Cover-Bild Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher
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14,95
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  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 03.11.2021
  • ISBN: 9783957346629
Thomas Franke

Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher

Kriminalroman
Theo Marquardt ist Anfang 20 und lebt in einer Berliner Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung. Ohne seinen Rollstuhl kommt er nicht weit, denn er leidet an Kongenitaler Muskeldystrophie. Als er eines Morgens erfährt, dass ein Mitbewohner die Nacht nicht überlebt hat, sitzt der Schock tief. Doch offenbar sind in der Nacht seltsame Dinge geschehen. Warum ist der Autist Keno wie aufgelöst und spricht immer wieder von einem Taucher? Was hat die kleine Wunde am Arm des Verstorbenen zu bedeuten, und warum hat es dessen Familie so eilig, ihn unter die Erde zu bringen? Die Fragen lassen Theo nicht los. Er beschließt, gemeinsam mit seinen Mitbewohnern und seiner Schwester, der jungen Polizistin Lina, der Wahrheit auf den Grund zu gehen ...

Ein spannender, tiefgründiger und - nicht zuletzt dank des liebenswerten "Sondereinsatzkommans mit Handicap" - wunderbar humorvoller Kriminalroman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2020

Wundervolle Ermittler-WG

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Darum geht es:
Lina, eine junge Polizistin, wird von ihrem Bruder Theo um Hilfe gebeten. Theo leidet an ALS und wohnt in einer „Behinderten“-WG. Einer der WG-Bewohner wurde morgens tot in seinem Bett ...

Darum geht es:
Lina, eine junge Polizistin, wird von ihrem Bruder Theo um Hilfe gebeten. Theo leidet an ALS und wohnt in einer „Behinderten“-WG. Einer der WG-Bewohner wurde morgens tot in seinem Bett gefunden. Auch er litt an einer Atemwegserkrankung. Der Arzt bestätigt einen natürlichen Tod. Aber Theo glaubt nicht daran. Durch Zufall fällt Theo bei der Leiche seines Mitbewohners eine Einstichstelle am Arm auf, obwohl dieser keine Medikamente mittels Spritze verabreicht bekommt. Auch das Verhalten eines weiteren WG-Mitbewohners ist mehr als merkwürdig. Dieser WG-Bewohner ist Autist, seit dem Tod von Mike, völlig neben der Spur und sagt immer: „Der Taucher, der Taucher, der Taucher ...“ Doch was will er damit andeuten? Hat er an diesem Abend etwas gehört oder gesehen und versucht sich jetzt mitzuteilen? Das alles ist mehr als merkwürdig und Theo beginnt, mit Hilfe seiner WG-Mitbewohner und seiner Schwester, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch wird es dieser illustren Runde gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen?

Meine Meinung:
„Der Tote und der Taucher“ ist ein besonderer Krimi. Natürlich geht es hier in erster Linie um den Kriminalfall. Es geht aber auch um die Menschen in dieser WG. Jeder mit seinem persönlichen Schicksal und seiner individuellen Beeinträchtigung. Diese werden ganz wundervoll und charmant in Szene gesetzt. Man kann sich wundervoll in die Charaktere und die Situation in der WG hineinversetzen. Mir sind die Menschen mit all ihren Ecken, Kanten und ihrer Individualität regelrecht ans Herz gewachsen. Sie sind einfach wundervoll und charismatisch dargestellt. Dieser Krimi lässt uns die Welt der Menschen mit Beeinträchtigung und ihr Handeln kennenlernen und verstehen. Und er räumt mit vielen Vorurteilen, diesen Menschen gegenüber auf.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Das ein oder andere (mehrheitlich medizinische) Fremdwort oder Fachausdruck lässt sich nicht vermeiden, stört aber den Lesefluss in keinster Weise.

Diese insgesamt 341 lange Werk ist in 36 Kapitel unterteilt. Man kann es also sowohl in einem Rutsch, als auch ganz bequem in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.
Allerdings endet was Buch mit einem „fiesen“ Cliffhanger. Der Fall wird nicht zur Gänze aufgeklärt. Dafür braucht es den zweiten Teil.

Mein Fazit:
Ein Krimi der besonderen Art, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Mit tollen Charakteren. Wer sich nicht davor scheut, diese wundervolle WG kennenzulernen, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen und gebe hier gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Bewegender Krimi mit sympathischen Ermittlern

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„...Er hat die Sozialkompetenz eines Blutegels, aber er ist ein äußerst erfolgreicher Arzt, der jede Menge wichtiger Leute kennt...“

Mit diesen Worten äußert sich Martha über Dr. Behrends. Er wurde in ...

