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Veröffentlicht am 16.06.2021

Anders als erhofft

Hold me now
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Diese Rezension basiert vollkommen auf meiner eigenen, persönlichen Meinung und wird nicht auf alle Leser zutreffen

Bereits als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, habe ich mich sofort darin verliebt. ...

Diese Rezension basiert vollkommen auf meiner eigenen, persönlichen Meinung und wird nicht auf alle Leser zutreffen

Bereits als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, habe ich mich sofort darin verliebt. Das Cover ist unglaublich schön und ein wirklicher Augenschmaus. Das Buch wanderte sofort auf meine Wunschliste und ich jetzt habe ich es endlich weggelesen.

Leider habe ich damit länger gebraucht als erwartet. Obwohl es nur knapp 300 Seiten hat, habe ich eine ganze Woche lang gebraucht um es zu lesen.
Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und eine spannende und etwas außergewöhnlichere Geschichte versprochen. Das war sie letztendlich auch. Die Idee der Storyline ist wirklich spannend und abwechslungsreich im Bereich New Adult, aber an der Umsetzung hat es leider doch gehapert. Gerade weil ich ehrlich gesagt nicht verstehe, wieso das Buch im Bereich Jugendbücher vermarktet wird. Die Protagonistin ist bereits 18 und Noah geht auch über das Alter hinaus. Zudem ist die Handlung nichts typisches für Teenager, gerade weil sich die Protagonistin halb aufführt wie eine Erwachsene (oder es zumindest versucht).

Mit am meisten hat mich die Protagonistin gestört. Ja, sie ist jung. Ja, sie soll zickig sein. Ja, sie soll oberflächlich sein. Zu Beginn. Das ist mein springender Punkt. Sie ist ständig am nörgeln und meckern, immer passt irgendwas nicht. Gerade wie sie mit den anderen Charakteren umgeht hat mir leider nicht gefallen. Ich verstehe, dass sie gezielt so verwöhnt und impulsiv sein soll. Allerdings gefällt mir ihre Entwicklung nicht. Gegen Ende heißt es immer wieder "Du hast dich verändert", "So bist du nicht mehr" "Früher hättest du..." usw., aber an ihrem Verhalten hat sich kaum was verändert. Das finde ich unglaublich schade, weil sie dem Leser mir einer starken Entwicklung sehr ans Herz wachsen könnte.
Noah fand ich hingegen sehr sympathisch, nett und interessant, aber auch hier konnte ich keine Bindung aufbauen, weil das Buch ausschließlich aus Jazz Sicht erzählt wird.
Ganz allgemein hat den Charakteren die Tiefe gefällt. Nach 300 Seiten habe ich immer noch das Gefühl die beiden kaum zu kennen. Die Beziehung wurde doch sehr oberflächlich gehalten. Es wurde zwar ein, zwei "tiefsinnigere" Gespräche mit eingebaut, aber auch die haben es nicht ausgleichen können.

Außerdem hat mir der Schreibstil nicht wirklich zu gesagt. Das Buch hat sich abgehakt lesen gelassen und die Wortwahl und Formulierung bzw. der Satzbau allgemein hat mich einfach sehr gestört, aber das ist nur Nebensache.
Dadurch haben die Dialoge auch sehr künstlich und einfach nicht realistisch geklungen, wodurch ich mich auch nicht in die Charaktere hineinversetzen einfühlen konnte.

Ich liebe Geschichten, die tolle Wendung haben und den Leser sprachlos zurücklassen, aber hier gab es nicht wirklich einen Knall. Ich wusste ehrlich gesagt auch gar nicht, worauf ich mich konzentrieren soll. Es gab zu viele nebensächliche Plots. Die erste Hilfe des Buches schien mir ein wenig langatmig, aber in der zweiten Hälfte prasselten dann die Handlungen auf den Leser ein. Mr. Groomer, Chloe, Marc - es wäre um einiges effizienter gewesen, wenn einer der Charaktere mit seiner Nebenhandlung eine große Wendung ausgelöst hätte. Das waren alles halbe Sachen, die dann nicht zu Ende geführt wurden und immer noch offen stehen.

