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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Autorinnen können es besser

Juni und ich - Flunkern wie gedruckt
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Ich habe bereits viele Bücher von Anne Hertz gelesen und wurde dabei meistens unterhalten. Als ich erfahren habe, dass es fortan auch Kinderbücher gibt, war ich direkt neugierig und wollte „Flunkern wie ...

Ich habe bereits viele Bücher von Anne Hertz gelesen und wurde dabei meistens unterhalten. Als ich erfahren habe, dass es fortan auch Kinderbücher gibt, war ich direkt neugierig und wollte „Flunkern wie gedruckt“, dem ersten Band der „Juni und ich“-Reihe unbedingt eine Chance geben. Bereut habe ich dies nicht, jedoch wurde ich auch nicht so unterhalten, wie ich es zuvor erhofft habe.

Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, die Figuren sind zum Teil gut ausgearbeitet und auch manche Dialoge konnten mich gut unterhalten. Allerdings empfinde ich Anne Hertz‘ Einstieg in die Kinderbuchszene nicht so ganz gelungen, da schon deutlich wird, dass die Autorinnen fast hauptsächlich für Erwachsene schreiben. Ich finde die Geschichte an sich niedlich, mein Problem ist jedoch, dass die Figuren, die meistens zwischen 11 und 14 Jahre alt sind, Dinge sagen, die man einfach in der heutigen Zeit entweder noch nicht oder nicht mehr sagt. So sagt Carla u.a. scherzhaft zu ihrer Freundin, dass sie gewonnen hätte. Anstatt zu fragen, was sie damit meint, kommt lediglich der Satz: „Ich habe doch bei gar keinem Preisausschreiben mitgemacht.“ – Nein, tut mir leid. Solche Sätze kaufe ich den Kindern in der heutigen Zeit einfach nicht mehr ab, sodass das Verhalten mit dem Alter für mich nicht funktionieren wollte.

Auch sonst konnte ich mich mit den Figuren nicht so ganz anfreunden. Dies liegt aber nicht daran, dass die Autorin sie nicht vernünftig ausgearbeitet hätte, sondern eher daran, dass ich anscheinend einfach zu alt für sie bin und so manche Gedanken und Lügengeschichten einfach nicht (mehr) nachvollziehen konnte. Carla ist zwar an sich ein nettes Mädchen und hat ihre Ziele im Leben, die sie unbedingt verfolgen möchte, aber dennoch war sie für mich nicht greifbar. Sie möchte nach der Schule Journalistin werden und strebt ihre Karriere bereits jetzt schon an, indem sie unbedingt an der Schülerzeitung mitarbeiten möchte. Bei der Reaktion gibt es jedoch eine Rangordnung und so darf sie aufgrund ihres Alters erst einmal nur für Getränkenachschub sorgen und Unterlagen kopieren, womit sie jedoch nicht einverstanden ist, da sie direkt losschreiben möchte. Dies ist alles sehr löblich, jedoch sind ihre ganzen Lügen, um an ihr Ziel zu kommen, nicht gerade das Gelbe vom Ei, ganz besonders, weil sie damit auch noch durchkommt.

Ich hätte es besser gefunden, wenn man hier eher das Bild vermittelt hätte, dass man auch ohne Lügen zum Ziel kommt, doch leider wird die Protagonistin mit ihrer nicht immer ganz korrekten Art auch noch belohnt. Die anderen Figuren, wie z.B. Carlas Freundinnen, die Leute von der Schülerzeitung oder auch ihre Familie, besonders ihre Tante, sind recht interessant, aber stellenweise auch farblos. Carlas Vater ist ein erfolgreicher Autor, ihre Tante ist Journalistin und eine gefeierte Bloggerin und somit war für Carla schnell klar, dass auch sie unbedingt ihr Geld später mit dem Schreiben verdienen möchte. Dies ist wirklich gut, vor allem, weil es auch endlich mal um einen anderen Berufswunsch als Lehrerin oder Tierärztin geht, aber dennoch wurde ich mit der Thematik einfach nicht warm, was ich sehr bedauerlich finde.

