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Veröffentlicht am 21.09.2020

Sehr wichtiges Buch, das leider an einigen Stellen etwas langatmig ist...

The Hate U Give
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MEINE MEINUNG
Nachdem die Black Lives Matter-Bewegung durch den Tod vom George Floyd Ende Mai, Anfang Juni noch stärker präsent war, habe ich angefangen, mir ein paar Bücher von und über POC zu kaufen. ...

MEINE MEINUNG
Nachdem die Black Lives Matter-Bewegung durch den Tod vom George Floyd Ende Mai, Anfang Juni noch stärker präsent war, habe ich angefangen, mir ein paar Bücher von und über POC zu kaufen. Im fiktiven Bereich taucht hier ganz weit oben natürlich "The Hate U Give" auf, ein Buch, das schon seit der Veröffentlichung hoch gelobt wird und ganz weit oben auf meiner Wunschliste stand. Ich war auf jeden Fall sehr gespannt, "On The Come Up" von der Autorin hatte mir schon sehr gut gefallen.

Es geht um die junge Starr Carter, die ihr Leben in zwei Abschnitte teilt. Einmal ihr Leben in Garden Heights, einem ärmlichen Viertel, in dem besonders POC leben und auf der anderen Seite ihr Besuch auf einer "weißen" Privatschule. Als sie nach einer Party von ihrem Kindheitsfreund Khalil nach Hause gefahren wird, geraten die beiden in eine Polizeikontrolle, die Khalil schließlich sein Leben kostet. Erschossen von einem weißen Polizisten. Sein Mord wird präsent in den Medien und Fakten werden verdreht, was dazu führt, dass Starr die Wahrheit ans Licht bringen möchte. Sie möchte den wahren Khalil zeigen, nicht den Drogendealer oder das Gangmitglied, doch dafür muss sie in die Öffentlichkeit gehen...

Starr ist 16 Jahre alt und hat bereits zwei Ermordung ihr nahe stehender Personen durch die Polizei mit erlebt. Sie lebt wie gesagt im ärmlichen Viertel der Stadt, welches von Gewalt, Drogen und Gangs dominiert wird. Im Gegensatz dazu steht ihre Privatschule, auf der sie das einzig Schwarze Mädchen ist. In dieser Welt existieren ihre "Schwarzen" Probleme nicht, im Gegenteil, sie versucht mit aller Macht, die zwei Welten nicht miteinander zu vermischen. Doch als selbst ihre Freundinnen sich gegen den Mord von Khalil positionieren und scheinbar auf der Seite des Cops sind, mischen sich die Welten immer mehr.

Starr war mir sehr sympathisch. Sie hat in ihren jungen Jahren bereits einiges mit ansehen müssen und bleibt dennoch super stark. Sie versucht immer, das positive in Menschen zu sehen und ist insgesamt noch ein wenig kindlich naiv. Sie glaubt stets daran, dass die Wahrheit ans Licht kommt und sich alles ins Gute wendet und versteht nicht, wie ihre Mitschüler*innen das nicht sehen können. Mir ist sie mit ihrem Kampfgeist und ihrer starken Art auf jeden Fall sehr sympathisch gewesen.

Kommen wir aber noch zu den Nebencharakteren, die ich nicht weniger spannend fand. Einmal ist da natürlich Starrs Familie, die immer hinter ihr steht und die sich sehr schnell in mein Herz geschlichen hat.
Aber besonders spannend fand ich eine von Starrs besten Freundinnen und ihren weißen Freund, denn hier haben sich deutliche Unterschiede gezeigt. Während Starrs Freund zwar ihre "schwarzen Probleme" noch nicht ganz versteht, ist er auf jeden Fall bemüht, es verstehen zu wollen. Er spricht mit Starr darüber und zeigt ihr immer wieder, dass er für sie da ist, obwohl er nicht alles verstehen kann.
Ihre "beste Freundin" hingegen ist ein richtiges Miststück! Sie lässt ständig rassistische Sprüche los und verteidigt sich daraufhin nur mit "ich meine es doch nicht rassistisch!". Auch wenn sie darauf angesprochen wird und ihr erklärt wird, warum es aber doch für die Betroffenen verletzend sein kann, entschuldigt sich nicht und sieht nichts ein. Sie sieht sich selbst nicht als Rassistin, ist es aber doch, worüber sie sich allerdings nicht aufklären lässt. Sie sieht das Problem nicht und verletzt besonders Starr damit immer wieder.
Diese Differenz fand ich sehr interessant, denn so ist nun mal auch in der Realität, wurde hier auf jeden Fall sehr spannend dargestellt.

Geschrieben wurde der Roman in der Ich-Form aus Starrs Perspektive. Der Schreibstil war sehr gut und einfach zu lesen, auch wenn er von vielen Slang-Wörtern geprägt wurde, über die ich hin und wieder mal gestolpert bin. Dennoch verliehen diese der Handlung natürlich gewisse Authentizität.