„...Er hat die Sozialkompetenz eines Blutegels, aber er ist ein äußerst erfolgreicher Arzt, der jede Menge wichtiger Leute kennt...“

Mit diesen Worten äußert sich Martha über Dr. Behrends. Er wurde in die WG gerufen, weil Mike in der Nacht verstorben ist. Der Arzt diagnostiziert nach einem kurzen Blick auf den jungen Mann einen Tod durch Herzstillstand auf Grund seiner Erkrankung an ALS. Theo, der wegen seiner Muskelerkrankung ebenfalls in der WG lebt und dessen Schwester Lina bei der Polizei arbeitet, ist skeptisch. Mikes Zeit war noch nicht gekommen. Wenig später wird sich herausstellen, dass der Arzt eine Menge übersehen hat.
Der Autor hat einen fesselnden und tiefgründigen Krimi geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Zwei Handlungsstränge laufen parallel. Das ist zum einen der Mordfall in der WG, zum anderen die Erlebnisse eines namenlosen Mannes, der auf der Straße wohnt. Letzterer hat keine Erinnerung an sein Vergangenheit, verfügt aber über erstaunliche Kräfte und Fähigkeiten.
In der WG leben neben den schon Genannten Paula, Lene, Scott und Keno. Keno ist Autist und seit der Mordnacht verstört. Über Lene erfahre ich:

„...Im Grunde war Lene einer der liebenswerteste Menschen, die Theo kannte, aber wenn man sich zwischen sie und eine Bratwurst stellte, wurde es gefährlich...“

Ich mag Lenes trockenen Humor und ihren ganz eigenen Dialekt.
Der Autor versteht es, in einer spannenden Handlung so ganz nebenbei auf die Probleme von Menschen mit Handicap aufmerksam zu machen. Hinzu kommt, dass er ebenfalls geschickt den Pflegenotstand thematisiert. Nicht nur einmal erscheint in der WG eine Pflegekraft, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.
Theo studiert nebenbei Psychologie. Ihm gelingt es, die WG zu gemeinsamen Unternehmungen zu stimulieren und anzuleiten. Ihr Agieren ist reinstes Kopfkino für mich als Leser. Jeder bringt sich dabei mit seinen besonderen Fähigkeiten ein. Und mancher überrascht sogar Theo. Die Polizei zeigt sich nicht besonders engagiert. Lina wird nur beauftragt, den Nachtpfleger zu finden.
Ab und an erinnert sich Theo an seine Gespräche mit Mike. Diese werden kursiv wiedergegeben, gehen in die Tiefe und berühren.

„...Sich selbst zu lieben, ist zu wenig, und Recht und Unrecht ist per Definition ein Aspekt von Beziehungen. […] Wenn wir die Frage nach dem Sinn des Lebens allein in uns selbst suchen, werden wir letztendlich enttäuscht werden...“

Theo hat in der eigenen Familie beides erlebt wegen seiner Erkrankung. Ablehnung von der einen Großmutter, bedingungslose Zuneigung und Liebe von der anderen. Auch die Beziehung zu seiner Schwester ist nicht ohne Konflikte. Theo mag es nicht, wenn sie an seiner Stelle handelt, und sie wirft ihm Besserwisserei vor. Selbst in Fragen des Glaubens gehen sie getrennte Wege. Trotzdem stehen die beiden zusammen, so oft es nötig ist.
Theo hat die Gabe, schwierige Sachverhalte verständlich erklären zu können. So fallen ihm immer wieder passende Vergleiche ein, die zeigen, wie ein Autist die Welt sieht und wie seine Worte zu interpretieren sind. Deshalb ist er sich auch sicher, dass Keno den Täter gesehen hat.
Am Ende bleibt ein heftiger Cliffhanger. Aufgeklärt wird, was in jener Nacht geschah. Die Frage nach dem Warum steht noch im Raum.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

SOKO Handicap auf der Suche nach Mikes Mörder

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"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann." (Richard v. Weizsäcker)
Der im Rollstuhl sitzende 20-jährige Theo ist geschockt, als er erfährt, ...

"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann." (Richard v. Weizsäcker)
Der im Rollstuhl sitzende 20-jährige Theo ist geschockt, als er erfährt, dass Mike in der Nacht verstorben ist. Eigentlich ist das nichts Vorhersehbares, den Mike hatte ALS und man musste immer damit rechnen. Dabei war er noch so gut gelaunt am Tag zuvor beim Karaoke-Abend. Trotzdem sind alle anderen WG Bewohner ebenso schockiert. Besonders Autist Keno ist seitdem total aufgelöst, ständig redet er nur von einem Taucher. Selbst Theo kommen erste Zweifel, als er durch Zufall eine Einstichstelle an Mikes Arm entdeckt. Obwohl es in der WG keine Medikamente gibt, die gespritzt werden. Außerdem was haben Mikes Eltern in seinem Zimmer gesucht und warum soll seine Beisetzung so schnell sein? Theo muss unbedingt die Wahrheit herausfinden, nachdem er Arzt nichts Ungewöhnliches festgestellt hat. Um auf Spurensuche zu gehen, wird die SOKO Handicap ins Leben gerufen.

