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Veröffentlicht am 06.09.2020

Eine grandiose Sammlunng, wundervoller Geschichten

Absorption
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Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, ...

Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, der zum Betrachten und Nachdenken einlädt und meiner Meinung nach auch perfekt zum Inhalt passt.

Meine Meinung:
Wie immer ist es mir auch bei dieser Kurzgeschichtensammlung nicht möglich, alle Geschichten gemeinsam zu bewerten- und das möchte ich auch gar nicht, denn jede von ihnen verdient es von mir erwähnt zu werden und ich mich möchte mit euch teilen, was ich bei jeder einzelnen empfunden habe.
Fangen wir also an, ohne dabei näher auf die Inhalte einzugehen, um nicht zu spoilern, bevor wir uns am Ende der Gänze des Werkes widmen:

1.) Kein. Traum.
Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt und am Ende doch sogar ein Tränchen verdrücken lassen. Mit meinem Lieblingslied Iris im Hintergrund gelesen und zuletzt mit kleinem Lächeln und glasigen Augen beendet. Eine Erinnerung an den Wert der Zeit und was wir daraus machen.
Ein grandioser Einstieg, der mir sofort Lust auf mehr bereitete.

2.) Das Königreich
Zuerst war ich mir nicht sicher, wohin diese Geschichte führen würde, doch letztlich wurde die Message deutlich und ging mir persönlich sehr nahe, da es etwas ist, an das ich mich selbst des öfteren erinnern muss. Eine wichtige Message, die sehr interessant und nicht zu offensichtlich/aufdringlich verpackt wurde.

3.) Prosit Neujahr!
Eine nicht unbedingt besondere Geschichte, die aber für mich durch einen auf untypische Art und Weise sehr sympathischen Charakter bestach.

4.) Jenseits der Purpurnacht
Eine geniale Erzählerstimme in dieser Story, die mich mit ihren Randbemerkungen neben der eigentlichen Handlung mehrmals zum Schmunzeln brachte.

5.) Eine Laune der Natur
Coole Charaktere- wie oft erlebt man schon die kultigsten Monster der Gruselgeschichte beim Kartenspielen oder auf Halloween Ausflug, die bis zur letzten Seite sehr locker und unterhaltsam war, mich dann jedoch kurz vor Schluss auch noch in ihrer Message berührte und mich nun gänzlich von sich überzeugen konnte. Anderssein ist cool und du bist nie alleine- hell yeah!

6.) Beste Zeit
Beginnt sehr unterhaltsam mit ultra coolem Protagonisten und endet in einer Auflösung, die mich überraschte, sehr berührte und in ihrer Tragik vielleicht auch ein wenig Hoffnung gibt.

7.) Versteckspiel
Eine sehr süße, für meinen Geschmack nur etwas zu kitschige Geschichte über Seelenverwandtschaft, die mir etwas weniger zugesagt hat, als die vorherigen.

8.) Gesichter in der Menge
Keine richtige Geschichte, sondern ein kurzer Essay zu einem mir extrem wichtigen Thema- Vorurteilen und dem Wert eines jeden Menschen. Ich kann mich jedem Wort nur anschließen.

9.) Man erntet, was man sät
SYMPATHISCH, sympathisch, so verdammt sympathisch und genial finde ich Hank als Protagonisten. Er sagt was er denkt, flucht bis zum Umfallen und teilt genau meine Ansichten. Ein Volltreffer diese kurze politische Geschichte.

10.) Home Invasion
Da musste ich am Ende dann doch mal gut lachen. Super kurz, trotzdem funny, gerade für mich als bekennenden Horrorfilm Junkie.

11.) Zuckerperlen
Dem Titel nach ging ich von einer weiteren Liebesgeschichte aus, wurde jedoch von einer Geschichte zum Thema Glück und Glücklich sein überrascht, die mich sehr nachdenklich stimmte und so viel wahres in sich trägt und vermittelt.

12.) Leere
Keine Kurzgeschichte sondern eine Art kurzer Poetry Slam. Ein recht guter, der zu "Zuckerperlen" passt.

13.) Der Spuk
Die letzte und längste Geschichte der Sammlung- über realen Monster dieser Welt...
Spannend, düster und etwas gruselig, genau wie ich es mag. Stoff aus dem sich auch ein ganzes Buch hätte schreiben lassen, kurz und knackig verpackt. Ein wahrlich gelungener Abschluss!


