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Veröffentlicht am 22.10.2020

Grandioses Manifest über das Wunder der Frau

Periode ist politisch
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Habt ihr euch (solltet ihr eine Frau sein) euch auch schon mal geschämt, weil ihr eure Periode hattet? Hättet ihr euch am liebsten dann auch schon mal im Bett verkrochen, Unmengen an Süßkram in euch reingestopft ...

Habt ihr euch (solltet ihr eine Frau sein) euch auch schon mal geschämt, weil ihr eure Periode hattet? Hättet ihr euch am liebsten dann auch schon mal im Bett verkrochen, Unmengen an Süßkram in euch reingestopft und wärt lieber erst nach 2-3 Tagen wieder raus gekommen? Habt ihr vielleicht beim Einkaufen eure Tampons, Binden etc. auch schon mal voller Scham unter eurem restlichen Einkauf versteckt und gehofft, das euch keine angewiederten Blicke der anderen Personen treffen, wenn der Kassierer eure Hygieneartikel über das Band zieht? Doch warum?! Das ist die große Frage, die auch in meinem Kopf schon lange schwirrt. Warum muss ich mich für etwas schämen, was die Hälfte aller auf der Erde lebenden Menschen jeden Monat durchmachen muss! Und doch - die Periode ist und bleibt ein Tabu Thema. Und das auch oft in Beziehungen. Das finde ich allerdings etwas befremdlich. Mein Mann merkt sofort, wenn es an der Zeit ist, da ich leider mit ziemlich starken Schmerzen "gesegnet" bin. Wie kann man in einer Ehe, im gleichen Haushalt, als Frau die Menstruation vorm eigenen Partner verbergen? Und muss man das? Ich finde nicht! Menstruation ist etwas ganz normales und ohne die wären wir schließlich alle gar nicht auf der Welt, denn sie gehört nunmal zum weiblichen Zyklus dazu, wie auch der Eisprung.

Franka Frei beschreibt in ihrem Manifest über die besagte "Erdbeerwoche" die verschiedenen kulturellen Hintergründe und auch wie verschiedene Kreise auf dieses monatliche Ereignis reagieren.

Was mich besonders erschüttert hat, aber es allgegenwärtig ist, ist die so genannte Periodenarmut. Frauen mit geringem Einkommen, Frauen in nicht so priviligierten Ländern leiden sehr oft darunter. Was passiert, wenn das Geld für die Hygieneartikel fehlt? Verzichtet man auf ein Paar Tage essen, nur um überteuerte (versteuerte) Binden oder Tampons zu kaufen? Greift man zu den billigen Tampons zurück, die Gesundheitsschädlich sein können? Meldet man sich auf der Arbeit krank, um zu hoffen, dass es auch der alte Putzlappen für zu Hause tut? Meiner Meinung nach ist das ein großes Problem an dem Weltweit dringend gearbeitet werden muss! Ich kann mir gut vorstellen, dass auch während einer Pandemie, während viele Frauen (auch in Deutschland und den USA) ihre Jobs verloren haben oder auf Kurzarbeit sind (und die können sich noch glücklich schätzen, in einem Sozialstaat wie unserem) es nun schwerer haben ihre Monatshygiene-Artikel zu kaufen. Das darf nicht passieren!

Franka beschreibt außerdem in anderen Kapiteln z.B. die Angst vor der Periode, die oft auch durch zu wenig Aufklärung leider noch immer Thema ist. Man muss jungen Mädchen die Angst nehmen und ihnen zeigen und sagen, dass die Menstruation etwas ganz normales ist, wovor sie keine Angst haben müssen oder sich gar schämen müssen, denn auch die Männer, die sich vielleicht davor ekeln oder ähnliches, würde es ja ohne uns Frauen und unseren Zyklus schlichtweg nicht geben! Diese Aufklärungsarbeit muss allerdings zu Hause stattfinden, natürlich kann eine Mutter da viel besser helfen, allerdings gibt es auch genug Alleinerziehende Väter und auch die müssen ihrer Tochter diesen Vorgang erklären.

