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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Love you, hate you, miss you
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Elizabeth Scott war mir lange Zeit kein Begriff. Aus einer Laune heraus habe ich mir dann jedoch ein paar Bücher von ihr gekauft, da mich sämtliche Klappentexte überzeugen konnten. Nun war es an der Zeit, ...

Elizabeth Scott war mir lange Zeit kein Begriff. Aus einer Laune heraus habe ich mir dann jedoch ein paar Bücher von ihr gekauft, da mich sämtliche Klappentexte überzeugen konnten. Nun war es an der Zeit, den Büchern eine Chance zu geben. „Love you, hate you, miss you“ macht dabei den Anfang.

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch leider bis zur letzten Seite nicht ganz warm wurde. Zwar hat mir der Schreibstil von Elizabeth Scott sehr gut gefallen und die Autorin hat sich auch sichtlich bemüht, die Geschichte authentisch und melancholisch zu erzählen, jedoch ist der Funken einfach nicht übergegangen. Ich habe immer wieder auf ein Highlight gewartet, dass mich überrascht hätte, leider kam dies nicht vor. Die Geschichte ist zwar sehr melancholisch und regt stellenweise auch zum Nachdenken an, allerdings ist mir dies nicht genug, da mir somit das letzte Bisschen gefehlt hat, damit ich sagen kann, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat.

Schuld daran ist auch die Protagonistin, mit der ich leider nur wenig anfangen konnte. Amy muss sich mit dem Tod ihrer besten Freundin auseinandersetzen, was ihr nur sehr schwer gelingt. Immer wieder denkt sie an die Zeit, die sie mich Julie verbringen durfte und zählt einige Erinnerungen auf. Manche davon sind jedoch sowas von daneben, sodass mir Amy mit der Zeit immer unsympathischer wurde. Ich konnte mich mit ihr und ihrem Leben nicht anfreunden und somit konnte ich weitaus weniger mit ihr und ihrer Situation mitleiden, als ich im Vorfeld gedacht habe.

Allerdings ist das Buch nicht so schlecht, wie es zunächst aussehen mag. Die Geschichte hat mich durchaus zum Nachdenken gebracht und oftmals habe ich mich gefragt, wie ich in der einen oder anderen Situation reagiert hätte. Wäre die Protagonistin etwas sympathischer gewesen, hätte ich sicherlich anders reagiert und mich mehr auf das Buch eingelassen. Schade, aber es hat nicht sollen sein.

Bei der Covergestaltung bin ich ein wenig enttäuscht – zumindest dann, wenn ich das deutsche Cover mit der Originalausgabe vergleiche. Diese wirkt deutlich schöner und ist farblich besser gestaltet, die deutsche Ausgabe wirkt dagegen eher steril und weniger einladend. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen nahezu perfekt. Das Buch wirkt auf Anhieb melancholisch und es macht Lust auf mehr.

Insgesamt hat mir „Love you, hate you, miss you“ ganz gut gefallen, allerdings habe ich bis zum Schluss auf ein Highlight gewartet, was einfach nicht kam. Die Geschichte ist traurig und melancholisch und spricht sicherlich viele Menschen an. Mir hat jedoch der letzte Funke gefehlt. Dennoch: Empfehlenswert für alle, die tiefgründige Jugendromane bevorzugen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Autorinnen können es besser

Juni und ich - Flunkern wie gedruckt
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Ich habe bereits viele Bücher von Anne Hertz gelesen und wurde dabei meistens unterhalten. Als ich erfahren habe, dass es fortan auch Kinderbücher gibt, war ich direkt neugierig und wollte „Flunkern wie ...

Ich habe bereits viele Bücher von Anne Hertz gelesen und wurde dabei meistens unterhalten. Als ich erfahren habe, dass es fortan auch Kinderbücher gibt, war ich direkt neugierig und wollte „Flunkern wie gedruckt“, dem ersten Band der „Juni und ich“-Reihe unbedingt eine Chance geben. Bereut habe ich dies nicht, jedoch wurde ich auch nicht so unterhalten, wie ich es zuvor erhofft habe.

Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, die Figuren sind zum Teil gut ausgearbeitet und auch manche Dialoge konnten mich gut unterhalten. Allerdings empfinde ich Anne Hertz‘ Einstieg in die Kinderbuchszene nicht so ganz gelungen, da schon deutlich wird, dass die Autorinnen fast hauptsächlich für Erwachsene schreiben. Ich finde die Geschichte an sich niedlich, mein Problem ist jedoch, dass die Figuren, die meistens zwischen 11 und 14 Jahre alt sind, Dinge sagen, die man einfach in der heutigen Zeit entweder noch nicht oder nicht mehr sagt. So sagt Carla u.a. scherzhaft zu ihrer Freundin, dass sie gewonnen hätte. Anstatt zu fragen, was sie damit meint, kommt lediglich der Satz: „Ich habe doch bei gar keinem Preisausschreiben mitgemacht.“ – Nein, tut mir leid. Solche Sätze kaufe ich den Kindern in der heutigen Zeit einfach nicht mehr ab, sodass das Verhalten mit dem Alter für mich nicht funktionieren wollte.

Auch sonst konnte ich mich mit den Figuren nicht so ganz anfreunden. Dies liegt aber nicht daran, dass die Autorin sie nicht vernünftig ausgearbeitet hätte, sondern eher daran, dass ich anscheinend einfach zu alt für sie bin und so manche Gedanken und Lügengeschichten einfach nicht (mehr) nachvollziehen konnte. Carla ist zwar an sich ein nettes Mädchen und hat ihre Ziele im Leben, die sie unbedingt verfolgen möchte, aber dennoch war sie für mich nicht greifbar. Sie möchte nach der Schule Journalistin werden und strebt ihre Karriere bereits jetzt schon an, indem sie unbedingt an der Schülerzeitung mitarbeiten möchte. Bei der Reaktion gibt es jedoch eine Rangordnung und so darf sie aufgrund ihres Alters erst einmal nur für Getränkenachschub sorgen und Unterlagen kopieren, womit sie jedoch nicht einverstanden ist, da sie direkt losschreiben möchte. Dies ist alles sehr löblich, jedoch sind ihre ganzen Lügen, um an ihr Ziel zu kommen, nicht gerade das Gelbe vom Ei, ganz besonders, weil sie damit auch noch durchkommt.

Ich hätte es besser gefunden, wenn man hier eher das Bild vermittelt hätte, dass man auch ohne Lügen zum Ziel kommt, doch leider wird die Protagonistin mit ihrer nicht immer ganz korrekten Art auch noch belohnt. Die anderen Figuren, wie z.B. Carlas Freundinnen, die Leute von der Schülerzeitung oder auch ihre Familie, besonders ihre Tante, sind recht interessant, aber stellenweise auch farblos. Carlas Vater ist ein erfolgreicher Autor, ihre Tante ist Journalistin und eine gefeierte Bloggerin und somit war für Carla schnell klar, dass auch sie unbedingt ihr Geld später mit dem Schreiben verdienen möchte. Dies ist wirklich gut, vor allem, weil es auch endlich mal um einen anderen Berufswunsch als Lehrerin oder Tierärztin geht, aber dennoch wurde ich mit der Thematik einfach nicht warm, was ich sehr bedauerlich finde.

Die Geschichte hätte mir mit Sicherheit besser gefallen, wenn man sie etwas mehr mit dem „erhobenen Zeigefinger“ geschrieben hätte. Ich möchte nun sicherlich nicht, dass man ständig betont hätte, wie schlimm Lügen doch sind, jedoch hätte ich es deutlich besser gefunden, wenn Carla nicht ständig für ihre Lügenmärchen belohnt worden wäre. Gleichzeitig finde ich es unlogisch, dass ihre Aktionen viel zu selten hinterfragt wurden. Zwar gibt es auch hier jemanden, der ihr nicht traut, allerdings wurde mir diese Skepsis viel zu schnell aus der Welt geräumt.

Das Cover ist ganz süß, passt perfekt zur Geschichte und spricht somit direkt die Zielgruppe an. Auch die jeweiligen Kapitel werden mit einer Art Protokoll immer gut gestartet, was ich eine nette Idee finde. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass man sich hier nicht beklagen kann.

