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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2020

Herausragend erzählt – mein bisheriges Highlight der Reihe

Das Erbe der Macht – Die Chronik der Archivarin 2: Auf der Suche nach H. G. Wells
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Ein jugendliches Geschwisterpaar findet in den Wirren des zweiten Weltkrieges auf der Flucht vor den Nazis eine ungewöhnliche Maschine. Das Mädchen Ally wird von dieser sogar ein wenig angezogen und als ...

Ein jugendliches Geschwisterpaar findet in den Wirren des zweiten Weltkrieges auf der Flucht vor den Nazis eine ungewöhnliche Maschine. Das Mädchen Ally wird von dieser sogar ein wenig angezogen und als sie die Apparatur in Gang setzt, finden sich beide im Paris des Jahres 1744 wieder. Und hier existiert die Welt anders, als Ally und Harry diese kennen – denn noch wurde der zweite Wall nicht errichtet und Magie ist fester Bestandteil der Welt. Anders als Harry ist Ally magisch begabt und bekommt Zugang zur „gehobeneren Gesellschaft“.
Doch auch in Paris überschlagen sich Ereignisse für die Geschwister und Ally macht die Bekanntschaft von Tomoe, einer der Unsterblichen. Beide Frauen ereilt ein Hilferuf von H.G. Wells und Ereignisse werden ausgelöst, die zumindest Allys Leben prägen werden.

Das Spinn-off ist für mich selbst im Verhältnis zu der von mir so geschätzten Hauptreihe ein 100%iges Highlight.
Obwohl Andreas Suchanek am Ende des Buches selbstverständlich eine Verknüpfung zum aktuellen Geschehen der Reihe vornimmt, besticht der Roman durch eine abgeschlossene Handlung mit relativ wenigen direkten Protagonisten. Der gewohnt kurzweilige, unterhaltsame Erzählstil mit seinen unverhofften Wandlungen kommt dabei nicht zu kurz.
Das Thema um H. G. Wells und die Relation der Zeit; das diese sich selber schützt und damit letztlich alle Handlungen, die starke Eingriffe in diese darstellen entweder zu dem bereits existierenden Zeitziel führen oder erst gar nicht stattfinden, fand ich gut erzählt.

Und so habe ich den Band selber sehr schnell gelesen – und hätte gern noch mehr in der Art.

Aus meiner Sicht ein absolut empfehlenswerter Roman nicht nur für eingefleischte Fans der Reihe Das Erbe der Macht, sondern auch für Neueinsteiger, denn ich denke, dass man das Buch auch ganz gut ohne wirkliche Vorkenntnisse der Reihe lesen kann. Wem es dann gefallen hat, der wird auch sicher die Romanreihe lesen wollen.
Bei mir kommt der Roman in mein Fanregal zu den anderen Bänden.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Nichts ist wie es scheint

Burg Tollkühn - Verrat auf der Heldenschule
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Bei einer schief gegangenen Schulaufgabe lernen Siggi, Brünhild und Filas den aktuellen Neuzugang auf Burg Tollkühn kennen – Jago. Der Junge scheint cool zu sein und freundet sich schnell mit den drei ...

Bei einer schief gegangenen Schulaufgabe lernen Siggi, Brünhild und Filas den aktuellen Neuzugang auf Burg Tollkühn kennen – Jago. Der Junge scheint cool zu sein und freundet sich schnell mit den drei kleinen Helden an. Doch dann geschehen eigenartige Dinge auf der Burg und Siggi beginnt zu ahnen, wer hinter all den mysteriösen Vorgängen steckt.

Auch dieses Abenteuer steckt voller Spannung, Witz und liebenswürdiger Action. Im Mittelpunkt steht dabei der rätselhafte Junge Jago, der nicht der zu sein scheint, der er vorgibt zu sein. Doch ist Jago wirklich so hinterhältig und täuscht die anderen arglistig? Oder hat er vielleicht auch seine Gründe?
Egal, wie die kleinen Leser Jagos Beweggründe aufnehmen, am Ende werden sie ihn genauso wie unsere drei Helden mögen.
Zapf hat die Geschichte von Andreas Völlinger wieder super mit seinen tollen Illustrationen mit Leben gefüllt.