Der Klappentext hält, was er verspricht. Es handelt sich um eine insgesamt sehr vielfältige Sammlung mit Geschichten zu allen erdenklichen Themen, von denen einige einfach sehr unterhaltsam, andere unglaublich lehrreich und emotional sind. Von Tod, dem Wert der Zeit, den inneren Konflikten, Angst, Liebe, der Psyche - es ist von allem etwas dabei, von allen Aspekten unseres Lebens und allem, dass es lebenswert und uns Menschen menschlich macht.
Es befinden sich kleine, wunderschöne Illustrationen zu Beginn einer jeden Geschichte, die auf eben diese einstimmen und nach dem Ende jeder Kurzgeschichte findet sich darüber hinaus eine kurzes Nachwort des Autors, in dem er erzählt wann und weshalb sie geschrieben wurde, was das ganze in meinen Augen angenehm abrundet, bevor man zur nächsten übergeht. Beides gibt den Geschichten einen gewissen Rahmen, der sie hervorhebt und trägt.
Der Schreibstil trifft außerdem durchweg genau meinen Geschmack, war locker-leicht zu lesen, aber hatte dennoch eine zarte poetische Note. Dies gilt für mich auch für die Protagonisten der einzelnen Geschichten. Oftmals fehlt mir bei Kurzgeschichten zu ihnen der nähere Bezug und ich verliere dadurch schnell mein Interesse, allerdings war das hier ganz und gar nicht der Fall, da Cushing es schafft, jeder Figur eine ganz eigene, besondere Note zu geben und dies auch auf nur wenigen Seiten.
Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch nach dem Beginnen am Abend weggelesen, allerdings wollte ich mir die Zeit nehmen, jede der Stories auch wirklich auf mich wirken zu lassen- denn das tun sie. Sie wirken nach, manche vielleicht nur für wenige Momente, doch andere haben sich beim Lesen der Zeilen langsam in meinen Kopf und mein Herz geschlichen, wurden von mir absorbiert und werden wohl noch lange in mir nachwirken.



Fazit:

Ich lege das Buch mit gemischten Gefühlen zur Seite. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Freude darüber, es endlich gelesen zu haben und ein wenig Traurigkeit- da ich es nun bereits gelesen habe. Das gesamte Buch glich für mich einem früheren Besuch auf dem Rummel. Das Essen von süßer Zuckerwatte und das sanfte Schweben auf einem Kettenkarussell, während man sich der eigenen Größe in der Weite der Welt bewusst wird, aber auch die wehenden Haare und himmelhohes Jauchzen auf der Achterbahn, bis hin zum Hinfallen und sich das Knie aufschürfen, aber daraus eine Lehre fürs nächste Mal ziehen. Es war das kleine Lächeln, das bei der Erinnerung an den Tag um die eigenen Mundwinkel zuckt, aber auch die Melancholie über die vergangene Zeit, die so einzigartig und besonders war und niemals mehr genau gleich empfunden werden kann. Es war in die unbekannte Ferne reisen und Zuhause ankommen zugleich. Es hat mich erinnert und belehrt. Genau an die richtigen Dinge. Die wichtigen Dinge. Das Leben und daran, es zu leben. Mit allem was dazugehört.

Wie man vielleicht merkt- ich bin begeistert und ich kann jedem diese tollen Lesestunden, die ich mit Absorption erlebt habe nur ans Herz legen. Ein wahres 5/5 Sterne Buch.
Meine Lieblingsgeschichten waren übrigens "Kein.Traum", "Beste Zeit", " Man erntet, was man sät" und "Der Spuk".
Vielen Dank für die schöne Zeit. Ein perfekter Beweis dafür, dass es keinen Verlag bedarf, um Bücher von inhaltlicher und auch materieller Qualität herauszubringen. Ein Hoch auf Selfpublisher!
Mein erstes, jedoch definitiv nicht letztes Buch des Autors, der übrigens auch super sympathisch ist :)

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Von allem etwas - und nur gutes davon

BRÏN
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Zu Beginn finden sich in diesem Buch eine kurze Einleitung und Erklärungen der Namen bzw. deren Aussprache wieder. Diese haben für ein humorvolles Vorwort gesorgt, das mir gleich noch mehr Lust auf die ...

