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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2017

Geht so

Ein toter Mann ist doch kein D-Zug
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Ellermann wird gebeten, für ein Wochenende auf die Seniorin Sophia aufzupassen, da ihr Sohn sie nicht unbeaufsichtigt lassen will. Dies ist dem Sohn 5000 € wert, die der verschuldete Ellermann gut gebrauchen ...

Ellermann wird gebeten, für ein Wochenende auf die Seniorin Sophia aufzupassen, da ihr Sohn sie nicht unbeaufsichtigt lassen will. Dies ist dem Sohn 5000 € wert, die der verschuldete Ellermann gut gebrauchen kann. Da Ellermann Sophia bereits kennt und schön öfter etwas mit ihr unternommen hat, sagt er zu. Doch die Aufgabe ist nicht so einfach, wie Ellermann sich das gedacht hat. Denn Sophia ist nicht so unbeholfen und senil wie alle dachten. Als in der Nachbarschaft noch kuriose Dinge geschehen und noch dazu eine Bank überfallen wird, ist es vorbei mit dem gemütlichen Wochenendjob.

Dies Buch hat mich nicht wirklich überzeugt. Der Schreibstil ist sehr nüchter und langatmig. Dazu kommt, daß die ganze Geschichte aus Sicht von Ellermanns ehemaligem Therapeuten erzählt wird, so daß immer eine gewisse Distanz bestehen bleibt. Der Leser bekommt keinen persönlichen Bezug zu den Charakteren, einzig Sophia kommt einem etwas näher. Die Geschichte selbst ist streckenweise sehr übertrieben konstruiert und wirkt sehr unglaubhaft. Es wäre besser gewesen, mehr Humor einzubauen, denn dann wäre diese Tatsache nicht mehr so tragisch gewesen und man hätte wenigstens über diese übertriebenen Szenen lachen können. Es hätte dem Buch gut getan, denn die Story selbst ist nicht schlecht und hätte noch einiges hergeben können.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Mittelmaß

Göttinnensturz
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Das Ausseerland kurz vor dem Narzissenfest. Die Inhaberin des ortsansässigen Teesalons, Berenike, entdeckt während eines Spazierganges mit ihrer Freundin Ellen eine Leiche von Monika im Wolfgangsee. Dorfpolizist ...

Das Ausseerland kurz vor dem Narzissenfest. Die Inhaberin des ortsansässigen Teesalons, Berenike, entdeckt während eines Spazierganges mit ihrer Freundin Ellen eine Leiche von Monika im Wolfgangsee. Dorfpolizist Kain möchte die Sache gern als Unfall nach dem Schützenfest abtun, doch die um den Hals gewickelte Schürze des Dirndls spricht dagegen. Berenike informiert ihren Lebensgefährten Jonas. Kurze Zeit später wird der für die Gewänder der Narzissenhoheiten zuständige Trachtenschneider tot mit seinem Trachtenhemd an einem Mühlrad gebundenaufgefunden, und auch der Schuster entgeht dem Mörder nicht, er wird mit seinem Haferlschuh erschlagen....

Da dies bereits der 4. Band der Berenike-Serie ist, muß sich der Leser erstmal an die einzelnen Charaktere gewöhnen. Doch dies gelingt nach einer gewissen Zeit, auch wenn man immer das Gefühl hat, man hätte doch vorher die anderen Bände lesen sollen. Der Schreibstil ist flüssig und durch kurze Sätze geprägt. Der Spannungsbogen ist leider nicht durchgängig konstant, es gibt Höhen und Tiefen. Die Lösung des Falles ist nicht wirklich schlüssig, es bleiben doch Fragen offen. Auch der Bezug Tracht - Nazi ist für mich sehr weit hergeholt. Tradition ist halt Tradition, das hat mit einer politischen Gesinnung in meinen Augen nichts zu tun. Lobenswert ist die Einbringung des österreichischen Dialektes, den man problemlos verstehen kann.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Mittelmaß

Seelenriss
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Lena Peters wird von Kommissar Wulf Belling an einen Tatort gebeten. Das Opfer, Lynn Maurer, hat angeblich Selbstmord begangen. Doch einige Unklarheiten lassen Lena ahnen, daß dies nicht richtig ist und ...

