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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

Super spannend und fesselnd!

Aus schwarzem Wasser
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MEINE MEINUNG
Als Jugendbuch-Autorin hat Anne Freytag es schon längst auf meine Favoriten-Liste geschafft, ihre Bücher wurden bisher mit voller Hingabe von mir verschlungen. Als ich entdeckt habe, dass ...

MEINE MEINUNG
Als Jugendbuch-Autorin hat Anne Freytag es schon längst auf meine Favoriten-Liste geschafft, ihre Bücher wurden bisher mit voller Hingabe von mir verschlungen. Als ich entdeckt habe, dass sie nun auch einen Thriller veröffentlicht hat, war ich ganz gespannt auf die Handlung, an die ich recht hohe Erwartungen hatte. Ich lese sonst nicht viele Thriller, eigentlich nie, obwohl ich Thriller-Filme immer liebe, aber ich dachte ein Versuch mit Anne Freytag ist es auf jeden Fall wert.

Maja Kohlbeck sitzt mit ihrer Mutter, der Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck, im Auto, als diese ungebremst in die Spree fährt. Nach einer letzten Warnung stirbt Frau Kolhlbeck und Maja wird ohnmächtig - bis sie wenige Stunden später in einem Leichensack wieder aufwacht. Mit den letzten Worten ihrer Mutter "Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin" im Hinterkopf flieht die junge Frau und gerät damit in eine Verstrickung politischer Lügen, Naturkatastrophen und Machtkämpfen.

Irgendwie weiß ich schon jetzt, dass diese Rezension anders wird, als meine anderen. Es fällt mir aus unbestimmten Gründen nämlich unglaublich schwer, das was ich sagen möchte, in die richtigen Worte zu fassen, wofür ich mich schon mal entschuldigen möchte.

Ausnahmsweise fange ich mal mit dem Schreibstil und der Aufmachung an. Schon von außen sieht man grobe Einteilungen der Kapitel, die durch schwarze Seiten besonders hervorgehoben werden. Insgesamt umfasst die Handlung eigentlich nur 5 Tage nach dem tödlichen Unfall, allerdings wird dieser Zeitstrahl häufig durch Rückblicke in die Vergangenheit, vor allem in das Jahr 2001, unterbrochen. Viele Kapitel, ich würde behaupten die meisten, sind in der Ich-Form aus Majas Perspektive geschrieben worden. Insgesamt kommen aber auch sehr viele andere Figuren zu Wort, indem Kapitel aus deren Perspektiven, aber jeweils in der Er- oder Sie-Form verfasst wurden. Ich fand den Wechsel sehr interessant, da so die Distanz und das Misstrauen anderer Charaktere gegenüber auch für den Leser immer größer wurde. Mit Maja habe ich mich durch die Ich-Form deutlich verbundener gefühlt, was vermutlich auch die Intention dabei war.
Dass ein weiterer Charakter die Ich-Form erhalten hat, ist mir tatsächlich erst in seinen letzten Kapiteln aufgefallen. Danach hat es mich allerdings ein wenig verwirrt.

Aber kommen wir mal zu den Charakteren, die hier eine Rolle spielen, es sind nämlich nicht wenige.

Angefangen mit Maja, die noch unsicher ist, was sie mit ihrem Leben machen soll und sich bisher mit immer wechselnden Jobs über Wasser hält. Irgendwie ist sie mit Daniel zusammen, aber wirklich lieben tut sie ihn auch nicht, dafür liebt sie aber ihre Stiefschwester über alles. Mit ihrer Mutter hingegen hat sie eine schwierige Beziehung, oft reden sie wochenlang nicht miteinander. Maja ist sehr distanziert und spricht eher weniger, was vermutlich an der kühlen Erziehung ihrer Mutter liegt. Sie versteckt stets ihre Gefühle und traut sich nie wirklich, sie zu zeigen und möchte niemals schwach oder verletzlich wirken.
Obwohl sie zwar nicht die Sympathie in Person und mein liebster Lieblingscharakter ist, habe ich mich beim Lesen sehr mit ihr verbunden gefühlt. Vermutlich weil ich sie auf ihren Fluchtsituationen begleite und mit ihr gemeinsam immer mehr über die Wahrheit erfahre. Obwohl sie vermutlich nie auf solche Situationen vorbereitet wurde, meistert sie das ganze ziemlich gut und gelassen.

Als nächstes hätten wir ihre Mutter, die zwar auf den ersten Seiten schon stirbt, uns aber durch die Rückblicke dennoch wieder begegnet. Sie ist ehrgeizig, lebt für ihre Arbeit und ist aufsteigende Wissenschaftlerin. Aber gleichzeitig macht sie am liebsten selbst sämtliche Arbeiten und sträubt sich stark Hilfe, es soll schließlich ihr Verdienst und ihr Ruhm sein. Gleichzeitig ist sie sehr schonungslos, "geht über Leichen", wenn es um ihre Arbeit geht und ist immer distanziert. Sie liebt ihre Tochter zwar, aber das wäre dann auch der einzige Mensch, dem sie Emotionen gegenüber fühlt.
Patricia war mir nie wirklich sympathisch, aber schrecklich fand ich sie irgendwie auch nicht. Sie handelt moralisch eigentlich dauerhaft falsch, was schon bei der Affäre mit ihrem verheirateten Vorgesetzten anfängt, aber irgendwie hat sie mich auch sehr fasziniert. Sie war auf jeden Fall schwer zu beurteilen und ich wusste auch am Ende nicht so ganz, was ich von ihr halten soll.