Aber kommen wir nun endlich zur Handlung. Der Klappentext verrät da eigentlich schon die grundlegende Situation, aus der nun die restliche Handlung gesponnen wird. Starr muss häufig zur Polizei, letztlich auch vor Gericht aussagen und merkt immer mehr, wie korrupt das Polizei-System sein kann. Sie beginnt, sich für Khalil einzusetzen und versucht zu zeigen, dass er nicht der Drogendealer war, als den die Medien ihn versuchen darzustellen. Sie versucht, ihre Stimme zu benutzen, denn still zu sein bringt niemandem etwas. Immer wieder steht sie in großen Zwiespälten, die ihre zwei verschiedenen Welten betreffen, denn sie möchte natürlich beiden Erwartungen gerecht werden. Eigentlich möchte sie selbst nicht in die Öffentlichkeit gehen, da sie sich so selber verletzlich macht. Doch gleichzeitig möchte sie nicht, dass falsche Bilder über Khalil verbreitet werden, besonders möchte sie zeigen, dass er unbewaffnet angegriffen wurde und dass auch ein Mord nicht gerechtfertigt gewesen wäre, hätte er mit Drogen gedealt. Sie versucht, die Gerechtigkeit für ihren langjährigen Freund wieder herzustellen und zettelt mehr oder weniger unbewusst große Protestbewegungen an.

Alles Dinge, die leider zu real sind und zu häufig wirklich passieren. Es war sehr authentisch geschrieben, es wurde nicht geschönt und es gab auch keine wundersamen Lösungen für sämtliche Probleme. Es stellte leider die Realität war, was absolut schockierend ist.
Es konnte mir in vielen Dingen die Augen öffnen, zeigen, wie das Leben für viele Menschen wirklich ist und welche Aussagen schon verletzend sind, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint ist. Außerdem zeigt es, dass jeder eine Stimme hat und dass sie auch jeder einsetzen sollte, denn schon ein einzelner kann große Veränderungen ins Rollen bringen.
Es hat mir aber auch gezeigt, dass nicht immer die Wahrheit oder die Gerechtigkeit siegt und dass nicht alles so abläuft, wie man es vielleicht erwartet, was mir mehr als nur einmal beim Lesen das Herz gebrochen hat.

Nachdem ich das Buch nun absolut gelobt habe, was die Message, die Charaktere und die Authentizität angeht, muss ich auch ein wenig Kritik loswerden. Es handelt sich schließlich immer noch um einen Roman und leider hat es mich nicht zu 100% packen können.
Ich hatte Schwierigkeiten wirklich in die Handlung rein zu kommen, weil so viel belangloses geschieht. Insgesamt habe ich knapp einen Monat gebraucht, um das Buch zu beenden, weil ich es immer wieder aus der Hand legen musste. Insgesamt war es sehr gut geschrieben, aber leider tauchen immer wieder Szenen auf, die für mich keine große Bedeutung für die Handlung hatten, was es streckenweise recht langweilig hat werden lassen. Das Buch ist mit knapp 450 Seiten schon etwas dicker und leider hat es sich häufig gezogen.

FAZIT
Ein starkes Buch mit einer sehr wichtigen Message. Ich habe einiges neues gelernt, was ich im Leben wirklich mitnehmen kann und besonders habe ich gelernt, dass es sich lohnt, wenn man den Mund aufmacht. Gleichzeitig hat es sich an einigen Stellen leider sehr gezogen, einige Szenen waren sehr langwierig und insgesamt habe ich sehr lange gebraucht, es zu lesen. Dennoch eine große Empfehlung, wenn man sich mit der BLM-Bewegung auseinander setzen möchte und wie ich lieber Romane, als Sachbücher, liest.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Irgendwie verstörend, aberauch fesselnd!

All Saints High - Die Prinzessin
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Meine Meinung

Ich hatte bereits die Vor-Reihe zu dieser begonnen, aber nach dem ersten Teil nie weiter gelesen. Das habe ich zwar noch vor, aber nun haben sich erst die Kinder der Hotholes dazwischen ...

Meine Meinung

Ich hatte bereits die Vor-Reihe zu dieser begonnen, aber nach dem ersten Teil nie weiter gelesen. Das habe ich zwar noch vor, aber nun haben sich erst die Kinder der Hotholes dazwischen geschlichen.
Das Cover gefällt mir gut, es unterstützt den Titel „Prinzessin“ nur noch mehr. Dass hinter dem hübschen, rosa Cover allerdings eine ziemlich harte und schonungslose Geschichte steckt, darf man nicht unterschätzen. Zum Glück macht eine Trigger-Warnung auf den ersten Seiten sofort darauf aufmerksam.

