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Veröffentlicht am 02.11.2020

Was für ein krankes, irres und blutiges Buch!

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Die Geschichte spiegelt ganz andere Seiten wider, als wir sie aus dem Märchen kennen. Sie ist ziemlich brutal, skrupellos, genial, finster und bösartig.

Christina Henry schreibt so fesselnd, dass ich ...

Die Geschichte spiegelt ganz andere Seiten wider, als wir sie aus dem Märchen kennen. Sie ist ziemlich brutal, skrupellos, genial, finster und bösartig.

Christina Henry schreibt so fesselnd, dass ich kaum die Augen von den Seiten abwenden konnte. Sie setzt die Charaktere aus dem Märchen von Alice im Wunderland ganz neu in Szene und erschafft eine Geschichte, die mich gleichzeitig vor Spannung fast umgebracht hat und bei der ich nicht wegschauen konnte, aufgrund der Brutalität. Dabei verwebt sie Ängste und Sorgen und spritzt noch jede Menge Blut drüber.

In einer dunklen und bösen Welt, die keinen Platz für nette Mädchen hat, muss sich Alice zwischen ihren Alpträumen zurück in die Realität kämpfen. Doch beides liegt nicht so weit auseinander, wie sie anfangs dachte ...

Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass mich solche Geschichten für sich einnehmen könnten, aber die Autorin hat das schon nach den ersten Seiten mühelos geschafft! Sodass ich jetzt dem zweiten Band um Alice und Hatcher entgegen fiebere und nicht erwarten kann, wohin sie ihre Reise noch führt.

Da ich letztens das Thema Triggerwarnung angesprochen habe: bei diesem Buch wäre eine durchaus angemessen gewesen!

Fazit: »Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland« von Christina Henry entführt uns in eine hässliche Welt, in die Köpfe irrer Menschenhändler, bis hinunter in die Abgründe der menschlichen Seele. Eine Geschichte, die mich das Grauen lehrte und mir doch so viel Spannung lieferte, dass ich kaum wegschauen konnte.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ganz großes Kino!

Waypoint FiftyNine
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Als Ausgangspunkt haben wir die Weltraumkneipe Waypoint FiftyNine, die nicht nur den besten Schnaps hat, sondern auch jede Menge Berichte der Durchreisenden bereithält. Und genau darum geht es in den witzigen, ...

Als Ausgangspunkt haben wir die Weltraumkneipe Waypoint FiftyNine, die nicht nur den besten Schnaps hat, sondern auch jede Menge Berichte der Durchreisenden bereithält. Und genau darum geht es in den witzigen, aber auch sehr skurrilen Geschichten dieser Anthologie.
Mir wurden vielseitige Abenteuer, wilde Kämpfe, Verfolgungsjagden, Witz und Komik geliefert. Ich hatte definitiv viel zu Lachen!

Günther Kienle und Jörg Fuchs Alameda haben eine Rahmenhandlung erschaffen, die sich um die Kurzgeschichten herum aufbaut. Sie begegnen den Charakteren, spinnen die Ideen weiter und haben doch etwas ganz Eigenständiges geschrieben. Diese Übergänge haben dazu geführt, dass ich nie das Gefühl hatte aus der Handlung gerissen zu werden.
Eine richtig tolle Idee, die eine wahnsinns Spannung aufgebaut und echt Spaß gemacht hat.

Auf unserem Blog habe ich euch zu jeder Geschichte ein kleines Fazit geschrieben.

Fazit: Eine irre und witzige Idee mit einer grandiosen Umsetzung - diese Anthologie bietet ein Abenteuer nach dem nächsten. Durch die Rahmenhandlung von Jörg Fuchs Alameda und Günther Kienle liest sich das Ganze wie eine Geschichte mit vielen Anekdoten.

Hach, was für ein Erlebnis, was für eine Komik. Ganz großes Kino. Ich bin echt begeistert!

Veröffentlicht am 15.09.2020

Ein richtiges Highlight!

Meine Augen sind hier oben
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Oh Gott. Diese Geschichte ist einfach wow.
So authentisch und witzig, echt und emotional, süß und zum wohlfühlen.
Voller Zweifel und Ängste.
Von Verstecken und mutig sein, von Stärke, Selbstliebe, Zusammenhalt ...