Meine Meinung:
Das Cover mit der Tauchermaske und der Rollstuhllehne auf der rechten Seite passt sehr gut zur Geschichte. Der Schreibstil der zweiteiligen Krimireihe ist locker, humorvoll, interessant und unterhaltsam. In zwei Handlungssträngen wird zum einen im Fall von Mikes Tod ermittelt und man kommt einem Namenlosen immer mehr auf die Spur. Thomas Frankes Krimi präsentiert hier ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Die SOKO Handicap besteht aus Theo, der an der Erbkrankheit (CMD) kongenitaler Muskeldystrophie erkrankt ist, im Rollstuhl sitzt und Psychologie studiert. Außerdem ist da noch die Schauspielerin Paula mit Trisomie 21(Downsyndrom), die schwergewichtige, ständig hungrige Lene mit dem Prater-Willi-Syndrom und Scott, der das Weaver-Syndrom hat. Zudem wohnt in ihrer WG noch der Autist Keno und natürlich der verstorbene Mike, der ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) hatte. Da der Autor selbst als Sozialpädagoge unter Menschen mit Beeinträchtigung arbeitet, kann er seine Betroffenen sehr gut darstellen, sodass ich mich sofort in sie hineinversetzen konnte. In diesem Krimi geht es zum größten Teil um Mikes Tod und um den vor Jahren verschwunden Vater von Theo und seiner Schwester Lina, die bei der Polizei arbeitet. Theo ist für mich ein sehr außergewöhnlicher, intelligenter junger Mann, der trotz seiner schweren Erkrankung das Leben annimmt, wie es ist. Was sicherlich zum großen Teil an seinem christlichen Glauben liegt. Seine Art wirkt einfach ansteckend, besonders auf seine WG-Bewohner, mit denen er es nicht immer einfach hat. Dabei finde ich gerade die humorvolle Lene mit ihrem Berliner Dialekt nach Theo am herausragendsten. Nicht nur ihre spontanen Sprüche sind großartig, sondern im Wesentlichen ihre ganze Art, das Leben locker zu nehmen. Überhaupt passt diese individuelle SOKO Handicap sehr gut zusammen. Was der eine nicht schafft, macht ein anderer mit Köpfchen, Humor, schauspielerischem Talent, ausgefallenen Sprüchen oder mit schlichter Muskelkraft und so ergänzt sich dieses Quartett wundervoll. Ferner bekommen sie weitere Unterstützung von Polizistin Lina und dem Einzelfallhelfer Bastian. Damit alles verständlicher wird, werden dem Leser spezielle fachinterne Begriffe wie z. B. Theory of Mind erklärt. Und man erfährt mehr über die Handicaps der Bewohner und ihre Eigenheiten. Natürlich kommt die Spannung ebenfalls nicht zu kurz, die der Autor in beiden Handlungssträngen immer mehr forciert. So komme ich nach und nach dem ganzen Geschehen immer näher. Dieser bedeutsame Krimi hat mich bestens unterhalten. Vor allem durch die Vielschichtigkeit dieser außergewöhnlichen Charaktere wird das Ganze noch mehr hervorgehoben. Gerade in Zeiten der Inklusion ist ein solches Ermittlerteam etwas Einmaliges. Am Ende gibt es sogar noch eine Wendung, die mich neugierig auf Band 2 macht. Deshalb freue ich mich schon darauf wie es in der Reihe weitergeht. Von mir jedenfalls gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Spannend, humorvoll und sehr menschlich - absolut lesenswert!

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Der Psychologiestudent Theo, Anfang 20, lebt in einer WG für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Als sein Freund Mike, an ALS erkrankt und wie Theo dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen, am Morgen einer ...