Ich kann letztendlich nur feststellen, dass der zweite Band genauso gut ist wie sein Vorgänger und sich auch vollkommen unabhängig von diesem lesen lässt.

Für geübte Leser im Grundschulalter ist das Buch keine Hürde, sondern eine tolle Reise in eine abenteuerliche Fantasiewelt.
Also auf nach Burg Tollkühn!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein Klassiker, neu aufgelegt

Belgariad - Die Gefährten
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Ein Junge, der von seinen ruhmreichen und bedeutenden Wurzeln nichts weiß, wächst behütet, jedoch nicht gänzlich abgeschirmt auf. Als der von ihm geschätzte Geschichtenerzähler Wolf wieder einmal auf dem ...

Ein Junge, der von seinen ruhmreichen und bedeutenden Wurzeln nichts weiß, wächst behütet, jedoch nicht gänzlich abgeschirmt auf. Als der von ihm geschätzte Geschichtenerzähler Wolf wieder einmal auf dem Hof vorbeischaut werden Ereignisse in Gang gesetzt, die Garions gesamte Welt infrage und auf den Kopf stellen werden.

Dieser erste Band der Belgariad-Saga erschien bereits Anfang der 80er Jahre unter dem Titel „Pawn of Prophecy“, was soviel wie „Schach-oder auch Spielfigur der Prophezeiung“ bedeutet. Im Deutschen wurde dieser Band dann im Knaur-Verlag mit dem Titel „Die Prophezeiung des Bauern“ sowie im Bastei-Lübbe Verlag unter dem Titel „Kind der Prophezeiung“ herausgegeben.
Wie man also sieht gehört David Eddings zu den Klassikern der Fantasy-Autoren.

Wie man es dem Originaltitel schon entnehmen kann, handelt es sich bei diesem Roman um den Auftakt einer epischen Highfantasy-Reihe. Dadurch wird dann auch die Handlung stark geprägt. Sehr ausführlich wird die Ausgangssituation unseres Helden beschrieben – seine bisherige Lebensgeschichte und die Welt in der er aufwächst. Dazu kommt dann noch die mythologische Komponente um die göttliche Entstehung der Welt und den Fall eines der Götter, die die Geschichte der Menschen bis zum Beginn der Saga bestimmt. Damit verbunden ist auch noch eine Prophezeiung, die schließlich die gesamte Handlung der Saga und damit das Schicksal unseres Helden prägen wird.
Wolf (Magier), Tante Pol (Magierin) und Garion (Held wider Willen) begeben sich auf die Suche nach einem von den Schergen des gefallenen Gottes gestohlenen Artefakt. Da eine so kleine Gruppe nicht gegen ganze Horden ankommen kann, müssen alte Freunde sie unterstützen. Da sind dann Barak (Krieger) und Silk (klassischer Dieb) genau die richtigen Verbündeten, zumal jeder der beiden durch seine Abstammung auch irgendwie an die Prophezeiung gebunden ist.
Und schon haben wir eine ganz klassische Heldenparty!

Jetzt könnte man meinen, die ganze Geschichte sei etwas „old School“. Ja, ist sie – ist ja auch 1982 erschienen. Aber sie ist wirklich gut übersetzt neu aufgelegt worden. Generell besticht der ganze Erzählstil Eddings‘ durch einen durchgängigen sehr unterschwelligen Humor, so dass trotz der gerade in der ersten Hälfte des Romans sehr langen Schilderungen, sich alles leicht und flüssig liest.
Es macht halt Spaß und ich werde sicherlich die gesamte Reihe lesen.

Die Belgariad-Saga kann ich allen Lesern von Fantasyliteratur nur ans Herz legen, denn es handelt sich wirklich um einen tollen Klassiker.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Schöne Idee, wenn auch als Grundthema schon bekannt

Meridian Princess 1. Die Clockmakers Academy
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Ein Mädchen, das schon früh zur Waise wurde, aufgewachsen in einem Internat mit Ferien bei einer ungeliebten Verwandten und von seiner eigenen Gabe nichts ahnend. Das kommt einem doch schon ein wenig bekannt ...