Am meisten haben mich aber doch die Vorurteile und wider unnötig typischen Klischees gestört.
Bereits auf den ersten Seiten war ich etwas enttäuscht. Die Protagonistin hat Noah das erste Mal gesehen und stempelt seine "nicht so schöne" Seite bereits ab. Damit meint sie seine Piercings und Tattoos. Sie mustert ihn abschätzig und stempelt ihn bereits ab. Noah kommt für sie überhaupt nicht in Frage schließlich steht sie auf "Typen mit Seele". Ich glaube ich muss nichts weiter dazu sagen außer, dass solche Art von Vorurteilen absolut Fehl am Platz sind und eben nicht Teil von Charakteren sind.
Außerdem gab es natürlich auch Zickenkrieg, wie denn auch nicht. Besagte Chloe lästert natürlich sofort über ein x-beliebiges Zimmermädchen, weil sie ja sonst keine Gesprächsthemen hat. Dann muss sich die Protagonistin auch noch auf ihr Niveau herablassen, ihr in einen Club folgen und ihr alle Typen ausspannen, an denen sie Interesse hat. Sie will "die Königin vom Thron stürzen". ??? . Ein absolutes Frauenklischee, das doch gerade von weiblichen Autorinnen aus Büchern verbannt werden sollte.

Mein Fazit
Die Geschichte ist für zwischendurch ganz angenehm und spannend zu lesen, aber es fehlt mir an Tiefe und Ausarbeitung der Idee und Charaktere, um ein Highlight zu sein. Zudem mich die Klischees und Vorurteile doch sehr negativ stimmen.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Sichtweisen verändern sich...

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Die Fifty Shades Reihe gehört wohl zu den bekanntesten Buch- (und Filmreihen) weltweit und ist heiß diskutiert. Einige lieben sie, andere hassen sie. Die Spannbreite an verschiedenen Meinungen ist da unendlich ...

Die Fifty Shades Reihe gehört wohl zu den bekanntesten Buch- (und Filmreihen) weltweit und ist heiß diskutiert. Einige lieben sie, andere hassen sie. Die Spannbreite an verschiedenen Meinungen ist da unendlich groß.
Die Fifty Shades gehört zu meinen liebsten Reihen. Ich habe mir die Filme bereits bestimmt ein Dutzend mal angesehen. Nachdem ich jetzt älter geworden bin und das Buch gerereaded habe, dachte ich, dass eine Rezension angebracht wäre, denn in einigen Punkten hat sich meine Meinung ein wenig verändert.

Grundsätzlich liebe ich das Konzept und die Grundidee immer noch super spannend und ansprechend. Die unerfahrene Anastasia Steele hat schon immer einen enormen Kontrast zum dominanten Christian Grey gebildet.
Ich mag dieses kontroversere Thema, weil auch die meisten Leser an ein neues Thema ran geführt werden und diese umso besser verstehen können, was in Anastasias Gedankenwelt vor sich geht. Ich verstehe, dass sich viele von diesem Thema abgeschreckt fühlen.

Die Charaktere haben mich erneut in ihren Bann gezogen. Die freundliche und liebevolle Anastasia, die sexuell und beziehungstechnisch völlig unerfahren ist, wünscht sich im Prinzip nur einen aufrichtigen Lebenspartner und trifft dann auf Christian. Allerdings muss ich zugeben, dass sie mich hin und wieder echt genervt hat. An manchen Stellen reagiert sie mir zu gereizt und zickig, an anderen Stellen scheint sie den Ernst der Lage gar nicht wahrzunehmen. Dieses permanente hin und her und ihre im Kreis kreisende Gedanken haben mich teilweise sehr an meine Grenzen gebracht.
Christian, der "verkorkste" Junge Mann, der eine schwierige Kindheit und Vergangenheit hatte, ist mit seinen 50 Facetten und ungewöhnlichen Fantasien genau das Gegenteil von dem, was sich Anastasia wünscht. Er kann ihr nichts von dem geben, was sie will, aber dennoch gehen sie Kompromisse ein und harmonieren perfekt miteinander.
Sein Schmerz ist manchmal zum Greifen nahe und hat mich mehrfach stark gerührt.

Die Beziehung zwischen den beiden entwickelte sich tatsächlich ein wenig schnell, innerhalb nur weniger Wochen, allerdings gehen sie eine etwas andere Beziehung ein, weswegen das meiner Meinung nach gerechtfertigt und völlig in Ordnung ist.