Lena Peters wird von Kommissar Wulf Belling an einen Tatort gebeten. Das Opfer, Lynn Maurer, hat angeblich Selbstmord begangen. Doch einige Unklarheiten lassen Lena ahnen, daß dies nicht richtig ist und es sich letztendlich doch um Mord handelt. Und es scheint sich zu bewahrheiten, denn Lena und Belling erfahren von einem fast identischen Fall. Auch hier soll der Mord wie Selbstmord aussehen. Beide Frauen haben sich das Gesicht mit Säure verätzt und haben sich danach in den Tod gestürzt. Alles deutet auf einen Serienmörder hin.

Hanna Winter hat hier einen Krimi geschrieben, der Höhen und Tiefen hat. Die Handlung ist streckenweise unglaubwürdig (wer kann sich bitteschön noch mit einem säureverätzten Gesicht aus dem Fenster stürzen?), Lena löst den Fall trotz schwerer Krankheit fast im Alleingang. Das Buch beginnt spannend, doch zur Mitte hin flaut es ab. Zum Schluß allerdings kann man es wieder kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, so daß man das Buch, auch bedingt durch eine größere Schrift, sehr schnell gelesen hat. Aus der Handlung hätte Hanna Winter noch deutlich mehr machen können!

Veröffentlicht am 05.02.2017

Mittelmaß

Das Verbrechen Kommissarin Lunds 1. Fall
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Sarah Lund, Kommissarin in Kopenhagen, hat eigentlich ihren letzten Arbeitstag, bevor sie mit ihrem Sohn Mark zu ihrem Freund Bengt nach Schweden ziehen will. Ihr Nachfolger Meyer steht schon bereit, ihr ...

Sarah Lund, Kommissarin in Kopenhagen, hat eigentlich ihren letzten Arbeitstag, bevor sie mit ihrem Sohn Mark zu ihrem Freund Bengt nach Schweden ziehen will. Ihr Nachfolger Meyer steht schon bereit, ihr Schreibtisch ist geräumt. Doch dann wird die 19jährige Nanna Birk Larsen tot im Kofferraum eines Autos aus dem Kanal gezogen. Lund verbeißt sich in diesen Fall, wirft alles über Bord und vertagt den Umzug immer wieder aufs Neue. Dies gefällt weder Bengt, noch ihrer Mutter, geschweige denn ihren Arbeitskollegen, vor allem Meyer. Denn immer wieder funkt sie in die Ermittlungen, die schon durch die politischen Verbindungen bis in die obersten Rathausebenen sehr brisant sind.

Da ich die TV-Serie nicht kenne, kann ich zur Umsetzung von Film ins Buch nichts sagen. Doch das Buch wirkt wie ein Drehbuch, es wird alles bis ins allerkleinste Detail beschrieben. Dieser Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, ich mußte mich jeden Tag aufs Neue damit anfreunden. Auch die ständigen Wechsel der Verdächtigen sind sehr störend. Seitenweise wird sich an einer Spur festgebissen - und schwupps - war die Spur wieder falsch. Wieviele falsche Spuren verfolgt wurden - ich habe den Überblick verloren.
Kommissarin Lund wird nicht sehr sympathisch beschrieben, durch ihre egoistische Art hat man öfter das Gefühl, man würde ihr am liebsten mal die Meinung sagen.
Alles in allem leider ein Krimi, der zwar zwischendurch immer wieder Höhen hat, aber doch sehr langatmig wird. Ein paar Seiten weniger und dafür mehr Spannung hätten nicht geschadet!

Veröffentlicht am 23.01.2017

Ganz gut

Der Bergbrenner
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"Der Bergbrenner" von Hubert S. Ilsander beginnt in der Jugend des Bergbrenners und erklärt, wie er zu diesem Beruf gekommen ist. Später wird es in Tagebuchform weitergeschrieben. Der Autor beschreibt ...

"Der Bergbrenner" von Hubert S. Ilsander beginnt in der Jugend des Bergbrenners und erklärt, wie er zu diesem Beruf gekommen ist. Später wird es in Tagebuchform weitergeschrieben. Der Autor beschreibt seine Arbeit als Bergbrenner, Wurzengraber und seine Nebentätigkeit als Musikant. Dabei verdeutlicht er, wie hart die Arbeit als Bergbrenner ist, er berichtet vom Instandhalten der Hütten, des Brennvorganges und vergißt dabei nicht, auch die schönen Begegnungen mit der Natur zu erwähnen. Auch die Begegnungen mit den Touristen sind sehr humorvoll beschrieben.

Dieses Buch ist keine "leichte Kost", welche man so nebenbei lesen sollte. Man muß es auf sich wirken lassen. Streckenweise ist es sehr witzig zu lesen, an anderen Stellen doch eher langatmig.