Zu Beginn finden sich in diesem Buch eine kurze Einleitung und Erklärungen der Namen bzw. deren Aussprache wieder. Diese haben für ein humorvolles Vorwort gesorgt, das mir gleich noch mehr Lust auf die Geschichte bereitet hat.
Die Namen an sich empfand ich als sehr passend für eine Fantasy Geschichte. Sie waren nicht gewöhnlich, jedoch nicht zu übertrieben seltsam und kompliziert, sodass man keinen Knoten in die Hirnwindungen bekommt, beim Versuch die Namen zu lesen. (Das ist leider etwas, das ich bei Fantasy Büchern oftmals etwas bemängele). Die bereits erwähnten vorhergehenden Aussprachehilfen sind hierbei ebenfalls hilfreich, jedoch gar nicht unbedingt nötig.

Beim Anlesen wird sehr schnell klar, dass das Buch eher nicht für jüngere Leser geeignet ist. Ich persönlich würde Brïn Lesern ab 16+ ohne Bedenken empfehlen, darunter kommt es wohl auf die Personen selbst an (ich z.B lese auch schon seit ich 12 Jahre alt begeistert Stephen King etc.), da die Sprache sowohl teils ein wenig vulgär bzw. zweideutig, als auch teils gehobener ist und junge Kinder dies wohl nicht verstehen würden. Außerdem spielt auch der Inhalt in diesen Eindruck mit ein, da er explixite Gewaltdarstellungen enthält und auch hier das Verständnis der Geschehnisse für junge Leser eventuell zu komplex sein könnte.

Ingesamt hatte ich einen sehr guten Einstieg, kam zugleich zurecht, was nicht bei jedem Fantasy Buch der Fall ist, doch bei konzentriertem Lesen, fiel es mir recht schnell leicht, die Namen zuordnen zu können und Stück für Stück immer mehr durchzublicken. Besonders ab dem Auftauchen von Juno wird es leichter die neue Welt Brïn zu verstehen, da sie als Terranerin, also Erdbewohner, ebenso unwissend ist, wie der Leser zu Beginn und dieser deshalb von nun an mit ihr mehr über die Begebenheiten, Wesen und Geschehnisse lernen kann.
Der Klappentext verrät, wie ich schnell merkte, sehr wenig über den eigentlichen Inhalt, nimmt absolut nichts vorweg und lässt bereits nach wenigen Seiten wieder die komplette Handlung offen- ein riesiger Pluspunkt in meinen Augen, da 'Brïn' dadurch noch spannender wird.

Was den Schreibstil angeht, so hatte ich auf der ersten Seite bei dem anfänglichen Geschwärme noch Angst, ging bereits vom schlimmsten aus, nämlich dass der Schreibstil nun so geschwollen und übertrieben blumig bleiben würde- etwas, mit dem ich beim Lesen gar nicht klarkomme, denn zu viel Kitsch und ich, zumindestens im Bezug auf Schreibstil, sind keine Freude. Es war jedoch zu meiner Erleichterung nur von dem ersten Charakter, den man kennenlernt, kurzzeitig für eine bestimmte Szene so geschrieben. Danach folgte ein sehr schön und flüssig zu lesender Schreibstil, der eine angenehme Mischung aus älterer, fantastischer und moderner, frischer Sprache bot.

Des Weiteren finden sich in dem Buch einige Perspektivwechsel. Bei diesen bin ich auch oftmals skeptisch, da die meisten Autoren meist leider einige Charaktere und deren Abschnitte interessant gestalten, während andere dabei untergehen und ich deren Abschnitte nur lese, um wieder zu den anderen zu kommen. Hier waren die Wechsel jedoch absolut gelungen und sorgten mit ihrer Platzierung für möglichst viel interessante Handlung und Spannung, wobei alle Charaktere auf ihre eigene Art interessant waren und keine Geschichte zu blass blieb. Besonders interessant fand ich hierbei, den Welten- und Zeitenwechselaspekt.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir die Protagonisten letztlich beinahe alle sympathisch wurden, manche hierbei schneller, wie z.B Shi Kamika, während sich andere erst langsam aber sicher in mein Herz schlichen, wie Juno. Die Ausnahme bildet für mich Sofia. Ich fand sie durchweg unausstehlich, doch das sollte wohl auch so sein.
Den Bezug zur Realität fand ich durch die eingebundene Jack the Ripper Storyline ebenfalls sehr interessant und gelungen.

