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Veröffentlicht am 02.10.2020

Verzwickte Beziehungen

Mord auf dem Court
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Die Zwillingspaare Juliette und Valentine, sowie Yves und Jean sind Mitglied im Tennisclub von Ramatuelle und ebenso Tennishoffnungen im französischen Tennis. Allerdings sind stammen sie aus reichem Elternhaus ...

Die Zwillingspaare Juliette und Valentine, sowie Yves und Jean sind Mitglied im Tennisclub von Ramatuelle und ebenso Tennishoffnungen im französischen Tennis. Allerdings sind stammen sie aus reichem Elternhaus und ihr Verhalten kommt bei den meisten sehr arrogant an. Sie wissen um ihr gute Aussehen und benehmen sich auch so. Ihr Trainer Christoph hat alle Hände voll zu tun. Dann kommt das Tennisturnier und einem Auftreten von berühmten Tenniscracks in Ramatuelle dem Verein zugute. Zu diesem Zeitpunkt plant Juliette ein Wechselspiel in der Beziehung der beiden Paare. Doch das geht völlig daneben. Dann kommt der große Tag des Auftritts der Tenniscracks. Zufällig ist an diesem Tag auch Kommissarin Lucie Girard und ihr Kollege Franc aus Monaco zu Gast. Doch das Tennisvergnügen wird durch den Mord an dem Tenniscrack Louis Lavalle jäh gestört. Auch die beiden Kommissare haben eine verzwickte Beziehung, ebenso wie die Zwillingspärchen. Doch wo die Lösung in diesem Mordfall liegt bleibt noch einige Zeit im Dunkeln und ist nicht von Überraschungen frei.
Die Welt der Reichen und >Schönen beim Tennis wird hier ein wenig überspitzt dargestellt entbehrt aber nicht einem gewissen Charme. Die verzwickten Beziehungen der beiden Zwillingspärchen, die natürlich sehr schön und sexy dargestellt werden, unterstreicht dieses Image noch. Aber auch die Beziehungen zwischen den Kommissaren und den beiden Tennistrainern hat einen gewissen Charme und im Falle der Polizisten auch ein Spiel mit dem schlechten Gewissen von Lucie Girard. Allerdings werden im Laufe des Romans noch andere verzwickte Beziehungen aufgedeckt. Der Spannungsbogen ist sehr stringent aufgebaut, allerdings hat der Beginn ein paar Längen und das Gehabe im Tennisclub wird ein wenig ausführlich dargestellt. Die Geschichte ist nachvollziehbar und entbehrt sicher nicht eine gewissen Realität in Bezug auf die Tenniswelt.
Alles in allem hat mich der Krimi sehr unterhalten und in einigen Fälle auch zum Schmunzeln gebracht. Er ist sehr unterhaltsam und leicht geschrieben, so dass es beim Lesen keine Probleme gegeben hat und die einzelnen Szenen auch leicht vorstellbar waren. Ein sehr leichte, lesenswerte Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein ungewöhnliches Ermittlerteam

Die Tote von Dresden
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Slakow und Haberking sind ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Sie sind aus ihren ursprünglichen Teams ausgeschlossen worden. Haberking hat ein Verhör verbockt, so dass der Täter freigesprochen wurde. ...

