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Veröffentlicht am 23.06.2017

Die Again-Reihe geht in die finale Runde mit Sawyer und Isaac

Feel Again
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„Feel Again“ von Mona Kasten ist der 3. Teil aus der Again-Reihe. Erschienen ist der New Adult Roman Ende Mai 2017 und erzählt wird diesmal die Geschichte von Sawyer Dixon und Isaac Grant.

Es beginnt ...

„Feel Again“ von Mona Kasten ist der 3. Teil aus der Again-Reihe. Erschienen ist der New Adult Roman Ende Mai 2017 und erzählt wird diesmal die Geschichte von Sawyer Dixon und Isaac Grant.

Es beginnt als Deal, wird aber schnell mehr. Als Sawyer mitbekommt, wie sich mehrere Mädchen über den schüchternen Nerd lustig zu machen, beschließt sie ihm zu helfen und aus ihm einen Bad Boy zu machen. Als Gegenleistung steht Isaac für Fotos von seiner Verwandlung zur Verfügung. Doch hierbei lernt sie unweigerlich auch den Menschen hinter der Schüchternheit kennen und so beginnt es recht schnell zwischen beiden zu knistern und das obwohl Sawyer niemals jemanden an sich ran lassen wollte.

Auch dieser 3. Teil hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es mir diesmal wieder ein wenig zu viel Drama für meinen Geschmack war. Mein Favoriten-Pärchen ist definitiv Dawn und Spencer.
Der Schreibstil ist auch wie in den vorherigen Bänden locker und flockig zu lesen, so dass man zügig vorankommt. Es gibt humorvolle Szenen, bei denen ich lachen musste und auch tiefgründige Szenen mit viel Gefühl. Insgesamt gesehen kam zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Langeweile auf.
Bei Sawyer mag ich auf jeden Fall ihre sehr direkte Art und es wurde ganz klasse eingefangen, wie sie im Laufe des Buches ihr Bild von Isaac revidieren muss. Anfangs ist er einfach nur ein schüchterner Nerd, der kaum etwas auf die Reihe bekommt und schon gar nicht ein Mädchen erobern kann. Je mehr die beiden sich allerdings kennenlernen, umso mehr Facetten kommen dazu.
Sehr schön finde ich auch die Veränderung von Sawyer im Buch. Ich bin froh, dass wir in diesem dritten Teil endlich mehr in ihr Seelenleben blicken konnten und so auch ihr Verhalten besser verstehen. Im ersten Teil war mir Sawyer eher unsympathisch und im zweiten Teil durfte man an der Seite von Dawn schon ein wenig mehr von Sawyer kennen und schätzen lernen. Da ist dieser dritte Teil mit ihr als Protagonistin auf jeden Fall ein runder Abschluss der Reihe.
Sehr gut geschrieben fand ich auch wieder die Sexszenen, die definitiv gut eingesetzt wurden und das Buch nicht überfrachten. Für mich ist es tatsächlich eher ein Liebesroman mit wohldosierten Sexszenen und definitiv kein Erotik- oder Groschenroman. Liebesromane sind ja nicht unbedingt mein Genre, aber ab und zu so ein Roman mit dem richtigen Humor finde ich ganz gut.
Als kleinen Kritikpunkt habe ich, dass mir die Freundschaften ein bisschen zu perfekt und rosarot sind. Egal was Sawyer auch anstellt und wie doll sie Personen von sich wegstößt, Dawn hält immer zu ihr, auch wenn sie nichts genaues erfährt. Wenn ihr so jemanden im echten Leben findet, dann haltet diese Person gut fest. Sowas gibt es glaube ich nur ganz selten. Und auch das Kaden und Allie letzten Endes mit ihr befreundet sind, ist ein bisschen zu rosarot. Meiner Lesefreude hat dies allerdings nicht wirklich getrübt.

Fazit: Ein gut geschriebener und unterhaltsamer Liebesroman, mit kleinen Schwächen, der insgesamt gesehen, aber alles hatte, was ich erwartet und mir gewünscht habe.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Ein Roman mit extremer Sogwirkung und ernstem Thema

Tote Mädchen lügen nicht - Filmausgabe
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Thirteen Reasons Why oder auf deutsch „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher erzählt die Geschichte von Hannah Baker und wie es zu ihrem Suizid kam. Erstmals erschienen ist der Roman 2009 beim cbt-Verlag. ...

