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Veröffentlicht am 20.08.2018

Die Geschichte eines Lebens

Das rote Adressbuch
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Es gibt Geschichten, in denen kein großer Spannungsbogen existiert, in denen an sich nicht viel passiert - und die man trotzdem nicht weglegen möchte.
Dies hier ist so eine.

Das rote Adressbuch handelt ...

Es gibt Geschichten, in denen kein großer Spannungsbogen existiert, in denen an sich nicht viel passiert - und die man trotzdem nicht weglegen möchte.
Dies hier ist so eine.

Das rote Adressbuch handelt von Doris, einer Dame, die in Schweden lebt und inzwischen 96 Jahre alt ist.
Sie lebt alleine in einer Wohnung und wird vom Pflegedienst betreut. Zu ihrer Enkelin hat sie Kontakt, aber auch nur über Skype, da diese in den USA lebt.
Sie besitzt ein Adressbuch, in dem hinter den meisten Namen das Wort TOT notiert ist.

Genau um dieses Adressbuch dreht sich die Geschichte. Doris möchte ihrer Enkelin Jenny die Geschichte ihres Lebens erzählt, damit diese nicht mit ihr stirbt und schreibt sie daher auf. Dabei orientiert sie sich an den Namen im Adressbuch. Von der ersten Begegnung, bis zu dem Tag, wo sie schließlich den Namen durchstreicht und dahinter TOT notiert.

So reist man gemeinsam mit Doris durch ihr Leben.
Der Ablauf der Erzählung ist chronologisch aus Doris Sicht geschrieben. Sie wird unterbrochen von der Beschreibung der Gegenwart aus Sicht eines Erzählers.
Die Geschichte nimmt einen mit in die Zeit zu Beginn der 1930er bis in die Gegenwart, nach Schweden, Paris und Amerika. Sie erzählt von dem aufregenden, aber auch schwierigen Leben einer jungen Frau, deren Kindheit früh endet und die heranwächst, sich entwickelt und älter wird.
In der Gegenwart ist sie schon alt, der Körper will nicht mehr, frühere Weggefährten sind alle gestorben und bis auf den Pflegedienst besucht sie niemand. Jenny lebt zu weit weg, auf der anderen Seite der Erde.
In all dies gibt das Buch Einblicke, die einen in die Gedanken einer Protagonistin eintauchen lasse, die sehr ungewöhnlich ist - wenige andere Bücher handeln von 96jährigen Damen.

Die Geschichte ist keine, die viel Spannung aufbaut und die unheimlich viel Handlung hat, aber sie ist unheimlich liebevoll geschrieben und regt zum Nachdenken an.
Teilweise ziehen sich die Kapitel etwas hin, aber das hat mich hierbei nicht gestört. Eine Lebensgeschichte erzählt man nicht knapp, man schmückt sie aus, schwelgt in Erinnerungen und beschreibt viel.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und warmherzig, man kann ihn gut lesen.

Fazit:
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist eine nette Lektüre, die sich flüssig lesen lässt. Sie regt zum Nachdenken an ohne dabei dauernd unangenehm und gekünstelt Dinge aufzuzeigen.
Das Buch ist sehr liebevoll geschrieben.
Man muss diese Art Buch jedoch mögen. Wer Spannung und Action sucht wird mit diesem Buch definitiv nicht glücklich!

Veröffentlicht am 30.01.2024

Momentaufnahmen zweier Familien

Leuchtfeuer
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Das Cover gefällt mir gut, auch wenn ich finde, dass Sterne oder auch eine Eiche besser gepasst hätten.

In dem Buch selbst geht es um zwei Familien, die nebeneinander leben. Ausgangspunkt ist ein Unfall, ...

Das Cover gefällt mir gut, auch wenn ich finde, dass Sterne oder auch eine Eiche besser gepasst hätten.