Daria ist die Prinzessin ihrer Schule. Reich, schön, beliebt und vor allem unnahbar. Niemand weiß, was hinter der kühlen Fassade des Teenagers steckt und welche Probleme unter der Oberfläche lodern. Vor vier Jahren hat sie gemeinsam mit Penn die Zukunft seiner Schwester, Via, zerstört und seitdem nie wieder mit ihm geredet. Er ist nämlich das genaue Gegenteil von ihr: arm, alleine und mittlerweile obdachlos. Als Darias Mutter das erfährt, bringt sie Penn zu sich nach Hause und nimmt ihn in ihrer Familie auf. Eine Chance für Daria, ihre Vergangenheit wieder gut zu machen? Im Gegenteil, denn Penn macht ihr von nun an das Leben zu Hölle, während die Leidenschaft und die Anziehung zwischen ihnen immer stärker wird.

Daria ist wie gesagt Tochter einer reichen Familie, der es an nichts fehlen sollte. Sie ist beliebt, leitet das Cheerleading-Team der Schule und hat sämtliche Freiheiten in ihrem Leben. Dass es nicht perfekt ist, sie ständig vor Eifersucht brodelt und in ihrer Familie das schwarze Schaf ist, weiß niemand. Die Liebe ihrer Mutter gilt allerdings nur Via, der talentiertesten Ballerina des Kurses. Via soll groß rausgebracht werden, womit der Traum von Darias Mutter erfüllt werden soll, weswegen Daria ihn aus Eifersucht zerstört. Sie ist schnell eifersüchtig, nennt es den Hulk, der in ihr aufkommt, und das Zerstören von Vias Zukunft ist bei weitem nicht das einzige, was der Hulk hervorgebracht hat. Daria hütet große Geheimnisse, während sie sich immer mehr von ihrer Familie distanziert und eine wahre Einzelgängerin wird. In der Schule hat sie zwar hohes Ansehen, allerdings eher aus Furcht, als aus Beliebtheit.
Sie hat zwei Seiten, die regelrecht miteinander kämpfen. Die kühle, distanzierte und arrogante Daria gegen die einsame, verlorene und gefühlvolle. Hier wurde ein wirklich aufregender Charakter geschaffen, der bei mir definitiv nicht nur Sympathie-Punkte gesammelt hat. So oft habe ich sie schütteln wollen, damit sie endlich aufhört, sich wie eine verzogene Ziege zu benehmen, aber mindestens genauso oft wollte ich sie einfach in den Arm nehmen.

Ihr Gegenüber ist in diesem Fall Penn. Er ist in einer armen Familie aufgewachsen, der Vater abgehauen, die Mutter Drogensüchtig. Er hatte es nie leicht, konnte aber immer mit seiner Zwillingsschwester Via zusammenhalten. Als diese verschwindet, steht er allein dar und als er schließlich noch herausgeworfen wird, hat er gar nichts mehr. Glücklicherweise wird er von Darias Familie mit offenen Armen empfangen, aber sie kennen auch seinen wahren Charakter nicht. Penn weiß stets, wie er sich verhalten muss, um zu bekommen, was er will. Er kann freundlich, zuvorkommend und höflich sein, benimmt sich aber besonders in Darias Gegenwart regelmäßig wie das größte Arschloch. Er weiß, welche Knöpfe er bei ihr drücken muss und manipuliert alle um sich herum. Nach seiner Kindheit ist er keine liebevolle Wärme gewohnt, weswegen er sämtlichen emotionalen Kontakt von sich schiebt und nichts damit zutun haben möchte.
Auch er hat sämtliche Gefühle in mir hervorgerufen, vor allem aber Verwirrung und Wut. Er war ein starker und interessanter Charakter, so wie ich lange keinen mehr hatte, doch kann ich nicht sagen, dass er mir sympathisch war. Vor allem zum Ende hin entwickelt er sich echt gut weiter, doch im Verlaufe des Buches war ich mir mit ihm nie sicher…

Ebenfalls spielen die Nebencharaktere immer wieder eine Rolle, die allesamt ganz eigene Geschichten haben. In den nächsten zwei Teil werden wir diese von einigen noch genauer erfahren, doch mochte ich die Andeutungen hier schon sehr. Alle Charaktere sind auf jeden Fall absolut kaputt und zerbrochen, was sie sehr interessant macht.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Penns und Darias Perspektive geschrieben worden und wechselt in wenigen Kapiteln auch in die Perspektiven von Darias Familie. Es beginnt im Prolog 4 Jahre in der Vergangenheit und springt danach in die Gegenwart. Der Schreibstil war sehr leicht und schnell zu lesen, auch wenn ich hier über einige Stellen etwas gestolpert bin.

Die Handlung ist deutlich schonungsloser und krasser als ich es erwartet habe. Es ist definitiv kein Jugendbuch und auch vom hübschen Cover sollte man sich auf keinen Fall täuschen lassen. Der Ton ist hier sehr rau und vulgär, womit ich zunächst gar nicht gerechnet hatte. Zugegebenermaßen erinnere ich mich an „Vicious Love“ nämlich nur noch ganz gering, obwohl es dort wohl schon ähnlich gewesen ist.

