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Veröffentlicht am 18.09.2020

Interessantes und Kurioses für Freunde der deutschen Sprache

Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache
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Im Dudenverlag erscheint das Sachbüchlein "Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache".

"Englisch kann man in drei Monaten lernen, Französisch in drei Jahren - Deutsch lernt man in 30 Jahren nicht." ...

Im Dudenverlag erscheint das Sachbüchlein "Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache".

"Englisch kann man in drei Monaten lernen, Französisch in drei Jahren - Deutsch lernt man in 30 Jahren nicht." Zitat von Mark Twain

Die deutsche Sprache ist vielfältig, es gibt zwischen 300.000 und 500.000 Wörter und auch wenn der aktive Wortschatz ungefähr "nur" 16.000 Wörter beträgt, ist Deutsch nicht so leicht zu lernen. Denn es kommen viele Besonderheiten hinzu, die auch Deutschen nicht immer leicht fallen. Unsere Sprache ist unser Kulturgut, gleichzeitig ist sie ständigen Veränderungen unterworfen und hält einige Überraschungen bereit.


In diesem Büchlein werden spezielle Fakten und Besonderheiten der deutschen Sprache vorgestellt, die zum Schmunzeln oder Staunen sorgen. Thematisch zusammengefasst werden 120 Eigenarten vorgestellt, dabei geht es um Rechtschreibung, Fremdwörter, Anagramme, Palindrome, um Dialekte, Buchstaben, Vokale oder Umlaute.

Als kurzweilige Lektüre für zwischendurch eignet sich das Buch sehr, manche Fakten sind absolut unterhaltsam und überraschend. Es gibt Wörter, die vom Aussterben bedroht sind (Eidam, Jukebox, Rollschuh, Sommerfrische), andere existieren schon nicht mehr. Dafür wurden aber auch deutsche Wörter in andere Sprachen emigriert.

Welche Alternativen fallen mir auf Anhieb zum Wort "Dummkopf" ein? Es sind sicherlich ein paar, hier gibt es eine Aufzählung von 61 Wörten. Unglaublich, aber wahr!

Manche Wörter sind inzwischen vom Aussterben bedroht, andere wohl unwiederbringlich verloren, wieder andere in Fremdsprachen emigriert (Kindergarten, Kursaal, Rucksack).

Welches sind die längsten deutschen Worte? Wie heißen die Wörter des Jahrzehnts von 2009-2019? In welchen Wörtern folgen fünf Vokale aufeinander?

Oder kennt ihr die Variationen für den abgeknabberten Rest eines Apfels, deutschlandweit gibt es 49 Möglichkeiten.

Weiter geht es mit unbeliebten Dialekten, Jiddisch im Wortschatz und Teekesselchen.

Auffallend sind die rot gedruckten und damit ins Auge fallenden Wörter und auch die außergewöhnliche Drucklegung hebt sich vom gewohnten Normaldruck ab.

Absolut kurzweilige Faktensammlung mit humorvollen, kuriosen und interessanten Beispielen für alle, die sich für die deutsche Sprache begeistern können.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Fesselnd, unterhaltsam und mitreißend erzählter Roman

Das Mätressenspiel
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1682: Die Zukunft von Helena von Minnigerode verläuft anders als sie es sich erhofft hat. Als ihr Bruder stirbt, fällt damit der ganze Besitz des Guts an den männlichen Verwandten der Linie, ihren Onkel ...

1682: Die Zukunft von Helena von Minnigerode verläuft anders als sie es sich erhofft hat. Als ihr Bruder stirbt, fällt damit der ganze Besitz des Guts an den männlichen Verwandten der Linie, ihren Onkel Roderick. Die Familie ihres Verlobten Adrian löst die Verbindung zu Helena. Nun muss sie einen reichen Ehemann finden, um die Existenz ihrer Mutter und Schwestern zu sichern. Sie geht an den Hof der Herzogin Sophie von Hannover.

Die couragierte Helena ist wortgewandt, besitzt Charme und kann ihre Intelligenz auch bei Hofe geschickt einsetzen. Die Aussicht auf eine gute Partie lässt sie mitten in den Trubel der Intrigen eintauchen, Unterstützung erhält sie zu einem hohen Preis von der Clara von Platen, die einflussreiche Mätresse des Herzogs. Diese möchte sie den Herzogsohn Georg als Mätresse zuführen, um sich so über Helena Einfluß bei Hofe zu sichern.

