Mit Wut im Bauch geschrieben
Resi, die Hauptakteurin, ist Schriftstellerin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Büro befindet sich in der kleinen, viel zu engen Wohnung; ein Zwei-Quadratmeter-Verschlag neben der Küche.
Zusammen ...
Resi, die Hauptakteurin, ist Schriftstellerin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Büro befindet sich in der kleinen, viel zu engen Wohnung; ein Zwei-Quadratmeter-Verschlag neben der Küche.
Zusammen mit ihren Schulfreunden ist Resi vor vielen Jahren mit einem Koffer voller Träume nach Berlin gezogen. Resi stammt aus einfachen Verhältnissen, ihre Freunde nicht – aber das spielt scheinbar lange Zeit gar keine Rolle. Geld, Kapital oder Immobilien, nein, das lehnen die selbst ernannten Linksliberalen zunächst ab. Resi glaubt diese Lebenslüge ihrer Clique.
Aber Zeiten ändern sich: Mit den Jahren stellt sich eine Midlife-Crisis ein. Wie will man leben? Ja, jetzt zeigt sich die gesellschaftliche und soziale Herkunft. Resi hat nichts im Rücken, ihr ehemaliger Freund stammt hingegen aus reichem Elternhaus und ihre Freundin hat wohl nicht ganz zufällig einen wohlhabenden Arzt als Ehemann auserkoren.
Den Prenzlauer Berg, einst heruntergekommenes, aber kreatives Viertel vor dem Mauerfall, haben mittlerweile gutverdienende Hipster entdeckt, die die Mieten in die Höhe treiben und für Menschen wie Resi unerreichbar machen.
Von den linken Träumen und den politischen Ansprüchen bleibt nur eine Lebenslüge. Gerne nehmen sie das Erbe und das Geld ihrer Familien entgegen Resi beschreibt dieses wohlstandverwahrloste Milieu in einem Roman schonungslos, der Aufsehen erregt. Ihre Kumpel erkennen sich und fühlen sich bloßgestellt. Resi wird für diese schonungslose Darstellung bestraft. Als Nestbeschmutzerin kündigt ihr einstiger Kumpel ihrer sechsköpfigen Familie eingeschnappt den Untermietvertrag. Zum Schluss bleibt Resi konsequenterweise nur der Umzug an den Stadtrand, Prenzlauer Berg ist für nicht mehr finanzierbar. Ihre Freunde hingegen haben ihre Schäfchen längst ins Trockene gebracht. Sie leben in komfortablen Baugruppen-Eigenheimen ihr selbstverliebtes Hipsterleben im Szeneviertel selbstgefällig weiter und lügen sich in die Tasche mit ihrer ach so liberalen Gesinnung im gemachten Nest.