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Veröffentlicht am 21.09.2020

Sehr fesselnde und bewegende Familiengeschichte - großartig erzählt!

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die ...

Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die Pferde.
Und sie ist verliebt in Wilhelm von Lengendorff, den Freund ihres Bruders, und hofft auf einen baldigen Heiratsantrag.
Doch alles kommt anders als der 2. Weltkrieg beginnt. Die jungen Männer werden eingezogen und Dora muss nach Königsberg, um dort ihrem Onkel zu helfen, dessen Frau verstorben ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lernt sie das Stadtleben schätzen und lernt den Kriegsfotografen Curt von Thorau kennen.
Doch auch als sie auf das Gut ihrer Familie zurückkehren kann, ist nichts mehr wie es war. Dora muss schneller erwachsen werden, als ihr lieb ist …

Mit diesem Roman wagt sich Theresia Graw erstmals ins historische Genre und verarbeitet dabei ein Stück der Geschichte ihrer Familie. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, so beinhaltet sie doch vieles, was ihre Familie erleben musste und woran sie die Erinnerung bewahren möchte.

Anfangs habe ich mich schwer getan, mit Dora warm zu werden. Sie war eine verwöhnte Tochter, einerseits sehr naiv aber auch unbeschwert und lebenslustig. Ihre große Liebe gehört den Pferden und sie träumt davon, mit Wilhelm eine Pferdeschule zu eröffnen.
Aber dann durfte ich im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung von Dora erleben, die mich mehr als einmal überrascht und beeindruckt hat.
Nachdem auch ihr Vater in Krieg muss, übernimmt Dora die Verantwortung für das Gut und die Familie. Sie wird schnell erwachsen, verantwortungsbewusst, trifft Entscheidungen und tut alles, um ihre Familie und auch die Beschäftigten auf dem Gut über die schwere Zeit zu bringen.
Der Krieg und seine Grauen kommen immer näher und Dora und ihre Familie spüren die Auswirkungen mehr und mehr. Pferde und Lebensmittel werden beschlagnahmt, Zwangsarbeiter kommen auf den Hof und schließlich kommt der Feind immer näher. Dora muss erneut eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Theresia Graw erzählt diese Familiengeschichte mit sehr viel Leidenschaft und hat mir dabei ein Stück Zeitgeschichte sehr lebendig vermittelt.
Eindrucksvoll erzählt sie am Beispiel von Dora und ihrer Familie das Schicksal, dass damals die Ostpreußen erleben mussten. Sie litten, wie viele andere auch, während des Krieges und danach war ihr Leid auch noch nicht zu Ende.
Dabei beschreibt sie sehr bildhaft die Schönheit der ostpreußischen Landschaft und die Liebe der Menschen zu ihrem Land.
Aber auch das Kriegsgeschehen mit all seinen Facetten und Folgen vermittelt sie realistisch.
Diese Mischung aus einer packenden Familiengeschichte mit realen historischen Hintergründen hat in mir viele Emotionen ausgelöst und mich mit den Menschen dort ihr Schicksal erleben lassen. Ich fühlte mich den Protagonisten sehr nahe und habe mit ihnen gefühlt.
Neben Doras Familie gibt es viele weitere Figuren, die alle ihre kleinen oder größeren Geschichten haben und die Handlung wunderbar ergänzen.

Diese Familiensaga ist ein großartig erzähltes Epos, realistisch, fesselnd und emotional. Der Roman hat mich sehr bewegt und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 15.09.2020

Fesselnde, bewegende und sehr emotionale Geschichte über Mutterliebe

Wohin der Himmel uns führt
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Beth hat ihre große Liebe, ihren Mann Tim, durch eine unheilbare Krankheit verloren. Als Tim die Diagnose bekam, haben sich Beth und Tim dazu entschieden, in einer Kinderwunschklinik Embryos einfrieren ...