Thirteen Reasons Why oder auf deutsch „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher erzählt die Geschichte von Hannah Baker und wie es zu ihrem Suizid kam. Erstmals erschienen ist der Roman 2009 beim cbt-Verlag. Ich habe die englische TV-Ausgabe gelesen, die im März 2017 von PUFFIN herausgebracht wurde.

Clay Jensen erhält ein ominöses Paket als er von der Schule nach Hause kommt. Darin enthalten sind 7 Kassetten, die von Hannah Baker aufgenommen worden sind. Hannah hat sich vor zwei Wochen das Leben genommen und auf den Kassetten erklärt sie ihre Gründe dafür. Einer davon ist Clay Jensen. Nach dem Hören soll er die Kassetten an die nächste Person auf der Liste weitergeben, damit jeder, der mit ihrem Suizid zu tun hat, es erfährt.

Wie man anhand der Zusammenfassung schon merkt, hat das Buch ein sehr schwieriges Thema. Das ist es auch, was mir die Bewertung dieses Buches so schwierig macht. Es handelt sich hier explizit um ein Jugendbuch, dass eine Altersempfehlung ab 13 hat.Mein erster Gedanke beim Titel „Tote Mädchen lügen nicht“ war ein Thriller, in dem ein Serienkiller Mädchen tötet. Aufmerksam auf das Buch bin ich durch den Hype um die Netflix-Serie „Thirteen Reasons Why“ geworden. Zuerst habe ich beide Titel nicht wirklich zusammengebracht und dachte es wären zwei unterschiedliche Dinge.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ich habe mich schnell an die Perspektivwechsel zwischen Hannah und Clay gewöhnt. Das Buch ist in 13 Kasettenabschnitte, also ihre 13 Gründe unterteilt und wir begleiten Clay Jensen dabei, wie er sich diese Kassetten anhört. Dabei entwickelt das Buch eine enorme Sogwirkung, weil man unbedingt erfahren möchte, wer die nächste Person ist und was diese Person getan hat.
Zu Beginn hat das Buch sehr viel Wut in mir ausgelöst, weil ich es einfach nicht richtig fand und auch immer noch nicht finde, dass sie den Personen, um denen es auf den Kassetten geht, die Schuld an ihrem Tod gibt. Mit der Zeit relativiert sich dies ein bisschen, weil es wirklich eine sehr traurige Geschichte ist und gezeigt wird, dass auch schon kleine Dinge, die sich potenzieren, dazu führen können, dass jemand nicht mehr weiterleben möchte. Es gibt eher banale Gründe für ihren Suizid als auch ein paar schwerwiegendere Ereignisse, die sie zu dieser finalen Entscheidung geführt haben und man merkt mit der Zeit ganz deutlich, dass sie professionelle Hilfe gebraucht hätte.
Hätte jemand etwas besser machen können? Diese Frage werden sich sicher einige der Personen stellen, nachdem sie die Kassetten gehört haben. Niemand wusste so wirklich was in ihr vorgeht und ich bin mir sicher einige ihrer Gründe haben die meisten von uns auch am eigenen Leib erlebt. Wie man merkt ist dies also ein Buch, worüber man sehr viel nachdenken kann: über sich, über andere und wie man mit bestimmten Dingen umgehen möchte.
Es ist ein wichtiges Thema, mit dem sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten auseinandersetzen sollte, dennoch tue ich mich hier schwer mit einer Leseempfehlung. Wenn man depressiv ist, ist das Buch glaube ich nicht unbedingt das Beste und auch mit der Altersempfehlung ab 13 tue ich mich ein wenig schwer. Man kann dieses Buch durchaus ab 13 lesen, aber ich denke, es ist ein Buch über das man sich mit anderen austauschen sollte, sei es in der Schule, mit den Eltern oder vielleicht sogar mit Freunden, aber meiner Meinung nach, sollte man mit diesem Buch nicht alleine sein, weil man nie wissen kann, in welche Gedankenspirale dieses Buch einen abdriften lässt.

