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Veröffentlicht am 29.11.2020

Leider nicht meine Geschichte

Mein abenteuerliches Leben als Hochstapler
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Ich gebe auf. Nach gut der Hälfte des Buches breche ich ab. Bücher nicht bis zum Schluss zu lesen, kommt bei mir selten vor, aber diesmal mag ich nicht mehr.

Es klang so gut und spannend, auch unterhaltsam ...

Ich gebe auf. Nach gut der Hälfte des Buches breche ich ab. Bücher nicht bis zum Schluss zu lesen, kommt bei mir selten vor, aber diesmal mag ich nicht mehr.

Es klang so gut und spannend, auch unterhaltsam und dann spielte die Geschichte auch noch zu einer Zeit, die interessant und im Umbruch war.

Doch was nützt es, wenn der Hauptcharakter mich so derart abstößt? Ich kam mit Georges Manolescu nicht zurecht. Seine Einstellungen, seine Handlungen, seine ganze Art mit anderen Menschen umzugehen, sie ohne Skrupel zu bestehlen, sie zu hintergehen und zu belügen, hat mich einfach abgestoßen. Dazu kam die Dreistigkeit sich stets als Opfer der herrschenden Umstände zu sehen und sein eigenes Handeln nicht zu reflektieren. Das gewonnene (ergaunerte) Geld nicht geschickt zu investieren oder anzulegen, sondern direkt wieder zu verjubeln und zu verzocken, ist einfach nur dumm und hat nichts mit den Umständen zu tun.

Interessant fand ich dagegen, dass man zur damaligen Zeit relativ frei reisen (wenn auch sehr umständlich und auf langen Wegen) und sich neue Identitäten zulegen konnte. In der heutigen Zeit mit Facebook & Co. und Handykameras fast nicht mehr möglich bzw. nur mit einem erheblichen Aufwand. Auch das Entlarven und Vorführen der besseren Kreise war durchaus mal unterhaltsam. Jedoch reicht es nicht, um mich von diesem Buch zu überzeugen, da auch der Schreibstil mich nicht ansprach. Es war ein herunter rattern der Fakten und Reisen und Geschädigten. Ein Narzisst auf Reisen hat mich leider so gar nicht mitgenommen und begeistert.

Schade, denn die Aufmachung des Buches (ohne Schutzumschlag in Gold gehalten) mit rotem Leseband war wirklich schön und passend ausgewählt.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Leider wieder nur Schema F

Die kleine Patisserie in Paris
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Es ist ein Liebesroman. Der darf wohl vorhersehbar, kitschig, klebrig-süß und gut oberflächlich sein. Der darf das.

Aber trotzdem hätte ich mich gefreut, wenn die Autorin aus ihrem Schema F - Liebesstrickmuster ...

Es ist ein Liebesroman. Der darf wohl vorhersehbar, kitschig, klebrig-süß und gut oberflächlich sein. Der darf das.

Aber trotzdem hätte ich mich gefreut, wenn die Autorin aus ihrem Schema F - Liebesstrickmuster ausgebrochen wäre. So wusste man leider schon nach wenigen Seiten, wie es weitergehen wird. Also musste nun die kleine Patisserie alles herausreißen und das war einfach zu viel für diesen kleinen Ort. Die Patisserie und seine Besucher waren leider etwas blass und wenig ansprechend und so schafften sie es nicht mich komplett zu überzeugen. Einzig Marcel mit seiner leicht arroganten Art, die er leider zum Ende zu immer mehr verliert, hat mir gut gefallen.

Ansonsten hat die Autorin jede Menge Klischees, besonders bei der Beziehung zwischen Sebastian und Nina, in die Geschichte gepackt und diese leider auch über viele Seiten gezogen. Ich glaube eine Kürzung um etliche Seiten hätte der Geschichte gut getan. So fühlte ich mich manchmal wie in einem Kreisverkehr, in dem man die Ausfahrt verpasst hat und unfreiwillig noch eine Runde drehen muss.

Veröffentlicht am 04.10.2020

Die Geschichte war für mich eher eine Familiengeschichte als ein Thriller. Leider.

American Spy
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Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen ...

Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen Thriller.

Lauren Wilkinson war ambitioniert und hatte viele spannende Punkte, wie z.B. Rassismus, fehlende Chancengleichheit für Frauen und besonders für Afroamerikanerinnen, in diesen Roman packen wollen. Leider ist ihr dies nur begrenzt gelungen.