Beth hat ihre große Liebe, ihren Mann Tim, durch eine unheilbare Krankheit verloren. Als Tim die Diagnose bekam, haben sich Beth und Tim dazu entschieden, in einer Kinderwunschklinik Embryos einfrieren zu lassen, damit sie auch nach einer Behandlung von Tim noch Kinder bekommen können. Nach zwei Fehlversuchen gibt es nun noch einen Embryo, der für Beth die letzte Möglichkeit ist, ihre große Liebe zum Tim in einem Kind weiterleben zu lassen.
Sie teilt der Klinik ihren Wunsch mit, doch dann ändert ein Anruf alles…

Izzy und Pete sind glückliche Eltern des achtjährigen Noah, ihre Ehe steckt jedoch in einer Krise. Auch wenn sie sich schon oft gewundert haben, warum Noah keinem von beidem ähnelt, ist er ihr ganzes Glück und das einzige, das sie zur Zeit verbindet.
Dann wird auch ihr Leben auf den Kopf gestellt und ein tragisches Ereignis führt Izzy, Pete und Beth näher zusammen, als sie sich das je vorstellen konnten.

Das zentrale Thema dieser emotionalen Geschichte ist Mutterliebe bzw. die Liebe von Eltern zu ihrem Kind.
Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Beth und Izzy erzählt, beide in der Ich-Form. So war ich beiden Frauen gleich ziemlich nah und mochte beide auf Anhieb, so unterschiedlich sie auch sind.
Ich habe mit Beth um ihren Mann getrauert und ihr gewünscht, dass der letzte Versuch schwanger zu werden, klappen möge.
Mit Izzy habe ich gelitten, denn schnell ist klar, dass sie ihren Mann eigentlich noch liebt und unter der Trennung leidet.
Dann tritt eine Situation ein, in der ich nicht wusste, wer von beiden mir mehr leid tat. Ich hätte weder an Beths noch an Izzys Stelle sein wollen.
Gerade als sich eine Lösung für die Situation anbahnt, tritt ein tragisches Ereignis ein, das erneut alles verändert und ich war gespannt, wie Izzy und Beth damit zurechtkommen werden.

Die Geschichte entwickelt sich im Verlauf immer wieder zu einer Achterbahn der Gefühle. Es gibt viele traurige und sehr bewegende Momente aber auch viele glückliche, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich reagiert hätte. Auch wenn ich selbst kein Kind habe, bin ich doch Kind einer Mutter und erlebe die große Mutterliebe jeden Tag.
Begeistert hat mich der einfühlsame Schreibstil, in dem Dani Atkins diese Geschichte erzählt. Ohne Kitsch oder zu viel Drama transportiert sie die vielen unterschiedlichen Emotionen zum Leser und hat mich mit ihren Protagonistinnen fühlen lassen. Ich fühlte mich ihnen so nah wie eine Freundin und habe Anteil am Geschehen genommen.
Beide Frauen zeigen im Verlauf der Geschichte sehr viel Stärke und Größe, die ich so nicht erwartet hätte, aber beeindruckend fand.
Auf leisen Sohlen schleicht sich auch noch ein bisschen Romantik in die Geschichte, was sehr gut ins Gesamtbild passt und für schöne Momente sorgt.

„Wohin der Himmel uns führt“ ist eine sehr emotionale aber authentisch anmutende Geschichte über Mutterliebe, Verlust und Trauer, die mich sehr gefesselt und begeistert hat. Das Ende hat mich lächelnd zurück gelassen und die Geschichte hat sich in mein Herz geschlichen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 09.09.2020

Großartiger, fesselnder Abschluss der Trilogie - insgesamt ein Lesegenuss!

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit
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Das ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler ...

Das ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen enthalten.

Dieser Teil beginnt zum Jahreswechsel 1928/29 und deckt den Zeitraum bis 1956 ab.
Inhaltlich beginnt die Handlung etwa ein Jahr nach dem zweiten Teil.
Wir sind in der Zeit der „Goldenen Zwanziger“ und erleben den Aufschwung von Bad Reichenhall. Die Seilbahn auf den Predigtstuhl wurde gebaut und Annas Sohn Karl eröffnet dort oben ein Berghotel. Auch die Liebe hält Einzug in Karls Leben, aber wird er sein Glück finden?
Anna findet nach einem Schicksalsschlag langsam ins Leben zurück und hat wieder Lebensmut.
Aber dann beginnt allmählich der Nationalsozialismus und wirft dunkle Schatten voraus.