Mein größter Kritikpunkt bezieht sich auf eine bestimmte Szene. Nach einem E-Mail-Austausch reflektiert Ana das Gespräch und bezeichnet Christian tatsächlich als einen "Hurensohn". Das kam für mich ein wenig überraschend. Christian ist sehr eigen und kann sehr dominant sein, aber da habe ich noch lange keinen Grund gesehen so mit Kraftausdrücken rumzuwerfen. Das hat mich ein wenig schockiert und beim Rereaden ist mir das erst so richtig ins Auge gestochen. Keine zwei Sätze später sagt Ana, dass sie eigentlich nur Christian haben will, ohne seinen ganzen Ballast. Und auch das hat mich sehr getroffen. Auch hier verstehe ich, dass Christians Probleme und Gewohnheiten problematisch und einschüchternd wirken können, aber schließlich kann er nichts für seine Vergangenheit. Im Gegenteil, er braucht jemanden, dem er alles erzählen und sich anvertrauen kann, der im dabei hilft, alles zu verarbeiten. Wenn sie Christian wirklich lieben würde, dann hätte sie ihn doch so akzeptiert wie er ist? Ist sie an dem Punkt noch nicht so weit? Klärt mich diesbezüglich gerne auf.

Außerdem hat mich der Schreibstil dieses Mal enorm gestört. An sich ist er schön und angenehm zu lesen, sehr flüssig und lebhaft, allerdings hat die Autorin Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" viel zu oft erwähnt. Wahrscheinlich öfter, als Ana an sich höchstpersönlich. Irgendwann ging mir das dermaßen auf die Nerven. Daraus könnte man sicher ein gutes Trinkspiel machen.

Fazit
Jedenfalls hat mir die Geschichte und das Grundkonzept sehr zugesagt. Ich mag die außergewöhnliche Thematik und die Konstellation der Charaktere sehr, da diese für viel Abwechslung und Spannung sorgen. Es gab einen Kritikpunkt bezüglich des Inhalts und einen bezüglich des Schreibstils, aber ansonsten habe ich nichts an diesem ersten Band auszusetzen. Ich habe die Geschichte sehr genossen.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Sehr süß, aber...

Aus allen Wolken fällt man auch mal weich
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Auch nach dem ich das Buch beendet hab weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich hab wirklich sehr lange gebraucht, um es zu beenden und bin in eine kleine Leseflaute verfallen. Das sagt schon einiges ...

Auch nach dem ich das Buch beendet hab weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich hab wirklich sehr lange gebraucht, um es zu beenden und bin in eine kleine Leseflaute verfallen. Das sagt schon einiges aus. Ganz zu Beginn des Buches war ich mit allem recht zu Frieden. Erst mit der Zeit entwickelten sich einige Kritikpunkte und Differenzen.

Die Charaktere sind ein wichtiger Bestandteil eines Buches und vermitteln dem Leser die Geschichte. So mochte ich anfangs Julia und ihre working Mom Attitude, aber mir wurde das schnell zu langweilig. Es drehte sich immer wieder um das selbe. So ging es mir auch mit den meisten anderen Charakteren. Fee war mir irgendwann zu aufgedreht und quengelig. Über Jörg haben wir nicht viel erfahren, außer, dass er ein arroganter Wichtigtuer ist. Über Alex wissen wir immerhin, dass er einiges im Leben durchmachen musste. Leider wurde bei keinem weiter nachgebohrt. Alle Charaktere sind sehr oberflächlich geblieben und mir hat der emotionale Part sehr stark gefehlt. Selbst bei Alex wurden Emotionen und Gefühle nicht ganz ausgeschöpft, obwohl es hier ganz klar das Potential gebe.