Die Themen werden angerissen und manche auch gut dargestellt. Ebenso der daraus resultierende Frust des Hauptcharakters Marie Mitchell. Sie ist intelligent und sehr gut in ihrem Job, kommt aber nicht an den (weißen) Männern, die weniger Leistung zeigen, vorbei. Sie wird teilweise gemobbt und auf das Abstellgleis geschoben. Man kann den Frust durchaus spüren und auch nachvollziehen. Was meinen Lesefluss jedoch immer wieder ausbremste, war ihr Schreibstil. Für mich war er einfach nur zäh und schleppend. Die Autorin schreibt aus einer Perspektive, die interessant ist (sie schreibt ihr Leben für ihre Söhne auf), aber mir fehlte die Dynamik. Es schlich eher voran, manches wiederholte sich und wurde dann mit zwei, drei neuen Punkten erweitert. Ich fragte mich die ganze Zeit, wo der Thriller war.

Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da aber die Autorin versucht hat, wichtige Themen einbauen und darzustellen, kommen dann doch noch zwei Sterne zusammen. Die Geschichte an sich, war für mich eher eine Familiengeschichte als ein Thriller. Leider.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Der Krimi war leider kein Highlight.

Verlorenes Vernègues
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Es ist der siebte Fall von Capitaine Blanc. Für mich war es der erste Fall in der Provence und auch der letzte Fall. Der Krimi war leider kein Highlight.

Der Einstieg fiel mir schwer, nicht ich weil ...

Es ist der siebte Fall von Capitaine Blanc. Für mich war es der erste Fall in der Provence und auch der letzte Fall. Der Krimi war leider kein Highlight.

Der Einstieg fiel mir schwer, nicht ich weil die Charaktere nicht kannte, sondern weil die Handlung so langsam und schleppend voranging. Es passierte auf den ersten Seiten einfach nichts besonders. Es gibt ein paar Wölfe, die ein paar Schafe reißen und natürlich auch ein paar Menschen, die entweder für oder gegen den Wolf waren. Zu wenig für einen Krimi. Die Landschaftsbeschreibungen waren ganz schön, aber ich wollte keinen Landschaftsführer, sondern einen Krimi lesen. Dank der Wölfe konnten alle Klischees und Vorurteile gegenüber den Tieren und der Jagd hervorgeholt werden, aber auch da war nichts Neues dabei. Es war ein zäher Abschnitt, den man schon in der regionalen Presse mehrfach in ähnlicher Form gelesen hat. Selbst die später noch auftauchenden Morde waren leider nicht so richtig spannend. Die Ermittlungen wirkten sehr konstruiert und etwas lieblos herunter geschrieben.

Ach, schade, aber für mich leider kein Krimi, der mich fesselte und bei der Aufklärung mitfiebern ließ.

Veröffentlicht am 16.09.2020

Enttäuschende Geschichte

Das Gewicht eines Pianos
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Eine Geschichte, zwei Handlungsstränge, zwei verschiedene Zeiten und ein Piano.

Daraus hätte man eine rundum gute Geschichte machen können. Die Idee fand ich auch gut, weshalb ich das Buch auch lesen ...

Eine Geschichte, zwei Handlungsstränge, zwei verschiedene Zeiten und ein Piano.

Daraus hätte man eine rundum gute Geschichte machen können. Die Idee fand ich auch gut, weshalb ich das Buch auch lesen wollte. Jedoch war die Umsetzung nicht so richtig gelungen. Vielleicht lag es auch am Schreibstil der Autorin, der mich leider nicht wirklich mitnehmen konnte. Sie beschreibt die Handlung recht distanziert (wie ein Beobachter) und selbst emotionale Momente wirkten befremdlich kalt. Phasenweise habe ich mich tatsächlich gefragt, ob die Autorin ihre eigenen Charaktere leiden kann.

Die Charaktere haben leider, wie die Handlung, diese Distanz und Gefühlskälte erhalten, so dass der Funke nicht wirklich übersprang und man nicht mit den Personen zusammen die Geschichte erlebte, sondern sich eher wie ein Zaungast fühlte.

Das Zusammenführen der beiden Handlungsstränge empfand ich als zu konstruiert. Das Verhalten von Clara (Verfolgung von Greg und ihrem Piano) war für mich nicht nachvollziehbar und eher unrealistisch. Wer reist tagelang mit einer gebrochenen und eingegipsten Hand einer anderen Person hinterher? Die Art und Weise der Kommunikation zwischen den beiden Charakteren wirkte sehr aufgesetzt und wenig emotional, obwohl beide einen emotionalen Bezug zum Piano haben.

Ich bin enttäuscht. Erwartet hatte ich eine schöne runde Geschichte über ein Piano, welches zwei Familiengeschichten miteinander verbindet. Gelesen habe ich eine lieblose Geschichte über überforderte und emtionslose Charaktere, die sich anscheinend in ihrer eigenen Handlung nicht wohlfühlen.

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