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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2020

Kein Buch für mich

Malé
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„Malé“ steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020. Roman Ehrlich, der Autor, beschreibt einen Inselstaat, der dem Untergang geweiht ist. Der Meeresspiegel steigt unaufhörlich und viele Bewohner ...

„Malé“ steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020. Roman Ehrlich, der Autor, beschreibt einen Inselstaat, der dem Untergang geweiht ist. Der Meeresspiegel steigt unaufhörlich und viele Bewohner fliehen. Nur noch „Aussteiger“ sind in „Malé“ zu finden und die fallen durch ihre Eigenarten besonders auf.

Ich bin froh, dass ich es schaffte, das Buch bis zum Schluss zu lesen. Jedes Buch hat eine Chance verdient und wird auch begeisterte Leser finden. Meine Euphorie hielt sich in Grenzen. Herr Ehrlich schuf Charaktere, die sehr oberflächlich dargestellt werden. Hin und wieder nutzte er zwar einen außergewöhnlichen Namen, meist verwendete er allerdings Allgemeinplätze, wie etwa „der Vater der Toten Schauspielerin oder die tote Schauspielerin.“ Sehr lange und verschachtelte Sätze machten das Lesen schwierig und nicht unterhaltsam. Die angeblich in Nutella versteckte Droge sorgt ebenfalls nicht für Spannung. „Malé“ ist eine Herausforderung und mag bestimmt einigen Lesern bestens gefallen. Ich gehöre nicht dazu.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Sie war selbstlos und half vielen jungen Künstlern

Miss Guggenheim
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„Lebe so, wie du es für richtig hältst, und höre nicht auf das, was andere über dich reden.“ Das sagte Peggy zu ihrer Tochter. Es ist ein Zitat aus dem Buch Miss Guggenheim.


Wenn die Créme de la Créme ...

„Lebe so, wie du es für richtig hältst, und höre nicht auf das, was andere über dich reden.“ Das sagte Peggy zu ihrer Tochter. Es ist ein Zitat aus dem Buch Miss Guggenheim.


Wenn die Créme de la Créme in die teuersten Modegeschäfte New Yorks spazierten und dort ihre neuen Kleider kauften, ging Peggy Guggenheim zum Secondhandshop. Sie legte keinen großen Wert auf teure Schuhe und andere „Klamotten“. Sie kaufte viel lieber Kunst in Form von Gemälden oder Plastiken. Als der Zweite Weltkrieg tobte, musste sie und etlicher ihrer Freunde und Bekannten aus Deutschland flüchten. Viele zog es nach USA und auch Peggy war dabei. In Max Ernst war sie heftig verliebt und unterstützte ihn bei seinem Wunsch zur Ausreise. Wie sie später immer wieder betonte, war in New York ihre schönste Zeit. Später ging sie wieder von dort weg und zurück nach Europa.

Die Serie „Frauen zwischen Kunst und Liebe“ verfolge ich bereits lange und habe fast jedes Buch gelesen. Peggy Guggenheim kannte ich bis dahin noch nicht. Daher war es für mich interessant, Miss Guggenheim zu lesen. Eine umtriebige Persönlichkeit, die ihr Geld sorgsam und mit Bedacht anlegte. Bis heute ist ihre Sammlung an Kunstwerken, also Plastiken und Gemälden, in ihrem ehemaligen Haus zu bestaunen. Sie war bekannt für ihre Großzügigkeit und erst durch sie konnten sich auch amerikanische Künstler einen Namen machen.

Die Autorin hat viel recherchiert und es war zu merken, dass sie die Stadt New York kennt. Dennoch, es fehlte mir persönlich die Tiefe und es gab für meinen Geschmack zu viele ausführliche Darstellungen der Künstler und ihrer Werke . Daher denke ich, dass das Buch für Anhänger alter Meister wohl interessanter ist als für Kunstbanausen, wie ich es bin. Ich gebe drei Sterne und eine Empfehlung für alle, die sich der Kunst verschrieben haben.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Stadtkind trifft Landei

Nur noch ein bisschen Glück
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Nur noch ein bisschen Glück war das, was Stella sich wünschte. Sie ist die Hauptperson in dem Roman und hat einige Tiefschläge hinter sich. Ihr Freund ging mit einer ihrer Kolleginnen fremd und sie verlor ...

Nur noch ein bisschen Glück war das, was Stella sich wünschte. Sie ist die Hauptperson in dem Roman und hat einige Tiefschläge hinter sich. Ihr Freund ging mit einer ihrer Kolleginnen fremd und sie verlor zudem auch noch ihre Arbeit. Vor lauter Frust flieht sie in die „Einöde“. Dort will sie Abstand gewinnen und für eine Weile in dem Haus ihrer Großeltern leben. Das ist nicht so einfach, wie sie sich das vorstellt. Ohne Wasser, Strom und WLAN fühlt sie sich dann doch ein wenig verloren. Wie gut, dass ihr der nette Nachbar hilft. Mit der Zeit gewöhnt sie sich sogar an die Einsamkeit, hat aber ihr Ziel noch immer klar vor Augen: den Umzug nach New York, der Stadt ihrer Träume.

