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Auf NullDieses kleine Schmuckstück wäre wohl an mir vorbei gegangen, hätte mich nicht eine Leserunde bei Was liest du darauf aufmerksam gemacht. Erwartet habe ich nachdem Klappentext eine eher ruhige und emotionale ...
Dieses kleine Schmuckstück wäre wohl an mir vorbei gegangen, hätte mich nicht eine Leserunde bei Was liest du darauf aufmerksam gemacht. Erwartet habe ich nachdem Klappentext eine eher ruhige und emotionale Geschichte, mit einer kleinen Romanze. Aber dass ich dazu auch noch eine gehörige Portion Humor in Form von sarkastischen Bemerkungen bekomme, damit hab ich nicht gerechnet.
Was wäre, wenn, ist ein armseliges Gedankenspiel für Verzweifelte.
Seite 226
Bevor Nina sich auf ihr Studium konzentrieren konnte, musste sie erst mal für ein Jahr in die Klinik. Anstatt Hausaufgaben und Partys gab es Chemo und Schoko Pudding. Nun ist Nina zwar entlassen und die Ärzte sagen, sie sei gesund. Doch wie soll sie ihrem Körper vertrauen, hat er sie doch so verraten. Wieso soll sie die Umzugskartons auspacken, wenn ihre Eltern sie vielleicht bald schon wieder packen müssen. Und sich gar verlieben. Welchen Sinn macht es von einer Zukunft zu träumen, wenn das eigene Leben so ungewiss ist.
Der Roman von Catharina Junk, welcher wohl auch etwas autobiografisch ist, hat mich völlig überrascht. Gleich zu Beginn konnte mich die Geschichte packen.Wollte ich eigentlich nur kurz rein lesen, würden es dann 250 Seiten. Wie der Klappentext schon vermuten lässt, gibt es auch eine Liebesgeschichte. Diese liefert die üblichen Spannungsmomente, klappt es oder klappt es nicht. Doch auch die Situation von Nina erzeugt Spannung beim Leser, ist sie wirklich gesund oder zeigt die nächste Blutuntersuchung etwas anderes? Erzählt wird Ninas Geschichte in 2 Zeitebenen. Einmal aus dem hier und jetzt und dann aus der Vergangenheit, beginnen mit dem erkennen der Krankheit bis zum Entlassungstag aus dem Krankenhaus. Diese Erzählform, mit ihren Wechseln ist gut gewählt und erzeugte bei mir das verlangen immer weiter lesen zu wollen.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form. So kommt man Nina noch näher. Man bekommt ihre Gedanken und Sorgen mit und da gibt es eine Menge. Gleich zu Beginn des Buches, klärt uns Nina auf, wieso sie nun ein Sonnenblumentrauma hat. Da war sie mir schon sympathisch. Sie ist ein Mensch, mit dem ich mich gerne mal auf einen Kaffee treffen würde. Ganz anders ihre, ich wollte eigentlich beste Freundin schreiben, bringe es aber nicht über mich. Isabelle ist für mich ein richtiger Hasscharakter, der mich immer wieder genervt und auch mal zum Fluchen gebracht hat. Bahar war Ninas beste Freundin, was genau vorgefallen ist, erfährt man im Verlauf der Handlung. Erik nimmt den Part des süßen Musikers ein, aber keine Sorge nicht so ein Klischee Musiker. Er ist ein anständiger Kerl. Mein Lieblingsnebencharakter ist Knut, sein knurriger Vater. Der Roman hat so einige Charaktere, manche werden nur kurz angeschnitten. Doch hatte ich alle bildhaft vor mir. Beim Lesen war es, als würde ein Film in meinem Kopf ablaufen, so gut konnte ich mir alles vorstellen.
Auf Null ist eins der humorvollsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Sollte man bei dem Thema Leukämie gar nicht meinen. Es gibt aber auch so einige emotionale Szenen, gerade im Verlauf der Handlung und zum Ende hin. Eine wunderbare Mischung aus Schmunzeln und Tränchen.
Fazit:
Fesselnd und spannend wird hier die Geschichte von Nina erzählt, wie sie nach ihrer Krebserkrankung langsam wieder ins Leben findet und vertrauen fasst.
Emotional und humorvoll.