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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2020

Die Wahrheit lässt sich nicht verbergen...

Wenn das Licht gefriert
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Elisabeth ist seit 40 Jahren glücklich mit ihrem Mann Friedrich verheiratet – auch einige Schicksalsschläge haben das Paar überwunden. Seitdem Friedrich an Alzheimer erkrankt ist, pflegt Elisabeth ihn ...

Elisabeth ist seit 40 Jahren glücklich mit ihrem Mann Friedrich verheiratet – auch einige Schicksalsschläge haben das Paar überwunden. Seitdem Friedrich an Alzheimer erkrankt ist, pflegt Elisabeth ihn hingebungsvoll – wie in guten, so in schlechten Zeiten.
Ein Fernsehbeitrag über den ungeklärten Mord an der besten Freundin ihrer Tochter vor 22 Jahren ändert alles. Warum benennt Friedrich Details, die er nicht wissen dürfte? In Elisabeth entsteht ein furchtbarer Verdacht.
Bereits die Grundidee, eine Alzheimererkrankung mit einem ungeklärten Mord zu verbinden, fand ich unglaublich kreativ. Dadurch wird ein in gewisser Weise unberechenbarer Faktor eingebaut, der sowohl Elisabeth verstört, als aber auch für die Aufklärung dieses alten Falls von überaus wichtiger Bedeutung ist. Roman Klememtovic gelingt es hervorragend falsche Fährten zu legen, die trotzdem perfekt passen. Der Wechsel der Perspektiven, wie aktuelles Geschehen, Rückblicke, aber auch Hintergründe der einzelnen Personen, sorgen gemeinsam mit den Mutmaßungen über den Täter für einen extrem fesselnden sowie spannenden Lesegenuß.
Mich hat dieses Buch sehr begeistert und ich empfehle es somit gerne weiter!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Gelungene Fortsetzung

Ein Gefühl von Hoffnung
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Dieses Buch ist die Fortsetzung von "Ein Traum von Glück" (welches ich sehr empfehlen kann) und setzt nach einem Zeitsprung Ende der 50er Jahre mit den Geschehen um die Familie Wagner fort. Jakob, der ...

Dieses Buch ist die Fortsetzung von "Ein Traum von Glück" (welches ich sehr empfehlen kann) und setzt nach einem Zeitsprung Ende der 50er Jahre mit den Geschehen um die Familie Wagner fort. Jakob, der gemeinsame Sohn von Katharina (die bei seiner Geburt verstarb) und Johannes, feiert inzwischen seinen siebten Geburtstag und Katharinas älteste Tochter Inge ist erwachsen. Auf ihren Schultern liegt die Betreuung und Erziehung von Jakob, weil Johannes nicht offiziell als Jakobs Vater angegeben werden kann, da Katharina noch mit Karl, seinem Onkel, verheiratet war... Auch Bärbel, die gemeinsame Tochter von Katharina und Karl wird langsam flügge und bereitet Inge zusätzliche Probleme. Die Familie wird durch Wilhelmine (Mine), der Mutter Karls zusammengehalten - und sie lässt auch nichts darauf kommen.
Ich konnte sehr gut in dieses Buch einsteigen, da ich vor Kurzem erst den Vorgängerband gelesen habe. Auch wenn die Beziehungen der einzelnen Protagonisten anfänglich etwas verwirren, kann dieses Buch meiner Meinung nach trotzdem ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da vieles in der Handlung auch noch näher erläutert wird.
Eva Völler gelingt es hervorragend Einblicke in das schwere Leben der Menschen kurz nach dem Krieg im Ruhrpott aufzuzeigen und verbindet dies sehr gelungen mit der Geschichte um die Akteure. Besonders beindruckt haben mich dabei die Schilderungen, die die Geschichte formen und in denen nicht immer alles ein glückliches Ende findet. Gerade das macht die Handlung so lebendig und realistisch. Der unkomplizierte und fesselnde Schreibstil wirkt wie ein Sog, der es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Mir hat "Ein Gefühl von Hoffnung" super gefallen und sehr gern empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Stimmige Geschichte im Rauchland

Rauchland
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Eher zufällig wird in einer Rauhnacht entdeckt, das ein abgelegenes Bauernhaus im Grenzland zwischen Deutschland und den Niederlanden in Flammen steht. Der Bewohner, der mürrische Einsiedler Friedrich ...