Die Handlung wird von Geheimnissen und Intrigen geprägt, die jeder Charakter vor den andern versteckt. Jeder hat seine Leichen im Keller und würde alles dafür, dass nur die der anderen ans Licht geraten. Zudem handeln alle sehr schonungslos, ohne Rücksicht auf Verluste, was super aufregend mitzulesen war.
Insgesamt dreht es sich aber besonders um Daria und ihre Gefühle, wodurch der Roman sich ab einer gewissen Zeit ein wenig im Kreis dreht. Dass Penn und Daria sich in Wahrheit nicht wirklich hassen, wissen wir ja, wodurch es sich hin und wieder etwas gezogen hat.

Durch ein paar Plot Twists wurde das ganze doch wieder spannender, sodass es mich richtig fesseln konnte. Zuletzt hat es mir das Ende aber doch wieder ein wenig kaputt gemacht. Es gibt eine seltsame Szene im Snake Pit, dem illegalen Box-Ring der Stadt, die absolut unrealistisch war und in mir eher Fremdscham-Gefühle ausgelöst hat. Dazu kommt dann noch der Schluss, der mir einfach zu happy war…
Fazit

Ein interessanter Roman voller kaputter Charaktere, Intrigen, Geheimnisse und schrecklichen Taten. Auf der einen Seite war ich absolut gefesselt, auf der anderen wusste ich nicht so ganz, was ich von dem Roman halten soll. Die Handlung ist nicht so unschuldig, wie das Cover es vorgaukelt und insgesamt war es teilweise ein wenig wirr und wiederholend, gleichzeitig aber super fesselnd. Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht zurück gelassen, aber ich bin auf jeden Fall auf den nächsten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Konnte mich sehr positiv überraschen!

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal ...

MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal gestellt und dort total vergessen, meine Erwartungen sind deswegen leider auch nicht sonderlich hoch gewesen. Das Cover hatte mir ganz gefallen, rückblickend passt der gewittrige Hintergrund auch sehr gut zum Inhalt.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht Sawyer mit dessen alten Camper auf und folgt der Adresse, die ihre Mutter ihr zurückgelassen hat: nach Outskirts. Dort ist das erste Mal in ihrem Leben auf sich selbst gestellt. Ihr neuer Nachbar Finn macht ihr die Sache nur noch schwieriger, er würde sie am liebsten aus der Stadt vertreiben und obwohl er sie zu hassen scheint, spürt Sawyer in seiner Gegenwart ein Kribbeln im Bauch.

Sawyer ist einer schrecklich konservativen Familie aufgewachsen, die stark gläubig ist und Frauen auf die niedrigere Stufe stellt. Als wäre das nicht genug behandelt ihr Vater sie zudem wie Dreck, weswegen sie nach dem Tod ihrer Mutter nicht lange zögert und abhaut. Sie ist sehr von der Außenwelt abgeschirmt aufgewachsen, durfte nicht einmal Romane zum Vergnügen lesen, und stolpert deswegen nun sehr naiv durch ihr neues Leben. Sie kennt das wahre Leben nicht und muss zunächst einmal sich selbst finden, bevor sie die Veränderungen richtig verarbeiten kann.
Trotz ihrer Art war sie mir nicht unsympathisch. Die Idee des kirchlichen Aspektes fand ich hier super spannend, so ein Buch habe ich bisher glaube ich noch nicht gelesen. Ihre Art wird hier von zahlreichen Klischees bestärkt, was ich in dem Zusammenhang aber gar nicht schlecht fand.

Ihr Gegenüber steht Finn: eigentlich beliebt und attraktiv. Doch seit einem Schicksalsschlag vor 2 Jahren zieht er sich zurück, lebt alleine am Rande der Stadt in den Sümpfen und spricht mit niemanden mehr. Er wird schnell aggressiv und wütend, hat ein großes Alkoholproblem und lässt gerne das Arschloch raushängen. Mit Sawyer an seiner Seite macht er allerdings eine bemerkenswerte Wandlung durch, die in einem angenehmen Tempo geschieht und so nicht zu unrealistisch wirkt.
Mit ihm musste ich mich aufgrund seiner anfänglichen Kratzbürstigkeit erst anfreunden, doch im Nachhinein habe ich auch ihn in mein Herz schließen können.

Sämtliche Nebencharaktere haben natürlich auch jeweils eigene, kleine Geschichten, was sie nur lebendiger hat werden lassen. Diese werden natürlich alle nicht tiefgehend besprochen, doch hat sich so eine ganz schöne Gruppe zusammengebildet, die ich sehr mochte. Besonders Josh, Polizistin und erste Freundin von Sawyer in Outskirts, habe ich schnell lieben gelernt.

Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben und wechselt die Perspektiven zwischen Sawyer und Finn. Es war sehr angenehm und schnell zu lesen, weswegen ich mit dem Buch auch sehr schnell durch war. Ich wurde hier nicht sonderlich emotional gebannt oder gefesselt, aber es war trotzdem okay.

