Dringend Fortsetzung gewünscht
Ein Krimi der in Dresden spielt? Der landete gleich auf meiner Wunschliste und irgendwann bei mir zu Hause. Gelesen habe ich ihn innerhalb eines Tages, konnte und wollte einfach nicht aufhören.
Der Autor ...
Ein Krimi der in Dresden spielt? Der landete gleich auf meiner Wunschliste und irgendwann bei mir zu Hause. Gelesen habe ich ihn innerhalb eines Tages, konnte und wollte einfach nicht aufhören.
Der Autor hat mit diesem ersten Band der Reihe bei mir offene Türen eingerannt. Zum einen natürlich mit dem Setting, zum anderen aber mit den Protagonisten . Frank Haberking und Anna-Maria Stakow sind keine Vorzeigepolizisten. Bei weitem nicht. Beide werden auf Grund verschiedener Vergehen strafversetzt. Die „Vergehen“ und die Lebensweise der beiden Polizisten zeigt dem Leser, daß da eben auch nur Menschen handeln und keine Maschinen. Frank und Anne sind grundverschieden, müssen aber zusammenarbeiten und sich quasi zusammenraufen.
Dazu kommt der „Cold Case“, auf den die beiden zur Strafe gemeinsam angesetzt werden. Ein alter Fall, der vor vielen Jahren einfach im Sande verlaufen ist und nie aufgeklärt wurde.
Zuerst eher langsam und behäbig, dann immer schneller und tiefer verbeißen sich die beiden in einen schier aussichtslosen Fall und tröseln so langsam den Fall auf. Dazu begleiten wir zum einen die beiden Ermittler bei ihrer Arbeit und blicken zudem in einigen wohlgesetzten Rückblicken auf die Zeit des Verbrechens zurück und lernen die Opfer so besser kennen.
Was mir hier sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, dass der Autor die Rückblicke tatsächlich nur selten sind und nicht überhand nehmen. Zusammengenommen sind es vielleicht nicht einmal 1/3 des Buches. Und trotzdem ist es ausreichend, um das Opfer kennenzulernen.
Was mir hier Gänsehaut ohne Ende beschert hat, waren die Einblicke in die Zeit der Zwangsprostitution. Die Art und Weise, wie das ganze durchgeführt wird – einfach nur grausam. Das Leid, das Martyrium, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat: der Täter. Ich habe mich immer wieder getäuscht, wer der Täter ist. Während der Lesens hatte ich immer wieder einen Täter vor Augen und war dann doch geschockt. Denn ich war immer wieder auf dem Holzweg – der Täter war ein ganz anderer.
Das offene Ende mag den ein oder anderen verärgert haben, mir macht es Hoffnung. Hoffnung auf einen zweiten Band, eine Fortsetzung der Geschichte und einen weiteren Einblick in das Leben der Ermittler.
Das Buch punktet natürlich auch durch das Setting. Viele der Plätze, Straßen und Orte hier in Dresden kenne ich natürlich als Einheimische und fühlte mich dadurch natürlich gleich wohl im Buch.
„Die Tote von Dresden“ ist, wenn ich es richtig recherchiert habe, das Debüt des Autoren. Nun frage ich mich natürlich: wo zur Hölle will er da noch hin? Es wird sehr schwer, hier noch eine Schippe draufzulegen.
Von mir gibt es für dieses Buch 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.