ruhiger Krimi an der Donau
Mord im AuwaldEs ist Sommer und die Stadt heiß, als Anton und Ernestine beschließen, die Stadt zu verlassen und einige Wochen in dem Strombad Kritzendorf nahe Wien zu verbringen. Eine kleine Badehütte eines Freundes ...
Es ist Sommer und die Stadt heiß, als Anton und Ernestine beschließen, die Stadt zu verlassen und einige Wochen in dem Strombad Kritzendorf nahe Wien zu verbringen. Eine kleine Badehütte eines Freundes bietet ihnen Unterkunft. Das Dorf ist für seine Künstler und wohlhabenden Gäste bekannt. Anton hofft auf einige geruhsame Stunden, aber schnell wird klar, so einfach wird das nicht. Nicht nur das ein berühmter Maler Tod aufgefunden wird, auch einige anderer Gäste des Ortes haben dunkle Geheimnisse und Ernestine ist viel zu neugierig, um den Hinweisen nicht nachzugehen.
Dieser Roman von Beate Maly spielt im Jahre 1924 in einem kleinen Strombad nahe Wien. Sie versteht es, dass mein beim Lesen ein deutliches Gefühl für die Zeit bekommt. Die Auswirkungen des vergangenen Krieges sind noch zu spüren, aber auch der Wille weiterzuleben ist greifbar. Gerade für die Tochter von Anton trifft dies zu. Kleine Andeutungen lassen erahnen, wie schwer es für die Menschen war, wieder in ein regelmäßiges Leben zu finden.
Diese kleine Auszeit, die sich Anton und seine Familie und Freunde nehmen wollen, wird allerdings nicht so entspannt wie gehofft. Wobei schon die Frage ist, ob Anton und Ernestine unter entspannen dasselbe verstehen. Für Ernestine scheinen die Ereignisse gar nicht aufregend genug sein zu können. Es macht Spaß, ihr bei dem Aufspüren von Beweisen zuzusehen. Auch ihre Versuche, Anton zu motivieren und ihrem Geplänkel zu folgen, ist ein Lesegenuss.
Für mich war dieser fünfte Band die erste Begegnung mit diesem ungewöhnlichen Ermittlerteam, aber sicher nicht mein letzter. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, hat mir nichts gefehlt. Es gefällt mir, dass man die Bücher problemlos einzeln lesen kann. Kleine Andeutungen lassen erahnen, was hinter der Familie liegt.
Ich mag gerade diese stillen, leichten Krimis, die auf leisen Sohlen daher kommen und einen in eine andere Zeit mitnehmen. Beate Maly gewährt nicht nur Einblicke in das Leben der 20er-Jahre, sie erschafft auch eine ganz eigene Atmosphäre, die einem beim Lesen nicht mehr loslässt. Für mich war dieser ruhige Krimi viel zu schnell ausgelesen.
Fazit:
„Mord im Auwald“ erzählt einen Badeausflug der besonderen Art. Mit ihrer ruhigen Art hat die Autorin einen gefühlvollen Krimi erzählt und mich einige Stunden lang gut unterhalten. Anton und Ernestine sind nicht nur sympathische Charaktere, sie sorgen auch für gute Unterhaltung. Neben der Krimispannung gab es interessante Einblicke in das Leben in einem Strombad. Gleichzeitig war deutlich spürbar, wie sehr sich die Menschen nach Ruhe und Frieden gesehnt haben. Das Leben in Kritzendorf hatte seine ganz eigene Atmosphäre.