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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2017

Der etwas andere Road-Trip

Weit weg ist anders
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Die 70jährige resolute Berlinerin Edith Scholz lernt bei ihrem Aufenthalt in der Rehaklinik, den sie einem Sturz und einer darauffolgenden Hüft-Op verdankt, die weichherzige und rührselige Christel ...

Die 70jährige resolute Berlinerin Edith Scholz lernt bei ihrem Aufenthalt in der Rehaklinik, den sie einem Sturz und einer darauffolgenden Hüft-Op verdankt, die weichherzige und rührselige Christel Jacobi kennen. Bereits das Kennenlernen der zwei reiferen Damen ist etwas holprig und so unbedingt sympathisch finden sie sich auch nicht.
Genervt von den Bauarbeiten in ihrem Haus, beschließt Edith Scholz die Einladung von Christel anzunehmen, sie zu besuchen, wohl wissend, dass da wahrscheinlich ein Hintergedanke von Christel dahintersteckt.
Christel Jacobi hat sich nämlich in den Kopf gesetzt noch eine kleine Reise zu unternehmen, weiß aber, dass ihre Tochter nie zustimmen würde, wenn sie dies alleine tun würde. Daher überredet sie Edith Scholz sie zu begleiten. Und dies ist der Beginn einer turbulenten Reise durch Deutschland.

Der Grundgedanke, ein Roadtrip zweier reiferer Damen, ist mal etwas anderes. Das hierbei dann auch Themen wie Älterwerden, Krankheit, Tod, Familie und Alleinsein angesprochen werden liegt durchaus auf der Hand. Ich denke, dies erwartet man sich auch eher, als einen locker-flockigen Roman.
Die beiden Protagonistinnen könnten unterschiedlicher nicht sein und ergänzen sich daher besonders gut. Auf der einen Seite die resche, resolute und manchmal auch kratzbürstige Edith Scholz steht der weichherzigen, weinerlichen und sanftmütigen Christel Jacobi gegenüber. Wobei im Laufe der Geschichte die klare Trennung der Haupteigenschaften der Hauptpersonen ein wenig verschwimmt. Man merkt bei beiden Damen eine Entwicklung, leider kommt dies ein wenig zu kurz.

Der Stil von Sarah Schmidt hat mir gut gefallen und ich habe das Buch innerhalb von einem Tag gelesen. Dies liegt einerseits sicher daran, dass es mit 261 Seiten nicht unbedingt zu den dicksten Büchern gehört, andererseits aber auch an der interessanten Geschichte.

Leider bleibt am Ende der Lektüre ein kleiner,fader Nachgeschmack über. Denn ich denke, aus der Geschichte hätte man deutlich mehr rausholen können. Man erfährt zwar einige Hintergrundinformationen über die Protagonistinnen, aber irgendwie kratzt Sarah Schmidt nur an der Oberfläche. Die eine oder andere Handlungsweise der Damen würde in meinen Augen verständlicher werden, wenn mehr Informationen zur Vergangenheit vorhanden wären. Doch nicht nur die Hauptpersonen wirken ein wenig unfertig, auch die ganze Geschichte an sich hätte man ein wenig ausbauen können. Viele Erlebnisse kommen Schlag auf Schlag, viele Themen, wie zum Beispiel das selbstbestimmte Altern, werden kurz angesprochen, aber dann nicht weiter ausgeführt. Letzteres kann natürlich auch die volle Absicht der Autorin gewesen sein um den Leser zum Nachdenken anzuregen. Bei mir hat es auf jeden Fall funktioniert.

Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass ich mir nach der Lektüre der Leseprobe ein wenig mehr von „Weit weg ist anders“ erwartet habe. Dies bedeutet aber nicht, dass mich das Buch nicht berührt hat. Ganz im Gegenteil, ich wurde durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt; lachen, weinen, staunen, nachdenken und wundern. Hier war von allem ein wenig dabei.
Wenn man mit nicht zu großen Erwartungen an das Buch herangeht, sind einem hier definitiv einige schöne Lese-Stunden garantiert.

Veröffentlicht am 21.10.2024

Eine mittlere Katastrophe

Für immer hält nicht nur bis morgen
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Selten habe ich mich, nach dem Lesen des Klappentextes in einem Buch so getäuscht. Dabei klang alles so vielversprechend und vor allem so vertraut. Denn ich war in einer ähnlichen Situation wie die Hauptperson ...