Bildhaft taucht man direkt in das damalige Leben am hannoverschen Hof ein. Herzogin Sophie von Braunschweig/Lüneburg ist eine Gartenfreundin und engagiert Gärtner und Planer mit der Anlage in Herrenhausen, neben einer Fontäne wird ein Kräutergarten angelegt, der die Grundlage des heutigen Berggartens bildet. Die Beschreibung des Gartens und der Pflanzen nehmen in diesem Buch förmlich Gestalt an und man kann die Schönheit nur genießen.

Die Handlung fesselt mit den Intrigen und Ränkespielen, die Dialoge zeigen wie die höfische Etikette funktionierte und wie sich Untergebene vor der Ungnade des Adels in Acht nehmen mussten.

Helenas Schicksal nimmt den Leser von Anfang an gefangen, ihre geplatzte Verlobung nimmt sie zum Anlass, sich als Geliebte der Herzogsohnes zu "verkaufen". Mutig kämpft sie wortgewandt gegen die Ungerechtigkeit und versucht, das Spiel der Oberen nicht mitzuspielen. Mit viel schriftstellerischem Geschick, einigen unerwarteten Wendungen und vielen bösen und guten Figuren gelingt es der Autorin ihre Leserinnen an diese Geschichte zu fesseln. Ihre bildhaften Beschreibungen der Figuren und der Kleidung und das alltägliche Leben bei Hofe mit Tanz, Musik und Spiel erweckt sie förmlich zum Leben und lässt die Leser stimmungsvoll in diese Zeit eintauchen.

Ein fesselnd zu lesender Roman, der mit einer fiktiven Geschichte das Leben bei Hofe realistisch darstellt und mich als Hannoveranerin besonders interessiert hat.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein echter Leckerbissen und schwungvoller Krimi

Hopfenbitter
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"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe von Autor Alexander Bálly, die sich um den Metzgermeister im Ruhestand dreht. Die Reihe erscheint im Emons Verlag.

Der Ruhestand ist für Ludwig Wimmer ...

"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe von Autor Alexander Bálly, die sich um den Metzgermeister im Ruhestand dreht. Die Reihe erscheint im Emons Verlag.

Der Ruhestand ist für Ludwig Wimmer total langweilig. Die Suche nach einem Hopfenhof in der Holledau kommt daher genau richtig und beschert Wimmer eine bezahlte Detektivarbeit. Leider gerät er dadurch aber auch unter Mordverdacht, denn der Auftraggeber, ein Münchner Kollege wurde erschossen aufgefunden. Was steckt hinter dem Fall? Nachdem Wimmer ein Alibi bringen kann, beginnt er selbst mit seiner Enkelin zu recherchieren.

Die Buchreihe mit dem ermittelnden Metzger Wimmer und seiner Enkelin Anna sind echte Schmankerl, die mich immer wieder begeistern.

Endlich bekommt Wimmer mal einen Auftrag, der auch noch bezahlt wird und schon stirbt sein Auftraggeber. Natürlich ist Hauptkommissar Karl Konrad von der Kripo Ingolstadt gar nicht erfreut, weiß er doch, dass Wimmer gern selbst mitmischt bei den Ermittlungen. Auch Anna, Wimmers Enkelin, ist ihrem Opa gern bei der Spurensuche behilflich. Sie verfügt über die nötigen Internetkenntnisse und so können beide viele Sachverhalte klären und am Ende den Täter dingfest machen.

Bei diesem Krimi teilt sich die Erzählperspektive in zwei Stränge, eine zeigt die Ermittlungen in der Gegenwart, die andere führt in die Vergangenheit ab1954 und erzählt die Geschichte von Franziska Wollner, die als Saisonarbeiterin in der Holledau auf einem Hopfenhof als Hopfenplückerin arbeitete.

Franziskas Leben hängt mit dem aktuellen Fall zusammen, die Verbindungen werden Kapitel um Kapitel aufgedeckt und gerade ihre Lebensgeschichte und die ihres Kindes hat mich besonders berührt und interesssiert. Alexander Bálly hat einen wunderbar zu lesenden Schreibstil und bringt auch eine Menge Lokalkolorit, Dialekt und Humor in die Geschichte. Seine Figuren sprühen nur so vor Leben und sie werden mit all ihren unterschiedlichen Charakterzügen sehr authentisch und lebensnah dargestellt. Kaum angefangen, ist man schon sofort in der Handlung gefesselt und wird von den Personen mitgerissen.