Die Geschichte hätte mir mit Sicherheit besser gefallen, wenn man sie etwas mehr mit dem „erhobenen Zeigefinger“ geschrieben hätte. Ich möchte nun sicherlich nicht, dass man ständig betont hätte, wie schlimm Lügen doch sind, jedoch hätte ich es deutlich besser gefunden, wenn Carla nicht ständig für ihre Lügenmärchen belohnt worden wäre. Gleichzeitig finde ich es unlogisch, dass ihre Aktionen viel zu selten hinterfragt wurden. Zwar gibt es auch hier jemanden, der ihr nicht traut, allerdings wurde mir diese Skepsis viel zu schnell aus der Welt geräumt.

Das Cover ist ganz süß, passt perfekt zur Geschichte und spricht somit direkt die Zielgruppe an. Auch die jeweiligen Kapitel werden mit einer Art Protokoll immer gut gestartet, was ich eine nette Idee finde. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass man sich hier nicht beklagen kann.

„Flunkern wie gedruckt“ ist für Kinder sicherlich eine nette Geschichte, für mich waren jedoch zu viele Logikfehler vorhanden, um wirklich Spaß an der Geschichte zu haben. Anne Hertz bleiben für mich weiterhin großartige Autorinnen, ihren Ausflug in das Kinderbuch-Genre finde ich jedoch nur mäßig gelungen. Dennoch werde ich auch den zweiten Band lesen, da ich hoffe, dass sich die Figuren und die Handlung noch steigern werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traurige Geschichte mit Schwächen

Engel haben keinen Hunger
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Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel ...

Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel haben keinen Hunger“ stand bereits seit vielen Jahren ungelesen im Regal und somit wollte ich es jetzt – wo ein neues Format des Buches erschienen ist – endlich lesen.

„Engel haben keinen Hunger“ ist die wahre Geschichte von Katrin L. die an Magersucht gelitten und den schweren Kampf am Ende verloren hat. Dabei wird genau geschildert, was ihre Eltern, aber auch die Ärzte und Therapeutin für sie unternommen haben. Die Geschichte setzt sich somit aus Katrins Gedichten, ihren vielen Tagebucheinträgen sowie den Erinnerungen ihrer Familie und Freunde zusammen. Dabei wird Katrins Leidensweg von Brigitte Biermann zusammengefasst, allerdings muss ich leider gestehen, dass mich das Buch nicht immer so berührt hat, wie ich es eigentlich erhofft habe.

Dies liegt hauptsächlich daran, dass ich den Schreibstil oftmals sehr unpassend fand. Es ist klar, dass man nicht mehr alle Gespräche komplett zu 100% wiedergeben konnte, allerdings glaube ich kaum, dass Katrins Vater ein ernstes Therapiegespräch mit den Worten „so what?!“ beendet hat. Gleiches gilt auch für die Gespräche mit Katrin. Man erkennt zwar anhand ihrer Tagebucheinträge, dass sie auch gerne die englische Sprache verwendet hat und oftmals auch lediglich von „Sister“ und „Family“ gesprochen hat, allerdings kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie auch mit den Ärzten und Therapeuten ständig auf Denglisch gesprochen hat. Mir ist klar, dass die Autorin hierbei bewusst eine jugendliche Sprache gewählt hat, um möglichst viele jüngere Leser mit dem Buch anzusprechen, allerdings ist dies meiner Meinung nach nur bedingt gelungen.

Ansonsten muss man aber sagen, dass mir der Ablauf des Buches oftmals gut gefallen hat und mich die Gedichte zum Teil sehr berührt haben. Katrins Leidensweg wird dabei sehr authentisch beschrieben mitsamt vieler Verzweiflungstaten, Wutausbrüchen, falschen Entscheidungen und einer ratlosen Familie, die oftmals vollkommen überfordert war. Und letzteres ist leider auch ein kleiner Kritikpunkt: Ich kann Katrins Familie absolut verstehen, wenn sie verzweifelt waren und immer nur das Beste für ihre Tochter und Schwester wollten, was mich jedoch enorm gestört hat, ist die Tatsache, dass immer sofort die Ärzte und die Therapeuten schuld waren, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie es eigentlich funktionieren sollte.

