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Veröffentlicht am 10.03.2017

Rezension | "Der Kuss der Lüge" von Mary E. Pearson

Der Kuss der Lüge
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Auf "Der Kuss der Lüge" bin ich zwar nicht durch den Hype um dieses Buch gestoßen (es kam mir zeitweise so vor, als würde jeder dieses Buch lesen), sondern eher durch die wunderschöne Covergestaltung. ...

Auf "Der Kuss der Lüge" bin ich zwar nicht durch den Hype um dieses Buch gestoßen (es kam mir zeitweise so vor, als würde jeder dieses Buch lesen), sondern eher durch die wunderschöne Covergestaltung. Sie ist mir direkt ins Auge gesprungen und hat mich als Cover Victim natürlich sofort überzeugen können. Zusätzlich ist dieses Buch Auftakt einer neuen Reihe und auch noch ein Jugendbuch – es entspricht also genau meinem Beuteschema. Letztlich muss ich sagen: Alle meine Erwartungen wurden erfüllt; teilweise sogar auch übertroffen.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich Probleme beim Einstieg haben würde. Gerade Bücher über Königshäuser und komplizierte Hierarchien überfordern mich am Anfang einer Geschichte oft enorm aufgrund der hohen Informationsflut. Diesmal war es allerdings anders. Die ersten Seiten führen langsam in die Geschichte und deren Problematik rund um Lia und ihre Hochzeit ein. Ingesamt erschien mit dir Geschichte sehr ruhig und gemächlich dargestellt. Ich hatte selten das Gefühl, durch die Ereignisse gehetzt zu werden oder den Geschehnissen nicht folgen zu können. Zwar machen es drei Perspektiven oft nicht einfach (die von Lia, die des Attentäters und die des Prinzen), aber die Beleuchtung des Plots von drei verschiedenen Standpunkten her fand ich äußerst interessant. Der Einblick, der damit geboten wird, ist allumfassend und auch spannend dargestellt. Nicht nur, weil alle drei unterschiedliche Ziele verfolgen, sondern auch, weil sie als Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten.

Der Plot an sich hatte für mich mehrere Hightlights. Zum einen blieb sehr lang unklar, wer von Kaden und Rafe nun der Attentäter ist und wer der Prinz. Für mich war das zwar ziemlich schnell und auch lange klar – bis ich gemerkt habe, dass ich voll daneben lag. Was mir nicht nur einen richtigen Schockmoment verpasst, sondern auch meine komplette Sicht auf die Geschichte umgekrempelt hat.

Ein weiteres Highlight war für mich die emotionale Interaktion der verschiedenen Figuren. Damit meine ich nicht mal vordergründig die Gefühle, die Lia entwickelt, sondern das Konkurrenzdenken und die Rivalität zwischen Kaden und Rafe, die tiefgehende Freundschaft zwischen Lia und Pauline (ihre Begleitung vom Hofe) und das bedingungslose Vertrauen zu ihren Freunden, die sie in der neuen Stadt kennen und lieben lernt. Ich fand alle Charaktere sehr stark und ausgiebig dargestellt, nicht nur die selbstbewusste und energische Hauptprotagonisten Lia, sondern auch kleinere Nebenfiguren. Jede kleine Figur hat in der Geschichte seinen Beitrag geleistet und somit sehr unterschiedliche und tiefgründige Facetten freigelegt; sei es, dass sie Trauer, Wut, Hoffnung, Verständnis, Kummer, Zu- oder Abneigung ausgelöst haben. Denn auch ein paar traurige Szenen hat das Buch zu bieten, die mich als Leser vollkommen mitgenommen haben.