Wo Oberbayern Krimi draufsteht, ist auch Oberbayern drin. Bálly stammt selbst aus der Gegend und bringt die Schauplätze eindrucksvoll in die Handlung ein. Außerdem gibt es viel Hintergrundwissen über den Hopfenanbau und die Ernte, die früher noch von Hand, heute von großen Maschinen getätigt wird.


Mal wieder ein voller Lesegenuß mit einer interessanten Krimihandlung, viel regionalem Flair und Humor und vielschichtigen Charakteren. Diese Reihe ist einfach immer wieder wie ein Ausflug nach Bayern.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein Lesevergnügen der besonderen Art mit atmosphärischer Schilderung der Natur Islands

Kalmann
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Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Kalmann" von Joachim B. Schmidt.

In Raufarhövn, im hohen Norden von Island, sorgte früher der Fischfang für ein Auskommen der Bewohner. Heute zählt der Ort nur ...

Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Kalmann" von Joachim B. Schmidt.

In Raufarhövn, im hohen Norden von Island, sorgte früher der Fischfang für ein Auskommen der Bewohner. Heute zählt der Ort nur noch wenige Bewohner. Hier lebt Kalmann Odinsson, Haifischfänger, Jäger von Polarfüchsen und selbst ernannter Sheriff des Dorfes. Er ist geistig etwas zurückgeblieben, weltfremd und doch hat er ein großes Herz. Alles, was er weiß, hat er von seinem Großvater gelernt. Sein Wesen ist von kindlicher Naivität und er hat gern alles unter Kontrolle. Eine Blutlache im Schnee ändert sein Leben. Was ist genau passiert und wird ihm die Polizei seine Aussage glauben?

"Unter einem Eisbären ist es dunkel. Und es ist still. Wahrscheinlich wie in einem Sarg,..." Zitat S.326

Kalmann ist ein gutmütiger Eigenbrötler, er zeigt sich gern mit Cowboyhut und Sheriffstern, jagt Polarfüchse und liebt die wilde Natur Islands. Er ist ein wenig zurückgeblieben, neigt zu Wutausbrüchen und hat den Ruf eines Dorftrottels. Was er zum Leben in der Natur wissen muss, hat sein Großvater ihm beigebracht, der jetzt im Pflegeheim lebt.

Aus der Ich-Perspektive führt uns Kalmann durch die Geschichte, er spricht in kurzen Sätzen, schweift gern ab und es wird schnell klar, dass er recht naiv ist, aber auch über besondere Denkfähigkeiten verfügt. Immer wieder führen seine Erinnerungen ihn zu seinem Großvater, seine Hauptbeziehungsfigur. Kalmann interessieren nicht die Menschen, ihn zieht es in die Natur, wo er auf die Polarfisch- und Haifischjagd geht. Die isländische Spezialität Gammelhai muss man nicht mögen, aber aus Kalmanns Beschreibung erkennt man, wie besonders dieser Leckerbissen sein muss.

Der Erzählton wirkt sehr beschaulich, man wird von der Handlung immer mehr eingefangen und kann sich gut in Kalmanns Gedanken einfühlen.

Dieses Buch wird sehr stimmungsvoll und ruhig erzählt. Aus Kalmanns Sicht erleben wir die Natur und das Leben auf Island und tauchen in seine Welt ein. Besonders seine Lebensweisheiten lesen sich etwas sonderbar, aber trotzdem recht interessant. Er mag die Ruhe, doch das ändert sich, als der Hotelbesitzer des Dorfes vermisst wird und Kalmann die Blutlache entdeckt. Der kleine Ort wird Schauplatz eines Verbrechens und Polizei und Presse suchen den Ort auf. Kalmann fühlt sich hier in dem Trubel gar nicht mehr wohl.

Die Krimihandlung läuft eher als schmückendes Beiwerk ab, die Hauptrolle spielt Kalmann selbst. Die Spannung durch den Vermissten bringt immer wieder neue Fahrt in die Geschichte. Während Kalmann weiter sehr atmosphärisch sein Leben und die Natur seiner isländischen Heimat beschreibt. Ganz beiläufig erhält man nicht nur Informationen über den Toten, sondern auch zu einigen Vorgängen im Dörchen, bis man am Ende über alles aufgeklärt ist.


