Nachdem ich den ersten Band dieser Trilogie, „Dunkel“, im Sommer gelesen habe, war ich sofort absolut gefesselt von der Komissarin Hulda Hermannsdottir und schon während dem Lesen diesen ersten Teils war mir klar, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen muss! Schon lange hat mich ein Thriller nicht mehr so sehr gefesselt und ich kann sagen, dass mich auch Band 2, „Insel“, absolut nicht enttäuscht hat!
Klappentext:
Vier Freunde auf einer entlegenen Insel, aber nur drei kehren zurück.
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel geschickt. Was ist dort in dem Haus geschehen, das von der Bevölkerung als das isolierteste Haus Islands bezeichnet wird? Huldas Ermittlungen kreuzen Vergangenheit und Gegenwart – und plötzlich ist sie einem Mörder auf der Spur, der möglicherweise nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hat …
Meine Meinung:
Die Besonderheit dieser Trilogie ist ja, dass die Reihe quasi rückwärts erzählt wird – Band 1 ist also das Ende und Band 3 der Anfang. Klingt verrückt? Ist es gewissermaßen auch. Aber genau dieser Fakt macht die Trilogie für mich so besonders und einzigartig. Aber fangen wir vorne an.
Unsere Protagonistin Hulda ist in „Insel“ Anfang 40 und steckt mitten in ihrer Arbeit bei der Polizei. Dabei erhalten wir als Leser jedoch nicht nur über die Geschichte und die Polizeiarbeit, sondern auch immer wieder einzelne Einblicke und Passagen in ihr Privatleben. Das fand ich besonders schön, denn dadurch wird noch einmal verdeutlicht, dass auch Polizisten oder generell alle Angestellten im öffentlichen Dienst ebenso Menschen sind, wie wir es sind. Und dass auch diese Menschen genügemnt private Angelegenheiten und Probleme haben. Oftmals vergessen wir das, aber dieser Aspekt wurde in diesem Buch noch einmal ganz besonders deutlich. Zudem finde ich, dass Hulda eine ganz tolle Persönlichkeit hat und man spürt in jeder Zeile und mit jeder Ermittlung, dass dieser Beruf ihr im Blut liegt und sie für den Job qausi lebt. Sie hat defintiv Ahnung von ihrem Handwerk und weiß immer, was zu tun ist.
Außerdem verzeichnet auch der zweite Band dieser Trilogie wieder eine Vielzahl an Nebencharakteren: Benedikt, Alexandra, Katja, Katla und Dagur. Alle Charaktere waren wunderbar ausgearbeitet und an einigen Stellen sehr detailliert beschrieben, sodass ich stets ein klares Bild ihres Aussehens vor Augen hatte. Daran hat mir besonders gut gefallen, dass die Nebencharaktere nicht außer Acht gelassen worden sind, sondern ebenfalls sehr gut ausgearbeitet waren. Dabei hat mir gerade Alexandra sehr gut gefallen. Vielleicht lag es an ihrer ruhigen, emotionalen Art, die ich sehr gut nachvollziehen konnte und in dessen Persönlichkeit ich mich teilweise widerspiegeln konnte. Aber sie war mir einfach von Anfang an sympathisch.
Den Fortlauf der Handlung fand ich, genauso wie im ersten Band schon, absolut hevorragend. Der Autor schafft es, den Leser andauernd in die Leere zu führen und mir war es bis kurz vor Schluss ein absolutes Rätsel, wer der Täter ist. Ich hatte gefühlt zehn Ideen, habe aber immer wieder jede einzelne verworfen, weil meine Vermutungen sich immer als falsch herausgestellt oder aber als unmöglich erwiesen haben. Und ich finde, dass genau diese Sache einen wirklich guten Thriller ausmacht! Wenn man als Leser zu früh merkt, wie das Buch ausgeht, hat dies große Auswirkungen auf den Lesefluss. Aber hier blieb es bis zum Schluss wahnsinnig spannend!
Den Schreibstil des Autors finde ich richtig klasse! Er ist sehr außergewöhnlich und absolut einzigartig. Die Kapitel werden abwechselnd uns ziemlich vielen verschiedenen Sichten geschrieben, was zu Beginn der Geschichte etwas verwirrend war und hier musste ich mich erst einmal einfinden. Besonders der häufige Perspektivenwechsel fiel mir etwas schwer, den Fortlauf der Handlung zu verstehen. Aber hat man sich einmal eingefunden, fühlt man sich total wohl und befindet sich mitten in der Geschichte. Durch die realitätsnahen und detailgetreuen Beschreibungen hat man das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein.
Abschließend kann ich sagen, dass mich auch Band 2 absolut mitreißen und begeistern konnte! Die Idee dahinter war super und sehr toll umgesetzt, sodass zu keiner Zeit Langeweile vorkam. Der Spannungsbogen blieb konstant aufrecht und durch die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Kapitel war die Geschichte sehr abwechslungsreich und interessant aufgebaut. Für mich steht fest, dass ich defintiv Band 3 lesen muss!