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Veröffentlicht am 05.10.2020

Nicht so harmlos, wie es scheint

Bubble. Die magische Kugel
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Bubble – Die magische Kugel macht auf den Leser auf den ersten Blick einen recht befremdlichen Eindruck. Das Cover scheint recht düster durch die Totenköpfe überall, die trostlose Stadt und vor allem die ...

Bubble – Die magische Kugel macht auf den Leser auf den ersten Blick einen recht befremdlichen Eindruck. Das Cover scheint recht düster durch die Totenköpfe überall, die trostlose Stadt und vor allem die gruselige Puppe in der Bubble. Dennoch hat der Klappentext meine Neugierde geweckt und ich wollte herausfinden, was genau Kine dazu bewegt, Schutz in der mysteriösen Kugel zu suchen, wie sie sich darin fühlt und ob sie nicht doch bald bemerkt, dass es „draußen“ viel besser ist, als versteckt in so einem Ding.

Zunächst muss ich allerdings sagen, dass ich sehr erstaunt darüber war, wie ausgeprägt negativ Kine die Welt sieht. Also wirklich ALLES in ihrem Leben. Die ersten Seiten sind schon gespickt von Flüchen, Meckereien, Gejammer und noch mehr Flüchen, wie schlecht, ungerecht und gemein und nicht lebenswert alles doch ist. Natürlich war mir aufgrund des Klappentextes schon klar, dass wir es nicht mit einem Sonnenschein von Protagonistin zu tun haben, sonst wäre die Bubble ja nicht nötig gewesen.
Doch dass Kines düstere Gedanken derart intensiv sind, hat mich eher unvorbereitet getroffen, ganz zu schweigen davon, dass sie auch noch allen anderen die Schuld für dieses vermeintlich schlechte Leben gibt und noch dazu absolut uneinsichtig ist beziehungsweise es drauf hat wie keine zweite, Rechtfertigungen für ihre eigenen Fehltritte zu finden.

Ich konnte mich aufgrund ihrer Art zwar nicht allzu gut in sie hineinversetzen, doch die Erzählweise konnte mich fesseln und hat dafür gesorgt, dass es möglich war, der Geschichte flüssig zu folgen. Die Grundidee dieser Kugel, in der sich Kine vor der ganzen Ungerechtigkeit versteckt und ihr eigenes kleines Reich hat, fand ich trotz all dem faszinierend. Sie findet dort zunächst natürlich ihren Frieden, wie soll es auch anders sein. Und ab und zu habe ich mir selbst gewünscht, auch so einen mir vermeintlich wohlgesonnenen, geradezu magischen Rückzugsort zu haben.

Bis dann die große Wendung kommt. Kine werden die Augen auf drastische Art und Weise für die Wahrheit geöffnet, meiner Meinung nach in Anbetracht der 10- bis 11-jährigen Zielgruppe unpassend gruselig und verstörend. Der Spiegel, der ihr vorgehalten wird, verfehlt seine Wirkung jedoch nicht.
Ich denke, dass das Ganze auch sanfter, mit mehr Einfühlungsvermögen und weniger verschreckend möglich und nötig gewesen wäre, allerdings passt diese harte creepy Seite der Kugel wiederum ziemlich gut zu Kines hartnäckiger Uneinsichtigkeit.

Die Moral ist deutlich und selbst für die sture Kine kaum zu übersehen. Sieh nicht in allem das schlechte und steh zu deinen Fehlern. Gib nicht immer nur den anderen die Schuld und sei zufrieden mit dem, was du hast.
An und für sich eine richtige und wichtige Botschaft, keine Frage. Doch der Weg, auf dem das junge Mädchen diese Lektion lernen musste, war steinig und nicht immer für die Zielgruppe geeignet. Dennoch war ich unweigerlich fasziniert beim Lesen und habe mit Kine mitgefiebert.