Was in meiner Rezension auf keinen Fall fehlen darf, ist mein Lob für die queere Note, die in Form von lesbischen Charakteren eingeflossen ist, wobei deren Sexualität jedoch nicht im Vordergrund stand. Ich finde davon gibt es noch viel zu wenig Bücher. Bücher, die sich nicht darauf fokussieren, dass Person X eben nicht hetero ist und wie sie selbst und Personen Y und Z damit umgehen. Es gibt zu wenige Bücher wie dieses, in denen es einfach so ist. Charaktere sind queer. Punkt. Es gehört zu der Story, aber es dreht sich nicht die ganze Welt darum. Es ist einfach ein normaler Bestandteil des Buches. Normal, so wie es in der echten Welt auch schon längst sein sollte.

Der einzige wirklich negative Punkt für mich beim Lesen war, dass ich bei vielen Charakteren am Anfang oder teils auch das ganze Buch hindurch, nicht wusste wie alt sie waren oder wie ich ich sie mir überhaupt vorstellen sollte, da es nur ungefähre Angaben gab, durch die ich dann ein wenig raten musste. Hier hätte ich mir, um mir die Figuren besser bzw. genauer vorstellen zu können, zu Beginn etwas nähere Angaben gewünscht.

Fazit:
Ein Buch, das mich absolut überrascht und dabei definitiv überzeugt hat. Es ist die perfekte Mischung von allem, humorvoll, spannend, romantisch, queer und mysteriös- was will man noch mehr? Von mir bekommt es ohne zu zögern 5/5 Sterne und das von jemandem, der Fantasy sonst eher meidet! :)

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Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein würdiger Abschluss

Ich bin die Rache
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Cover:
Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan der schlichten Cover dieser Reihe, besonders da Thriller in meinen Augen keinen großen Schnickschnack auf dem Cover, wie beispielsweise Liebesromane, nötig ...

Cover:
Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan der schlichten Cover dieser Reihe, besonders da Thriller in meinen Augen keinen großen Schnickschnack auf dem Cover, wie beispielsweise Liebesromane, nötig haben. Schade an diesem Band hier finde ich ein wenig die Unstimmigkeit zu den vorherigen, da es sich allerdings um den letzten Band der Reihe handelt, symbolisiert der Cut für mich auch eine Art Einschnitt, ein Ende, weshalb es doch wieder einen Sinn hat, dass es etwas anders als die sonst einfarbigen Teile ist.
Außerdem erwähnenswert ist der wie immer farbige Buchschnitt, passend zur Farbe des Buches, mitsamt Titel darauf. Er ist nicht ganz durchgezogen sondern hat noch Platz zu den Rändern, wofür ich wirklich dankbar bin, da ansonsten die Seiten stets zusammenkleben würden, wie sie es bei anderen Büchern mit so einem Schnitt tun (schrecklich immer alle Seiten trennen zu müssen). Hier passsiert das jedoch bei keiner einzigen, weshalb er dem ganzen Buch nur noch erst recht einen besonderen Touch gibt.

Der Inhalt (enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!) :
Oft schon hat der Serienmörder Francis Ackerman jr. seinem Bruder, dem Regierungsagenten Marcus Williams, und dessen Kollegen geholfen, die grausamsten Verbrechen aufzuklären. Mittlerweile ist dem Killer das Agenten-Team der Shepherd Organization sogar irgendwie ans Herz gewachsen. Als die Shepherd-Agentin Maggie in die Hände des berüchtigten Serientäters „The Taker“ fällt, nimmt Ackerman deshalb sofort die Verfolgung auf. Die Suche führt ihn und Marcus tief in das Herz eines Indianerreservats in New Mexico. Um den Taker aus seinem Versteck zu locken und Maggie zu retten, zettelt Ackerman einen blutigen Krieg an – einen Krieg, der viele Opfer fordern wird. Auf beiden Seiten.