Selten habe ich mich, nach dem Lesen des Klappentextes in einem Buch so getäuscht. Dabei klang alles so vielversprechend und vor allem so vertraut. Denn ich war in einer ähnlichen Situation wie die Hauptperson Rae, Mitte Dreißig, geschieden und auf der Suche nach Mr. Right und natürlich habe auch ich mich an Online Dating versucht.
Also eigentlich gute Voraussetzungen für einige vergnügliche Lesestunden. Leider hat sich das Buch als eine mittlere Katastrophe entpuppt. Der Schreib- bzw. der Erzählstil der Autorin war für mich mühsam zu lesen und die immer wieder eingestreuten Hashtags machten das Ganze nicht besser. Mir ist bewusst, dass die Autorin auch Bloggerin ist und das hierbei Hashtags durchaus normal sind. In dem Roman empfand ich sie als extrem störend, vor allem wenn sie mitten im Satz auftauchten.
Die Handlung der Geschichte fand ich äußerst dürftig, wobei der Grundgedanke gut und realistisch war. Leider hat die Umsetzung das Ganze unrealistisch und flach gemacht. An vielen Stellen musste ich mich wirklich quälen, damit ich das Buch wieder in die Hand nehme und fertiglese. Dieses Buch hinterlässt nur einen faden Beigeschmack und im Nachhinein frage ich mich, ob es eine wirkliche Handlung hatte. Erinnern kann ich mich nicht daran, es plätscherte einfach so vor sich hin.
Die Protagonistinnen haben der Geschichte leider auch nicht viel mehr Leben eingehaucht. Rae ist für mich eine äußerst unglaubwürdige und flache Hauptperson. Ihren Job als Lehrerin nehme ich ihr nicht ab, vor allem da sie furchtbar viel Zeit während des Unterrichts damit verbringt an ihrem Erotikroman zu arbeiten. Ihre Kolleginnen und Freundinnen sind auch nicht besser oder glaubwürdiger herausgearbeitet. Bis zum Schluss bin ich immer wieder durcheinandergekommen, ob Quinn jetzt diejenige mit den vier Kindern ist und Valerie heiratet oder umgekehrt. Auch das Aussehen der Personen ist mir nicht im Gedächtnis geblieben, kein wirklich gutes Qualitätsmerkmal.
Alles in allem war das Buch für mich eine mittlere Katastrophe und ich denke nicht, dass ich noch einmal zu einem Roman der Autorin greifen werde.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Kein Buch für mich

I'll look for you, Everywhere
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Der Klappentext versprach so viel: wunderschöne Kulisse, eine Romeo und Julia Story und dunkle Geheimnisse.
Bis zu einem gewissen Grad hat das Buch auch gehalten, was der Klappentext versprach. Nur leider ...

Der Klappentext versprach so viel: wunderschöne Kulisse, eine Romeo und Julia Story und dunkle Geheimnisse.
Bis zu einem gewissen Grad hat das Buch auch gehalten, was der Klappentext versprach. Nur leider in einer Art und Weise mit der ich so überhaupt nicht klargekommen bin.
Zwar spielt die Geschichte in Italien, den italienischen Flair den ich mir erwartet hatte und bei anderen Büchern durchaus spüren konnte, fehlte mir hier komplett. Damit hätte ich ja noch leben können, wenn wenigstens die anderen Punkte irgendwie überzeugend gewesen wären. Nur leider konnten mich auch die Charaktere überhaupt nicht überzeugen. Eher ganz im Gegenteil, von Seite zu Seite wurden mir die Protagonisten immer unsympathischer und ich konnte mich weder in Magdalen noch in Theo hineinversetzten. Von den Nebencharakteren ganz zu schweigen, die waren für mich einfach nur vorhanden, aber mehr auch nicht.
Am schlimmsten war für mich aber die Sprache. Diese war so unglaublich derb und vulgär und hat jegliche Stimmung, die vielleicht aufgekommen wäre, sofort im Keim wieder erstickt. Möglicherweise bin ich aber auch ein wenig zu alt, um diese Art von Sprache wertschätzen zu können.
Das einzig Positive für mich an dem Buch ist die Optik. Das Cover ist wunderschön und auch der Farbschnitt macht optisch einiges her. Alles in allem war dieses Buch aber für mich kein besonders schönen Leseerlebnis und ich musste mich wirklich überwinden das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Gute Idee, aber mangelhafte Umsetzung

Winterzauber im kleinen Katzen-Café
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Ich bin mit doch recht großen Erwartungen an das Buch rangegangen, versprach es doch eine wunderbare Mischung aus allem, was man sich an einem trüben Wintertag verspricht. Herrliche Backwaren, süße Schmusetiger ...

