10 Kostbarkeiten.
Der Autor erzählt in diesem Werk, das aus seinem Nachlass stammt, tiefgründig, feinfühlig und einfühlsam von den verborgenen und abgründigen Tiefen des menschlichen Seins.
Er hat in diesem Buch brillante, ...
Der Autor erzählt in diesem Werk, das aus seinem Nachlass stammt, tiefgründig, feinfühlig und einfühlsam von den verborgenen und abgründigen Tiefen des menschlichen Seins.
Er hat in diesem Buch brillante, ruhige und überwiegend melancholische Erzählungen versammelt, die meist kein Happy End haben oder offen enden.
Es geht meist um alltägliche, zufällige oder schicksalshafte Begegnungen, die bedeutsam sind und doch keine großen Auswirkungen haben.
Die totgeglaubte Mutter ist lebendig und kerngesund.
Eine Klavierlehrerin duldet, dass ihr Schüler sie bestiehlt, weil er so gut spielt.
Ein Mord wird geflissentlich übersehen.
Eine Freundschaft zerbricht wegen einer Liebe.
Der Verlust der Ehegatten.
Der Einsatz von KO-Tropfen.
Eine tote italienische Haushaltshilfe nach der kein Hahn kräht.
Ein italienischer Cafébesitzer, der sein Café nach der Frau benennt, die ihn verlassen hat...
Es sind präzise formulierte Erzählungen von Durchschnittsbürgern, Einzelgängern, Gescheiterten, Scheiternden oder Ausgegrenzten in Alltagssituationen.
Keine großen Dramen, eher vertraute oder unspektakuläre Schicksalsschläge.
Nichts Außergewöhnliches?
Doch!
Schon allein wegen der beeindruckenden Sprache.
Meines Erachtens sollte man jede Erzählung für sich ganz aufmerksam lesen, das Gelesene auf sich wirken lassen und dann darüber sinnieren.
So ist der Lesegenuss am größten.
Diese zehn großartigen, melancholischen, manchmal etwas verstörenden Geschichten wurden erst nach dem Tod des irischen Schriftstellers William Trevor, der 2016 verstarb, veröffentlicht.
Ich empfehle sie sehr gerne weiter! 10 Kostbarkeiten, die man in Häppchen genießen kann.