Ein starkes Debüt von Laura Zimmermann
Meine Augen sind hier obenHandlung:
Auch wenn die 15-jährige Greer nicht gern im Mittelpunkt steht, könnte sie wetten, dass andere Leute oft über sie reden. Nicht über sie als Person, nicht darüber, dass sie ein Mathe-Ass und ...
Handlung:
Auch wenn die 15-jährige Greer nicht gern im Mittelpunkt steht, könnte sie wetten, dass andere Leute oft über sie reden. Nicht über sie als Person, nicht darüber, dass sie ein Mathe-Ass und verdammt witzig und klug ist. Sondern über ihre Brüste, die sehr groß und ihr in jeder Hinsicht im Weg sind. Beim Schulsport, beim Kleiderkauf, beim Flirten mit einem Jungen. Sie sind ihr dabei im Weg, sie selbst zu sein. Erst als sie ihr Talent für Volleyball entdeckt, Teil einer Mannschaft wird und Jackson kennenlernt, wird Greer klar: Es lohnt sich, aus dem Versteck ihres übergroßen Hoodies auszubrechen. Es lohnt sich sogar sehr!
Meinung:
Das Cover passt meiner Meinung nach total gut zur Geschichte, es hätte nicht besser gewählt werden können. Es sendet schon eine direkte Message an alle, die dieses Buch betrachten, eine sehr wichtige Nachricht, die für uns alle wichtig sein sollte! Das Cover finde ich total aussagekräftig und auch farblich sehr schön gestaltet. Dass der Titel in die Sprechblase integriert ist, gefällt mir sehr, da die Sprechblase mit Inhalt auch zeigt, dass man die Person nicht auf ihr Äußeres reduzieren sollte, denn ,,Meine Augen sollten hier oben sein“.
Der Schreibstil von Laura Zimmermann gefällt mir sehr. Besonders begeistern konnte mich, wie authentisch und ehrlich die Geschichte auf den Leser wirkt. Die Ich-Erzählerin Greer hat so eine selbstironische Art, über die man oft nur lächeln kann, denn ihr Humor ist wirklich spitze. Gleichzeitig sind einige Stellen auch einfach nur so traurig, dass man am liebsten weinen würde. Das Debüt von Laura Zimmermann hat mich sehr berührt und bewegt, sodass ich es geliebt habe, Greers Geschichte zu lesen.
Ich finde es auch gut, dass neben dem BH-Problem auch noch ihr Alltag dargestellt wird. Authentisch schildert Greer die normalen Probleme eines Teenagers: eine gute Mathenote oder auch die Streitgespräche zwischen ihrer besten Freundin, die diese fast mit jedem führt, zu schlichten. Dann entdeckt Greer auch Volleyball für sich und ich habe mich riesig gefreut, als Greer in die Volleyballmannschaft aufgenommen wurde! Endlich kann sie jeden zeigen, was sie drauf hat und das Spielen scheint ihr auch wirklich Spaß zu machen. Doch dann bahnt sich schon das nächste Problem an: ihre Brüste. Die Lösung darauf lautet? Stabilisator. Eigentlich ein schreckliches Wort, aber Greer scheint er beim Spielen wirklich zu helfen und ich habe mich sehr mit ihr gefreut.
Greer ist ein wundervoller Charakter, den man einfach gleich in sein Herz schließen muss. Wie schon oben erwähnt gefällt mir ihr trockener Humor total und bereits nach wenigen Seiten konnte ich mich gleich mit ihr identifizieren und fand sie sehr sympathisch. An manchen Stellen möchte man sie einfach nur in den Arm nehmen und trösten. Allerdings hat Greer auch gute Freunde und im Volleyballteam bekommt sie von den Mitgliedern so unglaublich viel Rückhalt, dass Greer sich dort richtig wohlfühlt und sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist wundervoll und ich habe es sehr genossen, zu lesen, wie sie sich langsam weiterentwickelt und schließlich völlig über sich hinauswächst.
Jackson war mir ebenfalls sehr sympathisch. Er scheint in Greer wirklich etwas zu sehen und ich bin sehr begeistert über sein Verhalten gegenüber Greer. Zunächst wurde nicht deutlich, ob er mehr will als nur Freunde zu sein, die Liebesgeschichte hat sich meiner Meinung nach in genau dem richtigen Tempo entwickelt und wirkte so sehr realistisch und nachvollziehbar auf mich. Die beiden zusammen sind einfach nur süß und ich finde, dass die beiden ein echtes Traumpaar sind!
Aber auch die anderen Charaktere besaßen viel Tiefe und waren für mich ebenfalls sehr interessant, da auch sie einen nicht gerade unbedeutenden Teil zur Geschichte beitrugen. Maggie, Greers beste Freundin, oder Jessa, die Kapitänin vom Volleyballteam, die sich zu einer guten Freundin von Greer entwickelt, waren so positiv dargestellt, dass man auch sie gleich liebgewinnen musste. Aber auch andere Charaktere wie Quin, Jacksons Schwester, hatten mein Interesse geweckt und waren sehr liebeswerte Personen.
Fazit:
Was für ein bewegendes Buch, das trotzdem auch sehr humorvoll ist. "Meine Augen sind hier oben" hat mich total bewegt und mitfühlen lassen. Es ist ein echtes Wow-Buch, wahrscheinlich vor allem, weil es so realistisch ist und viele Mädchen mit diesem ,,Problem" zu kämpfen haben. Ich bin richtig traurig, dass Greers Geschichte nun zu Ende ist und werde das Buch auf jeden Fall im Gedächtnis behalten. Vielen Dank an die Autorin für dieses berührende Leseerlebnis! Fünf von fünf Sternen!