Ein weiterer Charakter wäre Dr. Stein, Patricias Vorgesetzter, dem Maja zu vertrauen scheint. Auch bei ihm wusste ich nie ganz, was ich von ihm halten soll. Einerseits hat er mir irgendwie leid getan, andererseits würde auch er über Leichen gehen und handelt moralisch absolut falsch. Dass Maja ihm so vertraut hat, hat mich ehrlich gesagt total überrascht, denn ich hätte es auf keinen Fall.

Natürlich gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere, die mal mehr und mal weniger große Rollen für die Handlung spielen, doch auf die möchte ich gar nicht so genau eingehen. Außer auf Daniel, Majas Freund-oder-nicht-Freund, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Er war glaube ich der einzige Charakter, dem ich mein Leben anvertraut hätte, ohne mit der Wimper zu zucken. Und deswegen musste ich ihn noch einmal kurz erwähnen.

Aber kommen wir endlich zur Handlung und meiner Meinung zu dieser.
Es ist ein Thriller, der aber auch zu gewissen Teilen in die Science-Fiction-Richtung geht und gleichzeitig eine Kritik an die Gesellschaft ist und somit auch politisch wird. Besonders die Kritik an die Umweltverschmutzung durch die Menschen wird hier sehr groß geschrieben.
Es wird also ziemlich viel aufgegriffen und am Anfang steht der Leser gemeinsam mit Maja absolut ahnungslos da. Ich konnte gar nicht einschätzen, was folgen würde und wurde dadurch immer wieder überrascht, wenn wir ein neues Stückchen des großen Geheimnisses gelüftet haben.
Maja verstrickt sich da nämlich in eine viel größere Sache, als sie es je hätte vermuten können, es wird ihr sozusagen eine ganz neue Welt offenbart.

Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, ohne zu viel zu verraten, obwohl ich gerne viel weiter ausholen würde.

Es ist auf jeden Fall super spannend, die Handlung hat mich gar nicht mehr loslassen können. Es gibt viele Wendungen, viel Spannung, viele Überraschungen und an keiner Stelle war ich mir wirklich sicher, wem man hier vertrauen könnte. Die Handlung hat sich an keiner Stelle gezogen und ich war jedes Mal traurig, wenn ich keine Zeit mehr hatte, um weiterzulesen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich in einem Rutsch gelesen.

Zudem muss ich aber auch noch mal sagen, dass es ganz klar kein Jugendthriller oder ähnliches ist, sondern definitiv für Erwachsene gedacht ist. Die Sprache ist deutlich anspruchsvoller, was vermutlich besonders dem wissenschaftlichen Teil zuzuschreiben ist, und zudem ist es sehr explizit. Tatsächlich spielt Sex in diesem Thriller eine große Rolle und wird immer wieder durch verschiedene Charaktere thematisiert. In anderen Rezensionen habe ich schon gelesen, dass es zu viel war und irgendwie seltsam, aber ich habe mich daran nicht wirklich gestört, es passte im Gesamtbild irgendwie.

Das Ende hat mich noch einmal aus der Bahn gerissen. Vor allem, weil ich die letzten Seiten voller Neugierde und Spannung umblätterte und bloß auf die Danksagung stoß, die ich voller Frust sogar auch noch gelesen habe, obwohl ich das sonst nie tue. Es passte zum Inhalt, zum Anfang und eigentlich war es gar nicht sooo überraschend, aber ich hätte gerne einfach noch mehr gelesen. Einen richtigen Abschluss gehabt.

Zudem waren mir einige Dinge noch zu offen, auch schon während des Lesens, weswegen ich mich an einigen Stellen über noch mehr Details, beziehungsweise andere Details erfreut hätte. An einigen Stellen waren es einfach zu viele Informationen auf einmal, wodurch ich eventuell nicht alles ganz aufschnappen konnte. Besonders in den Szenen, in denen zum Beispiel Akten gefunden wurden und die Figuren seitenlange Informationen lesen, ist glaube ich nicht alles bei mir hängen geblieben.
(view spoiler)

FAZIT
Ein super spannender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Die Thematik der Umweltverschmutzung ist super interessant und leider zu real und obwohl es hier ein wenig ins Übernatürliche driftet. Es ist definitiv nicht für Jugendliche, sondern an vielen Stellen sogar sehr explizit, was mir aber gut gefallen hat. Der Schreibstil ist wie gewohnt schön zu lesen, obwohl er sich ganz klar von den Jugendromanen unterscheidet, viel härter und ungeschönter ist. Die Charaktere waren allesamt sehr spannend, auch wenn zu vielen eine größere Distanz bestand.
An einigen Stellen hätte ich gerne noch mehr Infos gehabt und besonders das Ende lässt noch einiges offen, weswegen ich nicht vollends begeistert bin. Insgesamt aber sehr sehr gut und ich kann es nur jedem empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Sehr wichtiges Buch, das leider an einigen Stellen etwas langatmig ist...

