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Veröffentlicht am 25.09.2020

Der Nationalpark Bayerischer Wald wird 50

Wilder Wald
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Was schenkt man einem Nationalpark zum Geburtstag ?

Die Antwort kann nur lauten - Aufmerksamkeit, Umweltbewusstsein, aktives Umdenken und die dauerhafte Erhaltung der Natur mit all ihrer Artenvielfalt.

Und ...

Was schenkt man einem Nationalpark zum Geburtstag ?

Die Antwort kann nur lauten - Aufmerksamkeit, Umweltbewusstsein, aktives Umdenken und die dauerhafte Erhaltung der Natur mit all ihrer Artenvielfalt.

Und genau das ist die eindrucksvolle Botschaft, die Alexandra von Poschinger in ihrem Buch "Wilder Wald" vermittelt. Denn der Wald dient nicht nur als Sehnsuchtsort für stressgeplagte Städter, er ist auch Heim für eine unzählige Art von kleinen und größeren Lebewesen, bietet Bäumen, Moosen und Pilzen ein Zuhause ist die grüne Lunge, die uns saubere Luft bietet. Man muss die Natur nur Natur sein lassen, um in den Genuss von wild gurgelnden Bächen, dichten Laubdächern oder einzigartigen Moorlandschaften zu kommen.

Damit das so bleibt, wird im Nationalpark Forschung betrieben - vom Umgang mit dem so unbeliebten Borkenkäfer, der eigentlich für eine Ansiedlung von kleinen Lebewesen zuständig ist, über Totholzforschung und Artenschutz - nur wer den Wald kennt und versteht, weiß auch seine Bedürfnisse zu erkennen und in Zeiten des Klimawandels auf seine geänderten Ansprüche einzugehen.

Gegliedert in die Bereiche :Die Geburt einer Wildnis, Naturschutz als Nährboden für Diversität, Wildnis im Klimawandel, Weltweite Zusammenarbeit, Pioniere der Forschung, Wissen und Wellness und Expedition in die Zukunft erhält man einen detaillierten und sachlich fundierten Einblick in den Lebensraum Wald, den es zu schützen und zu erhalten gilt. Manche Abhandlungen sind mir zu theoretisch und wissenschaftlich, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Interviews mit 20 berühmten Persönlichkeiten (u.a. Dirk Steffens, Sarah Wiener, Gloria von Thurn und Taxis, Heinrich Bedford-Strohm) lassen , teilweise sehr intime, Einblicke in ihr jeweiliges Bestreben, den Lebensraum Wald zu erhalten, zu . Besonders gut gefallen hat mir das Interview mit dem deutschen Astronauten Gerhard Thiele, der seine Eindrücke aus dem All und seine persönliche Einstellung sehr eindrucksvoll wiedergibt.

Exzellente und außergewöhnliche Fotos von Flora und Fauna vervollständigen das opulente Werk, das mit einer unglaubliche Strahlkraft den Leser in den Bann zieht. Hier hat der Fotograf Rainer Simonis wirklich den Blick für die Vergänglichkeit des Augenblicks und hält diese Momente für die Ewigkeit fest.

Zusätzliches Plus: das Buch ist klimapositiv nach dem Cradle-to-cradle-Prinzip produziert , d.h. es wurden keine schädlichen Inhaltsstoffe zugesetzt und nur Substanzen verwendet, die wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Jeden Tag ein bisschen Liebe verschenken, heisst jeden Tag ein bisschen Weihnachten haben (Monika Minder)

Körbchen unterm Mistelzweig
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Manchmal schlägt die Liebe ein wie ein Blitz und Viola merkt, dass sie ihr Herz an Lukas verloren hat. Doch um den ersten Schritt zu machen und ihn anzusprechen, dafür ist Viola einfach zu schüchtern. ...

Manchmal schlägt die Liebe ein wie ein Blitz und Viola merkt, dass sie ihr Herz an Lukas verloren hat. Doch um den ersten Schritt zu machen und ihn anzusprechen, dafür ist Viola einfach zu schüchtern. So verschließt sie ihre Gefühle und hofft, dass irgendwie sich doch noch alles zum Guten wendet. Ein kleines ausgesetztes Hundemädchen am Straßenrand lässt das Schicksal ein wenig am Rädchen drehen und Santa Claus und seine Elfen haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden....



Mit dem bereits 14. Teil ihrer Weihnachtsromane öffnet Petra Schier wieder die Türen ins Weihnachtswunderland und lässt den Leser bei Santa Claus und seinen Elfen über die Schulter schauen.