In dem Buch selbst geht es um zwei Familien, die nebeneinander leben. Ausgangspunkt ist ein Unfall, der das Leben der Familie Wilf verändert. Wobei dieser immer nur am Rande erwähnt wird. Der wichtige Teil der Geschichte ist eher die Kommunikation oder besser die fehlende Kommunikation in der Familie.
Dieser Punkt ist es auch, der bei der Familie Shenkman eine entscheidende Rolle spielt.

Das Buch erzählt dabei keine chronologische Geschichte, sondern eher verschiedene Momentaufnahmen aus der Sicht der unterschiedlichen Charaktere. Dabei besteht ein Kapitel aus einem Datum, sodass es leicht ist den Sprüngen zu folgen.

Auf diese Art und Weise begleitet man die Familien durch die Zeit, springt mal vor, mal zurück und lernt ihr Innenleben kennen. Es zeigen sich die Wechselwirkungen unter den Charakteren und ihre Entwicklung. Man versteht die Charaktere gut und keines der Familienmitglieder bleibt blass oder leblos - obwohl es viele Charaktere gibt.
Wie eng ihre Leben miteinander verwoben sind zeigt sich erst im Laufe des Buches.

Diese Art zu erzählen ist sehr gut umgesetzt. Es ist ein ganz anderes Buch als man es sonst häufig liest, da es keine wirkliche konkrete Handlung gibt, der gefolgt wird. Es sind Momentaufnahmen, die zusammen eine Geschichte erzählen.
Trotzdem bleibt der Schreibstil dabei immer sehr gut zu lesen, die Handlung leicht zu verfolgen.

Das Buch ist definitiv zu empfehlen, wenn man Familiengeschichten mag und nicht starr auf das "Handlung von A über B nach C" Schema fokussiert ist.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein netter Roman für Zwischendurch

Aus allen Wolken fällt man auch mal weich
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Das Buch hat ein schönes Cover, das sehr gut zum Thema passt und einen interessanten Klappentext, der das Buch gut beschreibt.

Julia, die Protagonistin, führt ein Leben als alleinerziehende Mutter, das ...

Das Buch hat ein schönes Cover, das sehr gut zum Thema passt und einen interessanten Klappentext, der das Buch gut beschreibt.

Julia, die Protagonistin, führt ein Leben als alleinerziehende Mutter, das mit ihrem Leben, wie sie es in Instagram zeigt, nicht überein stimmt.
Das zeigt sich insbesondere in witzigen Instagramposts, die das Bild beschreiben und hinter die Fassade blicken lassen.

Auch die anderen Charaktere sind sympatisch, bleiben manchmal jedoch etwas flach und oberflächlich.

Der Schreibstil gefällt mir gut und ist sehr flüssig zu lesen und zwischendurch gibt es humorvolle Passagen.

Die Geschichte an sich ist weniger vorhersehbar als bei anderen Büchern dieses Genres. Man weiß nicht direkt, wie das Buch ausgehen wird.

ZWischendurch gibt es einige Längen, die aber nicht wahnsinnig stören und ins Gewicht fallen - es passiert nur einfach nicht so viel in dieser Zeit.
Ein Handlungsstrang (Strichwort Vater) hat mich leider nicht überzeugt und war aus meiner Sicht auch überflüssig.

Im Ganzen ein nettes Buch, das man gut und schnell lesen kann und das einen unterhält. Aber eben auch ein Buch, dass ich wohl nicht ein 2. Oder 3. Mal lese. Dazu hat es mich dann zu wenig begeistert.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Schöner, leichter Sommerroman

Wo die Sterne tanzen
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Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen und nach dem kurzen Reinlesen ins Buch stand fest, dass ich es gerne lesen möchte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Sehr ...

Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen und nach dem kurzen Reinlesen ins Buch stand fest, dass ich es gerne lesen möchte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Sehr schön fand ich, dass die Kapitel über Neles Kindheit jeweils von einem kurzen Musicalzitat überschrieben wurde.
Auch passt der Schreibstil sich ein wenig dem Alter der Protagonisten an.