Für mich ein Kritikpunkt jedoch war die Langatmigkeit verschiedener Erzählabschnitte. Die Autorin schreibt sehr schön und einnehmend, auch wendungsreich und spannend, aber mir persönlich waren verschiedene Passagen leider zu ausgeschmückt und zu sehr in die Länge gezogen, vor allem in der zweiten Buchhälfte. Gelangweilt habe ich mich dabei nicht, aber ein wenig mehr Dynamik hätte ich mir an mancher Stelle schon gewünscht (für alle, die das Buch schon gelesen haben: vordergründig meine ich damit die Szene, in der Lia mehr über sich selbst erfährt und versucht damit umzugehen).

Ebenso wie der Anfang konnte mich auch das Ende überzeugen. Es war zwar kein typischer Cliffhanger, wie ich ihn mir gerne für den Auftakt einer neuen Reihe gewünscht hätte, aber ein solides, für einen ersten Teil rundes Ende, das mich gespannt auf Band zwei warten lässt.

Fazit
"Der Kuss der Lüge" ist als Buch ein Gesamtpaket, wie ich es mir wünsche: Teil einer Reihe, Lieblingsgenre, tolle und ausgereifte Charaktere, fesselnder Plot, einnehmer Schreibstil. Alles in allem ein Buch, das meine Erwartungen erfüllt bzw. übertroffen hat, mit ein bisschen Luft nach oben für die Fortsetzung. Ich bin gespannt, wie es mit Lia, Rafe und Kaden weitergeht.
[4,5 Sterne]

Veröffentlicht am 24.02.2017

Rezension | "Sunshine Girl (1): Die Heimsuchung"

Sunshine Girl - Die Heimsuchung
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Nachdem das Cover mich doch eher kalt gelassen hat, bin ich durch den spannenden Klappentext und die recht guten Kritiken auf dieses Buch aufmerksam geworden. Horror und Jugendbuch? Klingt zuerst einmal ...

Nachdem das Cover mich doch eher kalt gelassen hat, bin ich durch den spannenden Klappentext und die recht guten Kritiken auf dieses Buch aufmerksam geworden. Horror und Jugendbuch? Klingt zuerst einmal nach einer spannenden Mischung für eine Reihe.

Der Einstieg in "Sunshine Girl: Die Heimsuchung" ist mir nicht gerade leicht gefallen, doch ab dem Auftauchen des Geistes hatte die Autorin mich absolut gefangen. Der Plot an sich wirkte von vorne bis hinten gut durchdacht und war meiner Einschätzung nach auch logisch und spannend aufgebaut. Ich wollte durchgängig wissen, was es mit dem Geist auf sich hat, wieso er Sunshine aufsucht und wie sie ihm helfen kann.

Und obwohl mir das im Grunde auch alles gut gefallen hat, wurde es der Genren-Einordnung von "Horror" nicht gerecht. Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, denn die Altersfreigabe liegt bei 14 Jahren. Ich wusste also, was mich erwarten würde und das Horror hier anders zu verstehen ist, als die Werke von beispielsweise Stephen King das Genre definieren. So richtige Gänsehaut-Momente hatte ich daher nicht, jedoch waren viele Szenen außergewöhnlich gut beschrieben, manchmal habe ich mich auch gegruselt. Es war einfach diese unheimliche Stimmung, die die Autorin von vorne bis hinten transportiert hat.

Sunshine und Nolan, die beiden Hauptprotagonisten des Buches, fand ich auf eine besondere Art erfrischend. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an, endete aber nicht – wie in jedem zweiten Jugendbuch – in einer wilden und naiven Teenager- bzw. Jugendromanze. Beide sind tolle Charaktere, die sich gut ergänzen, gegenseitig unterstützen und zusammen erforschen, was es mit Sunshine und ihrer Gabe auf sich hat. Man merkt, dass die beiden sehr gute Freunde sind, sich sehr wohl im Umgang miteinander fühlen und dass daraus auf jeden Fall mehr entstehen wird. Anfangs habe ich jedoch vor allem Nolan sehr misstraut, weil er sich viel zu schnell und viel zu sehr für Sunshine interessiert hat. Aber da die beiden eine gemeinsame, mysteriöse Verbindung haben, habe ich ihn aufgrund seiner cleveren, liebenswürdigen und hilfsbereiten Art in mein Herz geschlossen.