Ich habe diesen dritten Teil unmittelbar nach dem zweiten Teil gelesen und war völlig in der Geschichte gefangen.
Annas Schicksal und ihr Leben haben mich von Anfang an gefesselt und bewegt. Und so habe ich auch diesmal mit Anna gelitten und gebangt.
Aber auch für die anderen Familienmitglieder sowie die bekannten Figuren aus den ersten Teilen hält das Schicksal so manches bereit, denn die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch und der 2. Weltkrieg mit all seinem Grauen beginnt.
Die Figuren sind nach wie vor sehr gut gezeichnet, facettenreich, authentisch und könnten tatsächlich zu dieser Zeit gelebt haben.
Auch wenn es zwischendurch Zeitsprünge von jeweils mehreren Jahren gibt, bleibt die Handlung schlüssig und nachvollziehbar.

Die Autorin hat ganz wunderbar die fiktive Geschichte in die historischen Fakten und Gegebenheiten eingebettet. Das ist wirklich lebendige Geschichte am Beispiel der Familie Schwarzenberg.
Im Glossar am Ende des Buches erläutert die Autorin auch, wie sie andere reale Ereignisse, bezogen auf Bad Reichenhall, in die Geschichte eingebaut hat. So z. B. die Elefanten des Circus Krone, die während des Krieges in der Alten Saline in Bad Reichenhall untergebracht waren.
Auch die Seilbahn auf den Predigtstuhl und ein Berghotel gibt es wirklich, wo tatsächlich an Silvester 1928 ein Ball stattgefunden hat. Ebenso sind die Spielbank und die Therme in Bad Reichenhall Realität.
Sehr beeindruckend lässt die Autorin ihre fiktiven Figuren die Rollen der realen Personen einnehmen und erzählt so auch viel über die Entwicklung der Stadt.
Im Epilog führt sie schlüssig noch einige Handlungsfäden zu Ende, so dass keine Fragen offen bleiben und gibt zusammenfassend einen Ausblick in die Zukunft der Familie Schwarzenberg. Das war ein würdiger Abschluss der Geschichte.

Sophie Oliver ist eine großartige Erzählerin und ihr Schreibstil hat mein Kopfkino inspiriert und mich die Geschichte regelrecht miterleben lassen, so als wäre ich dabei gewesen. Mir ist es am Ende richtig schwer gefallen, Abschied von der Familie Schwarzenberg und Bad Reichenhall zu nehmen.

Auch der letzte Teil der Trilogie war spannend und auch sehr bewegend, mit tragischen und dramatischen Ereignissen während der Kriegszeit aber auch mit fröhlichen und glücklichen Momenten für die Familie.
Nicht nur dieser Teil sondern die gesamte Trilogie ist ein großer Lesegenuss!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 08.09.2020

Großartige Fortsetzung der Familiensaga - packend und mitreißend!

Grandhotel Schwarzenberg – Rückkehr nach Bad Reichenhall
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Das ist der zweite Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zum ersten ...

Das ist der zweite Teil der Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg und ich empfehle, die Trilogie in der Reihenfolge zu lesen.
Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Dieser Teil beginnt nahtlos zum ersten Teil im Jahr 1911 und deckt den Zeitraum bis 1927 ab.
Auch inhaltlich knüpft die Handlung nahtlos an den Vorgänger an. Das Grandhotel Schwarzenberg wurde gerade eröffnet und Michael Schwarzenberg, Annas Jugendliebe, ist als gemachter, wohlhabender Mann zurück in Bad Reichenhall.
Seine Enttäuschung, dass Anna inzwischen verheiratet und Mutter eines kleinen Sohnes ist, ist verständlicherweise groß.
Anna befindet sich in gewisser Weise im Schockzustand, denn sie hatte nach zwei Briefen, kurz nach Michaels Abreise, keinerlei Lebenszeichen mehr von ihm erhalten. Auch blieb Michael erheblich länger fort als 1 Jahr, wie er angekündigt hatte, was ihr letztendlich das Herz gebrochen hat. Aber nun ist er zurück und Anna spürt, dass die alten Gefühle wieder aufleben.
Anna steht vor einer schweren Entscheidung, denn wenn sie ihren Mann für Michael verlässt, könnte sie ihren Sohn verlieren.
Kann Anna ihr Glück finden?

