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Veröffentlicht am 15.09.2020

Veggie voll im Trend

Klaraslife– Vegane und vegetarische Wohlfühlgerichte
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"Klaraslife- Vegane und vegetarische Wohlfühlgerichte" ist ein Kochbuch voller neuer Ideen und Gerichte für den Genuss ohne Fleisch. Die überwiegende Anzahl der Rezepte ist vegetarisch und nicht vegan, ...

"Klaraslife- Vegane und vegetarische Wohlfühlgerichte" ist ein Kochbuch voller neuer Ideen und Gerichte für den Genuss ohne Fleisch. Die überwiegende Anzahl der Rezepte ist vegetarisch und nicht vegan, aber das stört mich persönlich jetzt nicht wirklich.

Nach einer kleine Einleitung zu nachhaltiger Lebensweise, bewusstem Einkaufen und Lagern von Lebensmitteln kann es auch schon losgehen und ran an die Töpfe. Das ist aber manchmal gar nicht so einfach, denn eine Vielzahl der Zutaten hat man oft nicht im Haus oder kauft man mal schnell um die Ecke - da empfiehlt sich der Gang zum Großdiscounter oder in den Unverpacktladen. Was mir allerdings überhaupt nicht gefällt ist die Verwendung von Tiefkühl- oder Dosenprodukten - das hat in meinen Augen nicht viel mit Nachhaltigkeit und Wohlfühlgerichten zu tun , weswegen ich hier leider einen Stern in der Bewertung abziehen muss.

Die Rezepte werde optisch sehr ansprechend präsentiert - ein qualitativ hochwertiges Foto gibt schon einmal den ersten Eindruck auf den gleich folgenden Gaumenschmaus wieder und die Rezepte sind leicht verständlich geschrieben.

Die Reise durch die kulinarischen Genüsse beginnt für keine Naschkatzen gleich mit dem Einzug in den siebten Himmel - Zimtschnecken Quarkpfannkuchen und der zimtige Schokoladenkuchen mit Pflaumen sind meine persönlichen Highlights und haben ihren festen Platz in meinem Schlemmerland gefunden .-)

Wer lieber ein paar Vorräte anlegen möchte - auch kein Problem, denn die winterliche Erdbeermarmelade verströmt schon jetzt einen heimeligen Duft nach Zimt und Weihnachten, das Holunderblüten-Apfelgelee fängt die Sommersonne einfach im Glas ein und feine Essiggurken bringen knackfrische Gartengenüsse auf den Teller.

Leckere Salate, schmackhafte Bowls und Suppen runden das Ganze perfekt ab. Gerade jetzt, wenn die Tage im Herbst wieder grauer und nass werden, ist eine wärmende Suppe genau richtig. Die Walisische Kartoffelsuppe wird raffiniert mit einem Schuss Gin verfeinert, das Mainpuri-Curry entführt geschmacklich in ferne Länder und man gerät ins Träumen.

Hier hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht, wie man den Wohlfühlfaktor vegetarisch auf den Teller zaubert. Ein Kochbuch, das man gerne in die Hand nimmt, um sich Inspirationen zu holen und Abwechslung auf den Esstisch zu zaubern.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Zuhause ist, wo dein Herz ist

Die Frauen von Gut Falkensee
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Manchmal muss man aus Pflichtgefühl eben etwas tun, um die Tradition zu wahren. Charlotte bleibt nur der Schritt zur Vernunftehe mit Baldur von Krammbach, um das hochverschuldete Familiengut zu retten. ...

Manchmal muss man aus Pflichtgefühl eben etwas tun, um die Tradition zu wahren. Charlotte bleibt nur der Schritt zur Vernunftehe mit Baldur von Krammbach, um das hochverschuldete Familiengut zu retten. Aber ihre Liebe gehört einem andren - dem jungen Polen Karol, der mit seinen politischen Ansichten aneckt und mit seinem Stolz für sein Heimatland sich in Charlottes Herz schleicht. Während sich Charlotte in eine Affäre mit ihm stürzt, muss sie aber Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer verändern werden...