„Flunkern wie gedruckt“ ist für Kinder sicherlich eine nette Geschichte, für mich waren jedoch zu viele Logikfehler vorhanden, um wirklich Spaß an der Geschichte zu haben. Anne Hertz bleiben für mich weiterhin großartige Autorinnen, ihren Ausflug in das Kinderbuch-Genre finde ich jedoch nur mäßig gelungen. Dennoch werde ich auch den zweiten Band lesen, da ich hoffe, dass sich die Figuren und die Handlung noch steigern werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traurige Geschichte mit Schwächen

Engel haben keinen Hunger
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Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel ...

Ich habe bereits sehr viele Bücher zum Thema Magersucht gelesen und fand die meisten Bücher davon sehr erschreckend und aufrüttelnd, sodass mir jedes Buch immer etwas mit auf dem Weg gegeben hat. „Engel haben keinen Hunger“ stand bereits seit vielen Jahren ungelesen im Regal und somit wollte ich es jetzt – wo ein neues Format des Buches erschienen ist – endlich lesen.

„Engel haben keinen Hunger“ ist die wahre Geschichte von Katrin L. die an Magersucht gelitten und den schweren Kampf am Ende verloren hat. Dabei wird genau geschildert, was ihre Eltern, aber auch die Ärzte und Therapeutin für sie unternommen haben. Die Geschichte setzt sich somit aus Katrins Gedichten, ihren vielen Tagebucheinträgen sowie den Erinnerungen ihrer Familie und Freunde zusammen. Dabei wird Katrins Leidensweg von Brigitte Biermann zusammengefasst, allerdings muss ich leider gestehen, dass mich das Buch nicht immer so berührt hat, wie ich es eigentlich erhofft habe.

Dies liegt hauptsächlich daran, dass ich den Schreibstil oftmals sehr unpassend fand. Es ist klar, dass man nicht mehr alle Gespräche komplett zu 100% wiedergeben konnte, allerdings glaube ich kaum, dass Katrins Vater ein ernstes Therapiegespräch mit den Worten „so what?!“ beendet hat. Gleiches gilt auch für die Gespräche mit Katrin. Man erkennt zwar anhand ihrer Tagebucheinträge, dass sie auch gerne die englische Sprache verwendet hat und oftmals auch lediglich von „Sister“ und „Family“ gesprochen hat, allerdings kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie auch mit den Ärzten und Therapeuten ständig auf Denglisch gesprochen hat. Mir ist klar, dass die Autorin hierbei bewusst eine jugendliche Sprache gewählt hat, um möglichst viele jüngere Leser mit dem Buch anzusprechen, allerdings ist dies meiner Meinung nach nur bedingt gelungen.

Ansonsten muss man aber sagen, dass mir der Ablauf des Buches oftmals gut gefallen hat und mich die Gedichte zum Teil sehr berührt haben. Katrins Leidensweg wird dabei sehr authentisch beschrieben mitsamt vieler Verzweiflungstaten, Wutausbrüchen, falschen Entscheidungen und einer ratlosen Familie, die oftmals vollkommen überfordert war. Und letzteres ist leider auch ein kleiner Kritikpunkt: Ich kann Katrins Familie absolut verstehen, wenn sie verzweifelt waren und immer nur das Beste für ihre Tochter und Schwester wollten, was mich jedoch enorm gestört hat, ist die Tatsache, dass immer sofort die Ärzte und die Therapeuten schuld waren, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie es eigentlich funktionieren sollte.

Katrin musste in der Therapie Regeln lernen und sollte diese auch einhalten. Hat sie dies mal wieder nicht getan und bekam dadurch einen Wutausbruch, waren natürlich die Ärzte und Therapeuten schuld, weil man sie zu etwas zwingen wollte. Hier fand oftmals nur ein Gegeneinanderarbeiten statt, wo gegenseitig Schuldzuweisungen ausgesprochen wurden, was alles andere im Sinne von Katrin war. Deshalb habe ich mich im Laufe der Geschichte oftmals gefragt, ob man tatsächlich das Beste für die Tochter wollte, allerdings muss hier eines klipp und klapp sagen: Man selbst steckt nicht drin und wer weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn die eigene Tochter oder Schwester an dieser heimtückischen Krankheit leiden würde.