The Hate U Give
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MEINE MEINUNG
Nachdem die Black Lives Matter-Bewegung durch den Tod vom George Floyd Ende Mai, Anfang Juni noch stärker präsent war, habe ich angefangen, mir ein paar Bücher von und über POC zu kaufen. ...

MEINE MEINUNG
Nachdem die Black Lives Matter-Bewegung durch den Tod vom George Floyd Ende Mai, Anfang Juni noch stärker präsent war, habe ich angefangen, mir ein paar Bücher von und über POC zu kaufen. Im fiktiven Bereich taucht hier ganz weit oben natürlich "The Hate U Give" auf, ein Buch, das schon seit der Veröffentlichung hoch gelobt wird und ganz weit oben auf meiner Wunschliste stand. Ich war auf jeden Fall sehr gespannt, "On The Come Up" von der Autorin hatte mir schon sehr gut gefallen.

Es geht um die junge Starr Carter, die ihr Leben in zwei Abschnitte teilt. Einmal ihr Leben in Garden Heights, einem ärmlichen Viertel, in dem besonders POC leben und auf der anderen Seite ihr Besuch auf einer "weißen" Privatschule. Als sie nach einer Party von ihrem Kindheitsfreund Khalil nach Hause gefahren wird, geraten die beiden in eine Polizeikontrolle, die Khalil schließlich sein Leben kostet. Erschossen von einem weißen Polizisten. Sein Mord wird präsent in den Medien und Fakten werden verdreht, was dazu führt, dass Starr die Wahrheit ans Licht bringen möchte. Sie möchte den wahren Khalil zeigen, nicht den Drogendealer oder das Gangmitglied, doch dafür muss sie in die Öffentlichkeit gehen...

Starr ist 16 Jahre alt und hat bereits zwei Ermordung ihr nahe stehender Personen durch die Polizei mit erlebt. Sie lebt wie gesagt im ärmlichen Viertel der Stadt, welches von Gewalt, Drogen und Gangs dominiert wird. Im Gegensatz dazu steht ihre Privatschule, auf der sie das einzig Schwarze Mädchen ist. In dieser Welt existieren ihre "Schwarzen" Probleme nicht, im Gegenteil, sie versucht mit aller Macht, die zwei Welten nicht miteinander zu vermischen. Doch als selbst ihre Freundinnen sich gegen den Mord von Khalil positionieren und scheinbar auf der Seite des Cops sind, mischen sich die Welten immer mehr.

Starr war mir sehr sympathisch. Sie hat in ihren jungen Jahren bereits einiges mit ansehen müssen und bleibt dennoch super stark. Sie versucht immer, das positive in Menschen zu sehen und ist insgesamt noch ein wenig kindlich naiv. Sie glaubt stets daran, dass die Wahrheit ans Licht kommt und sich alles ins Gute wendet und versteht nicht, wie ihre Mitschüler*innen das nicht sehen können. Mir ist sie mit ihrem Kampfgeist und ihrer starken Art auf jeden Fall sehr sympathisch gewesen.

Kommen wir aber noch zu den Nebencharakteren, die ich nicht weniger spannend fand. Einmal ist da natürlich Starrs Familie, die immer hinter ihr steht und die sich sehr schnell in mein Herz geschlichen hat.
Aber besonders spannend fand ich eine von Starrs besten Freundinnen und ihren weißen Freund, denn hier haben sich deutliche Unterschiede gezeigt. Während Starrs Freund zwar ihre "schwarzen Probleme" noch nicht ganz versteht, ist er auf jeden Fall bemüht, es verstehen zu wollen. Er spricht mit Starr darüber und zeigt ihr immer wieder, dass er für sie da ist, obwohl er nicht alles verstehen kann.
Ihre "beste Freundin" hingegen ist ein richtiges Miststück! Sie lässt ständig rassistische Sprüche los und verteidigt sich daraufhin nur mit "ich meine es doch nicht rassistisch!". Auch wenn sie darauf angesprochen wird und ihr erklärt wird, warum es aber doch für die Betroffenen verletzend sein kann, entschuldigt sich nicht und sieht nichts ein. Sie sieht sich selbst nicht als Rassistin, ist es aber doch, worüber sie sich allerdings nicht aufklären lässt. Sie sieht das Problem nicht und verletzt besonders Starr damit immer wieder.
Diese Differenz fand ich sehr interessant, denn so ist nun mal auch in der Realität, wurde hier auf jeden Fall sehr spannend dargestellt.

Geschrieben wurde der Roman in der Ich-Form aus Starrs Perspektive. Der Schreibstil war sehr gut und einfach zu lesen, auch wenn er von vielen Slang-Wörtern geprägt wurde, über die ich hin und wieder mal gestolpert bin. Dennoch verliehen diese der Handlung natürlich gewisse Authentizität.