Besonders gefallen hat mir die unterschwellige Spannung, ausgelöst durch einen unbekannten Dritten, der Sunshine und Nolan stets beobachtet und ihnen folgt. Er hat zwischendrin drei, vier Kapitel, um seine Beobachtungen und Gedanken mit dem Leser zu teilen, was mich zwar relativ schnell auf die Fährte gebracht hat, um wen es sich dabei handelt, was aber nichts an dem Spannungsaufbau geändert hat.


Ebenfalls überzeugend war für mich das Ende. Wie Sunshine kämpft und von sich selbst überrascht wird, wie sie mit den Veränderungen umgeht und spürt, dass für sie eine neue Zeit anbricht; auch der Cliffhanger, der ganz und gar nach meinem Geschmack war und so viel Spielraum für eine interessante Fortführung lässt. Das alles fand ich wunderbar und überzeugend umgesetzt und macht mir sehr viel Lust auf den zweiten Band.


Zusätzlich dazu hat mich der Schreibstil der Autorin gefesselt. Sie schreibt wunderbar einnehmend und bildreich, so dass ich einen wunderbaren Film (Kopfkino!) vor "Augen" hatte. Das hat mir nicht nur die Geschichte, sondern auch die Charaktere um einiges näher gebracht.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Rezension | Sternenfunken

Sternenfunken
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Nachdem mich "Sternenregen" mit seiner tiefgründigen und fesselnden Geschichte, einem überzeugenden Plot und vielen außergewöhnlichen (leicht ausbaufähigen) Facetten in eine völlig neue Welt entführt hat, ...

Nachdem mich "Sternenregen" mit seiner tiefgründigen und fesselnden Geschichte, einem überzeugenden Plot und vielen außergewöhnlichen (leicht ausbaufähigen) Facetten in eine völlig neue Welt entführt hat, war ich natürlich sehr gespannt, wie sich "Sternenfunken" – Teil zwei der Sternen-Trilogie – schlagen würde.

Erfahrungsgemäß hat es der zweite Teil einer Trilogie nie ganz leicht, weil er oft als Überbrückungsband dient und so im Plot und deren Ausführung oft schwächelt. Diese Entwicklung konnte ich nicht feststellen. Das Setting der Erzählung ist genauso beeindruckend wie in Teil eins, diesmal in Italien, statt in Griechenland (Teil 3 wird uns nach Irland führen __). Italien ist einer meiner Lieblingsländer und ich habe mich in all den Beschreibungen vollkommen zuhause gefühlt. Ich war zwar weder auf Korfu in Griechenland, noch auf Anacapri in Italien, aber das Feeling von Sonne, Meer, Felsen, einer phänomenalen Aussicht, wunderschönen Blumen und Tauchgängen habe ich auf jeder einzelnen Seite gespürt und auch genossen. Was ich in Band eins schon bewundert hatte, wurde auch hier wieder traumhaft umgesetzt.

Während im ersten Teil Sasha und Bran zueinander gefunden haben, lernen wir diesmal Annika und Sawyer besser kennen; die Nixe und der Zeitreißende (bleiben ja nur noch Doyle und Riley für Band drei ;)). Die Mischung aus Abenteuer, Liebe und übernatürlichen Elementen war auch in diesem Werk absolut ausgeglichen und ausbalanciert und macht aus dem Buch daher weder einen kitschigen Liebesroman, noch ein Werk mit High Fantasy. Der Plot war spannend und abwechslunsgsreich aufgebaut, obwohl von Anfang an klar war, dass die Truppe auch den zweiten Stern finden und verstecken wird.