Fazit: Ein Buch, das einen nur schwer wieder loslässt und eine enorme Sogwirkung entwickelt und ein schwieriges, aber wichtiges Thema anspricht. Meine Leseempfehlung: Überlegt euch vorher gut, ob ihr euch den Umgang mit diesem Thema zutraut.

Veröffentlicht am 05.02.2017

Das Schicksal der Zigeuner im 18. Jahrhundert

Das Lied der Freiheit
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In „Das Lied der Freiheit“ erzählt Ildefonso Falcones von der besonderen Freundschaft zwischen einer Zigeunerin und einer Schwarzen und von der Freiheit.

Sevilla, 1748: Als Caridad mit einem Schiff in ...

In „Das Lied der Freiheit“ erzählt Ildefonso Falcones von der besonderen Freundschaft zwischen einer Zigeunerin und einer Schwarzen und von der Freiheit.

Sevilla, 1748: Als Caridad mit einem Schiff in Spanien ankommt, ist sie total verloren. Sie ist eine schwarze Sklavin, die nach dem Tod ihres Besitzers freigelassen worden ist. Noch nie auf sich alleine gestellt, weiß sie nicht, was sie mit ihrer Freiheit anfangen soll. Nach einer schweren Anfangsphase findet sie Zuflucht bei einer Zigeunerfamilie. Dort trifft sie auch auf Milagros, mit der sie schnell Freundschaft schließt. Und auch ihre Erfahrungen als Sklavin auf einer Tabakplantage sind sehr gefragt.

Mit "Das Lied der Freiheit" ist Ildefonso Falcones ein sehr interessanter Roman gelungen. Man wird in die Welt der Zigeuner entführt und erfährt viel über deren Verständnis vom Leben. Ehre, Stolz und Freiheit sind hierbei wichtige Aspekte. Mitten in diese Welt platzt die frei gelassene Sklavin Caridad, die wiederum ein ganz andere Sicht auf das Leben hat. Caridads Leben war bisher von absolutem Gehorsam und Unterwürfigkeit geprägt.
Hieraus entsteht ein interessanter Kontrast. Auch wenn Zigeuner und Schwarze gleichermaßen in der Gesellschaft nicht hoch angesehen werden, so wird Caridad auch bei den Zigeunern größtenteils ausgeschlossen. Nur zu Milagros, Enkelin, und Melchor, Großvater und früherer Galeerensträfling, entsteht eine innige Beziehung und Freundschaft, die im Laufe der Geschichte auf harte Proben gestellt wird. Diese Personen im Buch sind es auch, mit denen ich am meisten mitgefiebert habe, auch wenn ich nicht alle Entscheidungen ganz nachvollziehen konnte.
Es ist schwer eine Rezension zu schreiben, die den Zauber dieses Buches wieder gibt, weil man dann meiner Meinung nach zu viel vom Inhalt wiedergeben muss. Weitere wichtige Themen sind der Tabakschmuggel, mit dem die Zigeuner ihr Geld verdienen, das Singen und Tanzen der stolzen Zigeuner und Fehden zwischen Zigeunerfamilien. Gerade das Singen und Tanzen als Ausdruck der Gefühle sind ein immer währender Bestandteil des Buches. Diese gelten als Vorläufer des heute bekannten Flamencos.
Ich habe viel Neues über das Leben der Zigeuner im 18. Jahrhundert gelernt. Gerade die Verfolgung und Einsperrung ebenjener war mir bis zu diesem Buch unbekannt. Leider driftet der Schreibstil gerade an diesen Stellen aber auch zeitweise ins Sachbuch ab, so dass man ein wenig das Interesse verliert und sich erschlagen von der Informationsfülle fühlt.
Insgesamt wurde mir auch die Geschichte zu ausschweifend erzählt. Die Kapitel sind sehr lang und zwischendrin habe ich nur quer gelesen. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe. Wenn die Geschichte für mich wieder interessanter wurde, konnte mich der Schreibstil wiederum aber auch für sich einnehmen und packen.

