Die Totenmaske
Vom Leben enttäuscht wirft sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein junges Mädchen aus Verzweiflung in die Seine. Ihren aus Instinkten aufkommenden Lebenswillen zum Trotz kann sie nur tot geborgen und in ...
Vom Leben enttäuscht wirft sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein junges Mädchen aus Verzweiflung in die Seine. Ihren aus Instinkten aufkommenden Lebenswillen zum Trotz kann sie nur tot geborgen und in ein Hospital eingeliefert werden. Ihre befreiten und lächelnden Züge motivieren einen Leichenbeschauer, das Gesicht anhand einer Totenmaske für die Ewigkeit festzuhalten. Eine Eingebung, die viele Jahre später noch dafür sorgen soll, dass Menschen mit dem Atem des Lebens versorgt werden und auf dem schmalen Grad zum Tod eine neue Chance bekommen...
Die Autorin Sarah Leipciger hat mit "Das Geschenk des Lebens" einen aus meiner Sicht besonderen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich in den Bann ziehen konnte und bedient sich dreier zeitlich voneinander abgegrenzter Handlungsstränge, die im verlauf des Buches immer mehr zueinander finden. Es handelt sich um drei schicksalshafte Erlebnisse, die unabsehbar miteinander in Verbindung stehen und über das Wasser ein verbindendes Element erhalten. Mit den Sprüngen zwischen den Kapiteln und den einhergehenden Perspektivwechseln wirkt das Ganze noch lebendiger. Was mir ein wenig fehlte, war die emotionale Tiefe, um sich in die jeweiligen Protagonisten besser einfühlen zu können. So entsteht eine rationale und durchaus interessante Geschichte, die mich als Leser aber nicht richtig berühren konnte.
Insgesamt hat die Autorin Sarah Leipciger aus meiner Sicht eine spannende Thematik gut aufbereitet und mit ihrem außergewöhnlichen Erzählstil einen Stempel aufgesetzt. Gerade aufgrund der erfrischenden Herangehensweise und des lebensbejahenden Themas empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.