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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2020

Zusammenhalt von Familie, Freunden und Schicksalsverbundenen

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Meine Familie kommt ursprünglich aus Ostpreußen. Ich kenne so manche kleine Erinnerungsgeschichte und auch die als Schulstoff gelehrten historischen Fakten. Das Buch von Theresia Graw schenkte mir jedoch ...

Meine Familie kommt ursprünglich aus Ostpreußen. Ich kenne so manche kleine Erinnerungsgeschichte und auch die als Schulstoff gelehrten historischen Fakten. Das Buch von Theresia Graw schenkte mir jedoch durch seine lebendigen Schilderungen tiefere Einblicke in eine Zeit, die mir bislang annähernd unvorstellbar gewesen ist.
Emotional aufwühlend, manches Mal entmutigend, aber dennoch durch kleine Lichtblicke von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft veredelt: Die Erlebnisse von Dora Twardy und ihrer Verwandtschaft spielten sich vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. Anfangs könnte man Dora noch als naiv, verwöhnt und auf ihr Vergnügen ausgerichtet bezeichnen, doch das Kriegsgeschehen und die Opfer, die es fordert, verändern ihren Charakter und ihre Einstellung zum Leben. Eine ereignisreiche Wandlung, die in diesem nachdenklich stimmenden Buch zutiefst berührend und äußerst lesenswert beschrieben wird. Zum Glück besitzt Dora eine bewundernswerte Fähigkeit, die in der heutigen Zeit vermutlich als Resilienz bezeichnet würde. Mutig ist sie sich ihrer Selbstwirksamkeit bewusst, ergibt sich keinesfalls ihrem Schicksal und kämpft nicht nur für die Menschen, die einen festen Platz in ihrem Herzen haben. Auf Männer wirkt ihre offene, lebensbejahende Art sehr anziehend, nur muss Dora letztlich erst zu sich selbst finden, um zu verstehen, wem ihr Herz gehört. Für mich ist dieses großartige Buch dennoch vordergründig keine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über den Zusammenhalt von Familie, Freunden und schicksalsverbundenen Menschen.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Zeitlose Liebe mit einer geheimnisvollen Vergangenheit

Unendlich funkenhell
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Unendlich traurig habe ich das neue Buch von Michelle Schrenk, nach dem Lesen der letzten Zeile, zuklappen müssen. Vermutlich habe ich das Buch zu schnell gelesen, weil bereits die ersten Geheimnispuzzleteile ...

Unendlich traurig habe ich das neue Buch von Michelle Schrenk, nach dem Lesen der letzten Zeile, zuklappen müssen. Vermutlich habe ich das Buch zu schnell gelesen, weil bereits die ersten Geheimnispuzzleteile am Anfang meine Neugierde und den dazugehörigen Lesedurst entfacht hatten. Wie das so ist mit fesselnden Geschichten, bleibt man als Leser anschließend mit einem traurigen Gefühl zurück, weil man nicht weiß, wann man erneut auf einen ähnlichen Buchschatz treffen wird. Abschiedsschmerz.

Hoffnungsvoll verträumte Zitate habe ich in „Unendlich Funkenhell“ entdecken dürfen, wie zum Beispiel auf Seite 202: „Die Sterne funkeln über mir und spenden irgendwie Hoffnung (…). Und Sterne sind eigentlich nichts weiter als Sonnen, etwas, das verglüht. Aber wir geben den Dingen eine Bedeutung. Also ist doch gleich, was etwas ist, wenn wir es zu dem machen, was wir möchten.“ So kann ich den Abschiedsschmerz natürlich auch in Dankbarkeit wandeln und sagen: Zum Glück durfte ich drei Tage lang an einer spannenden, geheimnisvollen und romantischen Geschichte teilhaben. Die eigensinnigen Hauptcharaktere Amy und Louis sowie auch Amys äußerst loyale Freundin Jill, sind mir während dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen. Fasziniert habe ich mich in der lebendig geschriebenen Handlung verloren und immer wieder mitgefiebert, als Amy und Louis dem Geheimnis der Vergangenheit ihrer Familien Seite für Seite näherkamen, sich jedoch auch durch neu aufgedeckte Spuren wieder voneinander entfernten. Wie oft war ich davon ausgegangen, nun einen Überblick über vergangenes und zukünftiges Geschehen zu haben und musste dann überrascht feststellen, dass ich mich geirrt hatte.