Fazit: Ein interessanter historischer Roman mit einem tiefgründigen Thema, der einige Längen aufweist und teilweise ins sachbuchmäßige abdriftet, der mich letztendlich aber doch auf ganz besondere Weise berühren konnte. Hierfür gibt es von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Die Geschichte rund um den Woiwoden Vlad Draculea findet ihren Abschluss

Das Ende des Teufelsfürsten
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In „Das Ende des Teufelsfürsten“ wird die Geschichte des Woiwoden Vlad Draculeas weiter erzählt. Ursprünglich war die Reihe nur als Dilogie angelegt, wurde aber doch noch um einen dritten Teil erweitert. ...

In „Das Ende des Teufelsfürsten“ wird die Geschichte des Woiwoden Vlad Draculeas weiter erzählt. Ursprünglich war die Reihe nur als Dilogie angelegt, wurde aber doch noch um einen dritten Teil erweitert. Erschienen ist der Roman Ende 2016 im bookspot-Verlag.

Burg Visegrád, 1463: Vlad Draculea lebt und wird in der Burg Visegrád von Matthias Corvinus festgehalten. Der König von Ungarn braucht den Woiwoden für seine Pläne und so lässt er die Verlobung zu seiner Base Ilona Szilágyi nicht lösen und gewährt Vlad Draculea noch weitere Freiheiten.
Am Hof in Buda wird Floarea, die Tochter eines Bojaren, von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie fasst einen Entschluss und möchte Vlad Draculea, der ihre Familie zu Tode gefoltert hat, töten. Für dieses Ziel ist sie sogar bereit ihr eigenen Seelenheil zu opfern. Jedoch weiß sie nicht, dass ihr Freund aus Jugendtagen, Carol, noch lebt. Auch dieser fasst den Entschluss Vlad – seinen Vater – umzubringen und bricht nach Buda auf.

Silvia Stolzenburg hat mit dem Abschluss der Teufelsfürst-Trilogie wieder einen gelungenen historischen Roman vorgelegt. Hierbei handelt es sich nicht um einen ausschweifenden Roman, sondern es wurde sich auf die Hauptgeschichte konzentriert und diese konsequent vorangetrieben. Dies fand ich einerseits gut, dennoch habe ich den Nebenschauplatz rund um die Katzensteins und Ulm manchmal ein wenig vermisst. Auch von Radus Herrschaft in der Walachei bekommen wir im späteren Verlauf nicht mehr viel mit.
Trotz der deutlich gestrafften Handlung ist der Schreibstil gut und flüssig zu lesen und auch das Kopfkino kommt nicht zu kurz. Die Kapitel sind kurz gehalten und führen einen zügig durch die Geschichte. Durch kurze Rückblicke gewinnen auch Leser, die die Vorgänger nicht gelesen haben, einen guten Eindruck, warum der Hass auf Vlad Draculea so groß ist. Für ein noch besseres Verständnis, würde ich aber jedem dazu raten, die Vorgänger zu lesen. Das volle Ausmaß Vlads Brutalität kam in diesem Teil nämlich nicht zum Tragen und auch wie Vlad zu dem Teufel wurde, den alle in ihm sehen, wird dort genauer beleuchtet.
Mit den Protagonisten des Buches habe ich mitgefiebert. Ihre Gedanken wurden gut und nachvollziehbar dargestellt. Sehr gut, gefiel mir auch der Einblick in die Gedankenwelt Vlad Draculeas, wo man so manches Mal noch einen kleinen Funken des Guten in ihm aufblitzen sieht. Ob dies wirklich so war, werden wir wohl nie herausfinden, aber ich finde es gut, dass diese historische Person nicht nur als böser Mensch dargestellt wurde, sondern gezeigt wurde, dass es auch eine Hintergrundgeschichte gibt, die das Verhalten vielleicht nicht entschuldigt, aber zumindest einen Erklärungsansatz bietet.
Gerade zum Schluss hin wurde die Geschichte sehr spannend und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Für mich kam das Ende fast ein bisschen zu plötzlich und ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit Carol und Floarea verbracht. Für mich ist der dritte Teil dennoch ein guter Abschluss der Reihe. Am Ende des zweiten Romans hatte ich das Gefühl, die Geschichte hört einfach mittendrin auf und so bin ich froh doch noch erfahren zu haben wie es weiter geht.
Diesmal ging es weniger historisch zu als in den ersten beiden Büchern. Das Nachwort zeigt aber, dass die Autorin gut recherchiert hat und dem Leser werden noch einige Hintergundinformationen zum weiteren Verlauf der Geschichte um Vlad Draculea mitgegeben. Im Buchumschlag befindet sich Kartenmaterial. Weiter ergänzt wird der Roman durch ein kurzes Personenverzeichnis und eine Bibliografie, durch die man sich noch weiter mit der Materie bschäftigen kann.

