Spannende Jagd im Londoner U-Bahn Netz- Packender, kurzweiliger Pageturner, den ich gerne weiterempfehle
Laurie, die aus einem idyllischen Örtchen auf dem Lande kommt, lebt erst seit kurzer Zeit im pulsierenden London. Sie wohnt zusammen mit ihrer Cousine in einer WG und hat einen eher unspektakulären Job. ...
Laurie, die aus einem idyllischen Örtchen auf dem Lande kommt, lebt erst seit kurzer Zeit im pulsierenden London. Sie wohnt zusammen mit ihrer Cousine in einer WG und hat einen eher unspektakulären Job. Um sich rasch in der Stadt fortbewegen zu können, nimmt sie für die meisten Strecken ihr Rad oder die U-Bahn. Als sie eines Tages auf dem Weg zur Arbeit ist, gerät ein älterer Mann, der neben ihr steht, kurz darauf vor die U-Bahn und stirbt an seinen schweren Verletzungen. Während die Polizei von einem geplanten Selbstmord ausgeht, weiß Laurie genau, dass es nicht so war. Ihre Aussage, dass es ein Unglücksfall gewesen sein muss, nimmt die Polizei zwar zur Kenntnis, schließt den Fall jedoch schnell ab.
Laurie lässt der Tod des alten Mannes jedoch nicht los. Vor allem, weil er sich, kurz bevor er starb noch an sie wandte und ihr etwas sagen wollte, was sie wegen des Lärms, den die einfahrende U-Bahn machte, nicht mehr verstehen konnte. Außerdem erinnert sie sich wenig später daran, dass er etwas in den Hand hielt, kurz bevor er vor die U-Bahn fiel.
Als Laurie kurz darauf den attraktiven Paul kennenlernt, der ihr bei einer Fahrradpanne helfend zur Seite eilt, erzählt sie ihm von dem Vorfall in der U-Bahn, der sie so traumatisiert hat. Der einfühlsame Paul, tröstet die junge verwirrte Frau und nach einem gemeinsamen Date beschließen sie beiden, in der Nacht im U-Bahntunnel nach dem Gegenstand zu suchen, den der alte Mann verloren hat.
Doch beide werden von zwei Männern erwischt und eine wilde Verfolgungsjagd in den Tunneln beginnt. Laurie und Paul werden getrennt und Laurie steht einige dramatische Minuten aus. Aber zumindest weiß sie nun, um welchen Gegenstand es sich handelte. Der alte Mann verlor einen Schlüssel. In welches Schloss er wohl nur passen mag? Und wieso will jemand verhindern, dass Laurie und Paul den Schlüssel an sich nehmen?
Laurie ahnt nicht, dass sie sich in eine äußerst gefährliche Situation hineinmanövriert hat…
Es war die Aussicht auf eine spannende Geschichte, nebst hoffentlich dramatischer Verfolgungsjagd im Londoner U-Bahn Netz, dass mich verlockt hat, zu Toby Fabers Debütthriller „869-Die einzige Zeugin“, zu greifen. Und tatsächlich lässt sich die Geschichte schön undurchsichtig und packend an. Zwar errät der aufmerksame Leser gewisse Dinge viel schneller als die Romanheldin, die leider viel zu lange auf der sprichwörtlichen Leitung steht und die sich oftmals in Situationen bringt, die einfach nur dumm sind, doch ist besagter Kritikpunkt der Spannung nicht abträglich. Dazu fand ich Lauries Suche nach der Wahrheit an der sich später auch ihre Cousine und Lauries Vater beteiligen, also warum der alte Mann sterben musste spannend und kurzweilig erzählt.
Sicher, ich hätte mir gewünscht, dass Toby Faber gewisse Dialoge und Situationen nicht ganz so knapp und abstrakt gehalten hätte, deswegen und auch weil die Romanheldin leider ein wenig TSTL agiert, habe ich letztendlich dann auch bei meiner Bewertung einen halben Punkt abgezogen. Das sollte interessierte Leser jedoch nicht davon abhalten zu diesem Thriller zu greifen, denn die Story ist mal etwas völlig anderes und es handelt sich hier definitiv um einen Thriller mit Sogwirkung, den man erst zur Seite legen kann, wen man die letzte Seite gelesen hat.
Kurz gefasst: Spannende Jagd im Londoner U-Bahn Netz- Packender, kurzweiliger Pageturner, den ich gerne weiterempfehle