Cover-Bild Trotzdem
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8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 11.05.2020
  • ISBN: 9783630876580
Ferdinand von Schirach, Alexander Kluge

Trotzdem

Das Corona-Virus hat uns an eine Zeitenwende gebracht. Beides ist jetzt möglich, das Strahlende und das Schreckliche.

Ist der aktuelle Shutdown unserer Gesellschaft auch ein Shutdown unserer Grundrechte? Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge gehen der Frage nach, was die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaftsordnung und unsere bürgerliche Freiheit bedeutet.

„Niemand hätte sich vor zwei Monaten vorstellen können, dass wir diesen Ausnahmezustand erleben. Es wird heute von manchen behauptet, das sei die Zeit der Exekutive. Aber das ist falsch. Wir leben in Demokratien, wir haben eine Gewaltenteilung. Noch immer muss das Parlament entscheiden, und daran darf sich auch nichts ändern. Noch scheint unsere Demokratie nicht gefährdet. Aber die Dinge können kippen. Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran. Erosionen sind langsame Abtragungen, keine plötzlichen Ereignisse.“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2020

Austausch zweier kluger Köpfe

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Aktueller kann wohl gerade ein Buch nicht sein, wie dieses. Denn 'Trotzdem' dreht sich um die Corona-Krise. Zunächst dachte ich, dass sich Ferdinand von Schirach und Alexander Klug in ihrem Austausch womöglich ...

Aktueller kann wohl gerade ein Buch nicht sein, wie dieses. Denn 'Trotzdem' dreht sich um die Corona-Krise. Zunächst dachte ich, dass sich Ferdinand von Schirach und Alexander Klug in ihrem Austausch womöglich nur über Fakten unterhalten, welche man oftmals selber schon die Tage in den Medien vermittelt bekommen hat. Aber nein, sie gehen viel tiefer in die Materie hinein, was dieses Büchlein von nur knapp 80 Seiten wirklich sehr spannend und interessant macht. Denn so sprechen diese beiden klugen Köpfe auch zunächst darüber, wie eine solchen Staatsstruktur, und damit ist die Demokratie gemeint, zustande gekommen ist und sich mit der Zeit entwickelt hat. Dabei wird auch nicht nur allein auf deren Entwicklung geschaut, sondern auch ganz besonders auf die 'Feinde', die Gefährdung, für die Demokratie.

Fazit:

Dieses kleine Büchlein sollte in meinen Augen definitiv gelesen werden, da es trotz der wenigen Seiten so viel Wissen und auch Denkanstöße bietet, was ich nicht missen wollen würde mehr.

Demnach eine klare Leseempfehlung von mir und ein Aufruf über den Tellerrand zu schauen. :)

Veröffentlicht am 12.05.2020

Eindrucksvoller Aufruf zweier kluger Köpfe

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REZENSION – Wer sich mit den möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Gesellschaft beschäftigen will, kann viele Bücher lesen. Empfehlenswerter ist aber die Lektüre des kleinen, im Mai beim ...

REZENSION – Wer sich mit den möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Gesellschaft beschäftigen will, kann viele Bücher lesen. Empfehlenswerter ist aber die Lektüre des kleinen, im Mai beim Luchterhand-Verlag erschienenen Büchleins „Trotzdem“. Wie schon in ihrem ersten beeindruckenden Gesprächsband über „Die Herzlichkeit der Vernunft“ (2017) überzeugen auch diesmal die beiden Schriftsteller-Juristen Ferdinand von Schirach (56) und Alexander Kluge (88) durch Intellekt, Scharfblick und Weitblick. Das gerade in seiner Kürze und Prägnanz beeindruckende, auf knapp 80 Seiten festgehaltene Gesprächsprotokoll der beiden Juristen beantwortet Fragen von der Rechtmäßigkeit heutiger Einschränkungen bis zur Zukunft Europas.
Das Corona-Virus schafft eine Zeitenwende, vermuten beide Juristen, die Zweierlei möglich macht - „das Strahlende und das Schreckliche“. Das „Schreckliche“ zuerst: Während manche einen „Shutdown unserer Grundrechte“ zu erkennen glauben, bleibt Schirach zuversichtlich: „Wir leben in Demokratien, wir haben eine Gewaltenteilung. Noch immer muss das Parlament entscheiden.“ Doch auch er warnt vor einer „Verfestigung autoritärer Strukturen“, an die sich die Menschen bald gewöhnen könnten, und fordert deshalb zwingend eine zeitliche Befristung jeder Maßnahme, die zudem vier Voraussetzungen erfüllen muss: „Sie muss einen legitimen Zweck verfolgen, geeignet, erforderlich und angemessen sein.“ Würde man zum Beispiel allen Menschen die Fahrerlaubnis entziehen, um Leben zu schützen und Tausende Verkehrstote pro Jahr zu vermeiden, wäre auch dies zwar legitim, aber nicht angemessen.
Doch diese Frage scheint beiden Gesprächspartners eher unwichtig zu sein, weshalb sie sich stattdessen der weitaus interessanteren Frage nach langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere gesellschaftliche Entwicklung zuwenden. Wie das verheerende Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 die europäischen Völker von ihrem bisherigen Gottesglauben entfernte und dadurch zum beschleunigenden „Katalysator der Aufklärung“ wurde, indem rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen überwand, so kann auch die weltweite Corona-Pandemie unsere Gesellschaft auf einen neuen Weg führen. So könne kein Politiker in Zukunft behaupten, Klimaschutzmaßnahmen seien nicht zu verwirklichen, weil sie zu teuer sind oder die Gesellschaft zu sehr einschränken. „Wir können offenbar alles, wenn Gefahr droht“, folgert Schirach aus dem aktuellen Shutdown.
Ähnlich der amerikanischen Verfassung, die 1787 ungeachtet der weit verbreiteten Sklaverei dennoch das Recht auf Leben und persönliche Freiheit forderte, sollten sich die EU-Staaten eine vorausschauende europäische Verfassung geben - mit dem Anspruch auf eine intakte Umwelt und der klaren Forderung, wirtschaftliche Interessen grundsätzlich den universalen Menschenrechten nachzustellen. Solche Forderungen seien nicht weniger utopisch, als jene der amerikanischen Verfassung.
Dieses kleine, mit seinem grauen Einband so unscheinbare Büchlein „Trotzdem“, nicht einmal 80 Seiten stark, hat es wahrlich in sich: Einerseits ist es ein Protest, sich als Mensch nicht von Pandemie und Einschränkungen unterkriegen zu lassen, sondern an die Zukunft zu glauben. Andererseits ist es nichts weniger als ein eindrucksvoller Aufruf zweier selten kluger Köpfe, den Shutdown als eine einmalige Chance für einen sinnvollen Neuanfang, einen wohl überlegten und zukunftsweisenden Wiederaufbau zu nutzen, statt gedankenlos und allzu bequem die veralteten Strukturen mit ihren längst erkannten Mängeln wieder aufzunehmen.

