre ...

Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?

Dies ist mein erstes Buch der Autorin, ich habe bisher nur davon gehört, dass sie gut schreiben soll.
Daher freute ich mich sehr über die Möglichkeit, dieses Buch lesen zu dürfen.
Giovanna wächst in Neapel auf und lernt durch ein gehörten Satz, wie verlogen die Erwachsenen sein können.
Ein Buch übers Erwachsenwerden in einer Zeit, als Italien noch sehr konservativ war.
Der Schreibstil ist schon besonders, aber mir war es manchmal zu anstrengend, zu besonders.
Trotzdem eine schöne, italienische Geschichte die gut unterhalten kann.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Zwischen Kindheit und Jugend

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Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht ...

Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht in Neapel zusammen.

Sie macht sich auf den Weg hinunter in die turbulente Stadt von Neapel um die Schwester ihres Vaters kennenzulernen der in einer ganz anderen Welt aufwuchs.

Als sie die Tante findet fühlt sie sich dort endlich angenommen mit ihren Selbstzweifeln. Nach und nach gerät das Lügengebilde ihrer Eltern ins wanken und zerbricht schließlich.

Diese schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend beschreibt Elena Ferrante eindrucksvoll und realistisch. Die langen verschachtelten Sätze machen einem das Lesen allerdings nicht immer leicht. Dazu kommen noch häufige Wiederholungen.

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