Schnell war ich wieder in der Geschichte um die liebenswerte Anna gefangen, die schon so viel Schlimmes durchmachen musste.
Es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit den Figuren aus dem ersten Teil, wie Annas Ehemann, der Bürgermeister von Bad Reichenhall und die Familie von Feil, die auf der Burg hoch über der Stadt leben.
Aber es kommen auch neue Figuren dazu, die mehr oder weniger große Rollen spielen, wie Stanley Meyers, der mit Michael Schwarzenberg als Geschäftsführer des Grandhotels nach Bad Reichenhall kommt und sein bester Freund ist.
Alle Figuren entwickeln sich interessant und schlüssig weiter und sind auch weiterhin sehr lebendig und authentisch dargestellt.
Auch die Veränderungen, die im Laufe der Jahre in der Stadt mit ihrer Saline, dem Kurleben und dem Tourismus so vor sich gehen, stellt die Autorin detailreich und glaubhaft dar.
Beides war interessant und spannend zu verfolgen.

Die reale Zeitgeschichte dieser Zeit, wie der erste Weltkrieg und das Ende der Monarchie auch in Bayern bildet einen guten Hintergrund, in den die fiktive Geschichte eingebettet ist.
Diese Kombination aus historischer Zeitgeschichte und der Entwicklung rund um Anna und ihre Familie macht die Geschichte so packend.
Aber auch der sehr mitreißende Schreibstil trägt dazu bei, dass sich das Buch, ebenso wie der erste Teil, für mich zum Pageturner entwickelt hat.

Mit „Rückkehr nach Bad Reichenhall“ setzt Sophie Oliver, die eine großartige Erzählerin ist“, die Familiensaga um die Schwarzenbergs und das Grandhotel wunderbar fort und ich kann mich dem dritten und letzten Teil auf keinen Fall entziehen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.09.2020

Berührende, warmherzige und unterhaltsame Geschichte

Mandelglück
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„Mandelglück“ ist der dritte Teil aus der Reihe „Kalifornische Träume“. Jeder Teil kann jedoch einzeln gelesen werden.

Sophie verbrachte als Kind und Jugendliche viele schöne Sommer auf der Mandelfarm ...

„Mandelglück“ ist der dritte Teil aus der Reihe „Kalifornische Träume“. Jeder Teil kann jedoch einzeln gelesen werden.

Sophie verbrachte als Kind und Jugendliche viele schöne Sommer auf der Mandelfarm ihrer Großmutter und viel Zeit mit ihrer besten Freudin Lydia. Auch ihre Jugendliebe Jack lernte sie dort kennen.
Aber dann entschied sie sich für eine berufliche Karriere in der Stadt und kehrte nur noch selten auf die Mandelfarm zurück. Oft haderte sie mit sich, weil sie ihre geliebte Großmutter so selten sah und nur ab und zu mit ihr telefonierte.
Dann erreicht sie die Nachricht, dass ihre Großmutter Hattie plötzlich verstorben ist. Sie kehrt zur Beerdigung auf die Mandelfarm zurück und erfährt kurz darauf, dass Oma Hattie ihr die Mandelfarm vererbt hat, mit der Bedingung, dass sie mindestens drei Monate dort leben muss.
Schnell trifft Sophie auch ihre ehemals beste Freundin Lydia wieder und auch Jack kreuzt ihren Weg, da er ein Diner in der kleinen Stadt führt.
Wie wird Sophie sich entscheiden?