Katrin musste in der Therapie Regeln lernen und sollte diese auch einhalten. Hat sie dies mal wieder nicht getan und bekam dadurch einen Wutausbruch, waren natürlich die Ärzte und Therapeuten schuld, weil man sie zu etwas zwingen wollte. Hier fand oftmals nur ein Gegeneinanderarbeiten statt, wo gegenseitig Schuldzuweisungen ausgesprochen wurden, was alles andere im Sinne von Katrin war. Deshalb habe ich mich im Laufe der Geschichte oftmals gefragt, ob man tatsächlich das Beste für die Tochter wollte, allerdings muss hier eines klipp und klapp sagen: Man selbst steckt nicht drin und wer weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn die eigene Tochter oder Schwester an dieser heimtückischen Krankheit leiden würde.

Das Cover ist nett anzusehen, passt zum Titel und der Geschichte sehr gut und wirkt dabei auch nicht zu überladen, sodass es mir schon recht früh ins Auge gesprungen ist. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und fasst bereits den Inhalt gut zusammen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Insgesamt ist „Engel haben keinen Hunger“ eine traurige und nachdenklich stimmende Erzählung aus dem Leben von Katrin L., die den Kampf mit der Magersucht leider verloren hat und somit viel zu früh verstorben ist. Wer sich nur auf die Thematik konzentrieren und über den oftmals recht unglücklichen Schreibstil hinwegsehen kann, wird hier eine sehr authentische Geschichte vorfinden, die einen noch lange danach im Kopf begleiten wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
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„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. ...

„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. Meine Erwartungen waren an das Buch relativ hoch, sodass ich schon sehr gespannt auf die Figuren war, doch leider muss ich am Ende sagen, dass ich doch ein wenig enttäuscht bin.

Die Geschichte ist alles andere als schlecht und liest sich sogar richtig flott, allerdings hat mir bei dieser Geschichte irgendetwas gefehlt, was ich selbst nicht so genau benennen kann. Alles ist hier so nett, von den Figuren angefangen, bis hin zum Schreibstil, aber nett allein reicht manchmal einfach nicht aus, um mich komplett zu begeistern. Dennoch ist diese Geschichte auf weiten Strecken durchaus gelungen.

Die Autorin verwendet in „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt und manchmal sogar auch mit Humor glänzen kann. Die Figuren sind zum Großteil gut ausgearbeitet, die Dialoge manchmal schwammig, aber durchaus unterhaltsam. Trotzdem hat mir manchmal die nötige Tiefe gefehlt, die dieser Geschichte durchaus gut getan hätte. Außerdem haben mich die vielen Fußnoten gestört, die oftmals zu gewollt witzig waren und mich von daher eher weniger begeistern konnten. Sowas muss man hierbei sicherlich mögen, bzw. sich darauf einlassen können. Wer dies nicht kann, wird es mit diesem Buch schwer haben.

Dusk, Neil und Normandy fand ich von der Ausarbeitung durchaus in Ordnung, allerdings waren sie mir nicht immer sympathisch, sodass ich ihr Verhalten nicht immer mochte. Die Idee, dass sie aus den Menschen die Wahrheit hervorlocken wollen, indem sie ihnen für ihr Wahrheitsprojekt eine Frage stellen wollen, die wohl für viele andere Leute an der Schule interessant ist, ist gelungen und bot so viel Potenzial, allerdings wurde dieses meiner Meinung nach nicht voll und ganz ausgeschöpft. Dabei waren manche Fragen tatsächlich interessant, manche dagegen nur oberflächlich, aber dennoch im Großen und Ganzen tatsächlich eine interessante Idee, die nur leider nicht voll und ganz ausgeschöpft wurde.

Das Cover ist nett anzusehen, für mich jedoch nicht der allergrößte Kracher, sodass es wohl kein Highlight in meinem Regal darstellen wird. Dennoch ist die Farbgestaltung gelungen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich dem Buch eine Chance geben wollte.

Insgesamt ist „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine nette Geschichte, die mich auf weiten Strecken durchaus überzeugen konnte, aber zu wenig Tiefe besitzt. Aufgrund der vielen Fußnoten, die nicht immer gelungen sind, sollte man sich also vorher bewusst sein, ob man sich auf sowas einlassen kann oder eben nicht. Trotzdem möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, da ich denke, dass die Geschichte viele Menschen erreichen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter Auftakt

Ein Lied, so süß und dunkel
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Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance ...

Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance geben wollte. Ich muss zwar zugeben, dass ich nicht unbedingt die höchsten Erwartungen hatte, allerdings hat es das Buch am Ende doch tatsächlich geschafft, dass ich es letztendlich mit einer gewissen Enttäuschung beendet habe.

Der Schreibstil ist speziell, denn ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich vollkommen darauf einlassen konnte. Zwar schreibt die Autorin die Geschichte sehr spannend, allerdings war die Ich-Perspektive, die ich sonst so gerne mag, ein wenig irreführend, denn ich wusste lange nicht, um wen es sich dabei genau handelt, denn es wurde hier kein Name genannt, sodass die Figur für mich im ersten Moment nicht greifbar war und mir bis zum Schluss fremd blieb. Obwohl man die Gefühle und Gedanken der Ich-Erzählerin gut kennen lernt und diese oftmals schon sehr direkt sind, geht es hier hauptsächlich um Aurora, ihrer besten Freundin.

Aurora und die Ich-Erzählerin können unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch fast schon eins. Aurora ist das beliebte, schöne Mädchen, das ständig auf Parties geht, Alkohol genießt und bei allen gern gesehen ist. Die Ich-Erzählerin wirkt dagegen immer etwas verschlossen und hält sich eher im Hintergrund, interessiert sich für Musik und Kunst und scheint nur unfreiwillig auf Parties zu gehen, da sie immer in Auroras Nähe sein möchte. Obwohl die Freundinnen sich gegenseitig brauchen, scheint hier eine Grenze überschritten worden zu sein, denn die Ich-Erzählerin scheint schon fast von ihr besessen zu sein. Dann gibt es da noch Jack, einen neuen Musiker, den die Mädchen auf einer Party kennen lernen und von denen sie beide fasziniert sind.

Dies mag vielleicht alles spannend und interessant klingen, allerdings war mir vieles viel zu blass. Aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich ein gutes und spannendes Buch erwartet, was es auch definitiv hätte werden können, nur leider hat die Autorin das vorhandene Potential nicht genutzt. Der Schreibstil hätte von Anfang an zugänglicher sein müssen, die Figuren hätten mehr Tiefe haben sollen. Man kann der Ich-Erzählerin zwar nicht absprechen, dass sie nicht tiefgehende Gedanken hat, allerdings war ihr Handeln oftmals da genaue Gegenteil. Auch die vielen paranormalen Szenen hätten mehr ausgearbeitet werden müssen. So gibt es zwar häppchenweise immer wieder ein paar Details, allerdings waren diese nicht genug für mich, um das Buch zu einem wahren Pageturner zu machen.

Etwas enttäuschend fand ich das Ende. Dies ist zwar an sich schlüssig, allerdings fehlen noch sehr viele Antworten, bei denen ich hoffe, dass ich diese bei der Fortsetzung „Dirty Wings“, die bislang noch keinen deutschen Titel erhalten hat, bekommen werde. Außerdem war mir das Ende fast schon zu ruhig. Ich bin zwar nicht unbedingt der Typ Leser, die immer einen Mega-Cliffhanger brauchen, allerdings hätte ich hier eine Motivation gebraucht, um mich noch mehr auf eine Fortsetzung zu freuen.

Die Covergestaltung sagt mir leider gar nicht zu. Ich habe bereits im Vorfeld das Originalcover gesehen und fand dies sehr schön, das deutsche Cover ist dagegen eine Enttäuschung, auch wenn ich die Mischung aus Schwarz und Pink immer ganz gern sehe. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt ist „Ein Lied, so süß und dunkel“ ein netter Auftakt der „Metamorphoses“-Trilogie, dessen Potential allerdings nicht ausgeschöpft wurde und auch gleichzeitig einige kleinere Schwächen besitzt, die besonders bei den Figuren anzumerken sind. Dennoch denke ich, dass ich auch eine Fortsetzung lesen würde – falls diese denn übersetzt wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Auftakt mit einigen Schwächen

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Bücher, die bereits vor der Veröffentlichung immens gehypt werden, haben es bei mir oft sehr schwer, denn ich mag es nicht, wenn man krampfhaft versucht, ein gewisses Buch zu pushen. Bei „Elias & Laia ...