Die Handlung ist eigentlich genau das, was der Klappentext schon verspricht.
Outskirts ist dabei ein kleiner, verlassener Ort mitten in den Sümpfen, der trotzdem im Sommer durch stechende Hitze geprägt wird. Die Stadt ist einsam, was der Geschichte eine ganz andere Atmosphäre gibt, als ich sie kenne. Es war gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich super angenehm und schön zu erleben.
Es ist natürlich schon klar, dass sich zwischen Sawyer und Finn etwas entwickeln wird, doch fand ich das Tempo, in dem dies geschah, super angenehm. Es ist nichts zu schnell oder überstürzt und insgesamt einfach angenehm.
Ich muss dazu sagen, dass allerdings sonst nicht allzu viel passiert. Sawyer muss erstmal mit ihrem Leben zurecht kommen, was verständlich ist, doch gleichzeitig fliegt ihr auf dem Weg einiges zu einfach zu. (view spoiler)

Das Ende hat mich schließlich auch dazu bewegt, den zweiten Teil direkt zu bestellen. Es gibt einen unfassbar riesigen Cliffhanger, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte. Ich bin gespannt, was der zweite Teil bringen wird.

FAZIT
Es ist nicht meine Lieblingshandlung, es passiert nicht zu viel aufregendes und die Charaktere werden mir nicht für immer im Gedächtnis bleiben, doch war es einfach eine nette Unterhaltung für Zwischendurch. Das Ende ist sehr gemein und der zweite Teil wartet nun schon auf mich.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Wunderschön! Wäre da nur nicht das Ende gewesen...

A Wish for Us
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MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe ...

MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe schließlich genug Bücher auf dem SuB, die ich davor lesen könnte. Als dann aber die Rezensionen nach und nach veröffentlicht wurden und ich ausschließlich (also ehrlich, nur) positives gehört habe, it meine Neugier doch gestiegen und ich habe mir das Buch gekauft.
Rückblickend kann ich auf jeden Fall sagen, dass obwohl das Cover noch immer nicht meinen Geschmack trifft, es wunderbar zum Inhalt passt.

Cromwell Dean ist mit gerade mal 19 Jahren der angesagteste DJ in Europa, mit seinen Beats verzaubert er jeden auf der Tanzfläche - jeden, außer Bonnie, die in seiner Musik eine Seele vermisst. Als Cromwell schließlich ein Musik-Studium in Amerika beginnt, ahnt er nicht, dass ausgerechnet Bonnie seine Kompositions-Partnerin für das ganze Jahr sein soll. Doch irgendwas hat sie an sich, dass er plötzlich ganz neue Gefühle verspürt.

Cromwell Dean ist ein junger Mann aus England, der mit seinen Tracks von zahlreichen Menschen angehimmelt wird. Er genießt den Ruhm, den Alkohol und vor allem die Aufmerksamkeit seiner weiblichen Fans. Kurz gesagt er der typische Bad Boy "Rock"-Star, nur eben mit EDM und nicht Rock. Sein wahres Ich hat er schon seit Jahren niemandem mehr gezeigt und auch sein wahres Talent hat lange niemand mehr zu Gesicht bekommen.

Bonnie steht auf Klassik und Folk und ist allein dadurch das genaue Gegenteil von Cromwell. Sie lernt hart für ihr Studium und ist Klassenbeste, gleichzeitig kümmert sie sich liebevoll um ihren Zwillingsbruder, wenn der bei einer Party mal wieder über die Stränge schlägt. Insgesamt ist sie einfach ein herzensguter Mensch, den man einfach knuddeln möchte. Und gleichzeitig hütet sie ein großes Geheimnis, das sie so lange wie möglich vor anderen bewahren möchte.

Cromwell war mir anfangs absolut und komplett unsympathisch. Er ist der typische Bad Boy mit allen nervigen Details und einer Null Bock-Einstellung, die mich als Leserin sogar die Augen verdrehen lassen hat. Allerdings hat er auch eine andere Seite und seine Entwicklung im Laufe dieses Buches fand ich wirklich fantastisch. Aus meiner Sicht war sie auch in genau dem richtigen Tempo, nicht zu plötzlich, was mir sehr gefallen hat.
Bonnie hingegen war mir aber der ersten Begegnung an super sympathisch. Sie ist einfach ein unglaublich guter Mensch, dem man niemals böse sein könnte und den ich sofort ganz tief in mein Herz geschlossen habe.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Bonnie und Cromwell. Hierbei waren allerdings mehr Kapitel aus seiner Sicht, was ich ungewöhnlich, aber wirklich schön fand. Besonders seine Gedankengänge waren hier wirklich super interessant, weswegen die vielen Kapitel aus seiner Sicht wirklch sehr sehr hilfreich waren. Den Schreibstil fand ich wirklich schön, ich habe einen schnellen Einstieg gefunden und wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Autorin schreibt sehr emotional und findet genau die richtigen Worte, um bestimmte Emotionen bei mir auslösen zu können.

