Guter Auftakt mit einigen Schwächen
Royal 1: Ein Leben aus GlasDystopien gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, dementsprechend skeptisch bin ich immer, wenn eine neue Reihe, bzw. ein neues Buch aus dem Genre erscheint. Dennoch wollte ich „Ein Leben aus Glas“, dem ...
Dystopien gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, dementsprechend skeptisch bin ich immer, wenn eine neue Reihe, bzw. ein neues Buch aus dem Genre erscheint. Dennoch wollte ich „Ein Leben aus Glas“, dem Auftakt der „Royal“-Reihe sehr gerne eine Chance geben, was ich auch letztendlich getan habe.
Auf diese Geschichte war ich besonders gespannt, denn viele andere Blogger und Leser haben die Geschichte bereits mit der „Selection“-Reihe von Kiera Cass verglichen, sodass ich auch erst kleinere Zweifel bekam. Ich muss zwar sagen, dass ich hier und da ein paar kleinere Ähnlichkeiten entdeckt habe und Valentina Fast mit der „Royal“-Reihe sicherlich auch nicht das Rad neu erfunden hat, allerdings hat mir die Geschichte dennoch gut gefallen, sodass mir die kleinen Ähnlichkeiten fast schon egal sind.
Der Schreibstil ist bei diesem Ebook stellenweise sehr einfach gehalten und von daher auch wenig anspruchsvoll, was ich stellenweise doch etwas schade finde. Dennoch liest sich die Geschichte leicht und flüssig, sodass ich nur so durch die Geschichte geflogen bin. Die Dialoge empfand ich zum Teil als sehr hölzern, allerdings wurde dies im Laufe der Zeit immer besser, sodass ich große Hoffnungen habe, dass sich der Schreibstil bereits im zweiten Band „Ein Königreich aus Seide“ deutlich verbessern wird.
Mit Tatyana lernt man eine eher ruhige junge Frau kennen, die mit ihren siebzehn Jahren bereits im heiratsfähigen Alter ist. Während viele junge Frauen in ihrem Alter heiraten, um ein besseres Leben zu haben, möchte Tatyana mit der Ehe und somit auch auf den Traummann warten. Durch ihre Tante muss sie allerdings zu einer Art Brautschau, bei der die zukünftige Ehefrau des Prinzen gesucht wird. Da allerdings niemand den Prinzen kennt, wird es für Tatyana und die anderen Teilnehmerinnen des Castings schwer, den richtigen Mann auszumachen, denn sie müssen unter vier jungen Männern den wahren Prinzen herausfinden. Dabei fand ich Tatyana oftmals sehr sympathisch, allerdings konnte sie ab und zu auch sehr anstrengend sein, sodass ich über manche Vorgehensweise von ihr auch mal die Augen verdrehen musste.
Ihre Schwester, ihre Tante und ihren Onkel lernt man anfangs gut kennen, allerdings liegt der Fokus später vermehrt auf die Brautschau, die wie immer die typischen Klischees bei Mädchen hervorbringt: Eifersüchtig, zickig, die ganz schüchternen und die selbstbewussten Mädchen. Die vier jungen Männer, die sich für den Prinzen ausgeben, fand ich allesamt sehr sympathisch und die Tatsache, dass keine Teilnehmerin weiß, wer letztendlich der Prinz ist, fand ich sehr interessant. Auch ich habe mit Tatyana mitgerätselt und habe mittlerweile einen Favoriten. Mal schauen, ob ich am Ende richtig liege.
Ansonsten muss man aber sagen, dass es hier sehr viele Klischees gibt und noch nicht unbedingt großartig Romantik aufgekommen ist. Zwar gab es hier und da ein paar schön geschilderte Momente, allerdings gibt es hier nicht zwingend tiefgründigere Momente, was ich doch ein wenig schade finde. Dennoch besitzt die Reihe wahnsinnig viel Potential, sodass man hierbei nicht zu streng sein sollte.
Das Cover ist nicht nur sehr schön anzusehen, sondern passt auch perfekt zur Geschichte und zum Titel, denn die Glaskugel passt bestens zur Welt, in der Tatyana lebt. Dazu sind auch die Farben mehr als gut gewählt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.
Insgesamt ist „Ein Leben aus Glas“ ein gelungener Auftakt der „Royal“-Reihe, der mit interessanten Figuren besticht, aber auch einige Schwächen beim Schreibstil aufweist. Zwar gibt es hier einige Parallelen zur „Selection“-Reihe von Kiera Cass, allerdings kann ich da drüber hinwegsehen. Trotz kleinerer Kritikpunkte durchaus empfehlenswert.