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Veröffentlicht am 06.09.2020

Ene mene muh ...

Raum der Angst
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Sieben Leute melden sich, um an einem Experiment teilzunehmen. Anreiz ist ein grosszügiger Gewinn, der ihnen versprochen wird. Der Professor, der das Experiment leitet, will damit die Gruppendynamik und ...

Sieben Leute melden sich, um an einem Experiment teilzunehmen. Anreiz ist ein grosszügiger Gewinn, der ihnen versprochen wird. Der Professor, der das Experiment leitet, will damit die Gruppendynamik und das menschliche Verhalten erforschen. Doch schon zu Beginn geht alles schief, was nur schiefgehen kann. Denn die Gruppe kommt nie am Bestimmungsort an und der Chauffeur wird ermordet aufgefunden. Was die Gruppe allerdings nicht ahnt. Da sie währenddessen versuchen in dem Escape - Room den Ausgang zu finden. Fast zeitgleich wird die Psychologiestudentin Hannah Preuss entführt. Ein Kommilitone meldet sie als vermisst und schnell wird klar, dass Hannah Berührungspunkte mit dem Professor hatte.
Die Ermittler des LKA Niedersachsen haben es somit gleich mit zwei Fällen von vermissten Personen zu tun.

Wer kennt sie nicht, die Escape Games in speziell geschaffenen Räumen, in denen Geschicklichkeit, Taktik und eine Portion Glück gefordert sind. Ziel ist, dass sich der Ausgang ganz nach Simsalabim Manier öffnet und man ins Freie entwischen kann. Hier im Buch "Raum der Angst" bekommen diese, eigentlich harmlosen, Spielereien eine ganz neue und bedrohliche Bedeutung. Denn hier wartet der Tod auf jeweils einen der Teilnehmer, falls das Rätsel nicht gelöst wird. Das setzt die Spannung auf ein sehr hohes Level. Man wartet als Leser förmlich darauf, dass jemand sterben wird oder in eine bedrohliche Situation gerät.

Diese Szenen in den verschiedenen Räumen sind sehr anschaulich beschrieben. Allerdings ist vieles auch arg konstruiert. Denn der Täter hat, wohl eigenhändig, da die ganze Sache geheim bleiben soll, die Räume konzipiert und gebaut. Von schiessenden Roboterarmen über Wände, die aus Verankerungen brechen bis zu Lasern, die Hindernisse darstellen, hat er allerlei Trümpfe im Aermel. So wie die technischen Details, empfand ich auch das Ende und somit die Auflösung als konstruiert. Einem glücklichen Zufall ist nämlich das Ende der Suche nach dem Ort des Grauens geschuldet.

Wenn man bei den technischen Details ein Auge zudrückt, eröffnet sich eine psychologisch einwandfreie Arena. Von Gruppendruck über Gruppendynamik bis zu unabdingbare Zusammenarbeit, damit die Gruppe ein Level weiter hüpft, erlebt man als Leser jede Nuance der Zusammenarbeit einer Gruppe. Jede der sieben Figuren ist interessant charakterisiert und hat so viel Wiedererkennungswert, dass man als Leser nicht mit den Figuren durcheinander gerät.

Als Ermittler agiert das Duo Bernd Kappler und Eva Dahlhaus … und das sehr gut! Sehr gefallen hat mir, dass man sehr wenig Privates der Ermittler serviert bekommt. So weiss man als Leser genug über die Kommissare, um sich ein Bild machen zu können. Jedoch unnötige Liebeleien, privaten Kram oder Details über die persönliche oder häusliche Situation werden aussen vor gelassen. Der Autor konzentriert sich auf den Fall und die Hauptaufgabe der Ermittler : Diesen Fall zu lösen.
Es wird so bedrohlich, in diesen Escape Games, dass ich atemlos weitergelesen habe. Hier bekommt der Titel des Thrillers " Raum der Angst" Gewicht und Marc Meller hat es geschafft, mich zu fesseln. Ich wüsste nur gerne, welcher bekannte Autor hinter diesem Pseudonym steckt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2020

Dreamteam!

