Widerstand gegen das Regime - in Südafrika und in Polen
Warten auf den WindDie zehnjährige Katrien fühlt sich verloren in ihrer Familie. Sie ist viel jünger als ihre Geschwister und sie hat das Gefühl nicht richtig dazuzugehören. Als sie dann einige Jahre später auch noch ihre ...
Die zehnjährige Katrien fühlt sich verloren in ihrer Familie. Sie ist viel jünger als ihre Geschwister und sie hat das Gefühl nicht richtig dazuzugehören. Als sie dann einige Jahre später auch noch ihre Mutter verliert und ihre Familie ihr nicht sofort von dem Unglück erzählt, ist sie innerlich ganz und gar unglücklich. Sie wird zu einem rebellischen Teenager.
Wladek ist auch der Jüngste in seiner Familie. Er ist ein sehr begabter junger Mann, der sich heimlich am Widerstand in Polen beteiligt. Als seine Tätigkeiten ans Licht kommen, muss er überstürzt seine Heimat verlassen.
Katrien und Wladek lernen sich in Südafrika kennen, als Katrien zum Studium bei ihren Verwandten lebt. In Katrien steckt immer noch eine ganze Menge Rebellion, aber langsam wird sie erwachsen und mehr verantwortungsbewusst, auch wenn sie immer noch einige schlechte Entscheidungen trifft. Sie lernt Wladek schätzen, doch sie weiß, dass er, sobald es geht, zurück zu seiner Familie in Polen will.
Diese Geschichte erzählt die Geschichte des Widerstands in Polen und Südafrika in den 80er Jahren. Obwohl die Problematik in beiden Ländern ganz unterschiedlich ist, gibt es doch die Gemeinsamkeit, dass sich ein machtloses Volk so gut es kann gegen ein Unrechtsregime erhebt.
Katrien und Wladek erleben große Schwierigkeiten, und beide wachsen dadurch in ihrer Persönlichkeit. Trotzdem fällt es schwer sich mit ihnen zu identifizieren, vor allem mit der oft störrischen und unvernünftigen Katrien.
In anderen Büchern schafft die Autorin Irma Joubert Charaktere, die auch nach dem Abschluss der Geschichte im Gedächtnis bleiben. Das gelingt in diesem Buch weniger gut. Die Ereignisse sind auch weniger dramatisch und die Dialoge wirken teilweise belanglos. Das Buch ist trotzdem auf jeden Fall lesenswert, nur bleibt es hinter den anderen Büchern der Autorin zurück.
Dieses Buch ist der dritte Teil einer Trilogie, die sich über drei Generationen erstreckt, doch lässt sich das Buch auch gut ohne die beiden anderen Bände lesen.
Fazit: Eine interessante Reise in eine Zeit des Aufbruchs in Südafrika und Polen. Vor allem Leser, die sich für die Geschichte Südafrikas interessieren, werden viel Freude an diesem gut recherchierten Buch haben. Sehr empfehlenswert!