Geschäftiges Treiben, Erfüllen von Wünschen und das ganz besondere warmherzige Feeling werden von der Autorin wieder wunderschön in Szene gesetzt und versetzen die Leserschaft bereits jetzt in weihnachtliche Stimmung. Zwischen Weihnachtsmarkt und Alltag, Hoffen und Bangen und dem berühmten Schubser durch Weihnachtsmann und Co entfalten sich die Charaktere und man hat das Gefühl, mittendrin im Geschehen zu sein.

Es liest sich alles sehr flüssig, die Figuren nehmen den Leser an die Hand und geben ihm so das Gefühl, einer von ihnen zu sein. Ach, wie gerne würde ich tatsächlich mal als kleine Elfe bei Santa Claus mitmischen

Natürlich dürfen die Gedanken von Hundemädchen Miss Daisy nicht fehlen, denn sie sind wie der Zimt im Glühwein....sie machend das Ganze erst zu einem unglaublich süßen und romantischen Liebesroman, in dem zwar von Beginn an feststeht, wie es enden wird, aber zu Weihnachten braucht man eben genau das- Romantik, Kerzenschein, Liebe und ein Happy End.

Dieses Buch liest man am besten dick eingemummelt in eine Kuscheldecke, dazu eine heiße Tasse Tee und ein paar leckere Plätzchen - ein Buch mit Wohlfühl- und Kuschelfaktor.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Um die Wahrheit zu erkennen lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen

Das Weiße Haus am Meer
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Timmendorfer Strand steht Kopf, denn ein ziemlich kurzfristig anberaumter Besuch des US-Präsidenten muss nicht nur organisiert , sondern der Schutz des mächtigen Mannes muss garantiert werden. So kommt ...

Timmendorfer Strand steht Kopf, denn ein ziemlich kurzfristig anberaumter Besuch des US-Präsidenten muss nicht nur organisiert , sondern der Schutz des mächtigen Mannes muss garantiert werden. So kommt es, dass Lüder Lüders vom LKA involviert wird und er sinniert, wie man den Präsidenten am besten vor einem Attentat bewahrt. Mit der aufpeitschenden Ostsee im Hintergrund droht sich nicht nur ein Unwetter zusammenzubrauen, auch das Unheil nimmt seinen Lauf...



"Das Weiße Haus am Meer" braucht zugegeben ziemlich lange, um in Fahrt zu kommen. Auf etwas mehr als 100 Seiten zieht sich die Geschichte erst einmal gemächlich Seite um Seite hin, bevor der Autor zum großen Schlag ausholt. Und ab dann gibt es kein Halten mehr, denn Hannes Nygaard packt alles an Spannung und Nervenkitzel in seinen Küsten-Krimi, was es überhaupt an guten Ideen zu finden gibt. Es geht Schlag auf Schlag, wenn Lüder Lüders seinen Augen nicht mehr trauen kann und sich mehr als verdutzt die Augen reibt, um der Wahrheit ins ins Gesicht zu blicken.

Geschickt werden hier Fiktion und Realität miteinander verbunden, des Präsidenten Vorliebe zum Twittern lässt die Figur genauso authentisch erscheinen, wie seine Statements zu Fake-News und Co und so hat man als Leser tatsächlich das Gefühl, als ein Teil der LKA-Mannschaft um Lüder Lüders mitten im Geschehen dabei zu sein.

Mir gefällt besonders gut, dass der Schreibende die Gedankengänge von Lüder seinen Lesern zugänglich macht und so ist man quasi Live und in Farbe mit dabei, wenn jedes noch so kleine Puzzlestück gesucht und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengesetzt wird.

Ab Seite 110 ist wirklich Nervenkitzel, Spannung und Rätsel raten angesagt, die bis zur Auflösung am Schluss für die perfekte Illusion sorgt. Es lohnt sich also wirklich, den berühmten zweiten Blick zu riskieren, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Nygaard zeigt auf, wie sehr hier mit Trugbildern und dem Verdrehen bzw. Verschleiern von Tatsachen gearbeitet wird, um der Öffentlichkeit einen bestimmten Blickwinkel der Realität zugänglich zu machen.

Trotz Startschwierigkeiten vergebe ich hier gerne 4 Sternchen, denn der Plot hat mich nach der Durststrecke vollkommen fasziniert.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Wenn die Vergangenheit dich einholt...

Mach nie die Augen zu
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Harper hat sich eine selbst verordnete Pause von der Tatortfotografie auferlegt und streift stattdessen mit der Kamera durch Wyomings Wälder, um spektakuläre Naturfotografien zu machen. Als sie einen beeindruckenden ...

Harper hat sich eine selbst verordnete Pause von der Tatortfotografie auferlegt und streift stattdessen mit der Kamera durch Wyomings Wälder, um spektakuläre Naturfotografien zu machen. Als sie einen beeindruckenden Schwarzbären vor die Linse bekommt, ahnt sie nicht, dass sie mit diesen Fotos einen Mord fotografiert. Der Täter sieht sie durch das Zielfernrohr seines Gewehrs und damit wird Harper selbst zur Gejagten. Dumm nur, dass sie ihre Kamera bei ihrem Fluchtversuch verliert und es somit keinen Beweis für die Tat gibt...