Rauchland
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Im Engerloer Venn direkt an der holländischen Grenze , die sich Rauchland nennt, beobachtet ein Pärchen nachts auf dem Heimweg einen Mord. Es ist die Nacht auf den Dreikönigstag und mit dem beobachteten ...

Im Engerloer Venn direkt an der holländischen Grenze , die sich Rauchland nennt, beobachtet ein Pärchen nachts auf dem Heimweg einen Mord. Es ist die Nacht auf den Dreikönigstag und mit dem beobachteten Mord nicht genug : Zudem brennt eine Bauernscheune in der Nähe lichterloh. Die Ermittler des KK11 der Kripo Münster finden ziemlich schnell den Mörder. Der Täter ist ein ihnen bekanntes Gesicht : Schultewolter, der vor Jahren Heinrich Tenbrink, der sich gerade in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet hat, niederschlug. Doch Stimmen werden laut, dass Schultewolter das Opfer nicht getötet hat. Im Gegenteil: Er soll ihn aus der brennenden Scheune gezogen haben. Erster Hauptkommissar Bremer und Oberkommissar Betram sind gefordert und drehen im kleinen Dorf jeden Stein um, um die Wahrheit zu erfahren.

"Rauchland" ist der vierte Teil einer fortlaufenden Reihe. Ich kenne die vorderen Bände nicht und hatte keinerlei Verständigungsprobleme. Denn Vergangenes wird kurz erklärt damit auch Neuleser rasch im Bilde sind.
Mehr Probleme hatte ich mit den immer wieder eingeflochtenen plattdeutschen Ausdrücken, die mir zu zahlreich waren. Ich habe schlichtweg nichts davon verstanden und dann irgendwann einmal begonnen, diese zu überlesen. Ich verstehe, dass solche Dialektbrocken Authentizität vermitteln und lese das oft in Büchern, die in einer bestimmten (deutschen) Gegend handeln. Doch wenn man dem Dialekt nicht mächtig ist, sind es halt auch Stolpersteine, die den Lesefluss hemmen können.

Ansonsten hat mir der Schreibstil gefallen. Die Handlung, bestehend aus Mord - Ermittlung und Auflösung ist nachvollziehbar aufgebaut. Die Ermittlungen, die das Team anstellt, sind schlüssig und logisch aufgebaut. Zudem mischt auch noch der pensionierte Heinrich Tenbrink mit, was noch mal mehr Abwechslung in die Ermittlungsarbeit reinbringt.

Die Figurenzahl ist komplex und die Personen sind untereinander verbandelt, wie es oft ist in einem kleinen Dorf vorkommt. Zudem hat das Ermittlerteam untereinander etliche private Verwicklungen, die vielleicht auch mangels Vorkenntnissen nicht immer einfach sind zu durchblicken. Von einer Männer WG über ein Verhältnis im Team, Kompetenzgerangel bis zu einem gemeinsamen Kind ist da alles dabei. Das bedeutet höchste Konzentration. Ein selbst angefertigtes Personenglossar hat mir das Lesen erleichtert. Dies vor allem, weil doch auch für mich fremd klingende Namen dabei waren, wie Schaddebuer oder Schultewolter.
Die Gegend, das Münsterland und ihre Bräuche sind sehr gut in die Geschichte integriert. Sehr atmosphärisch beschrieben ist schon der Start in das Buch, als das Pärchen die brennende Scheune entdeckt.
Die Bemühungen zur Auflösung des Falles gehen in verschiedene Richtungen. Die Befragungen und Besuche bei Zeugen und potentiellen Verdächtigen vielschichtig. Da habe ich oft fast den Faden verloren und musste mein Personenglossar zur Rate ziehen oder zurück blättern.
Sehr gut sind die Figuren charakterisiert. Vor allem das Dreamteam, Heinrich Tenbrink und Maik Betram, ist mir ans Herz gewachsen.