Oh Gott. Diese Geschichte ist einfach wow.
So authentisch und witzig, echt und emotional, süß und zum wohlfühlen.
Voller Zweifel und Ängste.
Von Verstecken und mutig sein, von Stärke, Selbstliebe, Zusammenhalt und Freundschaft.

Von verstecken und mutig sein
Greer ist einfach wundervoll. Es ist ihre Art, ihr Humor, ihr abgeklärtes Bild über die Welt und ihre tief versteckten Zweifel an sich und ihrem Körper. Dabei erzählt sie von ihren alltäglichen Problemen mit zu großen Brüsten, dem BH-Kauf, Rückenschmerzen, komischen Blicken, Getuschel und peinlichen Gesprächen mit den Eltern.
Sie hat mich auf so viele Weisen zum Lachen gebracht, sie hat mich auf alle erdenklichen Weisen berührt. Auf die Art, dass mir die Tränen gekommen sind. Sie ist nicht dramatisch, einfach schüchtern und dabei doch so mutig und echt.
Ich wünschte jeder wäre ein Stück wie Greer. Jeder hätte eine so kampfbereite, streitlustige und starke Freundin wie Maddie. Eine Mannschaft mit Rückhalt und gegenseitiger Unterstützung. Und eine chaotische, aber liebevoll zusammengewürfelte Familie, die einen in den Wahnsinn treibt und den Rücken stärkt.

Greer hat mir gezeigt was Selbstzweifel mit einem Menschen machen, aber auch, was aus ihnen wachsen kann. Ich bewundere dieses Mädchen aus tiefstem Herzen. Ich bewundere ihren Mut über ihren eigenen Schatten zu springen und sich kopfüber ins Leben zu stürzen, ohne zu wissen, was passiert.

Pure Liebe für diese Geschichte
Ich bin begeistert und liebe liebe liebe dieses Buch so sehr! Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch.
Eines, dass dir ans Herz wächst, sobald du es aufschlägst. Einfach weil die Charaktere dich in den Wahnsinn treiben, dich mit auf ihre emotionale Achterbahnfahrt nehmen, dich tief berühren und treffen. Sie sind so einzigartig und humorvoll.

Laura Zimmermann hat es nicht nur geschafft eine einfühlsame Geschichte zu schreiben, sondern auch Charaktere zu erschaffen, die emphatisch sind und sich unterstützen. Ich habe selten eine Geschichte gelesen, in der es einen so starken Zusammenhalt gibt. Nicht nur in der Freundschaft, sondern auch in der Mannschaft und der Familie. Greer erfährt so viel Stärke auf ihrem Weg, so viel positive Energie. Natürlich gibt es Rückschläge, kleine Kluften und gemeine Sprüche. Aber mit Greers Humor, Entschlossenheit und ihren Brüsten – Donna und Doria –, stellt sie sich diesem Abenteuer entgegen!

Dies ist keine klassische Highschool Geschichte, umwoben von Drama, Zickenterror oder jede Art von Klischee. Hier gibt es glaubwürdige Charaktere, die noch nicht so recht wissen wie sie erwachsen werden, was der Körper dabei alles tut und wie sie heil aus der Sache wieder herauskommen.

Fazit: Ich kann »Meine Augen sind hier oben« von Laura Zimmermann jedem ans Herz legen. Eine Geschichte mit Tiefgang und absolut ehrlichen Charakteren. Mit einer Protagonistin, die so verdammt mutig ist, aber auch voller Zweifel steckt.
Ich glaube, dies ist nicht nur die Liebesgeschichte von Greer. Es ist genauso die Suche nach der Liebe zu seinem eigenen Körper. Es ist die Liebe, die ich für diese Geschichte entwickelt habe und die Liebe zu diesem Mädchen, dass sich hinter so viel Humor versteckt und dabei absolut bezaubernd ist.

Ein richtiges Highlight!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2020

Mal laut, mal leise.