Aber kommen wir nun endlich zur Handlung. Der Klappentext verrät da eigentlich schon die grundlegende Situation, aus der nun die restliche Handlung gesponnen wird. Starr muss häufig zur Polizei, letztlich auch vor Gericht aussagen und merkt immer mehr, wie korrupt das Polizei-System sein kann. Sie beginnt, sich für Khalil einzusetzen und versucht zu zeigen, dass er nicht der Drogendealer war, als den die Medien ihn versuchen darzustellen. Sie versucht, ihre Stimme zu benutzen, denn still zu sein bringt niemandem etwas. Immer wieder steht sie in großen Zwiespälten, die ihre zwei verschiedenen Welten betreffen, denn sie möchte natürlich beiden Erwartungen gerecht werden. Eigentlich möchte sie selbst nicht in die Öffentlichkeit gehen, da sie sich so selber verletzlich macht. Doch gleichzeitig möchte sie nicht, dass falsche Bilder über Khalil verbreitet werden, besonders möchte sie zeigen, dass er unbewaffnet angegriffen wurde und dass auch ein Mord nicht gerechtfertigt gewesen wäre, hätte er mit Drogen gedealt. Sie versucht, die Gerechtigkeit für ihren langjährigen Freund wieder herzustellen und zettelt mehr oder weniger unbewusst große Protestbewegungen an.

Alles Dinge, die leider zu real sind und zu häufig wirklich passieren. Es war sehr authentisch geschrieben, es wurde nicht geschönt und es gab auch keine wundersamen Lösungen für sämtliche Probleme. Es stellte leider die Realität war, was absolut schockierend ist.
Es konnte mir in vielen Dingen die Augen öffnen, zeigen, wie das Leben für viele Menschen wirklich ist und welche Aussagen schon verletzend sind, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint ist. Außerdem zeigt es, dass jeder eine Stimme hat und dass sie auch jeder einsetzen sollte, denn schon ein einzelner kann große Veränderungen ins Rollen bringen.
Es hat mir aber auch gezeigt, dass nicht immer die Wahrheit oder die Gerechtigkeit siegt und dass nicht alles so abläuft, wie man es vielleicht erwartet, was mir mehr als nur einmal beim Lesen das Herz gebrochen hat.

Nachdem ich das Buch nun absolut gelobt habe, was die Message, die Charaktere und die Authentizität angeht, muss ich auch ein wenig Kritik loswerden. Es handelt sich schließlich immer noch um einen Roman und leider hat es mich nicht zu 100% packen können.
Ich hatte Schwierigkeiten wirklich in die Handlung rein zu kommen, weil so viel belangloses geschieht. Insgesamt habe ich knapp einen Monat gebraucht, um das Buch zu beenden, weil ich es immer wieder aus der Hand legen musste. Insgesamt war es sehr gut geschrieben, aber leider tauchen immer wieder Szenen auf, die für mich keine große Bedeutung für die Handlung hatten, was es streckenweise recht langweilig hat werden lassen. Das Buch ist mit knapp 450 Seiten schon etwas dicker und leider hat es sich häufig gezogen.

FAZIT
Ein starkes Buch mit einer sehr wichtigen Message. Ich habe einiges neues gelernt, was ich im Leben wirklich mitnehmen kann und besonders habe ich gelernt, dass es sich lohnt, wenn man den Mund aufmacht. Gleichzeitig hat es sich an einigen Stellen leider sehr gezogen, einige Szenen waren sehr langwierig und insgesamt habe ich sehr lange gebraucht, es zu lesen. Dennoch eine große Empfehlung, wenn man sich mit der BLM-Bewegung auseinander setzen möchte und wie ich lieber Romane, als Sachbücher, liest.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Irgendwie verstörend, aberauch fesselnd!

All Saints High - Die Prinzessin
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Meine Meinung

Ich hatte bereits die Vor-Reihe zu dieser begonnen, aber nach dem ersten Teil nie weiter gelesen. Das habe ich zwar noch vor, aber nun haben sich erst die Kinder der Hotholes dazwischen ...

Meine Meinung

Ich hatte bereits die Vor-Reihe zu dieser begonnen, aber nach dem ersten Teil nie weiter gelesen. Das habe ich zwar noch vor, aber nun haben sich erst die Kinder der Hotholes dazwischen geschlichen.
Das Cover gefällt mir gut, es unterstützt den Titel „Prinzessin“ nur noch mehr. Dass hinter dem hübschen, rosa Cover allerdings eine ziemlich harte und schonungslose Geschichte steckt, darf man nicht unterschätzen. Zum Glück macht eine Trigger-Warnung auf den ersten Seiten sofort darauf aufmerksam.