Der Psychologiestudent Theo, Anfang 20, lebt in einer WG für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Als sein Freund Mike, an ALS erkrankt und wie Theo dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen, am Morgen einer unruhigen Nacht leblos in seinem Bett aufgefunden wird, attestiert der herbeigerufene Arzt zwar eine Todesursache, die aus Mikes Erkrankung resultiert, doch Theos Misstrauen aufgrund der nur oberflächlich durchgeführten Untersuchung ist geweckt. Auch das aufgeschreckte Verhalten eines weiteren Mitbewohners der WG lässt die Vermutung zu, dass Mikes Tod keineswegs nur auf seine Erkrankung zurückzuführen ist. Und so startet Theo mit Hilfe seiner WG-Freunde Paula, Helene und Scott seine eigenen Ermittlungen, in die seine Schwester Lina, von Beruf Polizistin, anfänglich nicht ganz freiwillig eingebunden wird. Bald stellt sich heraus, dass Theo mit seinen Vermutungen richtig liegt, allein, die Beweisführung ist schwierig und der Verdacht auf den Täter bleibt vage.
Die SOKO Handicap greift mehr als einmal zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um die Ermittlungen voranzutreiben und am Ende des Buches … bleibt erstmal alles offen…

Der Tote und der Taucher ist der erste Teil der SOKO mit Handicap-Dilogie von Thomas Franke. Ihm ist damit eine spannende, äußerst humorvolle erste Hälfte gelungen, die von detailliert gezeichneten Personen und originellen Twists lebt. Aber, und das ist das eigentlich Wichtige neben dem außergewöhnlichen Plot und dem noch außergewöhnlicheren Setting, Thomas Franke gelingt es auch, zutiefst menschliche Fragen zu stellen und auf Problematiken aufmerksam zu machen, die im 21. Jahrhundert und in unserer aufgeklärten Gesellschaft längst nicht mehr existieren sollten. Leicht und durchaus der Dramaturgie des Romans verpflichtet, dabei aber völlig unaufdringlich verführt der Autor zum Nachdenken über existenzielle und ethische Fragen, ohne dabei moralinsauer zu werden. Und er geht damit nicht zu weit: ob und wie man sich diese Fragen beantwortet, beantworten kann, bleibt jedem Leser selbst überlassen.

Der Tote und der Taucher – leicht, tiefgründig, originell, spannend und humorvoll – macht Lust auf mehr und mich sehr neugierig auf den 2. Teil.
Unbedingt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Eine Soko mit Handicap

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Theo, ein junger Psychologiestudent lebt in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung. Der Tod des Mitbewohners Mike erschüttert alle, er war zwar an ALS erkrankt, aber am Tag vorher noch munter und ...

Theo, ein junger Psychologiestudent lebt in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung. Der Tod des Mitbewohners Mike erschüttert alle, er war zwar an ALS erkrankt, aber am Tag vorher noch munter und beim gemeinsamen Karaokeabend bester Laune. Theo ist entsetzt, wie oberflächlich der Arzt einen natürlichen Tod konstatiert, obwohl einige Ungereimtheiten ins Auge fallen.

Zusammen mit seinen Mitbewohner will er mit der „Soko Handicap“ ein wenig tiefer bohren. Glücklicherweise ist Theos Schwester Polizistin und einige seiner Beobachtungen lassen auch bei ihr die Alarmglocken schrillen. Vor allem Autist Keno scheint etwas bemerkt zu haben, er ist vollkommen aufgelöst und spricht nur noch vom Taucher.

. Ein interessanter zweiter Handlungsstrang verweist in die Vergangenheit und man ahnt, es wird noch eine Bedeutung bekommen.

Das Setting für diesen Kriminalroman ist besonders und das ist auch die Absicht des Autors Thomas Franke. Er arbeitet als Sozialpädagoge in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung und er zeigt, dass es völlig egal ist, ob jemand „behindert“ ist oder nicht. Aber er legt den Finger auch auf Missstände und plötzlich bekommen Stichworte wie Barrierefreiheit, Pflegenotstand, Mangel an empathischem Fachpersonal eine ganz andere Bedeutung. Auf einer Fahrt in die Innenstadt habe ich plötzlich den Weg mit den Augen eines Rollstuhlfahrers betrachtet und war erschrocken, denn ich hätte mein Ziel nie allein erreichen können.

Seine Figuren wachsen dem Leser schon nach wenigen Seiten ans Herz und plötzlich vergisst man Rollstuhl oder Trisomie21, man fiebert einfach mit Theo, Lene, Paula, Scotty und Keno. Wie sie ihre Möglichkeiten und besonderen Fähigkeiten einsetzen und ermitteln, ist spannend und immer wieder auch sehr witzig. Der menschliche Ton der Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Natürlich möchte der Autor auch eine Botschaft vermitteln und das macht er sehr unaufdringlich und ohne erhobenen Zeigefinger. Für mich war dieser Kriminalroman eine echte Bereicherung des Genres.

Die Geschichte endet offen – ein zweiter Band ist bereits in Arbeit und ich bin sehr gespannt, wie sich das Rätsel um Mikes Tod und des geheimnisvollen „Tauchers“ auflösen wird.

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