Mein Fazit:
Ein ungewöhnliches Buch mit einer eindringlichen Message, deren Art der Überbringung sich für 14-jährige vielleicht besser eignet als für 10-jährige. Abgesehen davon, dass Kine so eine düstere Protagonistin war, habe ich das Buch aber sehr gern gelesen. Ich mochte die Idee hinter der Bubble, mir gefiel das Ende des Buches extrem gut und die Reise von Kine und ihrer Bubble war spannend und hat mich stetig in Atem gehalten.
Dennoch kann ich wegen der Kritikpunkte nur sehr knapp 3,5 von 5 Sternen vergeben, selbst wenn wir gerundet dann trotzdem bei 4 Sternen landen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2020

Damals...

Doggerland
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Ich habe mich in meinen gelesenen Büchern schon durch viele verschiedene Epochen geturnt, aber 8000 Jahre in der Vergangenheit war ich bisher tatsächlich noch nie. Umso gespannter war ich auf Doggerland, ...

Ich habe mich in meinen gelesenen Büchern schon durch viele verschiedene Epochen geturnt, aber 8000 Jahre in der Vergangenheit war ich bisher tatsächlich noch nie. Umso gespannter war ich auf Doggerland, ob die Steinzeitmenschen so wären, wie ich sie mir vorgestellt habe, wie die Dörfer dort sind, die Lebewesen, einfach alles.

Als Leser begleitet man Leya und Lex nicht nur von außen in die Steinzeit, sondern erhält dadurch, dass sie beide wechselnd aus ihrer Ich-Perspektive berichten, auch persönliche Einblicke in das Geschehen, darf an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben und kann sich so ein noch besseres Bild von allem machen. Zudem gibt es eine dritte Perspektive, nämlich von Alif, dem Steinzeitjungen, welche ich persönlich am lehrreichsten fand.
Dank Alif wurde man langsam an die Steinzeit und ihre Neuartigkeit gewöhnt, konnte sich mit den dort herrschenden Gewohnheiten und der Lebensweise der Bewohner vertraut machen und vor allem dem Vokabular, welches sich in vielen entscheidenden Punkten von unserem unterscheidet.

In Leyas Perspektive habe ich mich jedoch mit Abstand am wohlsten gefühlt, einfach weil sie mir schon von Beginn an super sympathisch war. Ruhig, klug, umgänglich, genau meine Kragenweite.
Ihren Bruder Lex dagegen wollte ich ab und zu packen und ihm sein grausiges Zocker-Vokabular aus dem Wortschatz schütteln. Im ersten Drittel war ich wirklich kurz davor, seine Kapitel nur noch zu überfliegen, aber im Laufe der Geschichte macht der Junge eine beeindruckende Entwicklung durch.

Das Abenteuer von Lex, Leya und Alif hat mir im Grunde genommen echt gut gefallen. Es kommt oft Spannung auf und gegen Ende nimmt die Geschichte ordentlich an Rasanz zu. Das fesselt enorm und das für mich überraschende Ende setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Abgesehen von der außergewöhnlichen Reise in die Vergangenheit einerseits voller Gefahren und andererseits auch voller neuer Freundschaften wird in der Geschichte auch auf akute Probleme aufmerksam gemacht. Ganz weit oben steht der Umweltschutz, im Moment aktueller denn je. Wie das sensible aber auch wichtige Thema für Kinder und Jugendliche einfach und ansprechend verpackt wurde, gefiel mir. Im Anschluss an das Buch kann jeder dann für sich selbst überlegen: In was für einer Welt möchte ich leben? Was bin ich bereit, dafür zu tun, dass es eine lebenswerte Zukunft wird, die auf mich wartet?

Mein Fazit:
Nach einigen erheblichen Startschwierigkeiten mit einem der Protagonisten bin ich gut in die Geschichte reingekommen und habe mich in der Steinzeit auch erstaunlich wohl gefühlt. Die Reise durch die Zeit war unterhaltsam, lehrreich, spannend und authentisch, und ist sehr zu empfehlen für alle, die mal einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit machen und dabei auch noch was über unsere Zukunft lernen wollen.

Veröffentlicht am 17.09.2020

Rekorde für die Ohren

Guinness World Records 2021
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Die Guinness World Records kennt vermutlich nahezu jeder. Ich hatte zwar bisher nur eines der Bücher, aber ich weiß noch genau, wie ich mit Staunen durch die Seiten und Rekorde geblättert habe, immer wieder ...