Meine Meinung über das Buch ist gespalten. Zum einen gefiel mir die leichte Sprache und die Beschreibung des ländlichen Lebens. Stella ist ein Kind der Stadt und ihr fällt es zunächst schwer hier zurechtzukommen. Auch das ist glaubhaft dargestellt. Es gibt noch weitere Situationen, die hier aufgegriffen werden. Dabei fehlt mir allerdings die Tiefe und das Ende kam dann doch zu schnell. Die Autorin hätte in den ausführlichen Beschreibungen der gegenseitigen sexuellen Befriedigung Seiten sparen können. Das denke ich. Ein wenig Sex verkauft sich wohl recht gut, aber hier fand ich es dann doch übertrieben.

Es geht nicht nur um körperliche Gier sondern auch um die Probleme von Kindern, die ohne Mutter aufwachsen. Oder Teenager, die sich in ihrem Körper nicht wohl fühlen sowie Jungen, die sich zu Ihresgleichen hingezogen fühlen. Diese und andere Themen hätte ich mir so gewünscht, dass sie ausführlicher zur Sprache gekommen wären. Daher kann ich nur drei Sterne geben. Wer gerne „Erotik“ liest, dem wird das Buch mit Sicherheit bestens gefallen.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Von "Erklärbären" und anderen Wortschöpfungen

Männer sind auch nur Menschen
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Man nehme: „Eine ungewöhnlich große Portion Selbstbewusstsein, berichtet über ein Schicksal, welches viele Tausend Frauen täglich trifft und verpacke es in einer Sprache, die teilweise recht schnoddrig ...

Man nehme: „Eine ungewöhnlich große Portion Selbstbewusstsein, berichtet über ein Schicksal, welches viele Tausend Frauen täglich trifft und verpacke es in einer Sprache, die teilweise recht schnoddrig daherkommt. Zack, ein Bestseller ist geboren.“ So empfand ich das Lesen dieses Buches einer „Bestsellerautorin“. Nun ja, vielleicht stelle ich zu hohe Ansprüche, wenn ich mich mit Literatur befasse.

In dem Buch

Männer sind auch nur Menschen

beschreibt Frau Staudinger, wie sie sich den idealen Umgang mit dem männlichen Geschlecht vorstellt. Zu diesem Zweck schildert sie Situationen, die sie selbst erlebte oder die ihr von Frauen berichtet wurden. Selbst ihr 11jähriger Sohn muss hier einen Platz im Buch finden. Die Autorin bedient sich einer Sprache, die mir nicht gefällt. Ich denke, dass sie auf diese Weise zeigen möchte, dass sie nah an der Leserin ist und ihr auf Augenhöhe begegnen möchte. Das ist ihr nicht gelungen. Ich bin keine „Lady“ und mag es nicht, wenn ich in einem Buch so angesprochen werde.

Was bitteschön sind „Erklärbären“ und was hat ein 11jähriger Junge in einem Buch mit dem Titel #MännersindauchnurMenschen verloren? Nein, ich kenne die Dame nicht und es liegt mir fern, ihr Buch zu zerreißen. Allerdings bin ich mehr als enttäuscht von diesem Werk, welches ich mit drei Sternen bewerte. Und ja, ein wenig mehr Stil erwartete ich, da die Bücher von Frau Staudinger von vielen Lesern gelobt wurden.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Eine Reise nach Utopia

Unter der Erde
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Der Autor Elias Haack will zu seinem Großvater fahren. Der lud ihn zu seinem 90. Geburtstag ein. Dabei war Elias zunächst sehr erstaunt über die Einladung. Hatte er doch Jahrzehnte keinen Kontakt mehr ...

Der Autor Elias Haack will zu seinem Großvater fahren. Der lud ihn zu seinem 90. Geburtstag ein. Dabei war Elias zunächst sehr erstaunt über die Einladung. Hatte er doch Jahrzehnte keinen Kontakt mehr zu dem Senior. Auf dem Weg nach Volkow, so heißt der Wohnort des Großvaters, wird er durch einen Krähenfuß in einen Unfall verwickelt. Sein Auto muss repariert werden. Bis zur Geburtstagsfeier schafft er es allerdings noch und wird von den Gästen neugierig und zuweilen auch misstrauisch beäugt. Was dann geschieht, hätte sich Elias niemals träumen lassen. Ein spannendes Verwirrspiel beginnt.

Unter der Erde wurde in verschiedenen Zeitebenen geschrieben. Einmal ist Elias Haack erwachsen und besucht den betagten Großvater. Zum anderen hat er immer wieder klare Erinnerungen an Erlebnisse aus der Kindheit. Dann wiederum schreibt der Autor von der Zeit um den Zweiten Weltkrieg und den Gräueltaten der russischen Soldaten. Im fiktiven Ort Volkow soll damals ein Gefängnis gewesen sein, von dem heute nur noch die Ruine zu sehen ist. Für meine Begriffe gibt es zu viele Ungereimtheiten und mir fehlte der rote Faden. Einige Fragen bleiben offen und ich hoffe, dass Herr Ludwig wieder zu seinem Ermittler Zorn zurückkehrt. Für meine Begriffe hat sich der Autor mit seinem Ausflug ins Reich der Utopie keinen Gefallen getan.

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