Daria ist die Prinzessin ihrer Schule. Reich, schön, beliebt und vor allem unnahbar. Niemand weiß, was hinter der kühlen Fassade des Teenagers steckt und welche Probleme unter der Oberfläche lodern. Vor vier Jahren hat sie gemeinsam mit Penn die Zukunft seiner Schwester, Via, zerstört und seitdem nie wieder mit ihm geredet. Er ist nämlich das genaue Gegenteil von ihr: arm, alleine und mittlerweile obdachlos. Als Darias Mutter das erfährt, bringt sie Penn zu sich nach Hause und nimmt ihn in ihrer Familie auf. Eine Chance für Daria, ihre Vergangenheit wieder gut zu machen? Im Gegenteil, denn Penn macht ihr von nun an das Leben zu Hölle, während die Leidenschaft und die Anziehung zwischen ihnen immer stärker wird.

Daria ist wie gesagt Tochter einer reichen Familie, der es an nichts fehlen sollte. Sie ist beliebt, leitet das Cheerleading-Team der Schule und hat sämtliche Freiheiten in ihrem Leben. Dass es nicht perfekt ist, sie ständig vor Eifersucht brodelt und in ihrer Familie das schwarze Schaf ist, weiß niemand. Die Liebe ihrer Mutter gilt allerdings nur Via, der talentiertesten Ballerina des Kurses. Via soll groß rausgebracht werden, womit der Traum von Darias Mutter erfüllt werden soll, weswegen Daria ihn aus Eifersucht zerstört. Sie ist schnell eifersüchtig, nennt es den Hulk, der in ihr aufkommt, und das Zerstören von Vias Zukunft ist bei weitem nicht das einzige, was der Hulk hervorgebracht hat. Daria hütet große Geheimnisse, während sie sich immer mehr von ihrer Familie distanziert und eine wahre Einzelgängerin wird. In der Schule hat sie zwar hohes Ansehen, allerdings eher aus Furcht, als aus Beliebtheit.
Sie hat zwei Seiten, die regelrecht miteinander kämpfen. Die kühle, distanzierte und arrogante Daria gegen die einsame, verlorene und gefühlvolle. Hier wurde ein wirklich aufregender Charakter geschaffen, der bei mir definitiv nicht nur Sympathie-Punkte gesammelt hat. So oft habe ich sie schütteln wollen, damit sie endlich aufhört, sich wie eine verzogene Ziege zu benehmen, aber mindestens genauso oft wollte ich sie einfach in den Arm nehmen.

Ihr Gegenüber ist in diesem Fall Penn. Er ist in einer armen Familie aufgewachsen, der Vater abgehauen, die Mutter Drogensüchtig. Er hatte es nie leicht, konnte aber immer mit seiner Zwillingsschwester Via zusammenhalten. Als diese verschwindet, steht er allein dar und als er schließlich noch herausgeworfen wird, hat er gar nichts mehr. Glücklicherweise wird er von Darias Familie mit offenen Armen empfangen, aber sie kennen auch seinen wahren Charakter nicht. Penn weiß stets, wie er sich verhalten muss, um zu bekommen, was er will. Er kann freundlich, zuvorkommend und höflich sein, benimmt sich aber besonders in Darias Gegenwart regelmäßig wie das größte Arschloch. Er weiß, welche Knöpfe er bei ihr drücken muss und manipuliert alle um sich herum. Nach seiner Kindheit ist er keine liebevolle Wärme gewohnt, weswegen er sämtlichen emotionalen Kontakt von sich schiebt und nichts damit zutun haben möchte.
Auch er hat sämtliche Gefühle in mir hervorgerufen, vor allem aber Verwirrung und Wut. Er war ein starker und interessanter Charakter, so wie ich lange keinen mehr hatte, doch kann ich nicht sagen, dass er mir sympathisch war. Vor allem zum Ende hin entwickelt er sich echt gut weiter, doch im Verlaufe des Buches war ich mir mit ihm nie sicher…

Ebenfalls spielen die Nebencharaktere immer wieder eine Rolle, die allesamt ganz eigene Geschichten haben. In den nächsten zwei Teil werden wir diese von einigen noch genauer erfahren, doch mochte ich die Andeutungen hier schon sehr. Alle Charaktere sind auf jeden Fall absolut kaputt und zerbrochen, was sie sehr interessant macht.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Penns und Darias Perspektive geschrieben worden und wechselt in wenigen Kapiteln auch in die Perspektiven von Darias Familie. Es beginnt im Prolog 4 Jahre in der Vergangenheit und springt danach in die Gegenwart. Der Schreibstil war sehr leicht und schnell zu lesen, auch wenn ich hier über einige Stellen etwas gestolpert bin.

Die Handlung ist deutlich schonungsloser und krasser als ich es erwartet habe. Es ist definitiv kein Jugendbuch und auch vom hübschen Cover sollte man sich auf keinen Fall täuschen lassen. Der Ton ist hier sehr rau und vulgär, womit ich zunächst gar nicht gerechnet hatte. Zugegebenermaßen erinnere ich mich an „Vicious Love“ nämlich nur noch ganz gering, obwohl es dort wohl schon ähnlich gewesen ist.