Die in Teil eins entstandene Beziehung zwischen Bran und Sasha fand ich schon interessant, doch die Liebe zwischen Annika und Sawyer hatte für mich einen besonderen Reiz. Nicht nur, weil sie eine Nixe ist, sondern auch, weil ihre Zeit auf Erden abläuft (genaueres dazu erfährt ihr im Buch). Ich hoffe, dass sich ihre Vorstellungen von der Zukunft bewahrheiten und wünsche mir in Band drei, dass deren "Beziehungsproblematik" nochmal aufgegriffen wird – vielleicht gegen Ende, wenn alle glücklich und zufrieden sind?

Trotz allem gab es auch aber auch Unterschiede zwischen Band eins und zwei. Im ersten Band wird viel "überzeugender" gekämpft. Es stand immer wieder im Fokus, die verschiedenen Fähig- und Fertigkeiten des Einzelnen zu betonen und wie diese die Gruppe beschützen. Der erste Teil wirkte sehr impulsiv und energiegeladen – dauernd ist irgendetwas passiert oder es wurde schlichtweg einfach um das eigene Leben und das der anderen gekämpft. Die Göttin wurde verärgert und sie hat sofort mit Angriffen reagiert. Der zweite Band legt den Fokus eher auf das taktische Vorgehen. Die Göttin handelt überlegter und sucht sich einen Verbündeten, während die sechs Übernatürlichen durchdacht und systematisch sich selbst und den Stern beschützen. Das alles gibt dem Buch eine andere Dynamik, macht den Plot viel ruhiger und die Charaktere nicht so kampflustig, sondern geruhsaner und gelassener. Mich persönlich hat die Änderung in der Dynamik nicht gestört, denn ihr methodisches Vorgehen und das Analysieren des Gegners waren auf eine andere Art und Weise interessant und reizvoll. Natürlich kommen das Kämpfen, Verletzungen und dramatischen Situation auch hier nicht zu kurz und werden gut in die Geschichte integriert.

Einen halben Stern Abzug gibt es bei meiner Bewertung aufgrund der Kapitel, die aus Sicht von Nerezzas Verbündeten (oder Nerezza selbst) geschrieben sind. Mich haben sie nicht 100%ig überzeugen können, da vieles von dem, was dort erzählt wird, auch in Sashas Visionen erscheint und daher doppelt erzählt wird. Da es sich dabei allerdings nur um 3 oder 4 Kapitel handelt, empfand ich das als noch überschaubar.

Nora Roberts Schreibstil finde ich nach wie vor einfach toll. Ihre Bücher kann ich immer leicht und locker durchlesen und die Seiten fliegen meist einfach nur dahin. Sie schreibt sehr mitreißend und packend, sehr detailliert und überzeugend, was ihre Geschichten für mich immer zu etwas besonderem macht.

Fazit
"Sternenfunken" ist meiner Meinung kein typischer Brückenband; vielmehr ist er eine gelungene Fortsetzung und eine überzeugende Überleitung zum Abschluss der Trilogie. Ich bin sehr gespannt darauf, was Nerezza plant und ob Band drei das Ende bietet, was ich mir erhoffe. Auf jeden Fall für mich eine klare Leseempfehlung.
[4,5 Sterne]

Veröffentlicht am 20.02.2017

Auf ganzer Linie überzeugend

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Auf „GötterFunke: Liebe mich nicht“ habe ich schon eine Weile ein Auge geworfen. Sehr lange habe ich mich schwer getan mit der griechischen Mythologie und daher alles, was auch nur entfernt damit zu tun ...

Auf „GötterFunke: Liebe mich nicht“ habe ich schon eine Weile ein Auge geworfen. Sehr lange habe ich mich schwer getan mit der griechischen Mythologie und daher alles, was auch nur entfernt damit zu tun hatte, gemieden. Bis ich die "Göttlich"-Reihe von Josephine Angelini gelesen habe und diese mich richtig packen konnte. Deshalb war ich natürlich auch gespannt, was „GötterFunke“ für mich bereit hält und ob mich die griechischen Göttern und ihr irdisches Auftreten genauso überzeugen würde.