"Mach nie die Augen zu" beginnt schon gleich mit einem echten Paukenschlag und lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, wenn aus der idyllischen Waldszene mit Bär plötzlich eine Mordszenerie wird, die an Kaltblütigkeit und Abgebrühtheit nicht zu überbieten ist. Man spürt, wie Angst und Panik von Harper Besitz ergreifen und sie sich auf der Flucht vor dem Täter versucht in Sicherheit zu bringen.

Der Fall ist sehr komplex angelegt und gibt den Figuren die Möglichkeit, sich im Verlauf des Romans zu entfalten. Egal ob gut aussehender, charmanter Jugendfreund, eine warmherzige Geschwisterbeziehung oder eine Sheriff, der erstmal an den Aussagen von Harper zweifelt - die Autorin hat alle Agierenden wirklich sehr lebendig gestaltet und vermittelt so das Gefühl, bei der Suche nach dem Täter hautnah mit dabei zu sein.

Die eingeschobenen wirren Gedankengänge des skrupellosen Killers sorgen für zusätzliche Zündstoff und lassen eigene Ermittlungen und Rätselraten zu.

Während man kleine Hinweise zusammensetzt, bleibt aber die Anspannung nicht auf der Strecke, denn die Schreibende weiß ganz genau, wie man den Spannungsbogen immer weiter strafft, sodass die Nerven blank liegen, der Puls rast und man sich dabei ertappt, dass man ab und an die Luft anhält, weil die Szenen sich fast an Nervenkitzel übertreffen, die sich bis zum Showdown quasi die sprichwörtliche Klinke in die Hand geben.

Ein abwechslungsreicher, dramaturgisch sehr wirkungsvoll erzählter Krimi, der im wahrsten Sinne des Wortes hochexplosiv ist und für gute Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen (Dalai Lama)

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn
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Ella Risbridger ist an einem Punkt angekommen, an dem sie lieber ihr Leben wegwerfen möchte, anstatt weiterzumachen. Und so paradox es klingt, nur das Huhn in ihrer Tasche hält sie davon ab, endgültig ...

Ella Risbridger ist an einem Punkt angekommen, an dem sie lieber ihr Leben wegwerfen möchte, anstatt weiterzumachen. Und so paradox es klingt, nur das Huhn in ihrer Tasche hält sie davon ab, endgültig Schluss zu machen, denn schließlich muss das Huhn ja zubereitet und gegessen werden. Und so wird aus dem rabenschwarzen Abend ein kleines Festessen mit Mitternachtshuhn, dessen Rezept sich hier im Buch befindet, denn Ella Risbridger hat plötzlich noch ganz viele Ideen mehr für Gerichte, die die Sonne wieder in ihrem Leben scheinen lassen und für die es sich lohnt, weiterzumachen.

Und aus genau diesen Ideen ist dieses Kochbuch entstanden, das sich selbst nicht so ernst und wichtig nimmt, bei dem es auch nicht tragisch ist, wenn es mit den Mengenangaben beim Wiegen und Abmessen nicht ganz so genau zu geht und bei dem eines immer im Vordergrund steht - es gibt unglaublich viele Momente im Leben, für die es sich zu leben lohnt.

Das Kochbuch bietet viele Rezepte die trösten, die sich hervorragend als Gerichte für ein Picknick eigenen, die Wärme und Geborgenheit verströmen und mit witzigen Bezeichnungen wie "Jackentaschenkartoffeln", '"Eheglück-Wurstpasta", oder "Gefangen-im-Buchladen-Lachs" für keine Schmunzler sorgen.

Insgesamt sind die Rezepte aber sehr der englischen Küche zugeordnet, denn Porridge, Scones und Co spielen eine große Rolle. Auch sind manche Zutaten nicht ganz so einfach zu besorgen, aber egal, die Gerichte schmecken unglaublich gut und irgendwie hat man das Gefühl, dass sich beim Genuss von "Aufmunternde Chili-Zitronen-Spaghetti", "Beschwipste Amaretto-Kürbis-Suppe" und warmem Challabrot ein kuschelig weiches Plaid um einen legt und so für den Wohlfühlfaktor sorgt.

Ein unglaublich authentisches Kochbuch, das seine sympathische Autorin geschickt ins Rampenlicht rückt, Gerichte für Menschen wie Du und Ich nachkochbar macht und somit die perfekte Lektüre für gemütliche Nachmittage auf dem Sofa ist und zum Kochlöffel schwingen am eigenen Herd verführt.

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