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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2023

Verworren und verwirrend

Das Buch Eva
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Der Anfang des Buches klang spannend und vielversprechend. Ein geheimnisvolles und machtvolles Buch, dessen Besitzer gejagt werden und das beschützt werden muss. Selbst der magische Aspekt machte mich ...

Der Anfang des Buches klang spannend und vielversprechend. Ein geheimnisvolles und machtvolles Buch, dessen Besitzer gejagt werden und das beschützt werden muss. Selbst der magische Aspekt machte mich neugierig. Doch leider hielt dieses gute Gefühl bei mir nicht lange an.
Die Autorin schrieb in ihrer Danksagung, das Buch sei vor der Überarbeitung des Lektorats „ein verworrenes, verknotetes, verschlungenes Chaos“ mit „lauter fallen gelassenen Maschen und zahlreichen Löchern“ gewesen. Und ja, das glaube ich, denn ich empfand das beim Lesen tatsächlich immer noch sehr häufig. Zeitweise ist das Buch sehr langatmig, dann wiederum gibt es Sequenzen, bei denen mir der Kontext fehlte, die nicht selbsterklärend waren. Auffällig oft erging es mir so, wenn die Magie in der Geschichte ins Spiel kam. Warum kam den Protagonisten in manchen Szenen in gefährlichen Momenten die Magie des Buches zur Hilfe? Warum in anderen nicht? Warum hat das Buch diese Kraft? Was passierte genau in solchen Momenten mit diesen Menschen und dem Buch? Das war für mich leider alles andere als stimmig. Vielleicht hätte man an der einen oder anderen Stelle doch lieber auf die immer wiederkehrenden Beschreibungen des tristen Lebens im Kloster verzichten sollen, um dafür an anderen Stellen die Geschichte runder, nachvollziehbarer und spannender zu machen.
Gestört habe ich mich auch immer wieder an den Beschreibungen der dort lebenden Nonnen. Ich empfand die Aussagen zu den äußeren Erscheinungsbildern und zu den Charaktereigenschaften als sehr plump, unausgereift und oftmals völlig fehl am Platz. Vielleicht ist es ein besonderes Stilmittel der Autorin? Oder aber sie wollte den „besonderen“ Charakter der Hauptprotagonistin und deren negative Sichtweise verdeutlichen? Das wäre meiner Meinung nach nicht so massiv nötig gewesen. Der Hauptcharakter Beatrice ist auch so alles andere als einnehmend und sympathisch. Dass es einem so wahnsinnig schwerfiel, mit ihr warm zu werden, lag vor allem daran, dass die Autorin die Leser so wenig in ihre Gedanken und Gefühle blicken lässt. Und wenn doch, dann waren es überwiegend negative.
Alles in allem bin ich mit der Geschichte, dem Schreibstil und den Charakteren nicht warm geworden. Ich habe es zwar bis zum Schluss gelesen, aber war einige Male kurz vor dem Abbrechen. Die Idee zur Story finde ich aber nach wie vor spannend und neu, nur konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Konnte mich nicht begeistern

Die Mauersegler
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„Für die spanische Kritik schon jetzt ein Klassiker des 21. Jahrhunderts.“ Und: „Haben Sie schon von Aramburis Madrid gehört? Bald wird es so berühmt sein wie Joyce‘ Dublin.“ Großes Lob der spanischen ...

„Für die spanische Kritik schon jetzt ein Klassiker des 21. Jahrhunderts.“ Und: „Haben Sie schon von Aramburis Madrid gehört? Bald wird es so berühmt sein wie Joyce‘ Dublin.“ Großes Lob der spanischen Kritiker für „Die Mauersegler“. Bedeutet aber auch, dass deren Geschmack und mein Geschmack absolut unterschiedlich zu sein scheinen. Ich bin ehrlich, für mich war bei Seite 205 Schluss. Die Aussicht, noch weitere 625 Seiten zu lesen, stimmte mich nicht froh. Dabei hatte ich so hohe Erwartungen an das Buch.

Toni, der vielzitierte Antiheld, ist einfach nur wahnsinnig unsympathisch, langweilig und nervig. Dieses ständige Selbstmitleid und das Leiden, um des Leidens Willen. Ich wollte das nicht noch so viele Seiten mehr ertragen.

Dabei ist die Idee, das Buch in 365 Kapitel – also 365 Tage – aufzuteilen, durchaus spannend. Doch von Spannung war nichts zu spüren – noch dazu sind mir die Rückblicke teilweise zu wahllos und durcheinander. Und wenn man ehrlich ist, sind es auch keine 365 Tage, denn einige Kapitel blicken auf dieselben Tage zurück.

Klar, irgendwann sollte laut Buchbeschreibung die Wende in Form einer neuen Frau in Tonis Leben eintreten. Und ich habe wirklich überlegt, ob ich bis zu diesem Kapitel vorblättere, in der Hoffnung, dass die Geschichte dann interessanter, nahbarer für mich wird und ich doch noch irgendwie einen Bezug entwickele. Ich habe mich dann dagegen entschieden. Nicht, weil ich dem Buch keine zweite Chance geben wollte, sondern vielmehr, weil ich inzwischen an einem Punkt war, an dem ich dem Autor diese Wendung nicht mehr wirklich abgekauft hätte. Das war für mich der Punkt, das Buch zur Seite zu legen. Denn ich liebe das Leben und das Lesen im Gegensatz zu Toni sehr!

Das Buchcover und den Titel finde ich übrigens absolut großartig!

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Interessante Story, langatmige Umsetzung

Die Arena
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Selten habe ich mit einem Buch so gehadert. Seite um Seite weitergelesen, weil mich die Story grundsätzlich ansprach und ich wissen wollte, wie es weiter- bzw. ausgeht. In der Hoffnung, dass mich die Geschichte ...