Slakow und Haberking sind ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Sie sind aus ihren ursprünglichen Teams ausgeschlossen worden. Haberking hat ein Verhör verbockt, so dass der Täter freigesprochen wurde. Er stand kurz vor seiner Entlassung, wurde allerdings in die Cold Cases versetzt. Ebenso die Kommissarin Slakow ist aus ihrem Team, wegen Gewalt bei einer Festnahme, in die Cold Cases versetzt worden. Beide haben unterschiedliche Motivation in ihrem Job, Haberking möchte seine Ruhe haben, um für seine Familie da zu sein und Slakow, will unbedingt wieder zurück in ihren Job. So treten die Beiden an, um den Selbstmord einer Richterin zu untersuchen, die entführt und als Prostituierte missbraucht wurde. Ein eigentlich auswegloses Unterfangen, doch die beiden knien sich in den Fall und machen bald interessante Entdeckungen.
Die Tote von Dresden von Julius Kron weist ein eine interessante Story auf. Eine Richterin, die als Prostituierte missbraucht wurde und anschließend Selbstmord begangen hat. In unterschiedlichen Zeitabschnitten und Rückblicken wird der Fall beleuchtet. Die Beteiligten dieses Falles werden in diesen Rückblenden beschrieben und ihre Beteiligung an der Tat beleuchtet. Ebenso die Geschichte der Richterin wird hier in das Geschehen eingebaut. Ungewöhnlich ist auch das Ermittlerteam, zwei Außenseiter der Polizei sollen hier ein unmögliches Vorhaben realisieren und einen sehr kalten Fall aufklären. Manchmal kommt mir der Verdacht als wolle man unter gar keinen Umständen das die Beiden Erfolg haben. Doch hier hat der Autor es geschafft, die Charaktere zu entwickeln und sie zu einem erfolgreichen Team werden zu lassen. Diese Entwicklung ist sicherlich sehr originell und ungewöhnlich. Die Spannung in diesem Roman wird, in meinen Augen, nach und nach entwickelt und im Großen und Ganzen ist dieses Buch sehr unterhaltsam.
Ich finde diesen Roman sehr unterhaltsam, auch wenn er in einigen Bereichen nicht ganz schlüssig erscheint. Gerade am Ende ist noch Luft nach oben und der Schluss sehr abrupt und sehr offen. Nichts desto trotz ist das Thema sehr interessant und wenn man über die Unzulänglichkeiten hinwegsehen kann auch unterhaltsam!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Elfstedentocht

Die Tote in der Gracht
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Der Elfstedentocht ist ein sehr berühmtes Event in Leeuwarden, das nur selten stattfindet, nur wenn das Eis dick genug ist, damit es alle Läufer trägt. Die Chancen stehen hoch das er in diesem Jahr stattfindet. ...

Der Elfstedentocht ist ein sehr berühmtes Event in Leeuwarden, das nur selten stattfindet, nur wenn das Eis dick genug ist, damit es alle Läufer trägt. Die Chancen stehen hoch das er in diesem Jahr stattfindet. Doch dann wird eine tote Journalistin gefunden, die von einer Brücke auf das Eis fällt. Griet und ihr Team rätseln, ob es sich um ein Unglück handelt oder ob die Journalistin ermordet wurde. Griet und Piet sind von den Cold Cases abgezogen worden, um den Fall aufzuklären. Die drei, die die Journalistin gefunden haben, sind direkt mit dem Elfstedentocht verbunden. Doch es stellt sich heraus, dass die Journalistin eine Spur verfolgte, die mit der Geschichte des Rennens verbunden war. Doch die Ermittler tappen lange in Dunkeln bis dann endlich das Rennen beginnt.
Die Tote in der Gracht ist ein Roman, der in Leeuwarden spielt und um ein Langstreckenrennen, das sehr selten stattfindet. Es handelt sich um einen spannenden Roman, der in Friesland stattfindet. Das Ermittlerteam ist abgezogen von den Cold Cases und hat die Möglichkeit sich wieder zu rehabilitieren. Griet lebt auf einem Plattboot in einer Gracht und muss während des Falls sich um ihre Tochter kümmern. Ihr Partner Piet und seine Familie helfen ihr dabei. Doch ist ihr Verhalten alles andere als professionell, aber sie will halt beides unter einen Hut bringen und da sind Konflikte vorprogrammiert. Doch auch ihr Kollege Piet verhält sich manchmal sehr merkwürdig. Der Fall, den das Team verfolgt ist sehr mysteriös. Eine Tote in der Gracht kurz vor dem wichtigen Rennen, doch die Journalistin schien eine Spur zu verfolgen, die das Rennen beeinflussen sollte. Die Ermittlungen werden sehr stringent verfolgt uns alle Spuren intensiv verfolgt. Sehr interessant sind auch die eingeschobenen Wörter auf Niederländisch. Dies erhöht die Authentizität dieses Romans.
Ich finde diesen Roman sehr unterhaltsam und mit seinen regionalen Besonderheiten sehr interessant für mich. Ich mag ihn.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Mord auf der Kreuzfahrt