Eher zufällig wird in einer Rauhnacht entdeckt, das ein abgelegenes Bauernhaus im Grenzland zwischen Deutschland und den Niederlanden in Flammen steht. Der Bewohner, der mürrische Einsiedler Friedrich Henbrick, genannt Schaddebuer, liegt jedoch mit eingeschlagenem Schädel davor…Der Mörder scheint rasch gefasst zu sein: Schulterwolter, ein alter Bekannter der beide Ermittler, der mit dem Toten beobachtet wurde. Jedoch hatten Zeugen den Eindruck, er würde Henbrick aus dem brennenden Kotten ziehen….
Tom Finnek gelingt es hervorragend falsche Fährten zu legen, die trotzdem perfekt passen. Mit Rache, Geldsorgen oder Familientwist existieren genug Motive mit den entsprechenden Tätern dazu. Der Wechsel der Perspektiven, wie aktuelles Geschehen, Rückblicke, aber auch Hintergründe der einzelnen Personen, sorgen gemeinsam mit den Mutmaßungen über den Täter für einen extrem fesselnden sowie spannenden Lesegenuß.
Aufgelockert wird die Handlung durch eingeflochtene persönlich Einblicke zu den beiden Ermittlern, Maik Bertram, aktiv im Dienst, sowie Heinrich Tenbrink im verdienten Ruhestand, der es jedoch nicht lassen kann, eigene Ermittlungen nachzugehen. Beide wirken als eingespieltes Team, jeder mit seinen Macken und Marotten sehr authentisch.
Mich hat dieses Buch sehr begeistert und ich empfehle es somit gerne weiter!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ausreißer und Außenseiter

Alte Sorten
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Liss, eine Frau im mittleren Alter, lebt zurückgezogen (oder eher gemieden) auf einem Bauernhof. Eines Tages taucht dort die junge Ausreißerin Sally auf. Dass Liss ihr keine Vorwürfe macht, überrascht ...

Liss, eine Frau im mittleren Alter, lebt zurückgezogen (oder eher gemieden) auf einem Bauernhof. Eines Tages taucht dort die junge Ausreißerin Sally auf. Dass Liss ihr keine Vorwürfe macht, überrascht sie – und sie bleibt. Anfänglich relativ wortkarg im Umgang taut sie durch die gemeinsame Arbeit auf: zwei Außenseiter, die sich gegenseitig verändern – und brauchen.
Das Buch berührte mich sehr durch die leise und unaufdringliche Art, die Menschen so zu akzeptieren wie sie sind. Jeder hat und macht Fehler und dafür gibt es Gründe. Oberflächliche und wohlgemeinte Ratschläge helfen da wenig und leider auch viel zu rasch bekommt man einen Stempel aufgedrückt.
„Alte Sorten“ regt zum Nachdenken an und besinnt sich auch auf die Einfachheit im Leben.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und gerne empfehle ich es weiter!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Gelungener Einblick in die reale Ermittlungsarbeit einer Soko

SOKO Erle
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Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, Walter Roth, gibt mit diesem Buch einen Einblick in die reale Ermittlungsarbeit der Soko Erle.
Abseits von nach Sensationen gierenden Berichten wird sich ...

Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, Walter Roth, gibt mit diesem Buch einen Einblick in die reale Ermittlungsarbeit der Soko Erle.
Abseits von nach Sensationen gierenden Berichten wird sich sachlich mit dem Mordfall Carolin G. auseinandergesetzt, indem die akribische und mühsame Polizeiarbeit im Vordergrund steht. Die Sisyphusarbeit der Hinweise, die eine Spur suggerieren und dann doch wieder ins Leere laufen ist genauso anschaulich dargestellt, wie Spuren, die perfekt zu passen scheinen. Dieser „True-Crime-Bericht“ ist mit der Mischung aus dem Verbrechen und dem Bezug zur Realität umso erschütternder, das es sich eben nicht "nur" um Fiktion handelt, sondern um die Grausamkeit die ein Mensch mitten in der Gesellschaft durchgeführt hat.
Meiner Meinung nach ist diese Schilderung sehr gelungen und überzeugt durch die vorurteilsfreie Darstellung. Sehr deutlich wird dabei allerdings auch die Sensationsgier der Menschen – nur eine spektakuläre Nachricht ist eine Nachricht. Das ist sehr traurig, denn ohne diese zeit- und arbeitsintensiven Hintergrundarbeiten (in diesem Fall führte die Treffer-Spur 4.334 zum Erfolg) wäre wohl kaum ein Durchbruch zu erreichen.
Gesprochen wird dieses Hörbuch von Erich Wittenberg der mit seiner angenehmen Stimme den Inhalt sehr gut wiedergibt.
Mich hat die Darstellung sehr berührt und ich empfehle dieses Hörbuch sehr gern weiter.

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