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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2017

Gelungener kulinarischer Krimi

Gefährliche Empfehlungen
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„Gefährliche Empfehlungen“ ist der 5. Band des Autoren Tom Hillenbrand in der Reihe des luxemburgischen Kochs Xavier Kieffer. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, was aber beim Lesen für das ...

„Gefährliche Empfehlungen“ ist der 5. Band des Autoren Tom Hillenbrand in der Reihe des luxemburgischen Kochs Xavier Kieffer. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, was aber beim Lesen für das Verständnis des Geschehens kein Problem darstellte.

Bei einer Feier in einem Pariser Museum des bekannten Gastroführer "Guide Gabin" verschwindet während eines Stromausfalles ein seltenes Exemplar eines Restaurantführers von 1939. Der anwesende Luxemburger Koch Xavier Kieffer beginnt – durch den Präsidenten Francois Allégret aufgefordert - nachzuforschen. Es entstehen nach und nach immer mehr und Fragen und die erste Leiche taucht auf.

Die Handlung besteht aus zwei Strängen von denen einer in der Gegenwart spielt und der andere in der Vergangenheit um 1939 wie der verschwundene Restaurantführer aus diesem Jahre.

Die Charaktere sind ausgesprochen speziell und extrem aber dennoch authentisch und nicht nur die Protagonisten werden ausführlich beschrieben, auch die Charakterzüge der Nebenrollen sind lebendig und einfallsreich. Die Vorgehensweise der verschiedenen Personen und ihre Motive werden nachvollziehbar erklärt.

Die Handlungsplätze werden detailreich dargestellt und ich habe während des Lesens eine gute Vorstellung von Luxemburg bekommen.

Der Krimi ist ausgesprochen gut recherchiert. Ich habe viel Neues über die gehobene Luxemburger Restaurantküche und die Entstehung des Guide Michelin erfahren. Auch die politischen Hintergründe, Verschwörungen und Intrigen während des Krieges waren interessant geschildert.

Für alle die sich in der französischen Küche nicht so auskennen, befindet sich im Anhang ein Glossar: Küchenlatein, den ich ausgesprochen hilfreich fand.

Der Schreibstil von Tom Hillenbrand ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Die diversen Wendungen in der Handlung halten die Spannung aufrecht und das Ende ist überraschend.

Insgesamt ist der Krimi unterhaltsam und informativ. Der eigenwillige Charakter des Protagonisten gefiel mir so gut, dass ich nun neugierig auf weitere Fälle des luxemburgischen Kochs und Hobbyermittler Xavier Kieffer geworden bin und das Buch empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Mysterium – der Titel passt perfekt

Mysterium
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Bei dem Buch "Mysterium" des argentinischen Autoren Federico Axat handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen Psychothriller.

Ted McKay ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Da er todkrank ist, will er ...

Bei dem Buch "Mysterium" des argentinischen Autoren Federico Axat handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen Psychothriller.

Ted McKay ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Da er todkrank ist, will er sich umbringen. Bevor er dies umsetzen kann, bekommt er Besuch von einem Fremden, der ihn dazu überredet einen Mord zu begehen. Ted nimmt den Auftrag an und stellt fest, dass sein Auftraggeber ihm etwas verschwiegen hat. Die wenige Zeit, die Ted bleibt, versucht er hinter das Geheimnis seines Auftraggebers zu kommen. Dabei wird es zunehmend schwieriger zu unterscheiden, was real und was Fiktion ist.

In der ersten Hälfte des Buches war es mir unmöglich zu unterscheiden, was von dem Geschehen real passiert ist und welcher Teil nur in Teds Kopf stattfindet.
Danach wechselt der Erzählstil des Autors, eine Psychologin beginnt zu analysieren.
Anschließend folgt ein weiterer Wechsel mit Rückblenden in Teds Vergangenheit, in denen es dem Autoren gelingt, Teds Verzweiflung überzeugend darzustellen.

Auch die übrigen Charaktere sind gut ausgearbeitet
Die Rückblenden fand ich sehr interessant geschrieben, da sie einen weiteren (ganz anderen) Blickwinkel eröffnet haben. Allerdings hätte ich mir vorher schon einmal einen Hinweis darauf gewünscht, dann wäre die erste Hälfte des Buches nicht ganz so undurchsichtig gewesen.