Franka hat mit diesem Buch etwas ganz besonderes geschaffen und nicht die Hand vor den Mund gehalten, sondern Fakten gerade raus geschrieben - für jeden eigentlich ein Muss um zu verstehen, dass Periode kein Tabu Thema sein muss oder sollte!

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Große, reale Gefühle! Ein schönes Wiedersehen mit der Fashion WG aus Plymouth

A single word
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"... Wer hätte gedacht, dass ein einziges Wort so eine Macht haben kann ..."
[ A Single Word - S. 463 ]

Lange habe ich gebraucht, bis ich "A Single Word" beenden konnte. Nicht, weil ich es schlecht fand ...

"... Wer hätte gedacht, dass ein einziges Wort so eine Macht haben kann ..."
[ A Single Word - S. 463 ]

Lange habe ich gebraucht, bis ich "A Single Word" beenden konnte. Nicht, weil ich es schlecht fand ... ganz im Gegenteil. Ich fand es absolut großartig! Ihr habt ja bereits eine Rezension zum ersten Teil der L.O.V.E Reihe von Ivy bei mir lesen können und da war ich von Libby und Jasper auch schon begeistert. Der zweite Teil ist allerdings nochmal eine ganz andere Hausnummer. Unglaublich große Gefühle, treffen auf eine Hintergrundgeschichte, die einem die Tränen in die Augen treibt. Und genau deswegen, musste ich unterbrechen. Ich war nicht bereit dafür.

Worum geht es aber überhaupt?
Wir begleiten Oxana "Oxy" nach Plymouth, wo sie an einer renommierten Uni studieren möchte. Ihre Welt dreht sich rund um Mode, seit sie aus Russland nach Paris gekommen ist und der Stardesigner Origami Oaring sie unter seine Fittiche genommen hat. Ebenso wie auch schon in Band 1 ziehen wir mit Oxy in die verrückte Mädels-WG, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Ella Chavallier, Miterbin des "French Chic" Modeimperiums, einzieht können die anderen Mädels ihren Augen nicht trauen. Ella hat viel zu viel Zeug mitgenommen und so bietet Oxana ihr an, die Zimmer zu tauschen. Dafür bezahlt Ella ihr eine gewisse Summe, die ihrem Bruder Henri auffällt - dieser hält Oxy ohne sie zu kennen für eine Schmarotzerin, die nur auf das Geld der Chevalliers aus ist. Und so behandelt er sie auch, als Henri an Halloween Ella besucht. Er ist abwerten und würdigt Oxy nach einer ziemlich unangenehmen Begegnung keines Blickes ... dies ändert sich auch nicht, als Oxana mit Ella über die Feiertage nach Paris reist ... doch etwas ist da, was die beiden zu verbinden scheint. Was verbirgt Henri hinter seiner kühlen Workaholic Fassade?

Das verrate ich natürlich jetzt nicht. Allerdings möchte ich noch einige Worte zu Henris Geschichte sagen. Denn sie hat mich wirklich berührt. Es ist nicht diese typische "düstere Badboy" Story - nein, dies ist etwas ganz anderes. Ivy bringt in "A Single Word" ein außerordentlich düsteres Kapitel in der jüngsten Geschichte von Paris zur Sprache - die Terroranschläge am 13. November 2015. Und genau auf diesen Schicksalhaften Tag baut seine Geschichte auf. Dadurch, dass es keine erfundene Story ist, macht es alles nur noch realer und somit Gefühlvoller. Wahnsinn, wie Ivy ihre Worte benutzt hat um so große Gefühle rüber zu bringen. So berührt mich sonst nur Brittainy C. Cherry!

"A Single Word" ist ein außerordentliches Buch über Liebe, Freundschaft, Trauma und deren Bewältigung. Es sind echte Gefühle und jedes Mal freue ich mich aufs neue Teil der Fashion WG aus Plymouth zu sein.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Sissys Kitchen

Sissys Kitchen
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Zu meinen Lieblingsküchen zählt auch die türkische. Wir essen selbst sehr viel türkisches Essen zu Hause (da mein Mann Türke ist, liegt das auf der Hand) und da kam mir dieses Rezensionsexemplar ganz recht. ...

