Deutschland und seine Gesundheit
Das was man hier zu lesen bekommt ist eigentlich das Tagebuch eines Arztes, nicht irgendein Arzt, denn es handelt sich hierbei um einen Chirurgen. So hoch dieser Beruf in unserem Sozialwesen auch eingestuft ...
Das was man hier zu lesen bekommt ist eigentlich das Tagebuch eines Arztes, nicht irgendein Arzt, denn es handelt sich hierbei um einen Chirurgen. So hoch dieser Beruf in unserem Sozialwesen auch eingestuft ist, um so erschreckender ist wie diese Ärzte Menschen behandeln müssen. Im Sekundentakt heißt es zu entscheiden ob der Tod oder das Leben bei dem Patienten an nächster Stelle rückt. So fand ich es sehr mutig das der Autor sich als Arzt eingestand, das es so nicht weiter gehen kann.
Das Buch selbst möchte kein Ratgeber sein und uns sagen was wir zu tun und zu lassen haben, möchte aber zeigen was im Bereich Gesundheit in Deutschland falsch läuft.
Die Frage die ich mir zuerst stellte war: Was verlange ich von einem Arzt? Eigentlich mehr als derjenige mir geben kann, das wurde mir schnell klar. Wir verlangen Mitgefühl, eine gute medizinische Behandlung und natürlich eine gute Pflege. Dies wollen aber auch die anderen Patienten und schon haben wir ein Dilemma. Denn die Zeit dafür ist einfach nicht gegeben.
Viele Themen ließen mich aufhorchen und hinterließen ein schlechtes Gewissen. Themen wie Ernährung, in denen es darum geht was wir wann, wo und wie essen oder die Reparatur von Verschleißteilen an Wirbelsäule oder Knien. Hatten wir es am Ende also früher doch besser? Die harte Arbeit stählte unsere Körper und an Depressionen oder andere psychische Erkrankungen war nicht zu denken. Werden wir also von unserem guten Leben krank?
Was mir sehr gefiel war die direkte und ehrliche Art. Nix wird herunter gespielt oder verniedlicht. Auch lies sich alles sehr gut lesen, es haperte ab und an mit den Abkürzungen, aber dies war zu verschmerzen. Auch die kleineren Informationen sind sehr gut verpackt, so das der AHA-Effekt nicht lange ausblieb.
Gleich zu Anfang fiel mir etwas auf, dort wird beschrieben wie Herr Grzanna uns Menschen sieht und ich musste feststellen das ich ganz anders denke. Denn ich sehe den Menschen als verletzliches Wesen, das ganz und garnicht an der Spitze der Nahrungskette ist. Wir wissen trotz jahrelanger Forschung immer noch nicht warum wir diese und jene Krankheiten bekommen oder wie unser Gehirn wirklich funktioniert. Herr Grzanna als Arzt sieht uns jedoch so, das wir mit 46 Chromosomen zu einem Wesen geworden sind das atmet,schwitzt und friert, sehen, hören und fühlen kann. Zudem können wir laufen, sind atmungsaktiv und dabei wasserdicht. (13 - Seite 35-36)
Wenn man eine informative, ehrliche und interessante Lektüre über unser Wesen lesen möchte, der ist mit diesem Buch bestens ausgestattet. Der Autor gibt nicht nur Fachwissen preis sondern zeigt selbst das er als Arzt auch mal einen seiner Kollegen benötigt.