Für mich ist Rauchland ein solider Krimi, der mich durchwegs gefesselt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.08.2020

Melancholisch!

Das verborgene Haus
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Viola und Axel reisen mit ihren Töchtern über Ostern von Stockholm in die Schonen. Gemeinsam wollen sie sich nach einer Krankheit Axels erholen und seine Mutter, die in einem Pflegeheim in der Nähe lebt, ...

Viola und Axel reisen mit ihren Töchtern über Ostern von Stockholm in die Schonen. Gemeinsam wollen sie sich nach einer Krankheit Axels erholen und seine Mutter, die in einem Pflegeheim in der Nähe lebt, besuchen. In diesem Heim lernt Viola die 90jährige Lea kennen. Lea überreicht ihr einen Geschichtenband über ihr früheres Leben als Missionarin in China. Viola, die als Literaturdozentin gearbeitet hat, beginnt darin zu lesen. Und wird zum Nachdenken angeregt … über ihr Leben und vor allem über die Beziehung zu Axel.

"Das verborgene Haus" empfand ich als zutiefst melancholische Geschichte. Gerade die Beziehung zwischen Viola und Axel ist teilweise verstörend und bedrückend. Sie sind seit vielen Jahren ein Paar, die Töchter Tora und Linn 14 und 16 Jahre alt. Viola ist seit der Krankheit von Axel die Starke, Zupackende und die alles Verzeihende. Auch wenn Axel chronisch unzufrieden ist und sich benimmt wie ein Choleriker. Als Leser kann man förmlich zusehen, wie er psychische Misshandlung an seiner Frau betreibt. Manches Mal hätte ich Viola schütteln können und zurufen "Wach endlich auf, verlass diesen Mann"…
Daher empfand ich den Roman als sehr emotional und auch bedrückend.

In 3 längeren Kapiteln vollzieht die Autorin einen Handlungswechsel. Viola liest frühere Geschichten aus dem Band, den sie von Lea bekommen hat. Diese Geschichten in der Geschichte empfand ich als leicht langatmig. Hier hätte sich die Autorin kürzer fassen könne und der Kern der Nachricht wäre trotzdem beim Leser und Viola angekommen.

Der leicht altmodische und blumige Schreibstil hat sich an und für sich gut lesen lassen. Ab und zu bin ich über ein paar holperige Handlungen gestolpert. Wie zum Beispiel, wenn die Kacheln in einem Badezimmer herausgeschlagen werden, und die Teenager im Zimmer nebenan weiterschlafen. Oder eine junge Frau an einer Pizzeria anhalten muss, damit ihre Mitfahrerin ihren Mann anrufen kann. Diese hat ihre Handtasche mit Handy nicht dabei …. und die Autofahrerin, die sie netterweise nachts auf einer einsamen Strasse aufgenommen hat, zufällig auch nicht?

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Blick hinter Wohnungstüren!

Die Nachbarin
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Lexie und Harriet sind Nachbarinnen und wohnen Tür an Tür in einem grossen Hochhaus mit Hunderten von Mietern mitten in London. Lexie und Harriet kennen sich jedoch nicht, da sie sich nie begegnen. Sie ...

Lexie und Harriet sind Nachbarinnen und wohnen Tür an Tür in einem grossen Hochhaus mit Hunderten von Mietern mitten in London. Lexie und Harriet kennen sich jedoch nicht, da sie sich nie begegnen. Sie hören jedoch, was in der benachbarten Wohnung geschieht. Lexie lebt mit ihrem Freund Tom zusammen und wünscht sich sehnlichst ein Kind. Harriet komponiert Songs für Musicals und das von zu Hause aus. Freitagabend feiert sie Partys und hat die Wohnung voller Menschen.
Lexie stellt sich das abwechslungsreiche Leben ihrer Nachbarin vor und wünscht sich nur ein kleines bisschen davon. Harriet hingegen möchte am liebsten Lexies Leben. Einen Freund wie Tom und eine Familie, das wäre, was sich Harriet wünscht.
Bald ist eine der beiden nicht mehr sicher, denn die Nachbarin versucht alles, um sie aus ihrem Leben zu drängen!