Die anfängliche Verwirrung in der Handlung, die es nicht offensichtlich macht, was Realität ist und wobei es sich um Fiktion handelt, fand ich ein wenig anstrengend. Der Protagonist ist ein interessanter Charakter, zu dem ich aber keinen Zugang gefunden habe.

Obwohl ich mich anfangs mit dem Buch ein wenig schwer getan habe, wurden im letzten Teil alle Fragen überzeugend erklärt und gelöst. Den Ansatz und die Ideen des Autoren fand ich ausgesprochen interessant und die Auflösung überzeugend. Allerdings hätte ich mir zu Beginn ein wenig mehr Klarheit gewünscht und vergebe deshalb „nur“ 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Fesselnd & bedrückend !

Glücksmädchen
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„Glücksmädchen“ ist das Debüt der schwedischen Autorin Mikaela Bley.

Die Blautöne des Covers vermitteln eine kühle Atmosphäre und das kleine Mädchen wirkt einsam und verloren. Dieser Widerspruch zum Titel ...

„Glücksmädchen“ ist das Debüt der schwedischen Autorin Mikaela Bley.

Die Blautöne des Covers vermitteln eine kühle Atmosphäre und das kleine Mädchen wirkt einsam und verloren. Dieser Widerspruch zum Titel hat mich neugierig gemacht.

Ellen Tamm hat den Tod ihrer Zwillingsschwester, die als Kind gestorben ist nie überwunden. Sie arbeitet als Kriminalreporterin bei einem schwedischen Fernsehsender und versucht ihr Trauma durch ihre Arbeit zu verdrängen. Als die 8-jährige Lycke währen ihres Tennisunterrichtes spurlos verschwindet, soll Ellen über den Fall berichten, was sie schwer belastet, da ihre Zwillingsschwester im gleichen Alter verschwand. Sie beginnt zu recherchieren und setzt alles daran Lycke zu finden.

Das Buch beginnt mit dem Verschwinden der kleinen Lycke direkt spannend und man ist mitten im Geschehen. Als Ellen mit ihren Recherchen beginnt, kann man beim Lesen regelrecht spüren, wie sehr die Zeit drängt und wieviel Ellen - durch ihre eigene Geschichte - an der Aufklärung des Falls liegt.

Das Schreibstil der Autorin ist flüssig und die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die sie nutzt, lassen machen das geschehen spannend und vielschichtig.

Die einzelnen Charaktere werden detailreich und authentisch dargestellt. Dabei kann man sich gut in sie hineinversetzen und spürt ihre Anspannung, Verzweiflung und Angst.

Neben der Suche nach Lycke werden auch andere Themen wie die Problematik von Scheidungskindern, die von Alleinerziehenden und Mobbing angerissen.

Insgesamt ist die Handlung sehr düster und trostlos aber durchweg spannend und fesselnd mit einem überraschendem Ende.
„Glückmädchen“ ist ein gelungenes Debut und ich werde die Fortsetzung auf jedem Fall lesen

Veröffentlicht am 28.01.2017

Latente Gefahr !

Alleine bist du nie
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„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.

Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem ...

„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.

Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem 15 Jahre älteren Journalisten Simon Thornton zusammenlebend – arbeitet bei einem Immobilienmakler und führt ein recht durchschnittliches Leben.
Auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause liest sie in der U-Bahn Zeitung und entdeckt in einer der Kleinanzeigen ihr Bild, mit dem für eine Partnervermittlung geworben wird. Beunruhigt versucht sie Näheres herauszubekommen und stellt fest, dass andere Frauen mit denen zuvor in der gleichen Anzeige geworben wurde, verschiedenen Verbrechen zum Opfer gefallen sind.
Anfangs wird Zoe weder von ihrer Familie noch von der Polizei ernst genommen.
Kelly Swift arbeitet als Ermittlerin an der Aufklärung von Delikten in der U-Bahn und erkennt als erstes die Zusammenhänge zwischen den Angriffen, auf die in der Zeitung abgebildeten Frauen und den Verbrechen. Obwohl es nicht in ihre Zuständigkeit fällt, setzt sie alles dran, um an der Aufklärung der Mordfälle mitarbeiten zu dürfen.