Veröffentlicht am 21.09.2020

Gespräche mit Tiefgang

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Am 11. März 2020 erklärt die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu einer Pandemie. Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen 19 Tage später über einen Instant-Messaging-Dienst ...

Am 11. März 2020 erklärt die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu einer Pandemie. Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen 19 Tage später über einen Instant-Messaging-Dienst zwei Gespräche. Sie tauschen sich aus über Corona und die damit verbundenen Einschränkungen, philosophieren über die Grundrechte, gehen unter anderem gedanklich zurück bis in die Zeit von Papst Gregor VII. und Heinrich IV. sowie zu anderen Meilensteinen unserer Geschichte.

Mit 'Trotzdem' ist den beiden Juristen und Schriftstellern eine sehr bereichernde Lektüre gelungen, die zum Nachdenken und vielleicht auch zum Umdenken in unserer turbulenten Zeit anregt.

Das kleine Buch hat 80 Seiten und ist im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Kurzweilig, aber anstrengend zu lesen

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INHALT:
Das Corona-Virus hat uns an eine Zeitenwende gebracht. Beides ist jetzt möglich, das Strahlende und das Schreckliche.
Ist der aktuelle Shutdown unserer Gesellschaft auch ein Shutdown unserer Grundrechte? ...

INHALT:
Das Corona-Virus hat uns an eine Zeitenwende gebracht. Beides ist jetzt möglich, das Strahlende und das Schreckliche.
Ist der aktuelle Shutdown unserer Gesellschaft auch ein Shutdown unserer Grundrechte? Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge gehen der Frage nach, was die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaftsordnung und unsere bürgerliche Freiheit bedeutet.

„Niemand hätte sich vor zwei Monaten vorstellen können, dass wir diesen Ausnahmezustand erleben. Es wird heute von manchen behauptet, das sei die Zeit der Exekutive. Aber das ist falsch. Wir leben in Demokratien, wir haben eine Gewaltenteilung. Noch immer muss das Parlament entscheiden, und daran darf sich auch nichts ändern. Noch scheint unsere Demokratie nicht gefährdet. Aber die Dinge können kippen. Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran. Erosionen sind langsame Abtragungen, keine plötzlichen Ereignisse.“

MEINE MEINUNG:
Trotz der Kurzweiligkeit des Buches, war es schwer zu lesen und zu verstehen. Man muss wirklich konzentriert sein, um alles mitzubekommen. Es ist trotz der Kürze des Buches nichts für zwischendurch. Ich hatte teilweise Schwierigkeiten alles zu verstehen und zu verarbeiten. Trotzdem fand ich es angenehm dieser Unterhaltung beiwohnen zu dürfen und diese Gedankenspiele zu verfolgen. Wie immer regen die Bücher des Autoren zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Demokratie, Geschichte & der Coronavirus

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Zwei kluge Menschen unterhalten sich über die Pandemie. Da ich Fan von Ferdinand von Schirach bin, war mein Interesse sofort geweckt.

Insgesamt mochte ich das Buch recht gern. Der Einblick in die Gedanken ...

Zwei kluge Menschen unterhalten sich über die Pandemie. Da ich Fan von Ferdinand von Schirach bin, war mein Interesse sofort geweckt.

Insgesamt mochte ich das Buch recht gern. Der Einblick in die Gedanken von Schirach und Kluge hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mir stellenweise gewünscht hätte einen tieferen Einblick zu erhalten.

Stellenweise verlieren beide sich in Aufzählungen und Geschichtsereignissen, wenn auch mit aktuellem Bezug.

"Trotzdem" würde ich vor allem Fans der Autoren empfehlen, aber auch jenen, die einen kurzen Einblick in die Geschichte unserer Demokratie in Verbindung mit dem Coronavirus möchten.

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