Fazit: Insgesamt ein gelungener historischer Roman mit der einen oder anderen kleinen Schwäche, der mich gut unterhalten hat. Meine Leseempfehlung spreche ich für die gesamte Reihe aus. Eine kleine Warnung allerdings auch an Menschen mit schwachen Nerven: Es geht teilweise sehr brutal zu.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Die Welt des Fechtens im 17. Jahrhundert

Die Tochter des Fechtmeisters
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„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der ...

„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der Fechtschulen entführt.

Rostock, 1608: Clarissa ist als Tochter eines Fechtmeisters aufgewachsen. Schon immer war sie von dieser Kunst fasziniert. Umso erfreuter ist sie als sie ihren Vater zusammen mit seinen beiden Schülern zur Fechtschule in Frankfurt begleiten darf. Die Reise soll sie länger von zu Hause wegführen als geahnt, denn eine Verschwörung ist im Gange, die die Zukunft der Marxbrüder sowie das ganze Reiche bedrohen wird.

Dies ist jetzt schon der dritte Roman, den ich von Sabine Weiß lese, und auch dieses Mal konnte sie mich wieder überzeugen. Der Roman beginnt dramatisch und so wurde ich direkt in die Geschichte reingezogen und wollte unbedingt herausfinden, wie alles miteinander zusammenhängt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Ich hatte oftmals ein gutes Kopfkino.
Die Protagonisten des Buches waren mir sympathisch. Gerade mit Clarissa und Leander habe ich gerne mitgefiebert, aber auch Clarissas Vater konnte mich mit seiner offenen Art schnell für sich einnehmen.
Wir wurden in diesem Buch in verschiedene Welten entführt. Gerade Religion spielt auch eine zentrale Rolle. Der Glaubenskonflikt zwischen Protestanten und Katholiken war in vollem Gange und Juden waren nicht gerne gesehen. Diese wurden beschimpft und verfolgt. Mit Leander erfahren wir auch einiges über Gaukler, die in der Gesellschaft nicht hoch angesehen wurden. Wiederum wird auch gezeigt, dass das ständige Reisen durch das Land auch seine Vorzüge haben kann, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Die Geschichte war überwiegend spannend, dennoch gab es auch einige Phasen, in denen es ruhiger zuging und die meiner Meinung nach auch hätten gekürzt werden können. Für mich war der Roman auch von den Themen her etwas überladen. Die Geschichte spielt zu Beginn auf mehreren Zeitebenen und auch mehrere Handlungsorte müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Gerade bei den Ränken und Intrigen rund um Kaiser Rudolf bin ich doch so manches Mal nicht ganz mitgekommen.
Teilweise war das Buch vorhersehbar, aber es gab auch die ein oder andere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Hier wurde auch noch das ein oder andere interessante Thema aufgegriffen, dass ich euch nicht vorweg nehmen möchte. Dies hat mir sehr gut gefallen.
Die Autorin hat für diesen Roman ausführlich und gut recherchiert. Besonders im sehr ausführlichen Nachwort merkt man, wie viel Herzblut Sabine Weiß in diesen Roman gesteckt hat. Wie auch in ihren vorherigen Romanen gibt es gleich zu Beginn ein detailliertes Personenverzeichnis. Ergänzt wird der Roman darüber hinaus noch von einem Glossar, das einem unbekannte Begriffe erklärt. Sehr gut eingewoben fand ich auch wieder den Dialekt. Da ich im Norden Deutschlands zu Hause bin, war mir dieser nicht gänzlich unbekannt und so habe ich mich sehr über diese kleine Stellen gefreut. Hier findet die Autorin meiner Meinung nach auch eine gute Balance.

Fazit: Wieder mal ein gelungener historischer Roman von Sabine Weiß, der einen ins 17. Jahrhundert und die Welt des Fechtens entführt.

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