Die Handlung wird von Geheimnissen und Intrigen geprägt, die jeder Charakter vor den andern versteckt. Jeder hat seine Leichen im Keller und würde alles dafür, dass nur die der anderen ans Licht geraten. Zudem handeln alle sehr schonungslos, ohne Rücksicht auf Verluste, was super aufregend mitzulesen war.
Insgesamt dreht es sich aber besonders um Daria und ihre Gefühle, wodurch der Roman sich ab einer gewissen Zeit ein wenig im Kreis dreht. Dass Penn und Daria sich in Wahrheit nicht wirklich hassen, wissen wir ja, wodurch es sich hin und wieder etwas gezogen hat.

Durch ein paar Plot Twists wurde das ganze doch wieder spannender, sodass es mich richtig fesseln konnte. Zuletzt hat es mir das Ende aber doch wieder ein wenig kaputt gemacht. Es gibt eine seltsame Szene im Snake Pit, dem illegalen Box-Ring der Stadt, die absolut unrealistisch war und in mir eher Fremdscham-Gefühle ausgelöst hat. Dazu kommt dann noch der Schluss, der mir einfach zu happy war…
Fazit

Ein interessanter Roman voller kaputter Charaktere, Intrigen, Geheimnisse und schrecklichen Taten. Auf der einen Seite war ich absolut gefesselt, auf der anderen wusste ich nicht so ganz, was ich von dem Roman halten soll. Die Handlung ist nicht so unschuldig, wie das Cover es vorgaukelt und insgesamt war es teilweise ein wenig wirr und wiederholend, gleichzeitig aber super fesselnd. Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht zurück gelassen, aber ich bin auf jeden Fall auf den nächsten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Konnte mich sehr positiv überraschen!

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal ...

MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal gestellt und dort total vergessen, meine Erwartungen sind deswegen leider auch nicht sonderlich hoch gewesen. Das Cover hatte mir ganz gefallen, rückblickend passt der gewittrige Hintergrund auch sehr gut zum Inhalt.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht Sawyer mit dessen alten Camper auf und folgt der Adresse, die ihre Mutter ihr zurückgelassen hat: nach Outskirts. Dort ist das erste Mal in ihrem Leben auf sich selbst gestellt. Ihr neuer Nachbar Finn macht ihr die Sache nur noch schwieriger, er würde sie am liebsten aus der Stadt vertreiben und obwohl er sie zu hassen scheint, spürt Sawyer in seiner Gegenwart ein Kribbeln im Bauch.

Sawyer ist einer schrecklich konservativen Familie aufgewachsen, die stark gläubig ist und Frauen auf die niedrigere Stufe stellt. Als wäre das nicht genug behandelt ihr Vater sie zudem wie Dreck, weswegen sie nach dem Tod ihrer Mutter nicht lange zögert und abhaut. Sie ist sehr von der Außenwelt abgeschirmt aufgewachsen, durfte nicht einmal Romane zum Vergnügen lesen, und stolpert deswegen nun sehr naiv durch ihr neues Leben. Sie kennt das wahre Leben nicht und muss zunächst einmal sich selbst finden, bevor sie die Veränderungen richtig verarbeiten kann.
Trotz ihrer Art war sie mir nicht unsympathisch. Die Idee des kirchlichen Aspektes fand ich hier super spannend, so ein Buch habe ich bisher glaube ich noch nicht gelesen. Ihre Art wird hier von zahlreichen Klischees bestärkt, was ich in dem Zusammenhang aber gar nicht schlecht fand.

Ihr Gegenüber steht Finn: eigentlich beliebt und attraktiv. Doch seit einem Schicksalsschlag vor 2 Jahren zieht er sich zurück, lebt alleine am Rande der Stadt in den Sümpfen und spricht mit niemanden mehr. Er wird schnell aggressiv und wütend, hat ein großes Alkoholproblem und lässt gerne das Arschloch raushängen. Mit Sawyer an seiner Seite macht er allerdings eine bemerkenswerte Wandlung durch, die in einem angenehmen Tempo geschieht und so nicht zu unrealistisch wirkt.
Mit ihm musste ich mich aufgrund seiner anfänglichen Kratzbürstigkeit erst anfreunden, doch im Nachhinein habe ich auch ihn in mein Herz schließen können.

Sämtliche Nebencharaktere haben natürlich auch jeweils eigene, kleine Geschichten, was sie nur lebendiger hat werden lassen. Diese werden natürlich alle nicht tiefgehend besprochen, doch hat sich so eine ganz schöne Gruppe zusammengebildet, die ich sehr mochte. Besonders Josh, Polizistin und erste Freundin von Sawyer in Outskirts, habe ich schnell lieben gelernt.

Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben und wechselt die Perspektiven zwischen Sawyer und Finn. Es war sehr angenehm und schnell zu lesen, weswegen ich mit dem Buch auch sehr schnell durch war. Ich wurde hier nicht sonderlich emotional gebannt oder gefesselt, aber es war trotzdem okay.