Wie ich zu dem Buch gekommen bin:
Die Reihe ist meine absolute Lieblingsreihe und jeder der einzelnen Bände steht auch weit oben auf meiner imaginären Lieblingsbuchliste. So habe ich auf diesen Band, wie auch schon auf die beiden Vorgänger fast ein Jahr sehnsüchtig gewartet und sobald er in der Buchhandlung in der Nähe vorrätig war, durfte er sofort einziehen- und dann kam die Leseflaute, durch die ich das Buch dann doch später als geplant gelesen habe....

Meine Meinung:
Zu Beginn, auf den ersten 50 Seiten, habe ich noch nicht geahnt, dass dieses Buch das Ende der Reihe sein würde, auch wenn ich bei dem Klappentext schon ein leicht mulmiges Gefühl hatte. Dann habe ich ein neues Q&A von dem Autor gesehen und der Schock traf mich völlig unvorbereitet, da es sich für mich immer angefühlt hat, als würde die Reihe nie zu Ende gehen. Sie war einfach da und ging jährlich weiter- Jetzt ist es vorbei. Diese unglaubliche Reihe ist nun beendet und ich kann und möchte es noch immer nicht glauben. Es war eine meiner ersten Reihen, die ich in dem Genre gelesen habe, ja der erste Band rund um Marcus, Francis, Maggie und co. war einer meiner ersten Thriller überhaupt und ich habe diese Bücher so in mein Herz geschlossen, dass es wirklich schmerzt sie loszulassen und auf Wiedersehen sagen zu müssen
(Ihr kennt das bestimmt mit der ein oder anderen Reihe oder Serie).
Doch nun zu meiner eigentlichen Bewertungen, die ich mit einem absoluten Highlight in jedem Band beginnen möchte. Ich weiß nicht, ob es an einem wirklich grandiosen Übersetzer, Ethan Cross` Schreibstil oder der Mischung aus beidem liegt, aber man fliegt geradezu durch seine Bücher, auch durch dieses. Jedes Kapitel endet so spannend, dass ich "nur noch ein Kapitel" lesen möchte und letztendlich dann doch das ganze Buch durchhabe- Fluch und Segen zugleich. der Schreibstil ist unglaublich gut und ich genieße jede geschriebene Seite des Autors. Dazu kommen besonders die Aussagen und Gedanken von Francis Ackermann, dem ich stundenlang zuhören könnte. Er ist ein Genie, sagt auf seine eigene Weise so extrem intelligente Dinge und alleine seine Art zu reden, schafft es seine gesamte Ausdrucksstärke, sein Wesen widerzuspiegeln. Damit gehe ich auch direkt über auf die Charaktere und hier fällt es mir wirklich schwer richtig zu bewerten, denn sicher kommen bei mir die Hauptcharaktere Marcus und Maggie immer ein wenig schlechter weg, als sie es verdient hätten. Sie sind eigentlich wirklich gute Charaktere, haben ihre Hintergründe (die selbst Nebenfiguren bei Cross bekommen) , auf die ich aufgrund von Spoilern nicht näher eingehen möchte, aber trotzdem werden sie (für mich und sicher auch für einige andere) einfach immer wieder von einem überschattet- Francis Ackermann Jr., dem Serienkiller, dem ich sofort absolut verfallen bin. Cross schreibt seine Bücher oftmals mit verschiedenen Sichtweisen in den unterschiedlichen Kapiteln und die rund um Ackermann sind jedesmal meine liebsten, da er für mich nicht nur am besten ausgearbeitet und am realsten wirkt, sondern auch ein zugleich so beeindruckender, für manche vielleicht abstoßender, aber für mich absolut interessanter Protagonist ist. Ethan Cross schafft es hier wirklich, obwohl er aus Ackermanns Perspektive so schonungslos schreibt, einen Serienkiller sympathisch werden zu lassen. Ich mag ihn und dass trotz oder vielleicht gerade durch seine unberechenbare aber stets kluge, kalte, schonungslose Art. Alleine für diesen Killer lohnt es sich die Reihe zu lesen. Ackermann ist meine absolute Lieblingsbuchfigur. Er ist eine Art krankes Genie wie Hannibal Lecter und doch auch ganz eigen und anders.
Der Inhalt war wie immer von Seite eins an spannend, wobei wir zuerst direkt kurz in die Sicht der entführten Maggie in ihrer schier ausweglosen Lage eingeführt werden, nur um sie dann vorerst wieder zu verlassen und ein wenig in der Zeit zurückzugehen. Hatte ich zu Beginn gedacht meine Gedächtnislücken von dem letzten Band wären zu groß, um alles zu verstehen, hat sich dies als falsch herausgestellt. Alles was man noch wissen musste, wurde nochmals zum besseren Verständnis kurz erwähnt. Dies finde ich besonders gut für alle, die wie ich zwischen dem Lesen der einzelnen Bände eine längere Zeitspanne haben und sich vielleicht nicht alle Details über diesen Zeitraum merken können. Von Beginn an hatte das Buch für mich keinerlei Längen. Zeitsprünge an den richtigen Stellen haben die Geschichte noch interessanter gestaltet und ich empfand den Inhalt als keinesfalls vorhersehbar. Außerdem wurde in ihnen die Vorgeschichte zu den Ereignissen bzw. der aktuellen Situation im Klappentext erklärt, was ich sehr gelungen fand, da eine chronologische Abfolge wohl für einen eher langatmigen Einstieg gesorgt hätte. So wurden diese eher noch weniger spannungsreichen Kapitel allerdings gut in die restliche Geschichte eingebettet und haben dadurch auch einen gewissen Reiz bekommen.
Das Grundgerüst diesmal auf einen indianischen Hintergrund mancher Figuren zu stützen, fand ich ziemlich interessant, da man in der Geschichte ein wenig über deren Volk und Traditionen gelernt hat, ohne dass es zu viel wurde oder es zu geschichtlich wirken zu lassen.
Gerade gegen Ende hat das Buch immer mehr an Fahrt aufgenommen und ich habe sehnsüchtig und auch ängstlich dem Ende hingegengefiebert, der Auflösung, zugleich aber auch der Antwort auf die Frage "Wen lässt Ethan Cross nun im Serienfinale sterben?". Ich konnte auf den letzten 150 Seiten gar nicht mehr so schnell lesen, wie ich es gerne gewollt hätte. Die Charaktere sind mir im letzten Drittel besonders ans Herz gewachsen, da man nochmal einiges über sie und ihre Gefühlswelten erfahren hat, weshalb es mir noch schwerer fiel, sie letztendlich gehen zu lassen- auf die andere oder die andere Weise.