Zu meinen Lieblingsküchen zählt auch die türkische. Wir essen selbst sehr viel türkisches Essen zu Hause (da mein Mann Türke ist, liegt das auf der Hand) und da kam mir dieses Rezensionsexemplar ganz recht. Ein ganzes Buch voller orientalischer Leckereien.

Aufgeteilt ist Sissys Kitchen in folgende Rubriken

Basics
Frühstück & Brunch
Salate & Suppen
Vorspeisen & Beilagen
Hauptgänge
Dining with Friends
Kochen für Kinder
Menüs, Menüs, Menüs!

Insgesamt bekommt ihr in Seydas Kochbuch ganze 66 einzelne Rezepte. Zusätzlich dazu gibt sie in der letzten Kategorie "Menüs" noch einige Inspirationen, wie man die einzelnen Gerichte super kombinieren kann. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Schön finde ich vorallem auch die Kids Rubrik. Sowas gibt es in Kochbüchern doch oft viel zu selten.
Um euch zu zeigen, wie einfach es ist ein Gericht aus ihrem Kochbuch nachzumachen, durfte mein Mann sich ein Rezept aussuchen - er wählte die Citir Manti. Wirklich super einfach und es war mega lecker. Die einzelnen Schritte sind easy erklärt und alle Zutaten sind sehr übersichtlich aufgelistet.

Am Anfang von Sissys Kitchen habt ihr zusätzlich die Kategorie Basics, in dem ihr mehr über die typisch Türkischen Gewürze etc erfahren könnt.
Insgesamt finde ich alle Rezepte auch wirklich toll gewählt. Es sind viele Klassiker dabei und für jeden Geschmack wird sich auf jeden Fall etwas finden lassen.
Als kleine Überraschung findet ihr ganz hinten im Buch auch 3 Gutscheine für eure Liebsten. Tolle Idee und mal eine ganz andere Art Freunde zum Essen einzuladen! Finde ich wirklich gelungen!
Ebenso gelungen ist die ganze Aufmachung des Kochbuches und die tollen Fotos. Seyda hat sich wirklich sehr viel Mühe mit der ganzen Ästhetik.
Ich kann euch Sissys Kitchen wärmstens empfehlen, vorallem wenn ihr die türkische Küche liebt, bis jetzt aber oft dachtet, es muss immer alles kompliziert sein!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Grandios und genau im Geist der Zeit

Friday Black
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WOW! Ich weiß nicht, wann ich jemals zuvor so ein Buch gelesen habe! Ich bin so überwältigt. Friday Black erzählt die Geschichten von schwarzen Menschen in Amerika, teilweise sehr zeitnah, teilweise dystopisch. ...

WOW! Ich weiß nicht, wann ich jemals zuvor so ein Buch gelesen habe! Ich bin so überwältigt. Friday Black erzählt die Geschichten von schwarzen Menschen in Amerika, teilweise sehr zeitnah, teilweise dystopisch. Es geht in den verschiedenen Storys über Rassismus (könnte es noch aktueller sein!), den unersättlichen Wunsch nach Besitztümern (vorallem an Tagen wie dem Black Friday) und um Krieg!
Es geht um das Leben, wie wir (ich schließe mich da ein) privilegierten, weißen Menschen es uns niemals vorstellen können. Musstet ihr euch jemals überlegen, was ihr anzieht, um nicht negativ aufgrund eurer Hautfarbe aufzufallen? Um euer weißes Aussehen herunter zu drücken? Ich denke nicht! Ich selbst natürlich auch nicht, doch genau das müssen dunkelhäutige Meschen Tag für Tag machen - vorallem in Amerika, aber sicherlich auch bei uns in Deutschland, denn auch wir sind wahrlich keine Heiligen, was das Thema Rassismus angeht - ganz im Gegenteil.