Ein grosses Plus in diesem Buch ist die Charakterisierung der Figuren. Da hatte die Autorin wirklich ein gutes Händchen!
Da ist zuerst einmal Harriet : Sehr schnell wird klar, dass sie Geheimnisse zurückhält und ein Ereignis in der Vergangenheit sie geprägt hat. Diese Geheimnisse werden dem Leser häppchenweise serviert. Ich empfand die Handlungen Harriets nachvollziehbar und psychologisch hervorragend ausgearbeitet. Die Figur hat mich restlos überzeugt!
Lexie, die einfach nicht schwanger wird, geht durch die Hölle. Sie klammert sich an jeden Strohhalm betreffend Schwangerschaft. Fällt in eine Depression und ist zutiefst verunsichert, wie ihr Freund Tom zu dem ganzen Kinderwunschprogramm steht. Hier konnte ich nachvollziehen, was Lexie durchmacht. Das ganze Prozedere ist authentisch und berührend beschrieben.
Den männlichen Part in der Geschichte besetzen Tom und Luke, der Exfreund von Harriet. Was da manchmal in den Beziehungen abgeht, empfand ich als haarsträubend und hat meine Emotionen geweckt.

Ganz nach dem Motto "das Leben der Nachbarn ist schöner", schielt jede der beiden Frauen darauf, was in der Nachbarwohnung geschieht. Die Anonymität in einem Hochhaus als Anlass, um sich das schönere und erfülltere Leben der Nachbarn einzubilden und vorzustellen. Sehr gelungen, durch die wechselnden Kapitel. Einmal in Ich Perspektive von Harriet und dann wieder aus der Sicht von Lexie. Dazu kommt, dass jede der Frauen die andere auf Social Media stalkt. Auch das ein Phänomen, das in der heutigen Zeit möglich ist. Menschen, die posten, wann sie was mit wem unternehmen. Und andere, die diese freizügige Zurschaustellung ausnutzen. Die Geschichte zeigt deutlich, dass und wie da Missbrauch geschieht und gegen einen verwendet werden kann.

Bei der Handlung hätte ich mir schon von Beginn weg dramatischere Situationen gewünscht. Die Story beginnt ruhig und benötigt Anlaufzeit. Auch als Fahrt in die Geschichte kommt, gibt es nicht unbedingt Gänsehautszenen. Passagen, in denen man vor Angst oder Schreck fast nicht weiterlesen kann, bietet die Geschichte kaum. Erst ganz zum Schluss wird die Handlung so, dass man wortwörtlich mit angehaltenem Atem liest. Dafür werden nach und nach immer mehr Grenzüberschreitungen einer der Frauen deutlich, die fassungslos machen.
Die Geschichte hat mich eher vom psychologischen Aspekt her berührt. Der Fokus liegt ganz klar auf den beiden Figuren. Ihr Denken, Fühlen und Handeln wird geleitet von Erlebnissen in der Vergangenheit, jedoch auch von ihrem Selbstbewusstsein.
Der Schreibstil von Caroline Corcoran habe ich als unaufgeregt und bedächtig empfunden. Der Fokus der Erzählung liegt oft auf den Gefühlen der Figuren und die Handlung tritt in den Hintergrund.

Mich hat das Buch fasziniert, denn nach und nach wird jede der Persönlichkeiten der Frauen deutlicher und man blickt hinter die Wohnungstüren!

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Zweiter Teil!