Zitate:

"Wenn sie alles Böse, allen Schmerz und alle Schlechtigkeit, zu der Menschen fähig sind, über ein unschuldiges Kind ausschütten, und dieses Kind überlebt, kommt eine Kreatur wie ich dabei heraus. Ich bin die Quintessenz der schlimmsten Ungeheuer auf Erden. Ich bin die Nacht, erfüllt von einer Dunkelheit, die nur wenige Gesehen haben, die aber alle fürchten."
~Francis Ackermann jr. (Seite 20)

"Ich bin mir intensiver als die meisten anderen des wahren Feindes der Menschheit bewusst. Ihres unbesiegbaren Feindes."
"Und wer ist das? Der Tod?"
"Nein. Der ist bloß ein Tor in eine andere Welt, für alle die glauben. Ich rede von einer Macht, die nur von Gott übertroffen wird: die Zeit. Sie ist der wahre Taker. Eine Kraft, die am Ende uns alle besiegt und uns das nimmt, was wir lieben."
~Francis Ackermann jr. zu Marcus

Mein Fazit:
Ich bin wirklich traurig, dass es nun vorbei ist, doch auch der letzte Band der Reihe hat mich vollkommen überzeugt. Das Buch bekommt 5/5 Sterne von mir und ich lege die Reihe jedem Thrillerfan mit bestem Gewissen ans Herz. Für mich ist und wird sie auch immer etwas ganz besonderes sein.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Schaurig-schöner King

Friedhof der Kuscheltiere
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Cover:
Das Cover ist wie die der meisten Stephen King Bücher eher schlicht gehalten, allerdings gefällt es mir wirklich gut, da die Katze ja eine große Rolle in dem Buch spielt und es somit sehr passend ...

Cover:
Das Cover ist wie die der meisten Stephen King Bücher eher schlicht gehalten, allerdings gefällt es mir wirklich gut, da die Katze ja eine große Rolle in dem Buch spielt und es somit sehr passend ist. Ich mag es immer, wenn das Cover auch eine Bedeutung für das Buch hat und nicht nur schön aussieht.