Die Handlung ist eigentlich genau das, was der Klappentext schon verspricht.
Outskirts ist dabei ein kleiner, verlassener Ort mitten in den Sümpfen, der trotzdem im Sommer durch stechende Hitze geprägt wird. Die Stadt ist einsam, was der Geschichte eine ganz andere Atmosphäre gibt, als ich sie kenne. Es war gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich super angenehm und schön zu erleben.
Es ist natürlich schon klar, dass sich zwischen Sawyer und Finn etwas entwickeln wird, doch fand ich das Tempo, in dem dies geschah, super angenehm. Es ist nichts zu schnell oder überstürzt und insgesamt einfach angenehm.
Ich muss dazu sagen, dass allerdings sonst nicht allzu viel passiert. Sawyer muss erstmal mit ihrem Leben zurecht kommen, was verständlich ist, doch gleichzeitig fliegt ihr auf dem Weg einiges zu einfach zu. (view spoiler)

Das Ende hat mich schließlich auch dazu bewegt, den zweiten Teil direkt zu bestellen. Es gibt einen unfassbar riesigen Cliffhanger, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte. Ich bin gespannt, was der zweite Teil bringen wird.

FAZIT
Es ist nicht meine Lieblingshandlung, es passiert nicht zu viel aufregendes und die Charaktere werden mir nicht für immer im Gedächtnis bleiben, doch war es einfach eine nette Unterhaltung für Zwischendurch. Das Ende ist sehr gemein und der zweite Teil wartet nun schon auf mich.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Wunderschön! Wäre da nur nicht das Ende gewesen...

A Wish for Us
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MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe ...

MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe schließlich genug Bücher auf dem SuB, die ich davor lesen könnte. Als dann aber die Rezensionen nach und nach veröffentlicht wurden und ich ausschließlich (also ehrlich, nur) positives gehört habe, it meine Neugier doch gestiegen und ich habe mir das Buch gekauft.
Rückblickend kann ich auf jeden Fall sagen, dass obwohl das Cover noch immer nicht meinen Geschmack trifft, es wunderbar zum Inhalt passt.

Cromwell Dean ist mit gerade mal 19 Jahren der angesagteste DJ in Europa, mit seinen Beats verzaubert er jeden auf der Tanzfläche - jeden, außer Bonnie, die in seiner Musik eine Seele vermisst. Als Cromwell schließlich ein Musik-Studium in Amerika beginnt, ahnt er nicht, dass ausgerechnet Bonnie seine Kompositions-Partnerin für das ganze Jahr sein soll. Doch irgendwas hat sie an sich, dass er plötzlich ganz neue Gefühle verspürt.

Cromwell Dean ist ein junger Mann aus England, der mit seinen Tracks von zahlreichen Menschen angehimmelt wird. Er genießt den Ruhm, den Alkohol und vor allem die Aufmerksamkeit seiner weiblichen Fans. Kurz gesagt er der typische Bad Boy "Rock"-Star, nur eben mit EDM und nicht Rock. Sein wahres Ich hat er schon seit Jahren niemandem mehr gezeigt und auch sein wahres Talent hat lange niemand mehr zu Gesicht bekommen.

Bonnie steht auf Klassik und Folk und ist allein dadurch das genaue Gegenteil von Cromwell. Sie lernt hart für ihr Studium und ist Klassenbeste, gleichzeitig kümmert sie sich liebevoll um ihren Zwillingsbruder, wenn der bei einer Party mal wieder über die Stränge schlägt. Insgesamt ist sie einfach ein herzensguter Mensch, den man einfach knuddeln möchte. Und gleichzeitig hütet sie ein großes Geheimnis, das sie so lange wie möglich vor anderen bewahren möchte.

Cromwell war mir anfangs absolut und komplett unsympathisch. Er ist der typische Bad Boy mit allen nervigen Details und einer Null Bock-Einstellung, die mich als Leserin sogar die Augen verdrehen lassen hat. Allerdings hat er auch eine andere Seite und seine Entwicklung im Laufe dieses Buches fand ich wirklich fantastisch. Aus meiner Sicht war sie auch in genau dem richtigen Tempo, nicht zu plötzlich, was mir sehr gefallen hat.
Bonnie hingegen war mir aber der ersten Begegnung an super sympathisch. Sie ist einfach ein unglaublich guter Mensch, dem man niemals böse sein könnte und den ich sofort ganz tief in mein Herz geschlossen habe.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Bonnie und Cromwell. Hierbei waren allerdings mehr Kapitel aus seiner Sicht, was ich ungewöhnlich, aber wirklich schön fand. Besonders seine Gedankengänge waren hier wirklich super interessant, weswegen die vielen Kapitel aus seiner Sicht wirklch sehr sehr hilfreich waren. Den Schreibstil fand ich wirklich schön, ich habe einen schnellen Einstieg gefunden und wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Autorin schreibt sehr emotional und findet genau die richtigen Worte, um bestimmte Emotionen bei mir auslösen zu können.