Die Guinness World Records kennt vermutlich nahezu jeder. Ich hatte zwar bisher nur eines der Bücher, aber ich weiß noch genau, wie ich mit Staunen durch die Seiten und Rekorde geblättert habe, immer wieder aufs Neue fasziniert von den Leistungen der Menschen, Tiere und teilweise sogar Planeten. Jedes Mal, wenn ich zufällig sah, dass im Fernsehen ein neuer Rekordversuch übertragen wird, hing ich gebannt an der Mattscheibe und habe mitgefiebert und gehofft, der Versuch wäre erfolgreich.

Als es im Vorfeld hieß, die Rekorde gebe es bald auch als Hörbuch, war ich zunächst skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man viele Seiten teils doch etwas nüchterner Fakten ansprechend vertonen könnte, sodass man als Zuhörer am Ball bleibt und dem Ganzen auch problemlos folgen kann, ohne sich mit Informationen überladen zu fühlen.
Doch je länger ich darüber nachgrübelte, desto neugieriger wurde ich auch. Zudem wird damit geworben, dass die Rekorde auf abwechslungsreiche Art und Weise in Form von Dialogen besprochen, auf Stadionsprechermanier erzählt oder musikalisch untermalt erzählt werden. Das hat mich gelockt und so habe ich mich am Ende doch für das Hörbuch entschieden.

Und ich habe es definitiv nicht bereut! Klar, ich muss einräumen, dass ich mir 90% der Rekorde nicht habe merken können. Aber das hätte ich auch nicht gekonnt, wenn ich sie mir durchgelesen hätte, selbst wenn da die Chance besteht, es direkt noch einmal nachzuschlagen und es besser zu visualisieren. Generell bin ich der Lern-Typ, der Dinge gelesen besser behält als gehört, aber das ist ja auch von Person zu Person unterschiedlich.

Manche Themenbereiche wie zum Beispiel das Sonnensystem, Kultur und Gesellschaft sowie Sport haben mich nicht besonders interessiert, aber das haben sie auch beim Buch nie. Bei diesen Teilbereichen bin ich dann zugegeben etwas abgeschweift beim Hören, aber dafür haben mich die menschlichen Rekorde, das Gaming und die Popkultur umso mehr fasziniert. Die Kapitel über die Größen- und Altersrekorde habe ich sogar mehrmals angehört, das sind die Zahlen immer unvorstellbar.

Die Rekorde wurden von verschiedenen Sprechern vorgetragen, sowohl männliche als auch weibliche, ab und zu hat man sogar einen Quasi-Promi dazwischen gehabt wie zum Beispiel Oliver Rohrbeck aus „Ich einfach unverbesserlich“ oder Sportler, die über ihre Karriere berichten. Die ständigen Sprecherwechsel haben für viel Abwechslung gesorgt und die auditive Gestaltung um den gesprochenen Inhalt herum hat mir ebenfalls gut gefallen. Durch Soundeffekte und Hintergrundmusik wurde meine Aufmerksamkeit meist recht erfolgreich bei der Stange gehalten, manchmal hatte die Vortragsweise allerdings etwas von einer Dokumentation ohne Bild, da war es dann wiederum etwas trocken, das Geschehen zu verfolgen, zum Beispiel ganz am Anfang, als es um das Sonnensystem ging. Aber bei umfassenderen, abwechslungsreicheren Themen wie Videospielen, war ich gedanklich voll bei der Sache.

Was ich ebenfalls eine gute Idee fand, allerdings aufgrund von mangelndem Enthusiasmus nicht ausprobiert habe, waren die Rekorde, die man im Selbstversuch nachspielen kann. Man bekommt eine detaillierte Anweisung mit Regeln und der exakten Vorgehensweise, damit der Versuch so originalgetreu wie möglich durchgeführt werden kann, und kann sich dann austoben. Manche Rekordversuche dauern auch nur 30 Sekunden, wenn also jemand spontan ist, wird fix das Hörbuch pausiert, und man kann seine Fähigkeiten umgehend testen.