Im ersten Teil des Buches werden nach und nach alle Charaktere eingeführt. Diese werden ausgesprochen detailliert beschreiben, so dass man sie sich gut vorstellen kann, was auch notwendig ist, da die Anzahl der Charaktere recht umfangreich ist. Die Handlung kommt dadurch allerdings ein wenig langsam ins Rollen. Die beiden Protagonistinnen Zoe und Kelly machten auf mich einen sehr sympathischen Eindruck während man sich bei Zoes Lebensgefährten Simon, dem neuen Freund ihrer Tochter, ihrem Chef und zahlreichen anderen Personen permanent fragt, ob man ihnen wirklich trauen kann. Die Spannung des Buches baut sich eher langsam auf, aber man spürt permanent die latente Gefahr.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und detailreich. Es ist ihr gut gelungen mich mit Zoes Paranoia anzustecken und es gab kaum noch einen Charakter, den ich nicht verdächtigt habe.

Man konnte beim Lesen merken, dass Clare Mackintosh selbst zwölf Jahre bei der britischen Polizei gearbeitet hat, was sich in ihrer authentischen Beschreibung der Arbeitsweise der britischen Polizei widerspiegelt. Oft stießen die Ermittler an ihre Grenzen, wurden von Vorschriften gehemmt und die Arbeit war langwierig und anstrengend.

Bis zum Ende habe ich gerätselt, wer hinter der Website steckt, konnte keinen der vielen Verdächtigen wirklich ausschließen und das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum Schluss hat mich die Autorin dann noch einmal richtig überrascht.

Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen ungewöhnlichen Thriller, der durch die Darstellung der latenten Gefahren, denen man tagtäglich ausgesetzt sein könnte, eine unterschwellige Spannung aufbaut und genau dadurch fesselt. Auch wenn ich zu Beginn des Buches ein wenig gebraucht habe, um hineinzufinden, bietet der Thriller Spannung auf hohem Niveau und ist absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.01.2017

Komplex & spannend !

Purpurne Rache
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Das Buch „Purpurne Rache“ von Jean-Christophe Grange ist eine Mischung aus Thriller und Familien-Saga.

In der Bretagne beim Militär kommt ein Pilot ums Leben. Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, ...

Das Buch „Purpurne Rache“ von Jean-Christophe Grange ist eine Mischung aus Thriller und Familien-Saga.

In der Bretagne beim Militär kommt ein Pilot ums Leben. Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, dass es sich um einen Mord handelt. Weitere Morde bieten Grund zu der Annahme, dass diese in Zusammenhang mit dem berüchtigten Killer Homme-Clou stehen, der im Kongo in den Siebzigerjahren mehrere Menschen auf grausame Weise getötet hat. Gefasst wurde er von Grégoire Morvan dessen Sohn Erwan nun in dem Fall ermittelt. Neben den Ermittlungen erfährt man einiges über die Familie Morvan, die eine sehr ungewöhnliche und selbstzerstörerische Familie ist.

Insgesamt ist das Buch spannend, aber ich habe mich zu Beginn wirklich schwer getan in die Handlung hineinzukommen. Die vielen fremd klingenden Namen und Orte erfordern ein wenig Konzentration.

Durch unerwartete Wendungen wird die Spannung wird über 760 aufrechterhalten. Neben dem Kriminalfall fließen mehrere Nebenhandlungen ein, die nichts direkt mit den Morden zu tun haben und lediglich die einzelnen Charaktere ein wenig anschaulicher und greifbarer machen.

Die Familie Morvan ist sehr undurchsichtig und jeder in ihr hat einiges an Problemen zu bewältigen. Die Charaktere werden dabei überzeugend dargestellt und auch die verschiedenen Schauplätze waren so detailreich beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Leider wurden am Ende des Buches nicht alle offenen Fragen beantwortet und bei mir bleiben einige Ungereimtheiten zurück, die eine Fortsetzung erforderlich machen würden.

Mein Fazit:
Das Buch ist ein actionreicher und spannender Thriller mit einer komplexen Handlung, der einige überraschende Wendungen bietet, so dass ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt habe.