Die Handlung bietet sehr viel. Sehr viel schönes, trauriges und emotionales. Aber fangen wir mal vorne an.
Wir lernen zunüächst Cromwell mit all seinen Macken und Eigenschaften kennen und treffen schließlich gemeinsam mit ihm auf Bonnie. Aufgrund ihres Uni-Projektes müssen sie nun einige Zeit miteinander verbringen, die besonders Cromwell mit einer absoluten Gegenwehr angeht. Dass sich das im Laufe der Zeit ändern wird, wissen wir ja schon aus dem Klappentext und zu erahnen war es natürlich auch.

Während die zwei sich also näher kommen, bestehen immer wieder große Bezüge zur Musik - egal welches Genre, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mochte es, dass sich das Thema durch das ganze Buch gezogen hat und nie damit aufgehört hat, zu viel war es meiner Meinung nach auch nie.
Aber es stehen noch zwei große Themen im Raum, von denen ich hier nicht zu viel verraten möchte. Cromwells Thema erfahren wir relativ schnell und das fand ich sehr interessant. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen und ich kenne mich auch nicht wirklich damit aus, aber aus meiner Sicht war die Umsetzung wirklich fantastisch. Ich konnte es mir so bildlich und perfekt vorstellen, das war der Wahnsinn. In dem Sinne passt das Cover auch wirklich perfekt zum Inhalt.

Doch dann kommt Bonnies großes Geheimnis und alle damit zusammen hängenden weiteren Verläufe der Handlung und da bin ich mir unsicher, was ich sagen soll. Es hat mich wirklich mitgenommen und gleichzeitig hat es Cromwells positive Entwicklung absolut gefördert. Es war traurig und insgesamt sehr sehr emotional, doch wirklich "schön" zu lesen. Ich mag so traurige Bücher wirklich gerne und versinke mich gerne komplett in die Emotionen, was mir hier sehr sehr gut gelingen konnte. Auch Isaac, Bonnies Zwillingsbruder, ist mir immer mehr ans Herz gewachsen.

Kurz vorm Schluss gibt es auf einmal ein bisschen zu viel Drama glecihzeitig, obwohl der Rest des Buches in dem Sinne eher ruhiger verlief. Da hätte man mindestens ein Thema schön weglassen können.

Doch dann kam das Ende. Einerseits habe ich es schon einige Kapitel zuvor geahnt. Beziehungsweise ich habe mir gedacht "das würde jetzt irgendwie passen, passiert aber eh nicht" - und es ist doch passiert. Und leider bin ich damit absolut nicht einverstanden, also ehrlich nicht, ich fand des Ende ganz schrecklich. Es passt nicht zur Qualität vom Rest des Buches, denn der gesamte Rest hat mir so so gut gefallen. Es hätte ein neues Lieblingsbuch werden können, bis zum Schluss, von dem ich mich irgendwie veräppelt gefühlt habe.

FAZIT
Eine wunderschöne Geschichte, die sich mit ihrer Thematik von anderen abhebt, obwohl die eigentliche Story natürlich nicht neu erfunden wurde. Es ließ sich wunderbar lesen, die Charaktere sind mir nach und nach immer mehr ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr wohl in dieser Geschichte gefühlt. Das Ende hat es mir allerdings total kaputt gemacht und ich kann da leider nicht drüber hinweg sehen. Eigentlich hätte dieses Buch ein neues Lieblingsbuch werden können, so muss ich leider einen Punkt abziehen.





Nach Isaacs erstem Suizid-Versuch habe ich bereits geahnt, worauf das hinauslaufen würde, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte. Dass er schließlich tatsächlich Suizid begangen hat, um seine Schwester zu retten ist herzzerbrechend und schrecklich und seine Krankheit ist auch kein leichtes Thema, doch fand ich es hier so so unpassend. Vielleicht bin ich verrückt, aber mit 13 und 14 habe ich mich auf Tumblr & Co häufiger in Directioner- und Belieber-Gruppen herum getrieben und ohne Witz, dort wurde diese Geschichte so so oft geschrieben! Von wegen:
»"Stell dir vor: Du hast eine Herz-Op, Justin Bieber hält deine Hand auf dem Weg in die OP. Du wachst auf, hast die OP gut überstanden und das Herz ist perfekt. Du fragst: "Wo ist Justin Bieber?" Und die Ärztin antwortet: "Hat er es dir nicht gesagt? Was glaubst du, von wem das Herz ist?"«
Mein 13-Jähriges Ich fand diese Geschichte wahnsinnig tiefgründig und hat es total gefeiert, mein 21-Jähriges Ich muss bei diesem Buch leider dahin zurück denken und findet es überhaupt nicht gut. Das ist der Grund, warum ich mich so veräppelt vom Ende gefühlt habe, weil es einfach die Fanfiction von 13-Jährigen Justin Bieber-Fans war. Ich hoffe, ich konnte meine Enttäuschung relativ verständlich begründen. Das Ende wurde meiner Meinung deswegen einfach nicht der Qualität vom Rest des Buches gerecht...
Es klingt vielleicht etwas hart, aber für dieses Buch hätte es viel besser gepasst, wäre Bonnie tatsächlich gestorben, oder hätte sie urplötzlich und auf wundersame Weise ein anonymes Spenderherz bekommen.

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