Weil alles jetzt beginnt
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Wie das so ist …
Die Regeln der beiden sind klar definiert: Sie verlieren kein Wort über Evvies Ehe und Deans Wurfarm.
Evvie ist manchmal aufbrausend, manchmal stur, aber immer sanft und selbstreflektierend. ...

Wie das so ist …
Die Regeln der beiden sind klar definiert: Sie verlieren kein Wort über Evvies Ehe und Deans Wurfarm.
Evvie ist manchmal aufbrausend, manchmal stur, aber immer sanft und selbstreflektierend. Sie merkt, wenn sie etwas Falsches gesagt hat oder ihr Handeln jemanden verletzt und ich rechne es ihr hoch an, dass sie darüber nachdenkt und sich entschuldigt. Aber oft grübelt sie zu sehr, kaut auf ihren Gedanken herum und dreht sich im Kreis.
Außer wenn es um ihre Ehe geht. Da ist sie verschlossen, hat Geheimnisse und möchte sich niemandem öffnen. Ihr ist es so wichtig was andere von ihr denken, dass sie sich hinten an stellt und nie den Mut findet über ihre wahren Gefühle zu sprechen.

Dean ist Evvie in dieser Sache ziemlich ähnlich. Auch er möchte nicht über seine Gefühle sprechen und flieht vor der Zukunft. Ohne den Trubel der Presse fühlt er sich bald verloren und ziellos.

Doch obwohl die beiden sich nicht kennen, können sie über mehr reden, als mit ihrer Familie oder ihren Freunden. Evvie kann Dean ihre Sorgen und Ängste anvertrauen, die sich in all der Zeit in ihr aufgestaut haben. Sie verurteilen sich nicht, sind einfach füreinander da und bewahren die Geheimnisse des jeweils anderen.
Langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, die ihnen nicht nur die Last der letzten Jahre abnimmt, sondern ihnen zeigt, dass das Leben weiter gehen kann. Es ist ein Anfang in der schweren Zeit, es sind kleine Schritte, die sie zu laufen beginnen und es ist der erste Lichtblick, seitdem sie einen großen Verlust erlitten haben.

Mal laut, mal leise
Das Buch hat so viel Tiefe und Humor, Verlust und Ängste, Charme und Liebe. Es handelt von Freundschaft, Neuanfängen und sich selbst finden. Dabei ist es ganz leise und sanft, ohne viel Drama oder Lärm. Es schleicht sich langsam in dein Herz und gibt dir Wärme und Licht.

Ich mochte Evvie und Dean so sehr. Sie sind charmant, sympathisch, ein bisschen chaotisch, mal laut und mal leise, witzig und klug. Die beiden haben eine spannende Dynamik. Es gibt kein Drama oder einen künstlichen Wendepunkt, um die höchstmögliche Spannung zu erzeugen. Keine Missverständnisse, die alles kaputt machen könnten.
Nur das echte Leben. Echte Gefühle. Echte Charaktere.
Das ist einer der Punkte, der mich am meisten begeistern konnte.
Sie machen Fehler, sie lachen, sie sind so ehrlich und aufrichtig miteinander. Ich konnte einfach mitfühlen, weil es so natürlich wirkte.
Etwas, das ich nicht oft in Büchern erlebe.

Die Stimme
Demet Fey macht das einfach großartig! Sie verleiht Evvie und Dean so viel Wärme, Emotionen und Witz. Mühelos fängt sie den Charme der beiden ein, hat mich an den richtigen Stellen herzhaft Lachen lassen oder mich zum Nachdenken angeregt. Ich hätte ihr ewig zuhören können!

Fazit: »Weil alles jetzt beginnt« von Linda Holmes ist eine leise Liebesgeschichte, die nicht viel Aufsehen erregt, die ohne Drama und Missverständnisse auskommt. Ich fand es wahnsinnig erfrischend Evvies und Deans Geschichte zu lauschen. Sie sind echt und authentisch, liebevoll und witzig. Sie versuchen sich selbst zu finden, dabei nicht allzu häufig hinzufallen und immer wieder aufzustehen. Hier hat mich eine Liebe erwartet, die sich aus Freundschaft entwickelt, die langsam voranschreitet und sich dadurch umso echter anfühlte.