Vorneweg muss ich sagen: „GötterFunke“ hat mich absolut begeistert und mir zwei wunderschöne Lesetage geschenkt. Der Einstieg war für mich jedoch zunächst ein wenig verwirrend. Ich musste mich erst mit und in den Ereignissen zurecht finden, weil ich nicht damit gerechnet hatte, schon direkt in die Geschehnisse hineingeworfen zu werden. Nach ein paar Seiten war ich allerdings gefangen und habe das Buch schon geliebt. Gründe dafür gibt es mehrere.

Die Charaktere sind ein großes, großes Plus an diesem Buch – allesamt. Während ich mich direkt mit Jess identifziert habe und sie lieb gewonnen hatte, fand ich auch Cayden, Athene, Apoll, Josh, Zeus, Hera und manchmal auch Robyn (potenzieller Hasscharakter!) sehr gut und tiefgründig ausgearbeitet. Keiner der Figuren wirkte einfältig, langweilig oder stumpf. Jeder einzelne hat seinen Beitrag zur Geschichte geleistet, sie somit in die verschiedensten Bahnen gelenkt und sie auch keine Sekunde langatmig oder einschläfernd erscheinen lassen. Trotz alldem hoffe ich trotzdem auf die Entwicklung von Charakteren in den nächsten Bänden. Vordergründig meine ich damit Jess. Sie ist ein sehr liebes und nettes Mädchen, sie weiß, was sie möchte und lässt sich da auch nur wenig reinreden, doch sie muss dringend an sich selbst, aber vor allem an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. Nicht, dass es mich gestört hätte, im Gegenteil. Das Potenzial, das ich darin sehe, könnte die Fortsetzung ziemlich spannend machen. Jess wird nach all dem, was im Camp vorgefallen ist und was ihr passiert ist, zweifelsohne stärker daraus hervorkommen.

Die Liebesgeschichte (kann man sie so überhaupt nennen?) hat mich einfach nur wahnsinnig gemacht. Es gab so schöne Szenen zwischen den beiden und so viele „Ah, endlich – oh, doch nicht“-Momente. Alles war so verworren und verfahren, dass ich zeitweise nicht wusste, wer von beiden mir mehr Leid tat – Cayden oder Jess. Obwohl das Buch aus Jess Sichtweise geschrieben ist und man somit automatisch mehr mit ihr mitfühlt und ihre Emotionen auch besser verstehen kann, haben die Zwischenkapitel von Hermes Cayden in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen. Die beiden leiden viel und tun sich einfach nicht gut, was mir natürlich unendlich Leid getan hat, aber auch Spannung und Charme in die Mensch-Gott-Beziehung gebracht hat.

Das Ende hat mich ein bisschen ... geplättet zurückgelassen. Ich persönlich hatte ja mit einem miesen Cliffhanger gerechnet (ich hätte es mir so gewünscht!), stattdessen hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte einfach so mittendrin aufhört und mich in dem Camp zurücklässt, während alle anderen sich auf den Weg nach Hause machen und ihr Leben weiterleben. Natürlich weiß ich, dass es eine Fortsetzung geben wird, schließlich ist ja genug Stoff dafür da, aber ich war sehr überrascht von der Art des Endes. Die Leseprobe zum zweiten Teil ist übrigens direkt dahinter geheftet. Ich habe sie ausgelassen, weil ich mich nicht jetzt schon auf die Fortführung des Plots einstimmen wollte, aber für die Hardcore-Fans und Marah-Woolf-Süchtigen kann es dann direkt weitergehen. Zumindest für ein paar weitere Seiten göttlicher Magie.

Marah Woolfs Schreibstil mochte ich besonders gerne. Ich habe mich so wohl und als Teil dieser Geschichte gefühlt, was nicht nur am beschriebenen Setting oder den ausgearbeiteten Figuren lag, sondern auch an der schönen Sprache und der überzeugenden Ausgestaltung all dieser kleinen Details. Ich hatte dieses Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, ohne durch die Geschichte zu hetzen oder das Gefühl zu haben, ich müsse das Buch jetzt unbedingt beenden. Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen.

