Rückblick, der sich in der Gegenwart verliert
Die Kaffeedynastie - Tage des AufbruchsDer Roman „Tage des Aufbruchs“ von Paula Stern ist der erste Teil der Trilogie „Die Kaffeedynastie“
1945 kommt Eberhard aus Kriegsgefangenschaft nach Hause. Sein Elternhaus und auch der Kolonialwarenladen ...
Der Roman „Tage des Aufbruchs“ von Paula Stern ist der erste Teil der Trilogie „Die Kaffeedynastie“
1945 kommt Eberhard aus Kriegsgefangenschaft nach Hause. Sein Elternhaus und auch der Kolonialwarenladen seines Vaters liegen in Trümmern. Um seine Familie zu ernähren und neu anzufangen, beginnt er Kaffee zu schmuggeln. Sein großer Traum ist es, irgendwann eine eigene Kaffeerösterei zu haben. In der Gegenwart kämpft seine Enkelin Corinne darum, die Kaffeerösterei mit der Zeit gehen zu lassen. Doch alle Erneuerungen stoßen aber auf Widerstand und Corinne überlegt, ob es wirklich das ist, was sie will.
Meinung:
Vielleicht bin ich mit vollkommen falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen, aber diese Geschichte konnte mich nicht begeistern. Ich hatte einen historischen Roman erwartet, in der hin und wieder Kapitel aus der Gegenwart vorkommen. Nur leider spielen 2/3 der Story in der Gegenwart und wir begleiten überwiegend Corinne, mit der ich einfach nicht warm geworden bin. Gefühlt drehen wir uns endlos im Kreis, in dem Corinne immer wieder ihren Bruder von Fairtrade und kleinen Chargen zu überzeugen versucht. Das war extrem langatmig. Und dann schlägt der Roman eine Richtung ein, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, da ich erwartet habe, dass das Familienunternehmen im Vordergrund dieser Trilogie steht.
Die Kapitel in der Vergangenheit waren ein Lichtblick, nur leider viel zu selten. Es wäre auch wünschenswert gewesen, wenn bestimmte Szenen mehr Ausführlichkeit erfahren hätten. Die Durchführung des Schmuggelns und des Weiterverkaufens zu Beginn der Firmengeschichte bleiben sehr oberflächlich.
Ich konnte nicht richtig mitfiebern und hatte immer eine Distanz, sowohl zu Eberhard als auch zu Corinne. Die Geschichte dreht sich häufig um Dinge, die es aus meiner Sicht nicht gebraucht hätte – zum Beispiel die Situation mit Alexander und Familie Rosenbaum. Für mich war das einfach zu viel, die Autorin hätte sich auf die Kaffeerösterei konzentrieren sollen.
Fazit: Für mich leider kein historischer Roman und ich bin ziemlich enttäuscht. Zu viele verschiedene Themen und die Kaffeerösterei kommt zu kurz. Daher gibt es von mir knappe 3 Sterne.