Mein Fazit:
Manche Themenbereiche empfand ich als nicht so spannend und an einigen Stellen war die Vortragsweise sehr trocken. Leider konnte mein Gedächtnis die Fülle an Fakten kaum verarbeiten geschweige denn sich merken, aber ich habe während des Hörens definitiv Spaß gehabt. Viele Rekorde, so skurril sie auch waren, fand ich extrem faszinierend, auch wenn ich denke, dass man sich mit dem Print, wenn man wirklich alles detailliert erfassen möchte, eher einen Gefallen tun würde als mit dem Hörbuch. Dennoch ein kurzweiliger Hörspaß, den ich genossen habe. Für ein bisschen Information nebenbei gut geeignet, sowohl für große als auch für kleine Fans. Besonders die Junior-Hörer dürften an den Soundeffekten ihren Spaß haben!
Ch habe mir schon vorgenommen, das Hörbuch beizeiten noch einmal anzuhören, um mich dann auf die Fakten zu konzentrieren, die beim ersten Durchgang durchgerutscht sind.
4 von 5 Sternen bekommen die Rekorde für die Ohren von mir!

Veröffentlicht am 17.09.2020

Bitte einmal Band 2 für mich

Panterra Nova – Die Suche
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Um 2040 herum hat sich die Erde bereits beträchtlich verändert. Technik gilt als verzichtbar, ja sogar unerwünscht, das hat die MEO, eine weltweite Organisation in Gange gebracht. Chris lebt währenddessen ...

Um 2040 herum hat sich die Erde bereits beträchtlich verändert. Technik gilt als verzichtbar, ja sogar unerwünscht, das hat die MEO, eine weltweite Organisation in Gange gebracht. Chris lebt währenddessen das Auf und Ab eines normalen 17-Jährigen Teenagers, bis er feststellt, dass er besondere Fähigkeiten hat, die nicht nur Vorteile mit sich bringen. Er gerät zwischen die Fronten aus Hütern, die Leute wie ihn beschützen, und Jägern, die seinesgleichen nach dem Leben trachten. Als er auch noch in den Händen eines fanatischen Aktivisten landet, der Chris' Besonderheit missbrauchen will, steht die Welt des Jungen endgültig Kopf. Platz für Mädchen sollte er in seinen Gedanken bei dem Durcheinander eigentlich nicht mehr haben.. oder doch?

Die Geschichte um Chris wird abwechselnd aus seiner Ich-Perspektive in der Gegenwart im Jahr 2041 erzählt und aus der Sicht auf Andreas Autenburg ab 2026, wo man die Anfänge von MEO miterlebt. Besonders, dass aus der Sicht von einem Jungen erzählt wird, gefällt mir, das empfinde ich jedes Mal als willkommene Abwechslung.
Der Schreibstil ist locker und jugendlich, wenn Chris beschreibt, was passiert, und man kann sich gut in seine Gedanken hineinversetzen und mit ihm mitfühlen. Es wird häufig Slang und Umgangssprache benutzt, nicht nur von Chris und seinen Freunden, sondern auch unter den Anhängern und Handlangern von Andreas Autenburg.

Autenburg wirkt anfangs noch wie ein engagierter junger Mann, der die Welt einfach ein bisschen besser machen will. Im Laufe der Zeit entwickelt er sich jedoch zu einem kalten, egoistischen, gewissenlosen Idealisten, der seine Ziele um jeden Preis durchsetzen will und dafür große Opfer in Kauf nimmt.
Chris trifft seine neue Fähigkeit wie ein Schlag. Erst später wird ihm klar, dass sie, wenn er nicht vorsichtig ist, auch eine akute Gefahr für ihn darstellt, und er begibt sich auf die Flucht, begleitet von seiner besten Freunden Jenna. Am Anfang mimt er noch den harten Kerl, doch im Laufe des Buches wird er mit immer neuen Geheimnissen konfrontiert, die ihm zunehmend zu schaffen machen und ihn in die Knie zwingen. Dazu kommt noch seine Freundschaft zu Jenna, die sich zunehmend schwieriger gestaltet, denn eigentlich ist er ja in eine andere verliebt..
Für meinen Geschmack waren die meisten Charaktere gut ausgearbeitet. Andreas Autenberg fasziniert mich am meisten, auch wenn er sozusagen der „Böse“ ist, Chris gibt sich zwar mutig, hat für einen so harten Typen allerdings einen sehr schwachen Magen, wenn es mal brenzlig wird.
Jenna ist mir mit ihrem vorlauten, frechen Mundwerk ebenfalls sympathisch, auch sie sich die Angewohnheit, nach ihrer Ponysträhne zu pusten, definitiv abgewöhnen sollte, wenn es sogar beim Lesen schon nervt.