Lady Arrington und die tödliche Melodie
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Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade und um diese zu beheben will sie eine Reise unternehmen. Da kommt ihr eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne gerade gelegen. Hier hat sie vor nicht allzu langer ...

Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade und um diese zu beheben will sie eine Reise unternehmen. Da kommt ihr eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne gerade gelegen. Hier hat sie vor nicht allzu langer Zeit schon einen Mord aufgeklärt und nach ihrer Ankunft wird sie vom Kapitän und dem Bordarzt misstrauisch beäugt. Sie wird von dem Offizier Hendrik de Jong betreut und lernt in den ersten Stunden auch schon den Pianisten Winkler kennen, der sein virtuoses Klavierspiel in der Grand Lobby zum Besten gibt. Doch unvermittelt unterbricht er dieses Spiel mit einem lauten und unpassenden musikalischen Stück, das alle nur in Missachtung ausbrechen lässt. Ein Höhepunkt der Kreuzfahrt steht an, ein Konzert mit dem Pianisten und der großen Sängerin Botticelli. Doch auch hier streut er diese unpassende Melodie ein. Entsetzen und Ärger macht sich breit, doch auch hier schaltet er schnell um. Doch es dauert nicht mehr lange und der Pianist wird ermordet an seinem Klavier aufgefunden. Und natürlich schaltet sich Mary in die Ermittlungen ein. Doch auch auf sie wird ein Anschlag ausgeübt, den sie knapp überlebt. Doch sie heftet sich dem Täter auf die Spur auch wenn sie noch sehr viele Hindernisse zu überwinden hat, bis zum Showdown.
Der vorliegende Cosy Crime wird natürlich sehr stark durch die Hauptfigur Mary Arrington und ihre Ermittlungen geprägt. Aber auch die sie unterstützenden Personen, wie Kapitän MacNeill, oder auch ihren Verleger sind sehr interessant dargestellt. Ebenso wie der Offizier Hendrik de Jong. Aber auch ihre Gegenspieler wie der Schiffsarzt Germer, oder der Musikkritiker Gladwell finden sich gut in diesen Krimi ein. Auf der Suche nach dem Mörder des Pianisten Winkler wälzt Mary einige Theorien und beschäftigt sich mit verschiedenen Verdächtigen, wie der Sängerin Botticelli und dem Geiger Mersault, sowie der Gouvernante mit ihrem Schützling Rebecka. Doch bleibt die Mördersuche bis auf die letzte Seite sehr spannend und der Leser ist geneigt sich auf die eine oder andere Seit zu schlagen. Doch Mary hält alle Fäden des Spannungsbogens in der Hand. Die Umsetzung dieses Themas: „Melodie des Todes“ bleibt lange Zeit ein Rätsel, da es nicht weiter betrachtet wird. Auch die Kreuzfahrt ist ein Thema, das sehr kontrovers erscheint, da es doch Ideen gibt die ungewöhnlich erscheinen, wie die Rolle des Schiffsarztes, der den Kapitän in seine Schranken weisen kann und den Mord vertuschen möchte. Ebenso die Ermittlungen, die nicht von der Polizei, sondern von Lady Mary durchgeführt werden. Also Dinge, die anders sind als sie erscheinen.
Abschließend möchte ich festhalten, dass mir das Buch sehr viel Spaß gemacht hat und mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. Ebenso hat mit der Spannungsbogen gut gefallen, der mich bis zum Ende im Unklaren gelassen hat. Ich finde es ist ein Cosy Crime, der seinen Auftrag erfüllt: zu unterhalten!