Tatsächlich kann ich dieses Buch auch an Menschen empfehlen, die älter sind als die vorgesehene Leserschaft und sich an einer Geschichte mit Herz erfreuen können, die auch den Verstand aktiviert, eine spannende Lesezeit verspricht und nachdenklich stimmende Zeilen beinhaltet: „Die Unendlichkeit, die in den Sternen liegt, funkenhell hüllt sie mein Herz ein. Tausend Sterne, tausend Momente in einem Leben. Ist es das, was am Ende bleibt?“ Am Ende dieses Buch bleibt nicht nur Traurigkeit, sondern auch eine hoffnungsvolle Stimmung und das schöne Gefühl, dass es ja auch noch einige andere Bücher der Autorin gibt, die gelesen werden möchten.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Unterhaltsames, kindgerechtes Plädoyer für den Artenschutz

Als das Meer bebte
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"Als das Meer bebte" von Rosanne Parry ist ein mit wunderschönen Zeichnungen liebevoll gestaltetes Buch, das eine bewegende Geschichte über Wega und ihre Orcafamilie erzählt. Junge Leser werden so auf ...

"Als das Meer bebte" von Rosanne Parry ist ein mit wunderschönen Zeichnungen liebevoll gestaltetes Buch, das eine bewegende Geschichte über Wega und ihre Orcafamilie erzählt. Junge Leser werden so auf eine spannende und zugleich Mitgefühl erweckende Weise auf das traurige Schicksal der Meeresbewohner aufmerksam gemacht. Das Buch ermahnt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern vermittelt wichtiges Hintergrundwissen über den Zusammenhang zwischen dem Artensterben in den Meeren und dem Klimawandel. Der Wunsch unseren Planeten und seine Tierwelt zu schützen, entsteht beim Lesen. Insbesondere, wenn im letzten Teil des Buches über die faszinierenden Eigenschaften der im Buch erwähnten Lebewesen berichtet wird. Die Wunder der Natur sind schützenswert und letztendlich von großer Bedeutung für unser eigenes Überleben, denn wie die Autorin sehr treffend formuliert: "Was das Wasser berührt, berührt uns alle".

Ein kleiner Kritikpunkt: Es hat sich leider ein Rechtschreibfehler im Buch verirrt. Das Wort Jagd endet hier auf den Buchstaben t. Wenn man dies weiß und eventuell ein kleines Fehlersuche-Ratespiel beim gemeinsamen Lesen mit seinem Kind "einbaut", kann dieser aber durchaus verziehen werden. Vermutlich wird der Fehler ohnehin in zukünftigen Auflagen korrigiert. Und ich wünsche diesem wichtigen, sehr unterhaltsamen Buch zukünftige Auflagen und eine große Leserschaft!

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Ein emotionaler Lesekurzurlaub auf Maui

Taking Chances
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Kira Licht erzählt in ihrem neuen Buch „Taking Chances“ eine herzberührende Geschichte, die aus zwei Perspektiven mit unterschiedlichen Lebenshintergründen, Sorgen und Ängsten betrachtet wird. Zugleich ...