Ein Mädchen, das schon früh zur Waise wurde, aufgewachsen in einem Internat mit Ferien bei einer ungeliebten Verwandten und von seiner eigenen Gabe nichts ahnend. Das kommt einem doch schon ein wenig bekannt vor, denn solche oder ähnliche Aufhänger gibt es (nicht erst) seit Harry Potter bisweilen immer wieder einmal.
Und als die Zeit dann soweit ist, kommen die magischen Kräfte nach und nach zum Vorschein.
Für unsere Heldin Jade verändert sich die Welt schlagartig, als sie erfährt, dass sie auf die Clockmakers Academy wechseln wird, da sie eine Zeiterbin ist, so etwas wie eine Beschützerin der Menschen vor den magischen Auswirkungen der Zeit. Und selbstverständlich war sie bereits seit ihrer Geburt innerhalb der magischen Gesellschaft nicht sicher. Damit verändert sich ihr Leben von einem auf den anderen Tag schlagartig.

Der erste Band von Anja Upkais neuester Jugendfantasyreihe ist vielleicht nicht die Erfindung einer absolut neu gearteten Geschichte, aber grundsolide und sprachlich sehr schön geschrieben und damit absolut lesenswert.
Besonders hervorzuheben ist für mich auch in diesem urban-fantasyartig angelehnten Abenteuer das Setting rund um Greenwich mit der besonderen Bedeutung des Nullmeridians. Die Autorin hat es sehr gut verstanden historische Gegebenheiten rund um das Uhrmachergewerbe und britische Geheimgesellschaften gekonnt in das Geschehen einzubauen.

Für mein Alter ist es eine recht leicht vorhersehbare Handlung, was mich aber überhaupt nicht daran hindert das Buch weiter zu empfehlen. Für junge Mädchen und solche, die jung geblieben sind, verspricht das Buch einige kurzweilige Lesestunden, die man nicht bereut.
Den zweiten Band lese ich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Vielleicht mein Jahreshighlight der Kinderbücher

Einstein
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Wie konnte die Maus das Käsefest in der Schweiz nur verpassen? Sie hatte doch so genau im Kalender aufgepasst. Und doch, sie ist einen Tag zu spät. Aber vielleicht kann man die Zeit ja einen Tag zurück ...

Wie konnte die Maus das Käsefest in der Schweiz nur verpassen? Sie hatte doch so genau im Kalender aufgepasst. Und doch, sie ist einen Tag zu spät. Aber vielleicht kann man die Zeit ja einen Tag zurück drehen?
Mit diesem Gedanken in ihrem kleinen Kopf beginnt die Maus nach einer Lösung zu suchen, die sie über das Thema Uhr schließlich auch zu Albert Einstein und seinen Blick auf die Zeit führt. Denn Zeit ist immerhin „relativ“.

Torben Kuhlmann ist wieder einmal geglückt, Kindern ein wissenschaftliches Thema auf ganz wunderbare Art und Weise näher zu bringen.
Die Geschichte um die kleine Maus ist bereits Kindern im Vorschulalter gut zugänglich. Mein Sohn als Grundschüler hatte jedenfalls kein Problem, den Sinn der Geschichte zu erfassen. Zudem fand er es toll, dass er etwas Neues lernen konnte.
Etwas überfordert war er am Ende des Buches noch mit den Erläuterungen zu Einsteins Theorien. Das war ihm dann doch noch etwas zu schwer zu verstehen.

Was bei uns beiden wie auch in den anderen Geschichten der kleinen Maus super ankam waren die wahnsinnig tollen Illustrationen. Diese sind so schön, dass man sie sich immer wieder ansehen möchte und auch immer wieder etwas Neues auf ihnen entdeckt.

Einstein reiht sich nahtlos neben Lindbergh, Armstrong und Edinson ein. Und wie es einem Wissenschaftler seines Formates zusteht, ist er eine Bereicherung für jedes Buchregal

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