Die Handlung bietet sehr viel. Sehr viel schönes, trauriges und emotionales. Aber fangen wir mal vorne an.
Wir lernen zunüächst Cromwell mit all seinen Macken und Eigenschaften kennen und treffen schließlich gemeinsam mit ihm auf Bonnie. Aufgrund ihres Uni-Projektes müssen sie nun einige Zeit miteinander verbringen, die besonders Cromwell mit einer absoluten Gegenwehr angeht. Dass sich das im Laufe der Zeit ändern wird, wissen wir ja schon aus dem Klappentext und zu erahnen war es natürlich auch.

Während die zwei sich also näher kommen, bestehen immer wieder große Bezüge zur Musik - egal welches Genre, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mochte es, dass sich das Thema durch das ganze Buch gezogen hat und nie damit aufgehört hat, zu viel war es meiner Meinung nach auch nie.
Aber es stehen noch zwei große Themen im Raum, von denen ich hier nicht zu viel verraten möchte. Cromwells Thema erfahren wir relativ schnell und das fand ich sehr interessant. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen und ich kenne mich auch nicht wirklich damit aus, aber aus meiner Sicht war die Umsetzung wirklich fantastisch. Ich konnte es mir so bildlich und perfekt vorstellen, das war der Wahnsinn. In dem Sinne passt das Cover auch wirklich perfekt zum Inhalt.

Doch dann kommt Bonnies großes Geheimnis und alle damit zusammen hängenden weiteren Verläufe der Handlung und da bin ich mir unsicher, was ich sagen soll. Es hat mich wirklich mitgenommen und gleichzeitig hat es Cromwells positive Entwicklung absolut gefördert. Es war traurig und insgesamt sehr sehr emotional, doch wirklich "schön" zu lesen. Ich mag so traurige Bücher wirklich gerne und versinke mich gerne komplett in die Emotionen, was mir hier sehr sehr gut gelingen konnte. Auch Isaac, Bonnies Zwillingsbruder, ist mir immer mehr ans Herz gewachsen.

Kurz vorm Schluss gibt es auf einmal ein bisschen zu viel Drama glecihzeitig, obwohl der Rest des Buches in dem Sinne eher ruhiger verlief. Da hätte man mindestens ein Thema schön weglassen können.

Doch dann kam das Ende. Einerseits habe ich es schon einige Kapitel zuvor geahnt. Beziehungsweise ich habe mir gedacht "das würde jetzt irgendwie passen, passiert aber eh nicht" - und es ist doch passiert. Und leider bin ich damit absolut nicht einverstanden, also ehrlich nicht, ich fand des Ende ganz schrecklich. Es passt nicht zur Qualität vom Rest des Buches, denn der gesamte Rest hat mir so so gut gefallen. Es hätte ein neues Lieblingsbuch werden können, bis zum Schluss, von dem ich mich irgendwie veräppelt gefühlt habe.

FAZIT
Eine wunderschöne Geschichte, die sich mit ihrer Thematik von anderen abhebt, obwohl die eigentliche Story natürlich nicht neu erfunden wurde. Es ließ sich wunderbar lesen, die Charaktere sind mir nach und nach immer mehr ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr wohl in dieser Geschichte gefühlt. Das Ende hat es mir allerdings total kaputt gemacht und ich kann da leider nicht drüber hinweg sehen. Eigentlich hätte dieses Buch ein neues Lieblingsbuch werden können, so muss ich leider einen Punkt abziehen.





Nach Isaacs erstem Suizid-Versuch habe ich bereits geahnt, worauf das hinauslaufen würde, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte. Dass er schließlich tatsächlich Suizid begangen hat, um seine Schwester zu retten ist herzzerbrechend und schrecklich und seine Krankheit ist auch kein leichtes Thema, doch fand ich es hier so so unpassend. Vielleicht bin ich verrückt, aber mit 13 und 14 habe ich mich auf Tumblr & Co häufiger in Directioner- und Belieber-Gruppen herum getrieben und ohne Witz, dort wurde diese Geschichte so so oft geschrieben! Von wegen:
»"Stell dir vor: Du hast eine Herz-Op, Justin Bieber hält deine Hand auf dem Weg in die OP. Du wachst auf, hast die OP gut überstanden und das Herz ist perfekt. Du fragst: "Wo ist Justin Bieber?" Und die Ärztin antwortet: "Hat er es dir nicht gesagt? Was glaubst du, von wem das Herz ist?"«
Mein 13-Jähriges Ich fand diese Geschichte wahnsinnig tiefgründig und hat es total gefeiert, mein 21-Jähriges Ich muss bei diesem Buch leider dahin zurück denken und findet es überhaupt nicht gut. Das ist der Grund, warum ich mich so veräppelt vom Ende gefühlt habe, weil es einfach die Fanfiction von 13-Jährigen Justin Bieber-Fans war. Ich hoffe, ich konnte meine Enttäuschung relativ verständlich begründen. Das Ende wurde meiner Meinung deswegen einfach nicht der Qualität vom Rest des Buches gerecht...
Es klingt vielleicht etwas hart, aber für dieses Buch hätte es viel besser gepasst, wäre Bonnie tatsächlich gestorben, oder hätte sie urplötzlich und auf wundersame Weise ein anonymes Spenderherz bekommen.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Insgesamt sehr schön, leider etwas zu viel

Never Too Late
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MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich absolut positiv überrascht und begeistert hat, war für mich klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Das Cover gefällt mir total gut, es passt ...