Die Geschichte hat mir im Gesamten gut gefallen. Der Handlungsort Juist ist toll gewählt und es kommen bei den Beschreibungen richtig Urlaubsstimmung auf.
Die Charaktere sind mir sympatisch, auch wenn man vor allem Nele kennenlernt. Ben und Henry bleiben beide beinahe etwas blass, was aber gar nicht so sehr stört, da es vor allem um Neles innere Konflikte geht. Die Nebencharaktere sind auch gut beschrieben.
Diese sind im Übrigen schön dargestellt und sind auch schlüssig. Inbesondere durch die Episoden aus der Vergangenheit versteht man Neles Handeln ganz gut. Ohne diese Hintergründe wären mir manche Entscheidungen eventuell etwas weniger nachvollziehbar erschienen. Die Dinge die einem während der Jugend passieren prägen nun einmal enorm.

Auch wenn der "Jetzt" Teil des Romans wenig tatsächliche Handlung hat, kommt keine Langeweile auf, weil in Neles Innerem Dinge passieren und sie viel mit sich und ihren Träumen hadert und eine Wandlung durchlebt.
Die Nebenhandlungen sind schön, ohne zu viel Raum einzunehmen. Die Autorin konzentriert sich auf Nele - und das ist auch gut so. Zu viele dominate Nebenhandlungen können aus meiner Sicht ein Buch auch kaputt machen.

Das Buch ist ein schöner Sommerroman, der Lust auf Urlaub macht und zum entspannen einläd.
Es ist nicht eines meiner Liebingsbücher geworden, dazu hat mir einfach noch ein wenig mehr gefehlt, aber auf dem Balkon in der Sonne lesen kann man es auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Pias 15. Fall - unterhaltsam, wenn auch nicht der beste der Reihe

Ostseegruft
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Pia steht am Grab ihrer Schulfreundin, als ein Unbekannter auftaucht und erklärt, dass ihr Tod kein Unfall gewesen ist.
Bevor man ihn näher befragen kann ist er verschwunden.
Für Pia ist das Grund genug ...

Pia steht am Grab ihrer Schulfreundin, als ein Unbekannter auftaucht und erklärt, dass ihr Tod kein Unfall gewesen ist.
Bevor man ihn näher befragen kann ist er verschwunden.
Für Pia ist das Grund genug sich in einen spannenden, sehr persönlichen Fall zu vertiefen.

Der Krimi startet eher gemächlich und nicht so actionreich, sodass man die Personen kennen lernt und alte Bekannte trifft, sofern man die Reihe kennt.
Das Lesen der vorherigen Teile ist kein Muss für das Verständniss des Buches, hilft aber ungemein um das Privatleben Pias zu verstehen.

Der Schreibstil ist wie immer angenehm und gut zu lesen.
Eva Almstädt gelingt es auf sehr angenehme Weise den Fall mit Pias Privatleben zu verbinden, sodass man sie als Person richtig kennen lernen kann - und auch die Schwierigkeiten davon eine Mutter und Polizistin zu sein.

Den Fall selbst spinnt sie geschickt vorwärts, immer neue Verdächtige tauchen auf und Ideen, die man als Leser hat werden schnell wieder verworfen und dann doch nocheinmal überdacht.
Schließlich gibt es auch noch ein Zusammenhang zu einem sehr alten offenen Fall.
Ich als Leserin habe zumindest bis zur Auflösung den Täter nicht mit Sicherheit festlegen können und war daher von dem Ende durchaus überrascht.

Das Ende ist für mich auch menschlich, logisch und psychisch schlüssig, auch wenn einige Fragen offen bleiben, die ich gerne beantwortet hätte. Das ist für mich aber der einzige wirklich Minuspunkt.

Das Buch ist nicht das beste der Reihe, aber es lässt sich gut lesen und bietet Unterhaltung und ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren.

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