Manuela Inusa erzählt hier eigentlich gleich drei Geschichten, nämlich die von Sophie, die von Lydia und auch die von Alba, einer jungen Mexikanerin, die auf der Mandelfarm arbeitet.
Alle drei Geschichten hängen zusammen bzw. die drei Frauen sind miteinander verbunden. Kapitelweise wechselt sich die Perspektive auf eine der drei Frauen.
Jede der drei Frauen führt ein anderes Leben. Sophie ist eine viel beschäftigte Businessfrau in der Großstadt. Lydia ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Sie geht in ihrer Mutterrolle auf und arbeitet teilzeit in der Firma ihres Mannes. Probleme hat sie mit ihrer pubertierenden ältesten Tochter Gracie, deren leiblicher Vater nicht Lydias Ehemann ist.
Alba wuchs in Mexiko in ärmlichen Verhältnissen auf und träumte immer davon, in Amerika ein besseres Leben zu führen. Nachdem ihr Vater sie mit einem älteren amerikanischen Kriegsveteran zwangsverheiratet hat, erfüllt sich zwar ihr Traum, in Amerika zu leben, aber ihr Leben ist längst nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Sie muss den Lebensunterhalt für sich und ihren Mann mit schwerer Arbeit auf der Mandelfarm verdienen.

Die Geschichten der drei Frauen haben mich auf unterschiedliche Weise berührt. Lydias Handlungsstrang ist die Geschichte einer Patchwork-Familie, mit Schwierigkeiten, wie sie im Leben manchmal auftauchen können. Aber es war schön zu erleben, wie schnell Lydia ohne jegliche Vorbehalte auf Sophie zugeht und die alte Freundschaft wieder aufleben lässt.
Sophie selbst erschien mir anfangs etwas oberflächlich. Auch wenn sie wunderbare Erinnerungen an ihre Oma Hattie und die Sommer auf der Mandelfarm hat, denkt sie nur an ihren Job und möchte die Farm eigentlich verkaufen. Erst als sie zufällig Botschaften von Hattie entdeckt, die diese im Haus hinterlassen hat, beginnt bei ihr Prozess des Nachdenkens und sie beschäftigt sich mit dem Gedanken, wie ihr Leben auf der Farm sein könnte und welche Verantwortung sie jetzt gegenüber all den Arbeitern auf der Farm hat.
Als sie sich mit der Geschäftsführung der Farm vertraut macht, erfährt sie auch, dass es etliche illegale Arbeiter gibt und sie lernt auch Alba kennen.
Albas Schicksal hat mich am meisten berührt. Sie wollte nur ein besseres Leben in Amerika und war auch bereit, dafür zu arbeiten. Aber nun wird sie von ihrem Ehemann auf schlimme Art und Weise ausgenutzt und wie eine „Sklavin“ behandelt.

Es war schön zu erleben, wie sich die drei Handlungsstränge mehr und mehr verknüpfen. Lydia ist trotz eigener Sorgen so warmherzig und unterstützt Sophie wo immer sie kann. Aber auch Sophie beginnt sich zum Positiven zu verändern und übernimmt Verantwortung. Sie geht auch mehr auf die Menschen zu, die es gut mit ihr meinen und überdenkt ihr Leben.
Wie schon erwähnt, hat mich Albas Schicksal sehr berührt. Die Autorin zeigt an Albas Beispiel das Schicksal vieler mexikanischer Einwanderer in Amerika auf, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben ins Land kommen und dann feststellen müssen, dass sie von Ehepartnern oder auch Arbeitgebern gnadenlos ausgebeutet werden.
Ich habe sehr mit Alba gehofft, dass sich für sie alles zum Besseren wendet.

Gut gefallen hat mir, wie lebendig Manuela Inusa ihre Figuren darstellt und deren Gedanken, Gefühle und Hoffnungen zum Leser transportiert. Auch die Stimmung die sie durch das schöne Setting im ländlichen Kalifornien erzeugt, gefällt mir gut und sie trägt dazu bei, dass der Roman trotz eines ernsten Themas, eine gewisse Leichtigkeit hat.
Natürlich spielen auch die Mandeln eine große Rolle und daraus werden einige Köstlichkeiten hergestellt. Das Rezept zu Oma Hatties Mandelplätzchen und zwei weiteren Leckereien gibt es im Anhang des Buchs.

Dieser Roman ist mehr als ein leichter Wohlfühlroman, denn er behandelt ein wichtiges Thema, was einige Spannung bietet. Dazu erzählt er sehr warmherzig eine Familiengeschichte und auch die Liebe spielt eine schöne Rolle.
Diese schöne Mischung hat mich begeistert und mir fesselnde und unterhaltsame Lesestunden geboten!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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