Cover-Bild In der Hitze eines Sommers
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 31.08.2020
  • ISBN: 9783492061605
Emma Flint

In der Hitze eines Sommers

Roman
Susanne Keller (Übersetzer)

»Das subtile Porträt einer Frau in der Krise und der Männer, die sie verurteilen.« The Times

Sommer 1965, die Straßen New Yorks flimmern in der Hitze. Eines Morgens findet die alleinerziehende Ruth Malone das Zimmer ihrer beiden kleinen Kinder leer vor, das Fenster steht offen. Schnell wird Ruths eigenwilliger Lebensstil – die provokante Kleidung, das stets perfekt geschminkte Gesicht, die Kontakte zu Männern – ihr zum Verhängnis. Angeheizt durch Spekulationen aus der Nachbarschaft, zieht die Polizei einfache Schlüsse.
Auch Boulevardreporter Pete Wonicke, für den der Fall die erste große Story ist, verurteilt Ruth zunächst. Doch je länger er recherchiert, desto klarer sieht er das falsche Spiel der Presse und die frauenverachtenden Machenschaften der Polizei. Bald schon beginnt Pete, an allem zu zweifeln, was er zu wissen glaubte.

Ein hochgelobter, aufwühlender Gesellschaftsroman nach einer wahren Begebenheit. 

»Ein beeindruckendes, schmerzhaft schönes Debüt! Dieser atemberaubende Roman handelt von tieferen sozialen Fragen nach Mutterschaft, Moral und nach vorschnellen Urteilen.« Publishers Weekly

Emma Flint ist Absolventin des Schreibprogramms der Faber Academy in London. Schon seit ihrer Kindheit liest sie Berichte über reale Verbrechen und entwickelte über die Jahre ein enzyklopädisches Wissen über Mordfälle und berüchtigte historische Persönlichkeiten sowie eine Faszination für unkonventionelle Frauen – vergangene, gegenwärtige und fiktive. Flint lebt und arbeitet in London.

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Lesejury-Facts

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  • Dreamworx hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2020

Im Zweifel für die Angeklagte?

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1965 New York. Die von ihrem Mann getrennt lebende Ruth Malone lebt mit ihren zwei kleinen Kindern zusammen und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit der Arbeit in einer Bar. Auf ihr Äußeres legt Ruth sehr ...