Die Geschichte an sich habe ich sehr genossen. Sie war an manchen Stellen lustig, an wenigen Stellen auch mal ein wenig emotional und mehr oder weniger ganz alltäglich. Die Geschichte war nicht schwer, sondern tatsächlich sogar ganz leicht und bot immer wieder Momente, mit denen sich der Leser identifizieren könnte. Jetzt kommt ein großes Aber: Es wurden Nebengeschichten von Nebencharakteren angeschnitten, die letztendlich einfach liegen gelassen und nicht mehr weiter verfolgt wurden. Dabei fand ich eine dieser Geschichten sogar interessanter, als die Geschichte der Protagonisten. Das wirft jetzt natürlich ein paar unbeantwortete Fragen auf, aber ich finde es den Nebencharakteren gegenüber einfach nicht fair. Das hat nichts speziell mit diesem Buch zu tun, sondern gilt meiner Meinung nach für alle Bücher.
Zudem sich die Geschichte der Protagonisten an manchen Stellen sehr lang gezogen hat und einiges auch sehr unnötig und nicht erwähnenswert war. Stellenweise wurde es einfach zu langatmig und langweilig. Das hat mit den Spaß am Lesen teilweise sehr genommen. Ich finde die Autorin hätte diese Stellen weglassen und stattdessen die Geschichte emotionaler Ausbauen können. Liegt letztendlich aber nicht an mir. Ich bin mir sicher, dass nicht alle so denken, aber mir kam es leider so vor.

Zudem hat mir der Schreibstil wenig zugesagt. Hin und wieder kam er mir abgehakt, aber dann wiederum flüssig vor. Das war ein ganz merkwürdiges Leseerlebnis und hat mich ein wenig verwirrt. Was mich am meisten gestört hat, waren die vielen Anreden. Frau ..., Herr..., Das konnte ich mir einerseits überhaupt nicht merken, andererseits hörte es sich sehr nach der klischeehaften Deutschen Sprache an. Die Charaktere wurden davon sehr überschattet und ich konnte keinen wesentlichen Merkmale ausmachen.

Allerdings möchte ich anmerken, dass mir der Titel und das Cover sehr gefallen haben. Sehr süß, liebevoll und ein wenig kitschig. Das Buch schreit nur so nach einem Liebesroman, auch wenn die Liebesgeschichte sehr mager und oberflächlich geblieben ist.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Trust, Kylie Scott

Trust
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"Trust" von Kylie Scott ist nicht mein erstes Buch dieser Autorin. Nach "Repeat This Love", was mir nicht ganz so gut gefallen hat, hatte ehrlich gesagt nicht zu viele Erwartungen und bin eher neutral ...

"Trust" von Kylie Scott ist nicht mein erstes Buch dieser Autorin. Nach "Repeat This Love", was mir nicht ganz so gut gefallen hat, hatte ehrlich gesagt nicht zu viele Erwartungen und bin eher neutral rangegangen. Tatsächlich wurde ich einerseits enttäuscht, aber andererseits war ich auch sehr überrascht.

Der Schreibstil der Autorin hat mir schon damals gefallen. Er ist schön locker und flüssig, lebendig und nicht abgehakt. Überrascht hat mich, dass mir zum ersten Mal tatsächlich ein Hörbuch gefallen hat. Und lag primär daran, dass sich Sprecherin und Schreibstil der Autorin gut miteinander vertragen haben. Es hat sich wirklich sehr angenehm und flüssig angehört, sodass ich ständig mehrere Stunden am Stück durchgehört habe. Normalerweise breche ich Hörbücher noch vor den ersten drei Kapiteln ab, aber jetzt habe ich Lust auf mehr.

Das Buch an sich hatte seine positiven und seine negativen Aspekte.
Das beste an dem Buch war, meiner Meinung nach, die ganze Storyline. Es keiner dieser Romane bzw. Liebesgeschichten, bei dem es um eine Literaturstudentin oder um einen Badboy mit mysteriösen Geheimnissen und dunkler Vergangenheit geht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe diese Art von Geschichten. Sehr sogar. Aber "Trust" war eine sehr willkommene Abwechslung.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es ist ein schöner Mix aus Spannung, Entspannung und ein wenig Romantik.
Irgendwo gibt es sicher ein ähnliches Buch mit einer ähnlichen Storyline, immerhin kann man das Rad nicht neu erfinden, aber bisher ist mir die Story so noch nie unter die Nase gekommen und ist etwas außergewöhnlicher als die anderen Geschichten.