Mit "Die Frauen von Gut Falkensee" startet Luise von Kamecke ihre große Westpreußen-Saga und entführt ihre Leserschaft auf eine Zeitreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der technische Fortschritt noch jung , dafür aber Konventionen und Standesdünkel als Lebensform gängig war.

Die Autorin lässt Gut Falkensee vor dem bildlichen Auge des Lesers entstehen, in dem sie eine unglaublich heimelige Atmosphäre schafft und mit vielen wundervollen Bildern das gut beschreibt. Es fühlt sich so an, als würde man zu Füßen der Großmutter sitzen und ihrer Lebensgeschichte lauschen, so lebendig und authentisch sind die Szenen gestaltet.

Charlotte schert sich einen Teufel um ein standesgemäßes Leben, studiert in Paris und interessiert sich für Agrarwissenschaften und die Führung des Gutes. Das sorgt zur damaligen Zeit für Aufsehen und Aufregung, aber selbst Charlottes Eltern müssen im Verlauf des Buches lernen, dass ihre Tochter eine sehr glückliche Hand hat, wenn es um die Führung des gutes geht.

Die Romanze mit Karol baut sich sehr gemächlich auf, manchmal etwas zu träge, denn man weiß ja vom Klappentext her, dass sie die beiden ineinander verlieben werden. So hofft man mit jeder Seite, dass es jetzt endlich passiert. Die Funken sprühen, es sind einige Hürden zu überstehen, bis sie sich endlich in den Armen liegen können...nur um dann doch wieder auseinander gerissen zu werden.

Luisa von Kamecke erzählt fließend und sehr gegenständlich das Leben auf dem Gut, bindet ganz viele unterschiedliche Charaktere mit ein, die zusätzlich das Treiben auf dem Gut veranschaulichen. Da findet man einen selbstverliebten Gockel, der charakterlich in der untertesten Schublade einsortiert werden kann; die Kinderfrau der von Bargelows hat ein Herz aus purem Gold; Baldur vom Krammbach ist ein Galan, der seine Frau auf Händen tragen möchte, aber einsehen muss, dass er sie verliert, Charlottes Mutter kann nicht ganz aus ihrer Haut und der Sohn des Hauses muss ein hartes Schicksal auf seinen jungen Schultern tragen.

Die Tagesabläufe, Abend- & Teegesellschaften, sowie die kleinen und größeren Ereignisse im Leben derer von Bargelows werden harmonisch gestaltet und ermöglichen so, sich direkt vor Ort einzufinden, sich wie ein Schatten auf dem Gut zu bewegen und sein ein Teil der Familie zu werden.

Ab und an fließen die Tränen, denn die Schreibende weiß geschickt das Gefühlskarussell zu drehen und ihre Leser emotional an das buch zu fesseln.

Durch das offene Ende bleibt die Neugier auf Band zwei erhalten, der mit Sicherheit noch viel mehr an Herzschmerz, bewegenden Szenen und einschneidenden Erlebnissen zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Wieviel Digitalisierung braucht der Mensch

Digitaler Wandel und Ethik
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Die Welt hat sich verändert- kaum ein technischer Fortschritt ist gleichermaßen so geliebt und gehasst wie die Digitalisierung. Doch was und vor allen Dingen wieviel Digitales braucht man wirklich ? Wo ...

Die Welt hat sich verändert- kaum ein technischer Fortschritt ist gleichermaßen so geliebt und gehasst wie die Digitalisierung. Doch was und vor allen Dingen wieviel Digitales braucht man wirklich ? Wo ist die Grenze zwischen Notwendigkeit und Überwachung ? Und wo gib man sein eigenes Ich an den Fortschritt ab ?