Kira Licht erzählt in ihrem neuen Buch „Taking Chances“ eine herzberührende Geschichte, die aus zwei Perspektiven mit unterschiedlichen Lebenshintergründen, Sorgen und Ängsten betrachtet wird. Zugleich stehen Lila und Ace vor ähnlichen Herausforderungen, als sie sich kennenlernen und Gefühle füreinander entwickeln: Sie versuchen sich aus den Fängen vergangener Erlebnisse zu befreien, werden eingeengt durch die Erwartungen ihrer Eltern und wollen unbedingt herausfinden, wie ihre Zukunft aussehen könnte. Ace erlebte einen schweren Unfall und Verlust während seiner Ausbildung als Feuerwehrmann. Um Abstand zu gewinnen, arbeitet er nun freiwillig in einer Tierauffangstation auf Maui. Lila, deren Eltern die Tierauffangstation leiten, gefällt ihm auf den ersten Blick, doch seine inneren Narben sind noch lange nicht verheilt. Ein Tierqualskandal und die Pflege der geschundenen Opfer bringen die beiden näher zusammen, obwohl sie den Einflussbereich von Anziehungsgskraft und Nähe des jeweils Anderen eigentlich meiden wollen...

Ich lese gerne Bücher, die an mir noch unbekannten Orten spielen. Durch den flüssig lesbaren Schreibstil, der vor meinem inneren Auge wunderschöne Landschaftsszenen erschuf, fühlte ich mich zeitweilig selbst zu Gast auf Maui. Zudem vereint die Autorin die romantische Grundausrichtung des Buches mit ernsten Themen wie Trauer, Traumabewältigung und Tiermisshandlung. Durch die Einbettung dieser Themen erhält der Roman Glaubwürdigkeit und wiegt etwas schwerer als es das sommerlich-leichte Cover vermuten lässt. Für mich ein großer Plus- und Lesemusspunkt, durch den ich einen Kurzurlaub auf Maui sowie unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmende Lesestunden erleben durfte. Da es sich für mich um das erste Buch von Kira Licht handelte und es mir gut gefallen hat, wird meine Lesewunschliste nun um weitere Werke der Autorin ergänzt.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Eine ganzeitlich ausgerichtete Unterstützung zur Verbesserung der Schlafqualität

Einfach gesund schlafen
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Wie sich Schlafmangel und Schlafschulden auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit auswirken und welche ganzheitlichen Methoden dabei behilflich sind, die eigene Schlafqualität zu verbessern, ...

Wie sich Schlafmangel und Schlafschulden auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit auswirken und welche ganzheitlichen Methoden dabei behilflich sind, die eigene Schlafqualität zu verbessern, erklärt Herr Professor Amann-Jennson in seinem aufschlussreichen Buch „Einfach gesund schlafen. Das ganzheitliche Schlaf-Konzept für mehr Energie, Erholung und Erfolg“.
Durch die Lektüre des Buches verstehe ich mittlerweile, warum kurze Einschlafzeiten ein Hinweis darauf sein können, dass die Nachtruhe eben nicht ausreichend erholsam ist und zugleich verfüge ich nun über das Wissen, wie ich die Qualität meines Schlafes langsam, aber stetig verbessern kann. Ja, die ersten Erfolge sind schon zu verzeichnen und ich möchte weiterhin herausfinden, ob die im Buch empfohlene, etwas seltsam anmutende Liegeposition auch einige meiner nächtlichen Probleme lindern könnte.

Insgesamt bin ich für die vielen neuen Informationen und Tipps, die mir zuvor in keinem anderen Schlafratgeber begegnet sind, sehr dankbar. Obwohl ich nicht immer das passende Werkzeug zur Justierung meines Mentalgerüstes vorfand, schätze ich sehr, dass der Autor undogmatisch zum neugierigen, kleinschrittigen Ausprobieren sowie zur überprüfenden Selbsterfahrung einlädt. Deshalb empfehle ich das Buch all jenen LeserInnen, die eine ganzheitliche Perspektive zum Thema erhalten möchten und bislang mit altbekannten Standardtipps keine ausreichende Verbesserung ihrer Nachtruhe erreichen konnten.

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