Selten habe ich mit einem Buch so gehadert. Seite um Seite weitergelesen, weil mich die Story grundsätzlich ansprach und ich wissen wollte, wie es weiter- bzw. ausgeht. In der Hoffnung, dass mich die Geschichte irgendwann doch noch packen und mitreißen würde. Doch das passierte nicht und nach 217 von 461 Seiten habe ich schweren Herzens aufgegeben. Vielleicht kommt irgendwann ein anderer, vielleicht besserer Zeitpunkt, um das Buch weiterzulesen. Oder ein anderer Leser verrät mir, wie es weitergeht?!
Gekämpft habe ich vor allem mit den unzähligen Längen und Schilderungen von (für mich) Nebensächlichem. Ja, es ist wichtig, zu verstehen, dass der Hauptprotagonist Benjamin, der selbst in dem Pariser Problemviertel aufgewachsen ist, bei der Arbeit bei einem Streamingdienst unter enormem Erfolgsdruck steht. Aber muss ich gefühlt jedes kleinste Detail seiner Arbeit wissen und den Arbeitgeber besser kennenlernen als meinen eigenen? Diese und ähnliche Abschweifungen haben die eigentlich spannende Haupthandlung immer mehr in den Hintergrund rücken und für mich die Spannung verpuffen lassen. Manchmal habe ich mir gewünscht, jemand hätte für mich im Vorfeld die wichtigen Passagen angestrichen, damit ich mich nur auf die hätte konzentrieren können. Vielleicht hätten der Geschichte 150 Seiten weniger gut getan?

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Leider hat es mich nicht überzeugt

Vielleicht auf einem anderen Stern
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„Vielleicht auf einem anderen Stern“ von Karen Raney war für mich ein Auf und Ab. Wobei das Ab leider überwog. Es brauchte mehr als 100 Seiten, um etwas in die Geschichte reinzukommen. Doch auch danach ...

„Vielleicht auf einem anderen Stern“ von Karen Raney war für mich ein Auf und Ab. Wobei das Ab leider überwog. Es brauchte mehr als 100 Seiten, um etwas in die Geschichte reinzukommen. Doch auch danach fand ich in weiten Abschnitten immer wieder keinen Zugang zum Buch. Das könnte auch daran liegen, dass die Handlung abwechselnd von Eve und ihrer Tochter Maddy erzählt wird. Und Eve wirkte auf mich von Anfang bis Ende des Buches unnahbar, unsympathisch, verwirrt und frustriert – und das scheinbar nicht erst seit der Erkrankung ihrer Tochter. Hinzu kam, dass ich alles als wahnsinnig emotionslos empfand. Ich kann mich an kein Buch mit einer vergleichsweise traurigen Thematik erinnern, dass mich nicht berührt hat. Hier war das leider der Fall. Handlungsstränge, die mein Interesse gewonnen hatten, verliefen schnell im Sande. Andere hielten sich hartnäckig, ohne dass sich mir ihr Sinn für die Handlung erschloss. Zu viel blieb ungesagt, nicht zu Ende gedacht. Zu viel war meinem Empfinden nach überflüssig, sodass ich oftmals versucht war, Stellen nur querzulesen. Anstrengend fand ich viele Gespräche zwischen den Charakteren, die oftmals in Richtung Provokation und gezielte Verletzung abdrifteten. Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.
Zum Buch: Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ist. Doch dann wird Maddy schwer krank. Hungrig nach Leben muss die Sechzehnjährige schnell erwachsen werden – und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der von ihrer Existenz nichts weiß. Eve erkennt, dass sie Maddy immer vor allem beschützen wollte. Vieles hat sie ihr deshalb verschwiegen. Nun bricht sich das Ungesagte unaufhaltsam Bahn, und je weiter Maddy sich entfernt, desto klarer wird Eve, dass sie nicht alles in der Welt kontrollieren kann.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Keinen Zugang gefunden

Die Interessanten
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Was hatte ich für Erwartungen an dieses Buch. Und ich muss leider sagen, sie haben sich nicht erfüllt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so sehr mit mir gerungen, ein weiteres Kapitel zu lesen. War ...

Was hatte ich für Erwartungen an dieses Buch. Und ich muss leider sagen, sie haben sich nicht erfüllt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so sehr mit mir gerungen, ein weiteres Kapitel zu lesen. War so oft davor, es abzubrechen. Nun bin ich seit Wochen auf Seite 326 und kann mich nicht noch einmal dazu aufraffen, es weiterzulesen. Ja, mich würde schon irgendwie interessieren, wie es endet. Aber dafür weitere 280 Seiten lesen? Nein, momentan muss ich da passen. Normalerweise liebe ich dicke Schmöker, in deren Handlung man richtig eintauchen kann. Aber hier ist mir das auch nach mehr als 300 Seiten nicht gelungen. Weder haben mich die Story noch die Hauptcharaktere berührt. Ganz im Gegenteil, Jules‘ Selbsthass, Selbstmitleid und Eifersucht, die sehr weite Teile des Buches einnehmen, fand ich meist einfach nur nervig. Waren sie während ihrer Jugend noch nachvollziehbar, habe ich später (als in der Geschichte Ende 20 und ausgebildete Psychologin ist!) oft nur gedacht: ‚Mädel, wird erwachsen.‘ Und: ‚Wie absurd ist das eigentlich?‘ Der Rest der Handlung macht es leider nicht besser, vor allem, da es so langatmig ist. Nein, ich werde mich jetzt definitiv anderen Büchern widmen.

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