Genau diese und ganz viele andere Fragen werden hier aufgearbeitet und vor allen Dingen sehr kritisch beleuchtet. Datenschutz steht im Vordergrund , aber ist es auch wirklich geschützt, was wir an Daten in die digitale Welt versenden ? Der Nutzer von Smartphone, Internet und Smarthome gibt vieles von sich preis, ohne aber genau zu wissen, was mit seinen Daten wirklich passiert. Man kann den Weg der eigenen Daten nicht verfolgen, wird aber im Gegenzug sehr genau durchleuchtet. Das Urvertrauen, es wird schon nichts passieren, scheint groß, wenn es um die Nutzung der neuesten Technik geht, aber ob das auch alles wirklich so ist, was Speicherung und Schutz der eigenen Daten betrifft, bleibt weiterhin ein großes Fragezeichen, weil zu undurchsichtig und undurchdringlich.

Ich für meinen Teil stehe gewissen Dingen einfach noch kritisch gegenüber, wäge ab und beschließe, es dann doch nicht zu kaufen oder umzusetzen. Aber wie viele Menschen stellen sich die Frage, wieviel Digitalisierung braucht man wirklich, um den neuesten Trend nicht zu verpassen ?

Diese Buchsetzt Impulse, um das eigene Tun und Handeln mit den neuen Medien und der digitalen Technik zu überdenken und ab und an mal nicht auf die neueste Technik zu setzen, sondern auch hier sich die Frage zu stellen, ob die nicht-digitale Alternative nicht vielleicht doch die bessere Anschaffung/der bessere Weg wäre...

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Eiskalter Krimi mit viel Regio-Charme

Helle und die kalte Hand
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Die beliebte Wanderdüne Rabjerg Mile ist normalerweise Touristenmagnet und Dreh- & Angelpunkt von guter Laune und wunderschönen Erinnerungen. Doch Kommissarin Helle Jespers wird zu einem äußert grausigen ...

Die beliebte Wanderdüne Rabjerg Mile ist normalerweise Touristenmagnet und Dreh- & Angelpunkt von guter Laune und wunderschönen Erinnerungen. Doch Kommissarin Helle Jespers wird zu einem äußert grausigen Fund an eben diesem Touristen-Hotspot gerufen. Die Düne ist das Grab einer jungen Asiatin, die sich offenbar nicht legal in Dänemark aufgehalten hat. Helle setzt alles daran, den Mordfall aufzuklären und gerät dabei in die sogenannten besseren Kreise Dänemarks, die auch ihre Schattenseiten haben....

Judith Arendt hat mit "Helle und die kalte Hand" den zweiten Band um die sympathische Polizistin veröffentlicht, der sich auch für Quereinsteiger der Reihe ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen lässt. Die Autorin lässt nämlich immer wieder kurz die Ereignisse des ersten Bandes mit in das aktuelle Geschehen einfließen und so knüpft man nahtlos an Band eins an und kann sich ganz dem dänischen Krimi hingeben.

Die Umgebung um die bekannte Wanderdüne ist mit wunderschönen Bildern wiedergegeben und wer, wie ich, Jütland kennt, wird sich sofort an den im Buch genannten Orten zurechtfinden und den Bezug zu den Schauplätzen herstellen können.

Der Plot ist hervorragend ausgearbeitet, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und zeigt auf, zu was Menschen fähig sind, wenn sie mit Eiseskälte anstatt mit Herz und Wärme durch das Leben gehen. Geld regiert die Welt, ist Allheilmittel und Seelentröster und lässt den einen oder anderen schon mal wegschauen, wenn es in den sogenannten besseren Kreisen um Ansehen und bei Politkern um Wählerstimmen geht. Bei viel Ignoranz, Selbstdarstellung und Narzissmus kann ich ich nur den Kopf schütteln.

Unberechenbare Gedankengänge des Täters , brutale Gewalt und Misshandlungen, ja selbst Menschenhandel werden hier im Buch angesprochen und zeigen so die ganze Bandbreite menschlichen Elends und Martyrien auf, die einem wirklich den Atem stocken lassen. Man möchte einfach nur die betreffenden Protagnisten im Buch am Arm packen und ihnen helfen, aus dieser zermürbenden Mühle und den Höllenqualen zu entfliehen.

Der Fall baut sich nachvollziehbar und mit einigen undurchsichtigen Wendungen kontinuierlich auf, der Spannungsbogen ist immer gestrafft und so blättert man gespannt die Seiten um, damit man endlich erfährt, ob Helle und ihr Team dem Täter endlich das Handwerk legen können.