Das Zitat, welches ihr oben lesen könnt, stammt aus einer dieser 12 Kurzgeschichten und es berührte mich einfach so sehr. Die Story "Die alte Zeit" spielt im Dystopischen Amerika nach dem Großen Schnellen und dem Langen Großen Krieg. Eben genau dieser Satz sagt ein Lehrer seinem Schüler als er über die Zeit vor den Kriegen spricht. Und genau das ist es, was jetzt passiert. Alle reden - keiner macht! Wenn doch jedes einzelne Leben auf diesem Planeten zählt, wenn wir alle gleich sind ... warum gibt es Kriege? Warum muss man auf sowas aufmerksam machen und auf die Straßen gehen um zu demonstrieren? Die Frage, die wir uns jetzt stellen müssen ist doch, wo soll es enden?!

Friday Black ist alles andere als leichte Kost! Seid euch darüber bitte im klaren, wenn ihr es lest. Es hat mich verstört und berührt. Es ist düster, teils sadistisch, böse aber auf der anderen Seite auch einfach brilliant, ehrlich, voller Liebe und Leben!

Ich lege es euch allen absolut ans Herz und für mich ist Friday Black definitiv das beste Buch, was ich in diesem Jahr gelesen habe! Grandios

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Unglaublich Herzzerreißend

With your Eyes
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Der Klappentext hat mich total angesprochen und bitte ... können wir kurz über dieses tolle Cover sprechen?! Wunderschön!!!!
Ich wollte wissen, was es mit Sutton und Blake weiter geht. Bzw. was es überhaupt ...

Der Klappentext hat mich total angesprochen und bitte ... können wir kurz über dieses tolle Cover sprechen?! Wunderschön!!!!
Ich wollte wissen, was es mit Sutton und Blake weiter geht. Bzw. was es überhaupt mit Blake auf sich hat.
Kurzum, beide kommen wie im Klappentext schon angedeutet aus verschiedenen Welten. Er ist Sportstar der Schule, von allen gemocht und sie ist die (wie die typischen Highschool Zicken sie nennen) eine Streberin. Beide begegnen sich das erste Mal bewusst auf einer College Party mit reichlich Alkohol. Blake war mir zu Anfang zwar nicht absolut unsympatisch, aber wir alle haben ja genug Teeniefilme gesehen, um zu wissen, wie diese Art von Typ ist. Allerdings wuchs er mir im Laufe der Story immer mehr ans Herz und bei der Abschlussrede von Sutton zeigte er sein wahres Gesicht.
Wie dem auch sei, bis dahin war alles typisch für das YA/NA Genre. Als Blake Sutton auf der Geburtstagsparty von ihrer Freundin dann sagte, er wolle weg fahren, entscheid sie sich mitzukommen, um etwas von der Welt zu sehen bevor sie blind werden würde. Road Trip also! Der Trip an sich wurde total schön beschrieben und ich konnte mir die verschiedenen Orte super vorstellen. Die beide kamen sich immer näher und auch Blake fing an sich zu öffnen und seine Dämonen vor Sutton freizulegen.
Bis es zum Twist kam! Gott habe ich Blake dafür gehasst. Es ist ok, wenn man sich persönlich für sowas entscheidet anstatt zu leiden, aber was passiert danach? Was lässt man zurück.
Dennoch ... ich kann ihn verstehen. Wer weiß ob wir nicht alle so gehandelt hätten wie er. Und ich finde es toll, dass nicht jede YA/NA Geschichte immer ein vollkommenes "Happy Ever After" Ende haben muss.
Ich habe Tränen vergossen, da mich das Schicksal der beiden wirklich berührt hat. Und auch die Nebencharaktere kommen bei weitem nicht zu kurz! Levi und Julie?! Ich muss wissen wie es weiter geht! Und auch Kay ist ganz liebevoll beschrieben.

Der Schreibstil an sich ist, wie man es von Rose kennt schön flüssig und leicht zu lesen. Ist man einmal in ihren Geschichten drin, kann man so leicht nicht mehr aufhöhren und es fällt einem nicht auf, wie die Zeit vergeht. Auch die Wechsel zwischen Sutton und Blake als Erzählperspektive sind gut gesetzt und einfach zu verfolgen!

Eine tolle Geschichte für alle Fans von YA/NA Romanen und Teeniefilmen ohne 100% Happy End!

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