Die Idee mit der Organisation, die solch drastische Ziele verfolgt, habe ich so noch nie gesehen. Natürlich gibt es in vielen Geschichten verrückte Wissenschaftler, die Menschen mit Besonderheiten für ihre Zwecke einspannen möchten, doch ein Ziel wie das von Andreas Autenburg, war neu für mich. Es ist faszinierend, wie MEO die Welt verändert hat, auch wenn ich das für unsere Zukunft für unwahrscheinlich halte. Bei einigen der Technologien bin ich mir nicht sicher, ob man sie in dem Maße tatsächlich bauen und einsetzen könnte, ich habe es während des Lesens einfach hingenommen. Im Nachhinein fragt man sich aber doch: „Ginge das tatsächlich oder ist das alles Fiktion?“
Die Liebesgeschichte spielt zu Beginn keine nennenswerte Rolle und das gefällt mir tatsächlich sehr gut. Es war nie kitschig, aber dass Chris später derart in Probleme verstrickt, hätte ich nicht erwartet, vor allem da ich seinen Charakter nicht mal für so begehrenswert halte.

Mein Fazit:
Faszinierende Idee einer Panterra Nova – komplett neuen Welt. Die Charaktere konnten mich nicht komplett überzeugen, doch die Technologie hat mich begeistert und nachdenklich gemacht. Wie wird unsere Welt wohl in Zukunft aussehen? Nun, hoffentlich nicht wie in diesem Roman, denn das könnte uns in Schwierigkeiten bringen.

Veröffentlicht am 07.09.2020

Steht im Schatten des ersten Teils

Noras Welten
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Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der ...

Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der Form mal so gar nicht hatte kommen sehen, einfach alles.
Doch so sehr ich den ersten Teil auch vergöttert habe, so sehr hatte ich vor dem zweiten, als der dann da war, Angst, er könne meinen Erwartungen vielleicht nicht gerecht werden. Gerade falls einem ein Buch gut gefällt, ist es für die Fortsetzung meist schwer, dort heranzukommen, selbst wenn das Buch an sich meist wirklich nicht schlecht ist. Es ist halt nur nicht so überragend wie der Vorgänger und genau das ist mir bei dieser Reihe passiert.

Eldinor als Welt hatte es mir besonders angetan und das war auch einer der Gründe, weshalb mir der zweite Teil nicht ganz so gut gefallen hat, wie der erste. Ein großer Teil der Handlung hat nämlich nur noch indirekt mit der Welt zu tun, in der ich mich im ersten Band so wohl gefühlt und die ich sehr liebgewonnen habe. Zwar mochte ich die Ausflüge, die Nora gezwungenermaßen unternimmt, aber ich habe mich stets nach Eldinor zurückgewünscht.

Zudem hat mich das Buch einfach nicht so überrascht und gefesselt wie der Vorgänger. Die Geschichte an sich mochte ich, die Verfolgungsjagd des Wächters war wirklich spannend, doch die Stimmung war eine andere. Gehetzter, irgendwie unruhiger. Und ich habe mich einfach nicht so heimisch gefühlt, wie ich gehofft hatte, dass es der Fall sein würde.

Abgesehen davon, dass meine sehr hohen Erwartungen nur in Teilen erfüllt worden sind, war das Buch aber wirklich lesenswert. Es war rasant, wir lernen viele neue Figuren kennen, die das Geschehen ordentlich aufmischen, und treffen alte Bekannte, die zumindest ich für meinen Teil gern weiterhin verdrängt hätte, und bekommen natürlich wieder diverse Arten von Magie präsentiert.

Mein Fazit:
Kommt nicht an Teil eins heran, aber das macht das Buch nicht weniger lesenswert. Ich freue mich schon sehr auf Band drei und kann es nach diesem fiesen Ende kaum erwarten!
Vier von fünf Sternen gibt es von mir.