1965 New York. Die von ihrem Mann getrennt lebende Ruth Malone lebt mit ihren zwei kleinen Kindern zusammen und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit der Arbeit in einer Bar. Auf ihr Äußeres legt Ruth sehr viel wert, jedoch ist sie auch kein Kind von Traurigkeit und lässt sich immer mal wieder auf ein Techtelmechtel ein, was zu Getuschel in der Nachbarschaft führt, denn ihr promiskuitiver Lebensstil stößt so manchem auf. Eines Nachts verschwinden ihre beiden Kinder aus dem verschlossenen Kinderzimmer und werden kurze Zeit später ermordet aufgefunden. Da Ruths Lebenswandel nicht der Norm entspricht, wird sie schon bald von der Polizei als Mörderin abgeurteilt. Nur der für den Herald arbeitende Reporter Pete Wonicke deckt bei seinen Recherchen nach und nach auf, dass Ruth das Opfer einer sehr schnell und oberflächlich urteilenden Gesellschaft ist…
Emma Flint hat mit „In der Hitze eines Sommers“ einen unterhaltsamen spannenden Roman vorgelegt, der das Gesellschaftsbild der 60er Jahre in den USA auf sehr intensive Weise wiederspiegelt und sich an einer tatsächlichen Begebenheit orientiert. Der flüssige und bildhafte Schreibstil lässt den Leser gedanklich 55 Jahre in der Zeit zurückreisen, um dort durch wechselnde Perspektiven Ruths Schicksal mitzuverfolgen und dabei eine Gesellschaft präsentiert zu bekommen, die damals Gang und gäbe war. Der Leser lernt nicht nur Ruths Gedanken- und Gefühlswelt kennen, sondern auch die von Reporter Pete und Sergeant Devlin. Dabei eröffnet sich dem Leser nicht nur die von der Gesellschaft geprägten Denkmuster, sondern lassen auch Raum für eigene Interpretationen. Der Mordfall an sich ist nur der Auslöser einer Debatte der Öffentlichkeit, die sich hauptsächlich an dem Lebenswandel von Ruth stört und sich unter dem Deckmantel der Anständigkeit zu einem Urteil befähigt sieht. Das nahezu feindliche Frauenbild stößt dem Leser oftmals sauer auf, denn obwohl mittlerweile im 21. Jahrhundert angekommen, gibt es solche Aburteilungen auch heute noch und spiegelt die Kleingeistigkeit der Menschen wieder, wenn auch oftmals in anderem Zusammenhang. Die Suche nach dem wahren Mörder gerät dabei völlig ins Hintertreffen, obwohl dieser am Ende doch noch aufgeklärt wird. Der Spannungsbogen ist intelligent angelegt und steigert sich durch die unterschiedlichsten Denkweisen sowie die Recherche von Pete immer mehr in die Höhe.
Die Charaktere sind lebhaft ausgestaltet und überzeugen durch glaubwürdige menschliche Züge. Der Leser steht zwar als Zuschauer am Rand, kann sich jedoch gut in Ruth hineinversetzen und fiebert mit, wie es für sie wohl ausgehen mag. Ruth ist einer Frau, die nicht nur hart arbeitet, um ihre Familie zu ernähren, sie sehnt sich nach der wahren Liebe und verschenkt ihr Herz leider etwas zu oft, um dann doch wieder allein zu sein. Sie liebt ihre Kinder, aber sie hat auch eigene Träume, die sie nicht aufgeben will. Pete Wonicke hat die Neugier zum Beruf erhoben, lässt nicht locker bei seinen Nachforschungen und verliert sein Herz an Ruth, die davon gar nichts ahnt. Sergeant Devlin steht sinnbildlich für die sich zum Richter aufgeschwungene Gesellschaft, die mit dem Finger auf Ruth zeigt und sie abfällig verurteilt. Devlin ist so verblendet durch seine Sichtweise, dass er seiner eigentlichen Aufgabe gar nicht nachkommt.
„In der Hitze eines Sommers“ ist ein sehr eindringlicher Roman über die Denk- und Handlungsweise der damaligen Gesellschaft, die alle verurteilt, die nicht mit ihr konform gehen. Dabei spielt neben Prüderie auch Neid eine unterschwellige Rolle. Sehr gut konstruierte und tiefgründige Handlung mit viel Spannung, die auch nach der letzten Seite noch im Kopf verweilt. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.09.2020

Schuldig auf Verdacht

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Es ist 1965 in den USA und das Frauenbild der Gesellschaft vorgeprägt. Daher ist die zweifache Mutter Ruth Malone, die von ihrem Mann getrennt lebt und wechselnde Männerbekanntschaften hat, als Femme ...


Es ist 1965 in den USA und das Frauenbild der Gesellschaft vorgeprägt. Daher ist die zweifache Mutter Ruth Malone, die von ihrem Mann getrennt lebt und wechselnde Männerbekanntschaften hat, als Femme Fatal gebrandmarkt.
Als ihre kleinen Kinder verschwinden, gerät sie unter Verdacht. Ihre vierjährige Tochter wird tot aufgefunden, der Junge bleibt verschwunden.
Detective-Sergant Devlin ermittelt gegen sie.
Auch von der Presse wird sie im „Malone-Fall“ vorverurteilt.
Der noch unerfahrene Reporter Pete Wonicke arbeitet für den Herald und er ist der einzige, der an Ruth Unschuld glaubt.

Emma Flint lässt die schwelende Spannung immer mehr glimmen. Ein Touch von Real Crime ist enthalten. Tatsächlich ist der Stoff von einem realen Fall inspiriert.

Die beschriebenen Abläufe bei der Polizei- wie Journallisten-Arbeit sind glaubwürdig geschildert. Das gilt auch für die Gerichtsverhandlung, die das Finale des Romans bildet.

Das ist ein ganz geschickt gemachter Roman, der den Themen Doppelmoral und Vorverurteilung auf die Spur kommt.

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