Ein weniger guter Punkt sind die Charaktere. Die haben mir nämlich recht wenig gefallen. So ging es mir vor allem mit Edie. Ich empfand sie als naiv und nicht sehr reif. Gut, es geht um Highschool-Schüler, aber bei dieser Storyline hätte ich mir einfach ein wenig mehr Seriosität anstatt der "Ich-scheiß-auf-alles"-Einstellung vorgestellt.
Mir kam alles ein wenig zu oberflächlich vor. Es haben sich viele Stellen geboten, in denen die Autorin richtig in die Tiefe graben konnte, aber es ging mir einfach nicht tief genug. Es gab hin und wieder offene, verletzliche und tiefgründige Gespräche und Informationen im Zusammenhang mit den Charakteren, aber das alles wurde dann von unmittelbar banalen Sachen untergraben und vergessen.

Mit John war die Sache noch komplizierter. Dadurch, dass er sehr verschlossen ist, erfahren wir anfangs eher wenig über ihn und da es keine Kapitel aus seiner Sicht gibt, bekommen wir noch später einen Einblick in seine Gefühle und Gedanken, was ich sehr schade finde, weil er mir als Charakter um einiges interessanter vorkam als Edie. Bei ihm könnte ich mir eine traurige und vielversprechende Hintergrundgeschichte vorstellen, von der wir leider so gut wie nichts erfahren haben. Auf seine Gefühle wurde weniger eingegangen, sodass die Geschichte zu einseitig gewirkt hat und bei John konnte ich so gut wie keinen Tiefgang feststellen.

Alles in einem lässt sich hier nur sagen, dass es mir nicht möglich war, eine Verbindung zu den Charakteren aufzustellen. Es konnte sich wenig Empathie und Mitgefühl entwickeln, ich hab' nicht wirklich mitfiebern können und von Schwärmerei war erst gar nicht die Rede. Das emotionalste waren wahrscheinlich die prickelnden erotischen Szenen. Aber da das kein Erotik oder Dark Romance Roman ist, sollte das nicht zwingend so sein.

Auf die Nebencharaktere wurde ebenso wenig eingegangen. Parallel hätten sich noch einige Interessante Geschichten spinnen können, aber leider waren die Nebencharaktere teilweise mehr ein Lückenfüller, als wirklich Teil der Geschichte. Ein wenig mehr zusätzliches Drama und Informationen bzw. Geschichten zu den weiteren Charakteren, hätten echt nicht geschadet. Mir war das Buch einfach zu sehr auf einen Charakter festgesessen.

Fazit
"Trust" ist ein spannendes Buch mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte, die man so nicht jeden Tag liest. Auch wenn es zu einseitig schien, wenige Emotionen bereit hielt und alles in einem zu oberflächlich war, hat es sich angenehm und spannend lesen lassen.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Repeat This Love mit weniger Liebe

Repeat This Love
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Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, gerade weil mir "Perfect Mistakes" von Kylie Scott so gefallen. Der Schreibstil und Erzählstil der Autorin ist wie sonst auch sehr locker und flockig, ...

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, gerade weil mir "Perfect Mistakes" von Kylie Scott so gefallen. Der Schreibstil und Erzählstil der Autorin ist wie sonst auch sehr locker und flockig, ich bin über die Seiten geflogen und habe die Abschnitte der Leseprobe immer in einem Rutsch lesen können.

Am Anfang war ich schier begeistert, fand das Buch sehr toll und interessant. Es ist im Verlauf stets spannend, da es so viele Fragen gibt, die bis zum Ende offenbleiben. Generell ist dieses Buch ein etwas "anderes" New Adult Buch. Schon die Grundidee der Geschichte ist nicht das übliche College-Leben und der Fokus liegt auf keinem mysteriösen Badboy, sondern ist auch mal zur Abwechslung etwas ungewöhnlich. Deswegen kann ich schon an dieser Stelle sagen: Wer unbedingt New Adult lesen will, aber furchtbar genervt ist von den ganzen Klischees, sollte zu diesem Buch hiergreifen.
So spannend das Thema "Amnesie" auch ist, es bringt auch leider einige Nachteile mit sich. Ich bin wirklich zwiegespalten, was das Buch angeht und was ich davon halten soll.