Der Inhalt:
Hinter dem kleinen Tierfriedhof liegt eine verwünschte indianische Grabstätte. Ob Katze oder Mensch: Wer hier beerdigt wird, wird zum Albtraum für die Hinterbliebenen.

Die Creeds, eine junge Familie, ziehen von Chicago ins idyllische Kleinstädtchen Ludlow im US-Bundesstaat Maine. Der Ort scheint paradiesisch: Fast abgeschieden von der Zivilisation grenzt ihr wundervolles Zuhause an ein schier unendliches Waldgebiet. Nur eine am Haus vorbeiführende Schnellstraße stört die Idylle. Familienvater Louis lernt den 83jährigen Jud Crandall kennen, der das Haus gegenüber bewohnt. Jud zeigt der Familie einen seltsamen Tierfriedhof, der wenige Schritte vom Haus der Creeds entfernt liegt, ein alter Ort des Todes, von Kindern angelegt, die ihre Haustiere verloren.
Es dauert nicht lange, und auch der Kater der Familie Curch wird von einem auf der Schnellstraße dahinrasenden Truck überfahren. Damit beginnt für die Creeds eine Achterbahnfahrt des Grauens. Louis traut sich kaum, seiner Tochter Ellie von dem Verlust zu erzählen. Da zeigt Jud Louis einen Weg, Totes ins Leben zurückzuholen -- so scheint es zumindest. Doch die Toten kommen verändert zurück.

Wie ich zu dem Buch gekommen bin:
Wer hat selbst als Nicht-Stephen King oder Horror Fan nicht schon einmal von diesem Buch gehört? Es ist eines der Bücher, wenn man Horror denkt- und ich hatte es noch nicht gelesen. Schande über mich als riesiger Stephen King Fan!
Natürlich hatte auch ich schon sehr viel über Friedhof der Kuscheltiere gehört, jedoch hat es mich irgendwie nie genug interessiert, um es dann tatsächlich zu kaufen. Andere Kings klangen da einfach ansprechender- oh ich hatte ja keine Ahnung... Jedenfalls stand ich nun vor ein paar Wochen in der Buchhandlung und hatte unglaubliche Lust auf einen neuen King- die eigenen auf dem SuB zählen da ja irgendwie nie- und da es das einzige war, dass ich von den vorrätigen noch nicht hatte, durfte es nun doch mit.
Zum Glück.

Meine Meinung:
Vorab hatte ich durch die ganzen lobenden Stimmen zu dem Buch hohe Erwartungen daran- und ich kann sagen, dass diese definitiv erfüllt wurden. In Friedhof der Kuscheltiere geht um das größte Mysterium des Lebens- um dessen Ende.
Ich habe viele negative Meinungen gehört, von Lesern denen das Buch viel zu langweilig und langatmig war. Für mich war das allerdings nicht so. Im Gegenteil- es sind gerade Kings lange Beschreibungen, seine ganz genau gezeichneten Charaktere, die seine Bücher für mich so besonders machen. Auch dieses Buch hatte einen ziemlich langen Einstieg, in dem eigentlich für die Haupthandlung nicht viel passiert- aber irgendwie eben doch. In beinahe der gesamten ersten Hälfte des Buches geht es hauptsächlich darum, die Ortschaft, die Charaktere und Atmosphäre genau kennenzulernen. Dies hat mir gefallen und dank dem leichten, bildlichen Schreibstil des Autors, konnte ich es trotzdem lesen ohne mich auch nur im Geringsten zu langweilen. Es gehört für mich bei seinen Büchern einfach dazu, denn genau dieser Einstieg ist es, der das folgende Grauen in Friedhof der Kuscheltiere so viel eindringlicher wirken lässt. Man spürt die kleinsten Veränderungen durch einzelne Entscheidungen und Geschehnisse, die sich wie ein Film vor dem inneren Auge abspielen. Man fühlt mit mit den Charakteren mit, spürt wie sich das Grauen langsam einen Weg in die junge Familie bahnt und es entsteht ein Sog, der von da an so mitreißend ist, dass man das Buch nicht eher mehr aus der Hand legen möchte als nach dessen Beenden.
Der Sog beginnt nach der Anfangsphase relativ mittig im Buch mit dem Tod und Wiedererweckung des Katers und wird von da an immer mitreißender, gipfelt letztendlich in einem unausweichlichen Ende, das, wie ich finde, sehr gelungen ist und zu der Stimmung des Buches passt. Es ist nicht zu viel, aber auch keines Falls zu wenig, lässt dem Leser Raum zum Nachdenken und ihn selbst mit einem schaurigen, mulmigen Gefühl zurück.
Die bereits erwähnten Charaktere in diesem Buch sind die Familie Creed, bestehend aus Mutter Rachel, Vater Louis, Tochter Ellie und Sohn Cage, sowie der Nachbar Jud Crandall und dessen Frau Norma. Diese wurden mir zwar nicht allesamt sympathisch, jedoch war es mir durch die vielen Details möglich mit ihnen allen mehr oder weniger mitzufühlen oder sich zumindest in sie hineinzudenken, da sie so real und greifbar wirken. Außerdem gibt es natürlich noch weitere Nebenfiguren und auch diese sind hervorragend ausgearbeitet, sodass selbst sie als nur kurz oder hintergründig erscheinende Personen, nicht zu blass bleiben. Besonders Pascow ist mir eindringlich im Gedächtnis geblieben.