Zum Schluss komme ich natürlich nicht drumherum, auf das absolut umwerfende Gesamtpaket hinzuweisen. Das Buch ist einfach ein absoluter Hingucker. Es ist mit so viel Liebe für's Detail gestaltet und ausgearbeitet, was mich richtig beeindruckt hat. Das fängt bei dem Cover an, geht weiter mit der Schriftrolle und einem Camp-Plan am Anfang, mit den schönen Verzierungen innerhalb des Buches und endet bei dem schönen und übersichtlichen Stammbaum und den Beschreibungen verschiedener Götter am Ende des Buches. Alles in allem bin ich davon einfach wahnsinnig begeistert – und vermutlich nicht nur ich.

Fazit
"GötterFunke: Liebe mich nicht" ist schon jetzt einer meiner Highlights 2017, weil es mich direkt ab der ersten Seite, trotz Startschwierigkeiten, gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Es bietet Stoff für einen tollen Mehrteiler, der nicht nur äußerlich, sondern auch inhaltlich überzeugend ist und meiner Meinung nach trotz sehr hoher Erwartungen auf ganzer Linie überzeugen kann.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Wunderschön emotional und ehrlich

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." ist ein wunderschönes Buch. Eine schöne Sammlung von Briefen, manche wundervoll melancholisch, andere sehr banal, aber trotzdem einnehmend. Mir persönlich hat das ...

"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." ist ein wunderschönes Buch. Eine schöne Sammlung von Briefen, manche wundervoll melancholisch, andere sehr banal, aber trotzdem einnehmend. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen; aus sehr unterschiedlichen Gründen. Zum einen schreibe ich auch öfters Briefe und kleine Notizen, die ich niemals abschicken würde, mich aber beruhigen, weil ich es einfach mal niedergeschrieben habe und meine Gefühle so ein bisschen rauslassen konnte.

Zum anderen gefällt mir die Unterteilung in verschiedene Kategorien ("Liebes Ich", "Liebe", "Freunde", "Familie", "Herzschmerz", "Unerwiderte Liebe", "Verrat", "Verlust", "Danke") und somit die Einteilung in verschiedene Themenbereiche sehr gut. Natürlich haben mich die Briefe mancher Kategorien mehr berührt, als andere. Besonders gut gefallen hat mir "Verlust". Die Briefe gingen mir wirklich ans Herz; bei ein, zwei musste ich schlucken, weil einem unwiderruflich der eigene Verlust eines geliebten Menschens in den Sinn kommt. Die emotionalen und ehrlichen Worte haben mich wirklich mitgenommen (etwas anderes hatte ich aber auch nicht erwartet).

Auch die Aufmachung des Buches finde ich wunderschön und gut gestaltet. Es ist faszinierend, dass aus einer kleiner Idee auf einem Blog ein so wunderschönes Werk geworden ist. Die Illustrationen sind einmalig schön und an die Inhalte der Briefe angepasst. Es ist wirklich ein absolutes Meisterwerk, dem man die viele Liebe, die in das Projekt gesteckt wurde, auf jeden Fall anmerkt.

Einziges Manko daran ist: Das Buch stinkt wahnsinnig. Ich habe die Plastikfolie abgerissen und sofort mit dem Lesen begonnen. Die viele Druckerfarbe riecht natürlich nicht angenehm, daher würde ich euch empfehlen, die Folie zu entfernen und das Buch zwei, drei Tage einfach zum Ausdünsten liegen zu lassen.

Fazit
"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." bietet durch die Unterteilung der Briefe ein Wechselbad der Gefühle und eine schöne Mischung aus traurigen, witzigen, dankbaren und emotionalen Worten. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Stunden durchgelesen, weil es mich so fasziniert hat und mich nicht loslassen konnte.