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich absolut positiv überrascht und begeistert hat, war für mich klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Das Cover gefällt mir total gut, es passt perfekt zum Vorgänger und reiht sich schön im Regal ein.

Zoé und Jason treffen vor Weihnachten in einer Bar aufeinander, verbringen eine eher schlechte Nacht miteinander und wollen sich eigentlich nie wieder sehen. Zu schade, dass ihre jeweiligen beste Freunde, Violette und Loan, zusammen wohnen und sie so gezwungenermaßen wieder aufeinander treffen. Doch während sie sich stetig streiten und aneinander geraten, verspüren beide schnell ein Kribbeln im Bauch, wenn sie an den anderen denken ...

Beide Figuren kennen wir schon aus dem ersten Teil und beide Figuren habe ich ganz anders eingeschätzt.
Zoé trat stets selbstbewusst, häufig etwas zickig und oft distanziert auf. In diesem Teil lernen wir die Gründe dafür und erfahren viel über ihre Jugend, ihre Familie und ihre Persönlichkeit. Sie wird ein tiefgründiger und komplexer Charakter, der mit wirklich vielem zu kämpfen hat.

Jason kennen wir ebenfalls schon, er war mir im ersten Teil nicht wirklich sympathisch, das Blatt hat sich aber absolut gewendet. Er ist ein super lieber Kerl, der nie wirklich böse wird, stets einen guten Spruch auf den Lippen hat und einfach von Grund auf Fröhlich ist. Gleichzeitig hat er mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, was vor allem an seinen verrückten Aktionen liegt, mit denen er immer wieder übertreibt. Er hat nicht so tiefliegende Probleme wie Zoé, auch wenn er natürlich auch nicht das perfekte Leben führt. Dennoch fand ich die Umsetzung, in der mehr Fokus auf Zoé liegt, sehr gut. Zwar hätte ich mir noch etwas mehr zu Jasons Familie gewünscht, aber das wäre vermutlich zu viel geworden.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Zoé und Jason, was mir sehr gut gefallen hat. Den Schreibstil der Autorin mag ich absolut, ich liebe die Atmosphäre, die sie vermittelt und war so sehr von dem Buch gefesselt, dass ich es an einem Stück gelesen habe. Ab und an gibt es zudem noch Zeitsprünge, in Zoés Vergangenheit, die besonders ihre High School-Zeit aufarbeiten und die Familienprobleme darstellen. Ich fand diese Kapitel sehr spannend und passend gewählt, weil dadurch ein kompletteres Bild entstehen konnte.

Aber kommen wir nun zur Handlung, die wirklich einiges bietet, was ich gar nicht alles thematisieren kann, ohne zu spoilern.
Fangen wir mal beim One-Night-Stand zwischen Zoé und Jason an. Im Klappentext wird ja schon gesagt, dass die beiden ihre gemeinsame am liebsten schnellsmöglich wieder vergessen wollen. Ich mochte es total, dass es so unperfekt ablief, da das nicht so oft in Büchern vor kommt, war es eine erfrischende Abwechslung.

Alles was darüber hinaus geht sind sehr viele komplexe Themen, die mal mehr und mal weniger gut angesprochen und dargestellt wurden. Ich habe in keinen dieser Themen sonderliche Erfahrungen (zum Glück) und kann es deswegen nur aus meiner Laien-Sicht einordnen. Doch wurde hier vieles sehr ungeschönt und un-romantisiert dargestellt, wodurch ein Großteil der Darstellung auf mich sehr authentisch wirkte. Gleichzeitig war es aber auch ein riesiger Themen-Komplex den die Autorin sich hier zusammen gebaut, der mir teilweise ein wenig zu viel war. Es ist wirklich ständig etwas passiert, was auch dazu geführt hat, dass ich das Buch wirklich nicht weglegen konnte. Und obwohl ich absolut gebannt und gefesselt war, ist es natürlich schwierig, so so viele Themen in einer einzigen Geschichte unter zu bekommen. Es hätte noch besser funktioniert, hätte die Autorin sich auf ein oder zwei Grundthemen konzentriert, da sie diese dann noch ausführliche hätte besprechen können. So war es zwar schon ziemlich gut, doch an einigen Stellen etwas oberflächig.

Das Buch hat zum Glück eine Trigger-Warnung, die war nämlich bei dieser Maße an schwierigen Themen auf jeden Fall bitter nötig. Ich selbst lese sie tatsächlich nie, weil ich bisher noch nie in einem Buch Trigger für mich hatte und mich ungerne spoilern lasse. Dennoch war es vermutlich für eine große Gruppe an Leserinnen sehr wichtig, da so viele schwierige Themen aufgegriffen wurden, also schon mal ein Lob für die Warnung.