Clementine ist eine sehr starke Protagonistin. Ich finde allerdings ein wenig zu stark. Sie geht mir mit dieser ganzen Amnesie-Sache zu leicht um. So wie es verschiedene Menschen gibt, gibt es natürlich auch verschiedene Reaktionen. Aber schließlich ist das ein Buch, da hat man natürlich die freie Wahl der Qual. Mir hätte es wenig mehr zugesagt, wenn Clem wenigstens ein bisschen emotional und im Inneren damit zu kämpfen hätte. Nach außen hin das Gleichgültige und nach innen hin etwas emotionaler. Aber dem war leider nicht so. Ich hatte fast den Eindruck, als wäre ihr total egal, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat. Das war grundsätzlich das Problem. Clem kennt sich selbst nicht, verstehe ich, und wirkt sich selbst gegenüber etwas distanziert, was mir sogar mega gefallen hat, weil das die Amnesie so echt hat wirken lassen, aber es schien so, als hätte sie auch kein Interesse daran, sich mit ihrer Situation ordentlich auseinander zu setzen und sich klar zu machen, dass sie Jahre ihres Lebens quasi verloren hat. Diese Steifheit hat sich dann auf so gut wie alles ausgewirkt. Selbst ihre persönliche Entwicklung war dann zu steif. Der Fokus lag plötzlich auf der Beziehung (die meiner Meinung nach wenig Sinn ergeben hat) und auf Ed. Clem und ihre persönliche Weiterentwicklung wurden so gut wie vergessen und da ging einfach nichts mehr. Ich hatte das Gefühl, dass sie nur optisch nach außen hin stattgefunden hat, aber gerade so ein Thema bietet DIE Gelegenheit, um den Leser eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, beide leiden zu lassen, damit auch der Leser emotional mitgenommen wird und auch mal Tränen fließen und das Herz blutet. Wir kannten Clem vor dem Unfall zwar nicht, aber wir begleiten Clem von Anfang an. Ich habe eine Selbstfindungstour erwartet, wie sie an ihrer Situation wächst und stärker wird, stattdessen bekamen wir quasi nichts. Sie war mir zu lässig, naiv und gleichgültig. Das ist wirklich sehr schade. Clem hat mehr verdient als das.
Hier gab es leider überhaupt keine Verbindung, keine Gefühle und Emotionen, keine Tränen.
Einige ihrer Handlungen haben dann auch irgendwann einfach keinen Sinn ergeben.

**SPOILER*
Dass sie irgendwann ihre Koffer packt, weil das Zusammenleben nicht klappt, habe ich erwartet und hat mich ehrlich gesagt gefreut. Im Taxi hält sie gerade einen Monolog über Unabhängigkeit, Schlussstrich und Neuanfang und in der nächsten Sekunde - das Taxi ist noch nicht mal losgefahren - da ist sie schon wieder bei ihm eingezogen. Besonders diese Szene hat mich besonders auf die Palme gebracht. Einfach weil diese Szene zeigt, dass sie doch nicht so stark ist und irgendwo von anderen abhängig ist.
*SPOILER ENDE**