Ich bin mit doch recht großen Erwartungen an das Buch rangegangen, versprach es doch eine wunderbare Mischung aus allem, was man sich an einem trüben Wintertag verspricht. Herrliche Backwaren, süße Schmusetiger und eine Liebesgeschichte, bzw. eine klassische Enemies-to-lovers-story.
Der Einstieg ins Buch war nett, aber leider auch nicht mehr. Und dieser erste Eindruck blieb dann während des Lesens erhalten. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die Autorin hat geschaut, welche Elemente in den letzten Jahren bei der (wahrscheinlich vornehmlich weiblichen) Leserschaft gut ankommt und hat dann einfach alles zusammengewürfelt. Leider braucht es aber ein bisschen mehr, um ein gutes Buch zu schreiben.
Der Grundgedanke der Geschichte ist gut, leider finde ich persönlich die Umsetzung eher mangelhaft. Die Hauptpersonen, Lilly und Baptiste, sind zwar mehr oder weniger sympathisch, aber auch eindimensional und flach. Ich konnte mich bis zum Schluss mit keiner der Personen irgendwie identifizieren oder mich hineinversetzen.
Das gleiche trifft aber auch auf die Geschichte zu, auch diese finde ich eher langweilig, vorhersehbar und einfach. Schade eigentlich, denn wie bereits gesagt, die Idee dahinter fand ich sehr süß.
Zusammenfassend muss ich sagen, es gibt deutlich bessere Bücher mit einer ähnlichen Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.05.2017

Wertlos ohne die Lektüre der ersten beiden Teile

Die flammende Welt
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Bibliothekarin Irene ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek und zusammen mit ihrem Assistenten, dem Drachenprinz Kai reist sie in Parallelwelten auf der Suche nach seltenen Büchern. Die Aufträge sind ...

Bibliothekarin Irene ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek und zusammen mit ihrem Assistenten, dem Drachenprinz Kai reist sie in Parallelwelten auf der Suche nach seltenen Büchern. Die Aufträge sind nicht immer ungefährlich und mehr als einmal riskieren sie dabei ihr Leben. Und auch ihr neuestes Abenteuer stellt sich als besonders gefährlich heraus, da das Portal welches sie für den Rückweg in die Bibliothek brauchen plötzlich blockiert ist. Handelt es sich hierbei um einen schrecklichen Zufall oder steckt mehr dahinter?
„Die flammende Welt“ ist der dritte Teil aus der Fantasy-Reihe „Die Bibliothekare“. Dies war mir leider nicht bewusst daher habe ich das Buch ohne der vorhergehenden Lektüre der ersten beiden Bände gelesen. Eine Vorgehensweise die ich leider nicht empfehlen kann, denn ohne das Vorwissen aus den ersten Bänden ist das Buch nicht wirklich zu lesen. Es scheint, als würden sehr viele Informationen fehlen, da ich der Geschichte kaum folgen konnte und sehr viele meiner Fragen offen geblieben sind.
Leider hat mich „Die flammende Welt“ aber in keinster Weise motiviert die ersten Bände nachträglich zu lesen. Ich konnte weder mit der Handlung, dem Setting noch den Charakteren warm werden. Dies liegt vor allem daran, dass die Personen bis zum Schluss sehr platt und eindimensional gewirkt haben. Eine Vielschichtigkeit die ich aus anderen Fantasy Büchern gewohnt bin fehlte leider gänzlich. Viel zu oft verliert sich Irene in ihren Gedankenspiralen und langweilte mich dabei zu Tode. Auch ihr Assistent Kai, der eigentlich ein Drache ist, aber in menschlicher Gestalt lebt, konnte mich nicht sonderlich begeistern.
Den Schreibstil der Autorin empfand ich persönlich als eher einfach gehalten und zeichnete sich durch viele Wiederholungen aus. Es wurde zwar versucht eine gewisse Art an Spannung aufzubauen, diese wurde aber immer wieder durch die ellenlangen Gedanken von Irene durchbrochen. Für mich persönlich hat sie die Lektüre wirklich sehr gezogen. Des Weiteren scheint Autorin Genevieve Cogman ein Faible für Schachtelsätze zu haben. Einzelne Passagen waren so verschachtelt und kompliziert geschrieben, dass ich am Ende nicht mehr wusste was ich da eigentlich gelesen habe.
Der Grundgedanke des Buches bzw. der Reihe hat eigentlich genau in mein Leseschema gepasst. Meine Erwartungen waren daher auch dementsprechend hoch; wurden aber leider auf ganzer Linie enttäuscht. Darin bin ich zum Teil sicher selber schuld, da ich die ersten zwei Bände nicht gelesen habe. Allerdings verspüre ich überhaupt kein Bedürfnis die Lektüre nachzuholen, da ich einfach für mich kaum etwas Positives in dem Buch finden konnte.