Dieser Roman ist ein Leseerlebnis, bei dem ich viel über Islands Natur, aber auch eine ganz besondere Person kennenlernen durfte. Kalmann wird mir immer in Erinnerung bleiben. Und der Autor auch!

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Bei dieser Krimödie bleibt kein Auge trocken.

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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Der Krimi "Zwei Schwestern für ein Halleluja" ist der vierte Band der Reihe um die K&K Schwestern von Tatjana Kruse. Das Buch erscheint im Insel Verlag.

Im Kloster Mistelau ist irgendetwas faul. Nachdem ...

Der Krimi "Zwei Schwestern für ein Halleluja" ist der vierte Band der Reihe um die K&K Schwestern von Tatjana Kruse. Das Buch erscheint im Insel Verlag.

Im Kloster Mistelau ist irgendetwas faul. Nachdem der tote Pfarrer noch eine SMS versendet hat, sehen sich Konny und Kriemhild mal näher im Kloster um. Ein Hinweis muss doch zu finden sein.

Die Zwillinge Konny und Kriemhild sind 60 plus, äußerlich und vom Charakter her sind sie völlig verschieden, liebenswert sind sie beide und wenn es etwas zu ermitteln gibt, sind sie sofort dabei. So auch im Fall des verstorbenen Pfarrers, kaum im Sarg und fast beerdigt, sendet er aber eine SMS an Konnys Handy. Ist er nun tot oder nicht?


Für mich ist das der erste Band der Reihe (eigentlich ein Wunder, habe ich doch bereits sehr viele Bücher der Autorin verschlungen). Trotzdem bin ich sofort mit den Figuren vertraut geworden und war schnell in der Handlung gefangen.

Konny hat sich verliebt, in ihren Pensionsgast, den Pfarrer. Darüber kann ihre Schwester Kriemhild nur den Kopf schütteln. Doch dann ist es plötzlich vorbei mit der Liebe, der Pfarrer ist tot. Die Ermittlungen führen die Schwestern mitten ins Klosterleben hinein, mutig gehen sie jeder verdächtigen Spur nach. Unterstützt werden sie von ihrem Gärtner Herrn Hirsch, der Aphasiker ist und daher mit merkwürdigen, aber manchmal auch passenden Wortbildungen redet. Diese Figur war für mich die große Überraschung unter den Personen. Tiere sind auch mit von der Partie: da wäre Nacktkater Amenhotep im froschgrünen Strampler und Graupapagei Chuck Norris, der kein Blatt vor den Mund, Entschuldigung, Schnabel nimmt und herrlich fluchen kann.

Der Erzählstil und die skurrilen Figuren sind der besondere Pfiff an diesem Krimi. Mit viel Wortwitz und variantenreichen sowie humorvollen Fabulierungen unterhält Tatjana Kruse auf ihre ganz spezielle und einzigartige Weise. So schreibt nur die Kruse! Wer gern lacht, ist mit diesem Buch bestens beraten. Man kann gar nicht sagen, wieviele einzelne Gags sich hier verbergen, aber die meisten sind echte Lachnummern.

Aber es geht auch ernst zu, in Konnys Kummerkastenkolumnen hören wir die Sorgen und Probleme der Leser, auf die Konny stets einen Rat weiß. Das lockert die Handlung nicht nur auf, es gibt auch Einblicke in menschliche Seelen und zeigt, wie Konny Unentschlossenen die Richtung weist.

Die Krimihandlung baut die Autorin gekonnt in die Geschichte ein, es gibt einige Verdachtsmomente, die Untersuchungen im Kloster sorgen für reichlich Trubel und die Auflösung sorgt für eine Überraschung.

Mal wieder der Oberhammer in Sachen Humor und Wortwitz. Da ist auf Tatjana Kruse stets Verlass!


Meine Empfehlung für alle, die mal wieder herzhaft lachen und nebenbei etwas Krimiatmosphäre schnuppern möchten. Denn für humorvolle Situationskomik und gelungenen Wortwitz ist der Name der Autorin Programm und hat mich auch noch nie enttäuscht. Loslesen und lachen, heißt hier die Devise!

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