Bücher, die bereits vor der Veröffentlichung immens gehypt werden, haben es bei mir oft sehr schwer, denn ich mag es nicht, wenn man krampfhaft versucht, ein gewisses Buch zu pushen. Bei „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ war es jedoch anders, denn da hat mir die Kurzbeschreibung sehr zugesagt, sodass ich diesem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. Nun, ich möchte nun nicht sagen, dass mich das Buch enttäuscht hat, allerdings wurden meine Erwartungen leider nicht im vollen Umfang erfüllt.

Bereits am Anfang hatte ich ein paar Probleme mit dem Werk, denn der Einstieg wollte für mich nicht so ganz funktionieren. So habe ich gut und gerne einhundert Seiten gebraucht, bis ich tatsächlich voll und ganz mittendrin war, was für meinen Geschmack ein wenig zu lange gedauert hat. Hinterher fiel es mir jedoch immer leichter, was besonders daran liegt, dass die Autorin noch einmal ordentlich Gas gegeben hat. Die Dialoge wirken zum Ende hin immer flüssiger, alles wird sehr detailliert, aber nicht langatmig beschrieben und auch die Gewaltszenen sind gelungen. Hier möchte ich jedoch anmerken, dass ich das empfohlene Alter von „ab 14 Jahren“ dann doch nicht ganz bestätigen kann, denn hier hätte ich eher einer Empfehlung ab 16 Jahren zugestimmt, wie es auch bei den meisten Filmen der Fall gewesen wäre.

Die Figuren fand ich zunächst sehr gelungen und gut ausgearbeitet, mein Problem war hierbei jedoch, dass sich diese kaum noch weiterentwickelt haben und somit trotz der Action einiges nur so dahinplätscherte, was ich sehr schade finde, denn hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Autorin nicht sämtliches Potential genutzt hat. Elias und Laia, um die sich hier hauptsächlich alles dreht, sind zwar an sich ganz sympathisch, allerdings hat es mir bei ihnen an Tiefe gefehlt, dafür sind sie stellenweise sehr naiv, was für mich nicht so ganz zur Geschichte passen wollte. Gleiches gilt auch für die anderen Figuren, u.a. Kinan, Marcus und Izzy. Dennoch fand ich die verschiedenen Lebensstile sehr interessant: Laia auf der einen Seite, die im Kreise ihrer Familie aufwächst und dabei von allen beschützt wird, aber dann die schlimmsten Dinge erleben muss, auf der anderen Seite Elias, der als Kämpfer ausgebildet wird und Dinge wie Liebe oder gar Geborgenheit komplett nicht kennt, da für ihn lediglich der Kampf, der Sieg und der Tod zählen – so wird es ihm zumindest beigebracht.

Die Zustände, die im Nahen Osten leider oftmals herrschen, werden hier schonungslos, brutal und authentisch erzählt, von daher ist es kein Wunder, dass hier viele Kämpfe stattfinden und ordentlich Brutalität vorherrscht. Dies ist sicherlich nicht für jeden Leser unbedingt geeignet, denn auch ich habe im Vorfeld nicht mit einer so vorherrschenden Brutalität und so vielen Gewaltszenen gerechnet. De Prüfungen, die hier ebenfalls eine große Rolle spielen, fand ich interessant, allerdings boten diese nicht zu viel Neues, da ich einiges davon bereits in ähnlicher Form aus anderen Büchern kannte.

Das Cover gefällt mir gut, auch wenn ich sagen muss, dass es dem Originalcover noch nicht einmal annähernd das Wasser reichen kann. Dennoch finde ich die Augen, die Verzierungen und die angedeutete Landschaft gelungen. Die Kurzbeschreibung liest sich toll und die wichtigsten Themen sind gut zusammengefasst, ohne dabei zu viel zu verraten.

Insgesamt ist „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ eine nett gemachte Geschichte mit oftmals sehr brutalen Szenen und interessanten Figuren, denen es jedoch stellenweise an Tiefe gefehlt hat. Aber wie bereits gesagt: Es ist alles nur nett und somit leider nicht der von mir erhoffte Kracher. Dennoch: Wer solche Geschichten mag, sollte dieser auf jeden Fall eine Chance geben. Ob ich jedoch unbedingt noch eine Fortsetzung brauche, ist wohl eher mit einem Fragezeichen zu betrachten.