Veröffentlicht am 07.07.2020

Es ist alles, was ich mir wünsche, worauf ich hoffe und wofür ich mich bereit fühle.

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Wenn dir die Worte fehlen, weil du nicht ausdrücken kannst, wie sehr dich eine Geschichte mitnimmt – dann war wohl Brittainy C. Cherry am Werk.
Ich dachte, dass »Wie das Feuer zwischen uns« schon alle ...

Wenn dir die Worte fehlen, weil du nicht ausdrücken kannst, wie sehr dich eine Geschichte mitnimmt – dann war wohl Brittainy C. Cherry am Werk.
Ich dachte, dass »Wie das Feuer zwischen uns« schon alle Höhepunkte erreicht hätte, aber »Wenn Donner und Licht sich berühren« legt noch eine Schippe oben drauf. Wie kann man sich in eine Autorin verlieben, die man gefühlt erst 20 Stunden kennt? Die einen so sehr zerreißt, heilt, liebt und dich zum Heulen bringt? Die deine Tränen wegwischt, dich anlächelt, dich tröstet und dir immer wieder sagt: »Alles wird gut«.

Nur, damit sie dein Herz wieder erweichen kann, dich wieder an deine Grenzen bringt und dir zeigt: es geht weiter. Das Leben, so wie es ist, so wie es scheint, so wie wir es uns wünschen.

Jasmine braucht lange ihre Wünsche über die ihrer Mutter zu stellen, sie braucht diese Zeit um zu reifen, zu wachsen und zu erkennen. Sie ist ein herzensguter Mensch, der an das Gute glaubt, sich opfert, damit es anderen besser geht und die ihr Herz an einen schüchternen Jungen verliert, der ihre Seele mehr berührt, als jemand anderes.

Und Elliot. Oh Elliot. Dieser zurückhaltende Junge mit den schönen Augen. Der seine ganze Liebe in seine Musik legt und sich durch diese ausdrückt. Der sich schützend vor seine Schwester stellt, vor seine Liebsten, um all das Leid abzulenken. Was habe ich mich in diesen zarten Jungen verliebt. Wie sehr habe ich mit ihm gelitten und um seine traurige Geschichte geweint.

Alle Charaktere sind so greifbar, tiefgründig, manchmal dumm, manchmal einsam. Die Handlung ist traurig und bewegend, aber frei von Klischees und Vorurteilen. Ich liebe die Autorin dafür, dass sie nicht in diese Muster verfällt, dass sie keine Dreiecksbeziehung braucht, um eine interessante Geschichte zu entwerfen. Sondern, dass ihre Charaktere reichen, um einen Sturm an Gefühlen in einem hervorzurufen.

Sprecher
Yesim Meisheit legt wie die Autorin ihr Herz in die Geschichte und das hört man. Ihre Stimme verleiht den Charakteren so viel Tiefe, so viel Seele und ich habe es geliebt ihren Worten zu lauschen. Ich hatte immer das Gefühl, sie würde ein Stück von sich selbst abgeben, damit die Geschichte einen genauso bewegt, als würde man die Worte lesen.

Nicolas Artajo verkörpert Elliot erst weich und schüchtern, später stark und verschlossen. Er schafft es diesem Jungen einen Charakter zu geben, der im Gedächtnis bleibt. Den man zu lieben lernt, egal wie sehr das Schicksal seinen Knüppel schwingt. Ich habe selten einen jungen Mann so gut verstanden und für ihn mitfühlen können, wie für Elliot. Wie kann man nur ein so wunderschönes Inneres haben? Wie kann man nach all der Erniedrigung noch ein Herz haben, das nicht zu Stein erstarrt ist?

Fazit: Dieses Buch bedeutet so viel. Es ist erweichend, einfühlsam, bedrückend, herzzerreißend, traurig. Es ist alles, was ich mir wünsche, worauf ich hoffe und wofür ich mich bereit fühle. Mein Herz hat gelitten, aber es hat auch gelacht und sich in jedes der geschrieben Zeilen verliebt.
Ich habe selten eine so begabte Autorin kennengelernt, der ich gefühlt schon nach zehn Stunden verfallen bin und die mich in nächster Zeit nicht mehr loslassen wird.

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