Das Cover ist nett anzusehen, passt zum Titel und der Geschichte sehr gut und wirkt dabei auch nicht zu überladen, sodass es mir schon recht früh ins Auge gesprungen ist. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und fasst bereits den Inhalt gut zusammen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Insgesamt ist „Engel haben keinen Hunger“ eine traurige und nachdenklich stimmende Erzählung aus dem Leben von Katrin L., die den Kampf mit der Magersucht leider verloren hat und somit viel zu früh verstorben ist. Wer sich nur auf die Thematik konzentrieren und über den oftmals recht unglücklichen Schreibstil hinwegsehen kann, wird hier eine sehr authentische Geschichte vorfinden, die einen noch lange danach im Kopf begleiten wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
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„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. ...

„Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, von daher war ich mehr als froh, dass ich das Buch bereits vor seinem Erscheinungstag lesen durfte. Meine Erwartungen waren an das Buch relativ hoch, sodass ich schon sehr gespannt auf die Figuren war, doch leider muss ich am Ende sagen, dass ich doch ein wenig enttäuscht bin.

Die Geschichte ist alles andere als schlecht und liest sich sogar richtig flott, allerdings hat mir bei dieser Geschichte irgendetwas gefehlt, was ich selbst nicht so genau benennen kann. Alles ist hier so nett, von den Figuren angefangen, bis hin zum Schreibstil, aber nett allein reicht manchmal einfach nicht aus, um mich komplett zu begeistern. Dennoch ist diese Geschichte auf weiten Strecken durchaus gelungen.

Die Autorin verwendet in „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine angenehme Sprache, die sich leicht und schnell lesen lässt und manchmal sogar auch mit Humor glänzen kann. Die Figuren sind zum Großteil gut ausgearbeitet, die Dialoge manchmal schwammig, aber durchaus unterhaltsam. Trotzdem hat mir manchmal die nötige Tiefe gefehlt, die dieser Geschichte durchaus gut getan hätte. Außerdem haben mich die vielen Fußnoten gestört, die oftmals zu gewollt witzig waren und mich von daher eher weniger begeistern konnten. Sowas muss man hierbei sicherlich mögen, bzw. sich darauf einlassen können. Wer dies nicht kann, wird es mit diesem Buch schwer haben.

Dusk, Neil und Normandy fand ich von der Ausarbeitung durchaus in Ordnung, allerdings waren sie mir nicht immer sympathisch, sodass ich ihr Verhalten nicht immer mochte. Die Idee, dass sie aus den Menschen die Wahrheit hervorlocken wollen, indem sie ihnen für ihr Wahrheitsprojekt eine Frage stellen wollen, die wohl für viele andere Leute an der Schule interessant ist, ist gelungen und bot so viel Potenzial, allerdings wurde dieses meiner Meinung nach nicht voll und ganz ausgeschöpft. Dabei waren manche Fragen tatsächlich interessant, manche dagegen nur oberflächlich, aber dennoch im Großen und Ganzen tatsächlich eine interessante Idee, die nur leider nicht voll und ganz ausgeschöpft wurde.

Das Cover ist nett anzusehen, für mich jedoch nicht der allergrößte Kracher, sodass es wohl kein Highlight in meinem Regal darstellen wird. Dennoch ist die Farbgestaltung gelungen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich dem Buch eine Chance geben wollte.

Insgesamt ist „Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen“ eine nette Geschichte, die mich auf weiten Strecken durchaus überzeugen konnte, aber zu wenig Tiefe besitzt. Aufgrund der vielen Fußnoten, die nicht immer gelungen sind, sollte man sich also vorher bewusst sein, ob man sich auf sowas einlassen kann oder eben nicht. Trotzdem möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, da ich denke, dass die Geschichte viele Menschen erreichen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter Auftakt

Ein Lied, so süß und dunkel
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Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance ...