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Familiäre Bindungen

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Kirsty und Adrian sind zurück in Wales und haben ein Haus gekauft und in selbst renoviert. Sie wollen eine Pension eröffnen. Das birgt ein gewisses Risiko, da Adrian sich gerade von einem Selbstmordversuch ...

Kirsty und Adrian sind zurück in Wales und haben ein Haus gekauft und in selbst renoviert. Sie wollen eine Pension eröffnen. Das birgt ein gewisses Risiko, da Adrian sich gerade von einem Selbstmordversuch erholt. Doch die Familie, zu der noch die Kinder Amelia und Evie gehören, wollen diesen Versuch starten. Kirsties Mutter unterstützt sie dabei. Die Familie ist nicht gerne gesehen in dem Dorf, obwohl Kirsty eine Waliserin ist. Dann kommt der Tag der Eröffnung und die ersten Gäste treffen ein unter ihnen ist auch Selena, Kirsties Cousine, und ihre Tochter Ruby, die sehr krank ist. Doch es geschehen mysteriöse Dinge rund um das Haus. Da wird eine aufgehängte Puppe gefunden oder es liegen morgens trockene Blumensträuße an der Haustür. Es wird gemunkelt, dass das Haus verhext ist und das trifft gerade de Kinder sehr stark. Auch das Verhältnis zwischen Selena und Kirsty ist nicht das Beste. Doch alle nehmen Rücksicht auf die sehr anfällige Ruby. Kirsty hat mit Selena wegen ihrer Lügen sehr viele Probleme. Dann taucht plötzlich Dean, ein Liebhaber von Selena, in der Pension auf und auch Kirsties Bruder Nathan und seine Frau Julia, kommen in die Pension. Die Situation wird sehr unübersichtlich, da sich die meisten Beteiligten sehr gut kennen und die Spannungen nicht zu übersehen sind. Doch die Situation spitzt sich zu, als Kirsty und ihre Mutter Selena tot am Fuße der Treppe finden. Doch was ist geschehen und es wird noch viel Zeit vergehen bis klar wird, was alles geschehen ist und was zum Tod Selenas geführt hat.
„Vergessen“ ist ein Thriller, in der es um eine Familie und deren besonderen Verhältnisse geht. Beziehungen, die jahrelang geführt wurden, aber trotzdem viele Abgründe aufweisen. Es sind diese speziellen Geschichten, wie die von Selena und Kirsty, bei der sich menschliche Abgründe auftun, die jahrelang durch Schweigen verdeckt wurden. Aber auch das Verhalten von Kirsty ist hier sehr mysteriös. Das gluckenhafte Verhalten zu ihren Kindern, das Misstrauen, dass sie in vielen Situationen Selena, ihrer Mutter, aber auch ihrem Mann gegenüber aufweist. Doch auch das Verhalten im Dorf trägt nicht dazu bei, dass sich die Familie in ihrem neuen zuhause wohlfühlt. Hier wird in sehr spannender Art und Weise der Familienkonflikt psychologisch beleuchtet, das den Leser in seinen Bann zieht. Zwei verschiedene Ebenen ziehen sich durch diesen Thriller und es ist nicht sofort klar, was diese Ebenen miteinander zu tun haben. Doch im Laufe dieses Buches wird die Story immer undurchsichtiger und es werden weitere Abgründe in dieser Familie aufgedeckt. Am spannendsten finde ich die Diagnose Münchhausen Syndrom, das ich bisher noch nicht gehört habe, was, aber nur beweist wie vielschichtig dieser Thriller angelegt ist.
Zum Abschluss muss ich feststellen, dass es mir auf den ersten Seiten sehr schwergefallen ist, die Geschichte einzuordnen. Im Laufe des Romans die Geschichte mich aber immer mehr gefesselt hat. Bis zum Schluss hat sich dieser Spannungsbogen gehalten und das Ende war für mich dann sehr überraschen!!! Sehr lesenswert.

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