Was mir leider nicht so gut gefallen hat - man findet im Buch recht oft Fäkalsprache und eine derbe Ausdrücke, die ich unangebracht finde. Man kann doch auch brutale, verrohte, grobschlächtige Personen auch anders darstellen, ohne sich im Ton zu vergreifen.

Ansonsten ein wirklich eiskalter Krimi, der mit viel Regio-Charme den Leser in seinen Bann zieht.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Den Garten betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen

Die Gärten von Paris
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Murielle Rousseau zeigt dem Leser ihre Heimatstadt Paris aus einer ganz anderen Sicht, nämlich die einer Gartenliebhaberin und so entsteht ein intimer Rundgang durch die Gärten von Paris . Ihre liebenswerte ...

Murielle Rousseau zeigt dem Leser ihre Heimatstadt Paris aus einer ganz anderen Sicht, nämlich die einer Gartenliebhaberin und so entsteht ein intimer Rundgang durch die Gärten von Paris . Ihre liebenswerte Erzählweise lässt einen gebannt lauschen, wenn sie den Leser mit zu ihren Lieblingsplätzen nimmt und die jeweiligen Geschichten und Anekdoten zu den Anlagen preisgibt.

So entsteht ein ganz besonderes Bild von Paris, das ansonsten durch Hektik und Geschäftigkeit, Ruhelosigkeit und immerwährendem Wandel geprägt ist. Die Stadt der Liebenden ist eine einzig grüne Oase, mit mal versteckten und geheimen Gärten, mal mit öffentlich zugänglichen Grünanlagen oder Schlossparks. Zwischen Wasserspielen, Orangerien und Vogelgezwitscher gibt es so viel zu entdecken: die ganze Farben- & Blumenpracht in Monets Garten, das kleinste Weinanbaugebiet Frankreichs - die Weinreben von Montmatre, Picknick zur blauen Stunde im Champ de Mars, ein Spaziergang auf der alten Bahntrasse durch Paris auf der Promenade Plantée oder wildromantisch im Barockgarten Vaux-le-Vicomte, wenn abertausende von Kerzen den Garten nach Sonnenuntergang illuminieren und ihm so etwas Magisches verleihen.

Murielle Rousseau verknüpft Kindheitserinnerungen mit aktuellen Episoden und so hat man das Gefühl, mit ihr in einer diesen herrlichen Gärten zu sitzen und ihren bildlichen Schilderungen zu lauschen. Dazu ein Glas Rotwein, Baguette und Käse...savoir-vivre

Der Streifzug durch die farbenprächtigen Gärten ist einfach malerisch schön, bekommt aber eine herben Dämpfer, denn die im Buch abgebildeten Fotos werden nicht ansprechend präsentiert. Die Wahl des Papieres, auf dem sie gedruckt sind, ist nicht ganz glücklich und so wirken die Abbildungen blass und haben keine Strahlkraft und genau darum geht es doch, wenn man die Gärten von Paris dem Leser vor Augen führen möchte. Monets Garten, dem man eine Doppelseite widmet, erscheint farblos und selbst die abertausend glitzernden Lichtern am Eiffelturm haben ihr Glitzern und Funkeln verloren. Schade, denn diese Fotos sind mit dem Blick fürs Wesentliche aufgenommen worden, halten den flüchtigen Augenblick für immer fest, aber die fehlende Farbbrillanz lässt sie müde und trüb erscheinen, fast so, als hätte man die Sonne ausgeknipst.

Ansonsten ein rundherum gelungenes Buch, das im Anhang ergänzende Hinweise zur im Buch aufgeführten Literatur aufweist und durch einen kleine Kartenausschnitt von Paris inclusive Legende die Lage der Gärten abbildet.

Für den nächsten Streifzug durch Paris unbedingt zu empfehlen, denn dank der Größe von 19,5x12x2 cm und einem Gewicht von knapp 350 g ist dieses Buch ein praktischer Begleiter und gehört daher in jede Tasche, wenn man auf den Gartenwegen von Paris lustwandelt.

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