Die Sekte - Deine Angst ist erst der Anfang
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Sofia Baumann hat es geschafft!
Sektenführer Franz Oswald wandert für zwei Jahre hinter Gitter. Seine Glaubensgemeinschaft ViaTerra lenkt er, trotz Vertretung durch Madde, weiter vom Gefängnis aus und ...

Sofia Baumann hat es geschafft!
Sektenführer Franz Oswald wandert für zwei Jahre hinter Gitter. Seine Glaubensgemeinschaft ViaTerra lenkt er, trotz Vertretung durch Madde, weiter vom Gefängnis aus und so fühlt Sofia sich nicht sicher. Nach ihren Blogeinträgen, in denen sie über ihre Vergangenheit in der Sekte berichtet, wird sie massiv bedroht und flüchtet nach San Francisco. Doch sie weiss: solange sie lebt, ist sie eine Gefahr für die Glaubensgemeinschaft und Franz Oswald. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, versucht er ihren Aufenthaltsort aufzuspüren. Wird es ihm gelingen?

"Deine Angst ist erst der Anfang" ist der zweite Teil rund um die Sekte ViaTerra und Sofia Baumann. Zu Beginn ist eine kurze Zusammenfassung des ersten Teiles eingefügt. Wofür ich sehr dankbar war, habe ich doch den ersten Teil noch nicht gelesen. Wohl aber den dritten Teil und so war ich sofort mit den Figuren und der Vergangenheit (sowie der Zukunft) vertraut. Da man im dritten Teil vieles erfährt, was Sofia zu Beginn der Trilogie widerfahren ist.
Allerdings plätschert die Geschichte die erste Hälfte des Buches leicht vor sich hin. Vieles dreht sich um Sofia und ihrer Verarbeitung der Vergangenheit. Ihr Ventil ist der Blog, der schlussendlich Franz Oswald ein Dorn im Auge ist. Oswald sitzt hinter Schloss und Riegel und seine Präsenz ist bescheiden. Da er Auslöser der verschiedensten Gefühle beim Lesen ist, kommen Emotionen etwas zu kurz auf den ersten 200 Seiten.
Dazu kommt, dass zwei der Protagonistinnen sich wirklich dämlich verhalten und somit die Frauen in der Geschichte nicht gut weg kommen. Da wäre zuerst Oswalds Anwältin Anna - Maria Callini. Leichtgläubig und total fixiert auf ihren Mandanten verhält sie sich wie ein Teenager im ersten Liebesrausch. Als Anwältin muss man doch so intelligent ein, dass man irgendwann mal merkt, wie das Gegenüber manipuliert und betrügt? Nein, Frau Anwältin schmilzt förmlich hin und weg, sobald sie ihren Mandanten nur ansieht. Obwohl sie seine Vorgeschichte kennt! Allerdings war ich richtig froh um die Naivität dieser Frau. Denn das lässt einen beim Lesen einige Emotionen aufleben. Davon gibt es in der ersten Hälfte des Buches nicht so viele.
Das ändert sich, als Franz Oswald aus dem Gefängnis entlassen wird. Da ist sie dann wieder, die packende und fesselnde Geschichte, die ich vom dritten Teil der Reihe kenne.
Sofia Baumann ist in der Zukunft, also im dritten Teil, abgebrühter und abgeklärter. Nicht verstehen konnte ich, dass sie sich nach dieser Vergangenheit wieder einem Mann unterwirft. Und das erst noch einem Strohmann.
Sehr authentisch ist das Trauma, das Sofia und weitere ehemalige Sektenmitglieder erlitten haben, beschrieben. Sofia hat grosse Schwierigkeiten Anschluss im Leben ausserhalb von ViaTerra zu finden. So ist zum Beispiel die Jobsuche nicht einfach für sie. Und vielleicht ist es auch so, dass die Abhängigkeit die sie in der Sekte zwangsläufig erfahren musste, sie einholt und so alte Muster durchbrechen, als sie auf diesen Mann reinfällt?
Gegen Ende konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die Geschichte wird dramatisch und fesselnd.

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