Berührende Wohlfühlgeschichte
Winterleuchten am Liliensee
Klappentext:
Schwarzwald, 1965: Lisa hatte es nie leicht im Leben und wird von Selbstzweifeln geplagt. Als sie von der Försterfamilie Vogel an den reizvollen Liliensee eingeladen wird, hofft sie, dort ...
Klappentext:
Schwarzwald, 1965: Lisa hatte es nie leicht im Leben und wird von Selbstzweifeln geplagt. Als sie von der Försterfamilie Vogel an den reizvollen Liliensee eingeladen wird, hofft sie, dort zur Ruhe zu kommen und die Vergangenheit hinter sich lassen zu können.
Charlotte Vogel nutzt die Gunst der Stunde, um einen ihrer Söhne mit Lisa zu verkuppeln. Und tatsächlich: Lisa unternimmt eine Bergtour mit Charlottes ältestem Sohn Robert, doch schon bald schweben die beiden in Gefahr ...
Eine spannend-romantische Geschichte, die aufzeigt, dass Gott auch auf krummen Linien gerade schreiben kann.
Fazit:
Lisa wird von ihrer ihr unbekannten Patentante an den Liliensee eingeladen. Doch am Liliensee angekommen, erlebt sie erstmal das Staunen der Familie Vogel. Da scheint eine Verwechslung vorzuliegen. Trotzdem wird Lisa dann doch mit offenen Armen aufgenommen.
Schnell lebt sich Lisa ein und mitten in der Familie fühlt sie sich angenommen. Nach ihrer schweren Kindheit ist sie glücklich, solch einen Familienzusammenhalt zu erleben. Lisa hatte selbst keine Familie, sie wurde mit 10 Jahren von ihrer Mutter zur Tante geschickt und hatte seitdem keinen Kontakt mehr. Lisa machte teilweise einen recht selbstbewussten Eindruck, doch häufig kam ihre Verletzlichkeit zum Vorschein. Kein Wunder bei ihrer Vorgeschichte. Ihren Schmerz hat sie tief vergraben und möchte nicht mehr daran rühren. Ich konnte sie sehr gut verstehen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Ohne ihre liebevolle Tante wäre Lisa wohl eine ziemlich verbitterte Frau geworden.
Familie Vogel war mir schnell sympathisch, da sie zusammenhalten und füreinander einstehen. Ganz besonders der Großvater konnte mein Herz schnell erobern, da er immer einen leicht trotteligen Eindruck machte, in Wirklichkeit aber den Durchblick hatte und geschickt die passenden Fäden zog. Über den Großvater habe ich mich oft amüsiert, er brachte den passenden Humor in die Geschichte. Mama Charlotte sollte die Leinen dafür mal etwas lockerer lassen, denn sie will ihre Söhne mit aller Macht unter die Haube bringen. Die drei Söhne des Hauses stehen mit beiden Beinen fest im Leben und wissen was sie wollen. Bei Robert gehört allerdings keine Frau zu seinem Leben, da er ein gebranntes Kind ist. Ob sich seine Meinung noch ändert?
Das Knistern zwischen Robert und Lisa ist schnell zu spüren und ich hoffte die ganze Zeit, dass sie sich gegenseitig eine Chance geben. Ihre Gespräche waren teils amüsant und dann wieder sehr nachdenklich. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen. Ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet und jede Minute genossen. Lisa und Robert helfen sich gegenseitig ihre Vergangenheit zu verarbeiten und endlich wieder nach vorne zu schauen. Eingeschneit in einer kleinen Schutzhütte können sie einen großen Teil ihrer Zweifel ausräumen. Doch ob das reicht sich gegenseitig ihre Gefühle zu gestehen? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.
Ich hatte schöne Lesestunden mit diesem emotionalen, romantischen und gefühlvollen Roman. Ich konnte tief in die Psyche von Robert und Lisa blicken und ihre Verletzungen und Schmerzen spüren. Auch Hoffnung und Sehnsucht bekamen den passenden Raum. Es war schön die Entwicklung der Charaktere zu erleben.
Der Schreibstil sorgte dafür, dass ich das Buch schnell und flüssig lesen konnte. Ich hatte das Gefühl direkt vor Ort zu sein und die Wärme und Liebe der Familie Vogel streichelte mich, so wie Lisa. Durch die bildgewaltige Sprache konnten viele Bilder in meinem Kopf entstehen und ich konnte mir die Menschen und auch die Landschaft sehr gut vorstellen. Danke für die schöne Zeit bei Familie Vogel. Ich hoffe jetzt, dass ich sie bald wiedersehe.
Von mir eine Leseempfehlung.