Auch zu erwähnen wäre, dass dieses Buch parallel zum ersten Teil verläuft, was ich äußerst ungewöhnlich finde. Zeitliche Überschneidungen finden sich in solchen Reihen ja häufig wieder, doch hier war es absolut komplett eine Parallel-Geschichte. So haben sich leider einige Dinge wiederholt, die im ersten Teil noch schockierend und aufregend waren und hier eben leider nur noch eine Wiederholung

So, jetzt habe ich ganz schön viel kritisiert und bin so einiges an Gedanken los geworden und muss trotzdem sagen, dass ich das Buch geliebt habe. Die Kritik gewichtet in meiner Meinung gar nicht so viel, wie es vielleicht scheint. Es sind einfach ein paar Punkte zusammen gekommen, die ich gerne ansprechen wollte, doch hat mir die gesamte Geschichte viel zu gut gefallen, um es schlechter zu bewerten. Es bricht mir schon fast das Herz einen Punkt abzuziehen.
Ich bin so schnell durch die Seiten geflogen, ich war gefesselt und gebannt und konnte einfach nicht aufhören, zu lesen. Das Verhältnis zwischen Zoé und Jason hat mich wahrlich süchtig gemacht, sodass ich gar nicht wollte, dass es endet.
Auch wenn es an Themen, die zwar super wichtig und spannend waren, sehr überladen war und die Autorin das an einigen Stellen ehrlich hätte reduzieren können, war ich persönlich beim Lesen absolut begeistert. Ich habe die französische Atmosphäre geliebt, ich habe das Feeling der Freundes-Gruppe geliebt und habe mich absolut in ihrer Geschichte verlieren können.

FAZIT
Eine wahnsinnig komplexe Geschichte, die mich einem gebrochenen Herzen und zerrissenen Gefühlen hinterlässt. Während die ausgewählten Themen sehr wichtig sind, hat die Autorin leider einen zu großen und wirren Themen-Komplex aufgebaut, der viele Themen zu schnell abhandelte. Dennoch haben mich Zoé und Jason in ihren Bann ziehen können, sodass ich voller Begeisterung ihre Geschichte gelesen habe und auch noch viel mehr von ihnen hätte lesen können.




Hier möchte ich allerdings noch einmal genauer auf die Themen eingehen, deswegen ab hier Spoiler: [ Wo soll ich hier bitte anfangen? Die Themen reichen von häuslicher Gewalt, Drogenmissbrauch, LGBTQ
, Mobbing, Feminismus, Essstörung bis hin zum Tod - wir haben also wirklich alles. Einerseits gut, dass solche Themen Aufmerksamkeit bekommen, andererseits schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Hier hat das dadurch nur teilweise funktioniert.

Grundthemen waren hier aber besonders die häusliche Gewalt, in Kombination mit Drogenmissbrauch und als häufiger "Auslöser" Zoés Bisexualität und Zoés Essstörung. Hier wurde nichts geschönt, vieles thematisiert und häufig auch tiefgründiger behandelt. Was mir bei allem aber gefehlt hat, war ein Abschluss. Klar, das ist auch in der Realität nicht so einfach und dadurch wirkt es noch authentischer, doch ist es hier immer noch ein Roman, der vielleicht Betroffenen helfen könnte. Mit gutem Vorbild voraus gehen heißt es doch, oder? Da hätte man vielleicht zeigen können, wie man aus so etwas heraus kommt. Wobei ich natürlich weiß, dass es hier wirklich den Rahmen gesprengt hätte.

Aber gehen wir mal weiter im Themen-Komplex: es geht zudem viel um die LGTBQ*-Community und Feminismus. Für ersteres entwirft Zoé im Laufe des Buches ein eigenes Mode-Label, was zwar zu ihrem Typen und Studiengang und allem passt, doch irgendwie kam es mir zu sehr aus dem Nichts. Obwohl ihre Sexualität zuvor immer wieder thematisiert wird und der Einsatz für die Community echt wichtig ist, war es hier einfach ein Ticken zu viel.

Was auch ein Ticken zu viel war, war Sarahs Tod, was jetzt sehr radikal klingt. Ich hätte nie damit gerechnet und muss zugeben, dass es auch nicht unbedingt super nötig für die Handlung war. Die hat schließlich genug Aufregung, Spannung und unerwartete Plot-Twists, sodass eine einfache Trennung zwischen Zoé und Sarah vollkommen gereicht hätte. So war es mir etwas zu überdramatisiert.

Und das letzte Thema, das mir zu überdramatisiert war: Zoés "Schwangerschaft". Also wirklich. Erstens sind unerwartete Schwangerschaften in NA-Roman wirklich nicht mehr überraschend oder schockierend und zweitens hatte das Buch wie gesagt bereits genug Themen! Das hätte echt nicht gemusst.

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