Sarah McCarrys „Metamorphoses“-Auftakt „Ein Lied, so süß und dunkel“ ist mir bereits mehrfach empfohlen worden. Kein Wunder also, dass ich auf die Geschichte neugierig wurde und dieser unbedingt eine Chance geben wollte. Ich muss zwar zugeben, dass ich nicht unbedingt die höchsten Erwartungen hatte, allerdings hat es das Buch am Ende doch tatsächlich geschafft, dass ich es letztendlich mit einer gewissen Enttäuschung beendet habe.

Der Schreibstil ist speziell, denn ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich vollkommen darauf einlassen konnte. Zwar schreibt die Autorin die Geschichte sehr spannend, allerdings war die Ich-Perspektive, die ich sonst so gerne mag, ein wenig irreführend, denn ich wusste lange nicht, um wen es sich dabei genau handelt, denn es wurde hier kein Name genannt, sodass die Figur für mich im ersten Moment nicht greifbar war und mir bis zum Schluss fremd blieb. Obwohl man die Gefühle und Gedanken der Ich-Erzählerin gut kennen lernt und diese oftmals schon sehr direkt sind, geht es hier hauptsächlich um Aurora, ihrer besten Freundin.

Aurora und die Ich-Erzählerin können unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch fast schon eins. Aurora ist das beliebte, schöne Mädchen, das ständig auf Parties geht, Alkohol genießt und bei allen gern gesehen ist. Die Ich-Erzählerin wirkt dagegen immer etwas verschlossen und hält sich eher im Hintergrund, interessiert sich für Musik und Kunst und scheint nur unfreiwillig auf Parties zu gehen, da sie immer in Auroras Nähe sein möchte. Obwohl die Freundinnen sich gegenseitig brauchen, scheint hier eine Grenze überschritten worden zu sein, denn die Ich-Erzählerin scheint schon fast von ihr besessen zu sein. Dann gibt es da noch Jack, einen neuen Musiker, den die Mädchen auf einer Party kennen lernen und von denen sie beide fasziniert sind.

Dies mag vielleicht alles spannend und interessant klingen, allerdings war mir vieles viel zu blass. Aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich ein gutes und spannendes Buch erwartet, was es auch definitiv hätte werden können, nur leider hat die Autorin das vorhandene Potential nicht genutzt. Der Schreibstil hätte von Anfang an zugänglicher sein müssen, die Figuren hätten mehr Tiefe haben sollen. Man kann der Ich-Erzählerin zwar nicht absprechen, dass sie nicht tiefgehende Gedanken hat, allerdings war ihr Handeln oftmals da genaue Gegenteil. Auch die vielen paranormalen Szenen hätten mehr ausgearbeitet werden müssen. So gibt es zwar häppchenweise immer wieder ein paar Details, allerdings waren diese nicht genug für mich, um das Buch zu einem wahren Pageturner zu machen.

Etwas enttäuschend fand ich das Ende. Dies ist zwar an sich schlüssig, allerdings fehlen noch sehr viele Antworten, bei denen ich hoffe, dass ich diese bei der Fortsetzung „Dirty Wings“, die bislang noch keinen deutschen Titel erhalten hat, bekommen werde. Außerdem war mir das Ende fast schon zu ruhig. Ich bin zwar nicht unbedingt der Typ Leser, die immer einen Mega-Cliffhanger brauchen, allerdings hätte ich hier eine Motivation gebraucht, um mich noch mehr auf eine Fortsetzung zu freuen.

Die Covergestaltung sagt mir leider gar nicht zu. Ich habe bereits im Vorfeld das Originalcover gesehen und fand dies sehr schön, das deutsche Cover ist dagegen eine Enttäuschung, auch wenn ich die Mischung aus Schwarz und Pink immer ganz gern sehe. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt ist „Ein Lied, so süß und dunkel“ ein netter Auftakt der „Metamorphoses“-Trilogie, dessen Potential allerdings nicht ausgeschöpft wurde und auch gleichzeitig einige kleinere Schwächen besitzt, die besonders bei den Figuren anzumerken sind. Dennoch denke ich, dass ich auch eine Fortsetzung lesen würde – falls diese denn übersetzt wird.