Fazit
Es geht um mehr als nur den Horror und Grusel, den man vielleicht beim Lesen dieses Buches verspüren mag. King zeigt auf, dass das Leben früher oder später unausweichlich in dem Tod endet, egal was man auch dagegen zu tun versucht. Er zeigt auf, wie wichtig das Loslassen ist- und wie schwierig zugleich. Tut man dies nicht, wird man sein Glück nicht wiederfinden können. Es endet unausweichlich in noch mehr Grauen, Schmerz und Kummer.
King schafft es stets mir in seinen Büchern unterschwellig wichtige Dinge zu vermitteln, auf eine Weise, in der es mir beim Lesen gar nicht zu präsent ist, bei der ich erst nach beenden des Buches merke, wie sich seine Mitteilungen in mir festgesetzt haben und ich beginne nachzudenken. Er verpackt so vieles in seine teils schaurigen, teils abstoßenden, teils einfach spannenden Büchern und erreicht somit eine große Bandbreite an Menschen. Man muss nicht viel denken beim Lesen seiner Bücher. Man muss keine philosophischen Gedankengänge verfolgen. Es reicht in die Geschichte einzutauchen, sich von ihr mitnehmen zu lassen und einfach zu lesen. Der Rest kommt von selbst und das finde ich an Stephen Kings Werken so besonders. Er holt mich ab, auf seine Weise und schafft es mich so vieles fühlen zu lassen, denn seine Bücher, so auch besonders dieses, sind so viel mehr als nur Horror.

Das Buch bekommt von mir 5/5 Sterne, da ich merke, wie ich auch jetzt noch darüber nachdenke, ich Spaß beim Lesen hatte und es einfach ein "richtiger" King war, mit allem was für mich dazugehört.
Nicht mein erster Horrorroman aber sicherlich mit einer der besten.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Neu und anders, dabei absolut überzeugend

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Mich hat das Buch vollkommen überzeugen können. Bereits der Klappentext war sehr vielversprechend, doch in dem Buch geht es noch um viel mehr als die Kontroverse, ob dies erlaubt sein sollte oder nicht, ...

Mich hat das Buch vollkommen überzeugen können. Bereits der Klappentext war sehr vielversprechend, doch in dem Buch geht es noch um viel mehr als die Kontroverse, ob dies erlaubt sein sollte oder nicht, sondern auch um grundsätzliche Probleme im Alltag, Zweifel und Verrat- alles Dinge über die ich aber nicht zu viel verraten möchte. Der Schreibstil ist sehr angenehm und rasch zu lesen, die Story hat mich nach dem Einstieg nicht mehr losgelassen und ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Es stecken viele Überraschungen darin und es hat ein meiner Meinung nach sehr spannendes und auch wichtiges Thema aufgegriffen.
Auch die Charaktere hat man manche schneller, manche langsamer Stück für Stück ins Herz geschlossen, mit ihnen mitgebangt und gefiebert. Ich hatte mit deutlich weniger Spannung gerechnet als ich sie letztendlich bekommen habe, war absolut positiv überrascht.