Das hat sich dann auch auf Ed ausgewirkt. Er ist ihr Exfreund, sie hat ihn verletzt und verlassen, er kann nicht so tun, als wäre das alles nicht passiert, muss er auch nicht - ist alles verständlich und gelungen. Aber hierauf folgt auch schon das nächste Problem: Ed war zu kalt. Er hat sich Clem gegenüber sehr distanziert verhalten, nur knapp geantwortet, nicht mehr mit ihr gesprochen als unbedingt nötig. Kann ich alles nachvollziehen, aber dadurch wurde auch das Verhältnis zwischen den beiden so steif. Clem fühlt sich zu ihm hingezogen, da ist so ziemlicher einer der wenigen ihrer Gedanken, die bei mir hängen geblieben sind. Das ist ja auch nicht verboten, auf irgendwas muss sich ja ihre neue Beziehung aufbauen (die kommen musste, das wird schon beim Lesen des Klappentextes klar). Die beiden machen über mehr als 150 Seiten hinweg absolut keinen Fortschritt, bis sie in seinem Bett schlafen soll. Dann fangen die beiden an rumzuschmusen, und sich zu küssen und alles ist wieder gut. Hä? Die Beziehung zwischen den beiden definieren sie als "Ich-weiß-noch-nicht-was-genau-ich-für-dich-fühle". Verstehe ich, schließlich waren sie schon zusammen, blöd nur, dass sich Clem nicht daran erinnern kann. Aber am nächsten Morgen halten die beiden auch schon Händchen und sonst was und verhalten sich einfach so, als wären sie zusammen. Das ging mir dann aber doch ziemlich von 0 auf 100. Man könnte ja jetzt sagen, dass daran nichts schlimm ist, schließlich waren sie schon mal zusammen. Ja, ABER Clem kann sich daran nicht erinnern. Sie ist mit einem quasi völlig Fremden zusammen. Die beiden lernen sich nicht kennen. Da kann mir jeder erzählen, was er will, aber wir lernen Ed nicht wirklich auf einer persönlichen und emotionalen Ebene kennen. Das war alles mehr wie Small-Talk. Aber anhand dessen kommt ihr doch nicht mit einer Person zusammen, oder?
Von Ed bekam ich zumindest sehr wenig mit, ich konnte zu ihm überhaupt keine Verbindung aufbauen, ich bekam von seinen Emotionen und Gedanken sehr wenig mit, er war einfach zu verschlossen. Es wurde nur an der Oberfläche gekratzt, was sehr schade ist, weil das Buch dennoch so viel Potenzial hat. Die Autorin hätte aus 330 Seiten 430 machen sollen und nochmal 100 Seiten nutzen sollen, um ihre Beziehung etwas mehr auszubauen. Das Buch wurde nur aus Clems Sicht geschrieben, aber die Autorin hätte auch aus Eds Sicht schreiben sollen.. Dann wüssten wir wenigstens mit Sicherheit, was er denkt und fühlt. Meiner Meinung ist es nicht möglich gewesen irgendwas zwischen den Zeilen rauszulesen. Klar, wer bin ich, dass ich sowas sagen kann? Ich schreibe nur hin und wieder, und auch nur als Hobby, aber selbst als Leser kann man dem Autor auch mal einen Verbesserungsvorschlag dalassen. Letzten endlich fand ich ihre Beziehung zu überstürzt und dass die beiden nach wenigen Monaten auch noch geheiratet haben, kam mir sehr unrealistisch vor, schließlich kennt sie Ed so gut wie gar nicht.

Das hat irgendwo dazu geführt, dass ich die Nebencharaktere viel sympathischer und interessanter fand als die Protagonisten und in einem Buch sollte das eigentlich nicht wirklich so sein..

Das Ende hingegen hat mich sehr überrascht. Dass die Person, die Clem überfallen hat, noch frei rumläuft, war schon klar und weil es immer mehr Andeutungen gab, war klar, dass es eine Person aus ihrem Umfeld sein kann, wurde auch deutlich. Mit dieser Person habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und der Überraschungseffekt war definitiv da, aber ich hätte mir gewünscht, dass der/die Täter/-in eine größere Rolle gespielt hätte und das sie/er häufiger vorgekommen wäre.

Gleichzeitig fand ich das Buch trotzdem einigermaßen interessant und man kann es natürlich auch lesen, es ist hält sich noch einigermaßen in Grenzen, aber für mich ist das dann einfach kein Herzensbuch oder Highlight. Für zwischendurch ist das Buch eigentlich ganz gut und bietet eine schöne Abwechslung zu den meisten anderen New-Adult Geschichten.

Fazit:
"Repeat This Love" ist ein Buch mit viel Potenzial, das leider ein wenig schlecht umgesetzt wurde, aber trotzdem schön für zwischendurch ist, weil es eine willkommene Abwechslung im Genre bietet. Auch wenn die Liebesgeschichte etwas überzogen wurde und die Charaktere zu steif und sehr distanziert wirken, ist die "Thematik" abwechslungsreicher, vielleicht nichts Neues, aber definitiv nicht so häufig in diesem Genre vertreten. Für einen Liebesroman gab es für mich zu wenig Gedanken, Gefühle, Emotionen und Liebe, die mich als Leser überhaupt nicht erreichen und rühren könnten. Die Umsetzung ist nicht ganz gelungen, aber trotzdem ist es ein solides Buch, das ich gerne weiterempfehlen kann, wenn man die Nase von den üblichen Klischees voll hat.

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